𝓯𝓸𝓾𝓻
•𝔉•
𝓯𝓸𝓾𝓻
•𝔉•
Eᴅᴡᴀʀᴅ ᴡᴀʀ ᴡɪᴇᴅᴇʀ ᴅᴀ. Und mit ihm stieg auch Bellas Neugierde wieder. Sie war mehr als eindeutig von dem rothaarigen Jungen eingenommen und fasziniert.
Aber auch mein Interesse war gestiegen. Ein gewisser blonder Junge, der in Chemie neben mir saß.
Ich wusste nicht, woran es lag, aber neben ihm ging es mir wirklich gut. Mein Kopf war klar, meine Gedanken sicher. Es war als täte er mir gut. Und da ich im Sportunterricht mehr Sitzen und Warten Dank meines Attests war hatte ich Zeit den Blonden zu beobachten.
Da war etwas neben seinem gequältem Gesichtsausdruck, was eine Geschichte erzählte, die größer war als ein normales Menschenleben.
Edwards Blick schoss in dem Moment zu mir.
Auch er war mysteriös, genauso wie die anderen Cullens. Fast als seien sie um einiges Älter. Eigentlich sahen sie auch älter aus als normale siebzehn bis achtzehnjährige.
Ich erwiderte Edwards Blick leicht grinsend, als ich hinter ihm den Ball sah, der ihm direkt auf den Kopf zuflog.
Doch bevor er treffen könnte, drehte sich der bronzehaarige Junge um und fing ihn.
Kurios gute Reflexe.
Nun schoss Jaspers Blick auf mich und ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss.
Wegschauen!
Mein Blick ging aus der geöffneten Tür heraus, wo die Cheerleader gerade trainierten.
Ich vermisse das Training, vermisste es Sport zu treiben, vermisste es sorglos zu sein. Vielleicht vermisste ich es auch ein wenig nicht mehr die Skandalnudel zu sein.
Skandalnudel.
Den Ausdruck hatte mir Renee, Bellas Mum beigebracht. Diese Frau war ähnlich wie Bella Gold wert.
Es schneite etwas draußen und die kalte Luft, die in die Halle zog, ließ mich frösteln. Ich freute mich schon darauf im Sommer rauszugehen.
Die Mittagspause verbrachte Bella hauptsächlich damit Edward mit Blicken zu erdolchen, während ich beinahe von dem heutigen Essen aufstoßen musste. Es war eklig. Mehr als das. Widerlich.
Ich biss nur in den Apfel hinein, der noch auf dem Tablet stand und auch dieser war mehlig und alles andere als appetitlich
Ich hatte schlechte Laune und war panisch vor der nächsten Nacht. Ich konnte sie nicht Tag ein Tag aus damit verbringen, bei Bella zu verbringen.
Die Alpträume waren schlimmer als je zuvor, schon allein der Gedanke an sie ließ mir übel werden.
Ich schob das Tablett von mir weg und blickte in die Runde.
„Ich geh auf Klo.", murmelte ich und erhob mich. Meine Hand fand die neue Packung Prozac schnell und ich beeilte mich aus dem Raum zu kommen. In der verlassenen Damentoilette ließ ich mich neben dem Waschbecken auf den Boden sinken. Ich brauchte die Tabletten. Mehr als eine.
Entschlossen nahm ich gleich drei in die Hand und wollte sie gerade herunterstürzen, da wurde die Tür aufgestoßen.
So schnell ich konnte ließ ich die Pillendose verschwinden und verkrampfte meine Faust in der die Glücklichmacher lagen.
Rosalie war wie ein Engel. Blass, unglaublich feminine Gesichtszüge, hohe Wangenknochen, eine gerade Nase und strahlend bernsteinfarbene Augen, die auf meine Faust blickten.
„Was hast du vor?"
Glockenhell, wundervoll, hypnotisierend.
Es war das erste Mal, dass ich sie reden hörte.
„Ich war gerade auf Toilette.", log ich und ließ meine Hand in die Hosentasche gleiten. Die Pillen verschwanden kurz darauf in eben jener.
„In den meisten Fällen führen die eher dazu, dass du Suizid begehst, als ohne.", sagte sie distanziert, beinahe kühl.
„Was meinst du?"
„Carlisle hat mich gebeten ein Auge auf dich zu behalten.", unterbrach sie mich unwirsch.
„So viel zur ärztlichen Schweigepflicht.", fauchte ich leise und drehte mich zum Waschbecken. Ich drehte den Hahn auf und ließ kaltes Wasser über meine Hände fließen.
„Er hat nicht gesagt, worauf ich achten soll. Aber ich gehe davon aus, dass du Pillen nimmst. Du hast am ersten Tag hier wegen ihnen gebrochen.", erklärte die Blondine sachlich distanziert.
„Mir war schlecht.", log ich wieder.
„Dann wärst du nach Hause gegangen."
„Warum interessiert es denn plötzlich jeden so sehr wie es mir geht?! Ich kenne dich nicht, du mich nicht! Also lass deine Detektivspielchen! Ich brauche deine Hilfe nicht. Ich brauche gar keine Hilfe!", wütend schnappte ich den Wasserhahn zu und rannte an ihr vorbei.
Ich hasste es bemitleiden zu werden.
Ich hasste es diese Art von Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich hasste einfach nur noch mich selbst dafür, dass ich jeden von mir fortstoßen musste.
•𝔉•
Diesen Dienstag ging ich nicht zur Therapiestunde.
Ich sagte Bella und Charlie, dass es mir nicht gut ginge und ich ins Bett wollte. Einfach schlafen. Wenn ich das könnte, wäre es einfacher.
Diese Nacht war die schlimmste seit dem Vorfall.
Ich war nicht hinter Portia. Ich war auch nicht bei Mum. Ich war er.
Das Messer in meiner Hand.
Blutig.
Es war das erste Mal, dass ich schreiend aufwachte.
Morgens am Mittwoch war ich müde und erschöpfter als am Vortag. Ich fühlte mich so schwach, dass ich am Frühstückstisch von Charlie und Bella gleichermaßen beäugt wurde.
„Kind, du solltest zu Hause bleiben."
Ich schüttelte den Kopf auf Charlies Kommentar.
„Ich gehe nach der Schule zur Apotheke.", sagte ich und sah Bella an. Sie sah müde aus.
Charlie und sie waren aufgewacht und hatten eine Stunde damit verbracht mich so weit zu bekommen, dass ich in einen traumlosen Schlaf gefallen war.
„Wir kommen zu spät.", sagte ich leise und nahm eine Tablette.
Sie halfen.
Wir drei verließen zur selben Zeit das Haus und Bella rutschte sofort auf der vereisten Einfahrt aus. Reflexartig griff ich sie am Arm und wurde mit ihr auf den Hintern gezogen.
„Pass auf." Der Ausruf Charlies kam drei Sekunden zu spät.
Er half uns auf und wünschte uns im Anschluss einen guten Schulstart.
Bella fuhr schleichend, da auch die Straße glatt wirkte und es wahrscheinlich war.
Auf dem Schulparkplatz war eine dünne Eisschicht und Bella brauchte bereits fünf Minuten trotz der aufgezogenen Schneeketten, um sicher einzuparken.
Langsam stiegen wir aus und ich rutschte an ihrem Auto entlang zu ihr herüber. Bella war einen Moment auf den silbernen Volvo und weißen Jeep konzentriert, die am anderen Seite des Platzes standen und suchte nach etwas in ihrem Rucksack.
„Ich hol gerade noch die Kopfhörer aus dem Auto holen. Geh du doch schon einmal zu den anderen."
Ich tat wie mir geheißen und beobachtete von meiner neuen Position aus, wie Bella halb im Auto hing.
„Du siehst aus, als hättest du einen Kater, Parker.", bemerkte Mike und ich zuckte mit den Schultern.
„Bella fährt ja.", antwortete ich schlicht und er lachte. Jessica sah mich missmutig an und zog ihren Zopf zurecht, bevor sie sich Lauren zuwandte, die sich offensichtlich über Bella lustig machte.
„Halt die Klappe Mallory", giftete ich die Jugendliche an und wendete meinen Kopf kurz zu den Cullens, die wie immer unter sich standen und in ihrer eigenen Welt versunken schienen.
Dann geschah etwas Seltsames.
Alice erstarrte in ihrer Bewegung, Edwards Gesichtszüge entgleisten und ich hörte ein hässliches Quietschen.
Edward verschwand im Bruchteil einer Millisekunde von seiner vorherigen Stelle und die Schreie fingen an.
Die nächsten Momente vergingen wie im Film. Ich erhaschte noch einen Blick auf Edward, wie er Bella unter sich begrub, bevor Tyler Crowleys Wagen, der ins Schleudern geraten war in den roten Van raste.
Dann rannte ich.
„Bella? Bella?", panisch rutschte ich bis zum Van vor und schrie jemanden an, sofort einen Krankenwagen zu rufen.
Nichts zählte gerade außer Bellas Leben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde Tylers Auto bewegt und Edward sowie Bella kamen zum Vorschein. Unversehrt. Ich hatte mich noch nie so erleichtert gefühlt.
„Bella!", ich fiel auf die Knie, meine Freundin immer noch fest in Edwards Umklammerung.
„Geht es dir gut? Siehst du mich, weißt du-"
„Mir geht's gut, Fran.", hauchte Bella unter Schock.
„Sie hat sich den Kopf angestoßen.", erklärte Edward in einem Plauderten, der vermuten ließ, dass er sie gerade einfach nur davor bewahrt hatte in eine Pfütze zu treten.
„Und du, Usain Bolt?"
Er erstarrte leicht.
„Ich war die ganze Zeit neben Bella."
„Nein, ich-"
„Die Sanitäter sind da!"
•𝔉•
Charlie flippte aus, nachdem ich ihn angerufen hatte.
Tyler hatte es schlimmer erwischt. Und auch wenn keiner wirklich eine Schuld an dem ganzen Schlamassel trug, fühlte ich mich schuldig sie zurück gelassen zu haben und dass ich es gewesen war, die sie die Nacht wach gehalten hatte. Ich wusste, dass sie müde war. Sie wäre aufmerksamer gewesen wäre ich nicht gewesen.
„Wenn das nicht die Tochter des Chiefs ist. Isabella, richtig?"
„Bella.", korrigierte meine Freundin.
„Ich bin Doktor Carlisle Cullen."
Charlie sah erleichtert aus, den blonden Arzt zu sehen. Ich spannte mich an, während er seine Tests an Bella durchführte.
„Du hattest großen Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist."
„Dank Edward. Er war so schnell bei mir. Er stand noch am anderen Ende des Parkplatzes.", stotterte Bella.
Sie hatte es auch gesehen.
Ich sah den Arzt an, der seine Stirn kräuselte und Charlies Fragen weiter beantwortete. Etwas war faul.
Als die Behandlungen abgeschlossen waren und wir förmlich entlassen wurden begleitete ich Bella raus aus dem Behandlungsraum und traf mit ihr auf eine Dreiergruppe bekannter Gesichter. Rosalie, Edward und Doktor Cullen diskutierten in leiser Lautstärke.
„-Was hast du dir dabei gedacht. Du bringst und alle damit in Gefahr", sie stockte. Die Blicke drehten sich synchron zu Bella und mir.
„Edward, kann ich mit dir reden.", das war meine Ausladung.
„Ich warte draußen, Bells. Usain.", ich nickte Edward zu. Doch ich kam nicht an Rose und ihrem Ziehvater vorbei.
„Francine? Wartest du bitte kurz?", bat er mich. Müde drehte ich mich zu ihm.
„Ich war gestern sehr kaputt.", log ich unberührt.
„Willst du es jetzt nachholen?", fragte er ohne auf meinen Kommentar einzugehen.
„Ich komme nicht nach Hause."
„Ich fahre dich.", unterbrach Rose.
„Ich habe Schule.", argumentierte ich weiter.
„Bitte, du solltest gehen.", hörte ich Bellas Stimme hinter mir. Ich gab mich geschlagen. „Nur für dich."
Ein lautloses Danke verließ Bellas Lippen, bevor sie mit Edward um die Ecke verschwand.
Doktor Cullen führte mich in ein gemütlich eingerichtetes Büro und wartete einige Minuten, bevor er anfing zu reden.
„Du warst wütend, dass ich Rosalie gebeten habe, ein Auge auf dich zu behalten.", begann er das Gespräch.
„Glückwunsch Sherlock.", ging ich gleich in die Verteidigungsposition. Ich vertraute ihm noch weniger als am Anfang.
„Wir hatten einen holprigen Start, aber es ist wichtig, dass du über deine Probleme redest.", erklärte der Arzt vor mir.
Ich blickte aus dem Fenster. Schneeregen.
„Warum sind sie in dieses Loch hier gezogen?", wich ich ihm aus. Fragen mit Gegenfragen beantworten.
Er zögerte keine Sekunde mit seiner Antwort.
„Ich habe nach einem ruhigeren Platz für meine Familie und mich gesucht. Dann kam das Jobangebot aus Forks."
„Wo haben sie in Alaska gewohnt?"
„In einer Stadt nahe des Denali Nationalpark."
Ich runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte nicht.
„Sie sind seltsam.", murmelte ich leise und schaltete auf Flugmodus.
„Was lässt dich das sagen?", erwiderte der Arzt. Ich ließ mir Zeit mit meiner Antwort.
„Sie versuchen so auffällig wie nur irgend möglich unauffällig zu sein.", bemerkte ich und sah dem Arzt in die Augen.
„Francine, ich habe eine Idee.", der Blonde ignorierte meinen Einwand geflissentlich, „Du stellst Fragen und ich beantworte sie, ich Stelle Fragen und du beantwortest sie. Wie hört sich das an."
„Spannend.", ich grinste etwas.
Lassen wir die Spiele beginnen.
•𝔉•
„Was hat er dann gesagt?"
„Dass er hofft, dass ich auf Enttäuschungen stehe.", erklärte Bella und starrte konzentriert aus dem großen Fenster.
„Ich habe es auch gesehen. Nicht einmal eine Sekunde über den kompletten Schulhof. Ihr hättet zerquetscht sein müssen.", gab ich zu.
„Sie sind seltsam."
„Sie verbergen etwas.", widersprach ich.
„Was meinst du, was sie verbergen?"
„Ich würde ihnen sogar Leichen im Keller zutrauen. Im Moment jedenfalls.", murmelte ich.
Bella schwieg kurz.
„Er fasziniert mich, Fran."
„Ich weiß Bells. Das kann sogar ein Blinder gegen das Licht sehen."
Bella verzog das Gesicht gequält.
„Aber du findest Jasper anscheinend auch nicht schlecht? Ich habe gehört, dass du neben ihm in Chemie sitzt?"
„Interesse bedeutet nicht gleich Besessenheit."
„Du warst doch diejenige die vorhin unbedingt wissen wollte, was Edward gesagt hat.", empörte sich meine beste Freundin.
Die letzte Woche hatte uns noch enger zusammengeschweißt als erwartet. „Außerdem hast du meine Frage nicht beantwortet!"
„Ja, ja. Schon gut.", ich seufzte, „Jasper ist unheimlich, aber trotzdem tut es unglaublich gut neben ihm zu sitzen. Es ist, als würde ich dann alles vergessen...", murmelte ich und sah Bella ehrlich an.
Diese nickte und spielte mit einer ihrer mahagonifarbenen Haarsträhnen. Sie war gerade dabei Protagonistin ihrer ganz eigenen Story zu werden.
„Aber du musst zugeben, dass er immer so aussieht, als würde er auf Legosteinen laufen.", murmelte sie plötzlich.
Kurz starrte ich Bella verdutzt an, dessen Miene sich keinen Deut rührte, bevor ich in Schallendes Gelächter ausbrach und sie folgte.
Nachdem wir uns beruhigt hatten wurde Bella wieder ernst.
„Wir werden herausfinden, was mit ihnen nicht stimmt."
„Da bin ich dabei!", sagte ich enthusiastisch.
Doch nach erfolglosen Googlesuchen schliefen wir beide gebeutelt von dem Vormittag in Bellas Bett ein und wachten erst wieder auf, als Charlie am späten Nachmittag in das Zimmer kam, um uns mit in das Diner zu nehmen.
Ich hatte gut geschlafen, ohne Träume.
Im Diner bestellte Bella sich einen Wintersalat mit reichlich Einlagen zum satt werden und ich mir eine Gemüsepfanne, die sie hier im Mexican Style auch ohne Fleisch anboten.
Mein Handy klingelte, als ich halb mit dem Essen fertig war und ich wollte schon wegdrücken, bevor ich den Namen realisierte.
Gemma Geoffert
Meine Tante und ich hatten immer ein kühles Verhältnis gehabt, weswegen ich mich auch gegen einen Aufenthalt bei ihr in Madison, Wisconsin entschieden hatte.
„Da muss ich ran, ich komme gleich wieder.", beeilte ich mich zu sagen, bevor ich in die Gästetoilette verschwand.
„Gemma?", hob ich fragend ab und hörte einige Sekunden nur Stille in der Leitung.
„Francine... Hey.", meine Tante klang müde, ausgezehrt.
Nicht nur ich hatte eine Schwester verloren.
„Was ist los?", fragte ich zögernd. Meine Tante war nicht der Typ Mensch, der ohne triftigen Grund anrief.
„... Ich war im Haus mit Allison und Jackson. Wir haben ein paar Sachen gefunden, die du vielleicht haben möchtest.", erklärte sie zögerlich.
„Oh.", ich schwieg.
„Außerdem hat deine Großmutter ein Testament gefunden."
Es knisterte etwas in der Leitung. Ich schwieg noch immer. Ich hatte nicht gewusst, dass Gemma immer noch in Phoenix gewesen war.
„Und die Verhandlungen sind auf das Wochenende vom zwölften bis zum dreizehnten gelegt. Du wirst die ganze Woche dableiben müssen."
Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig.
„Okay.", stolperte ich über meine eigenen Worte.
Ich hörte Gemma leise seufzen.
„Ich werde dir ein Paket mit einigen Sachen schicken. Bitte rufe auch deine Großeltern an. Ihnen geht es nach heute nicht gut.", sagte Gemma. Sie selbst klang unglaublich ausgelaugt.
„Wann fliegst du wieder nach Wisconsin?", versuchte ich von der bedrückenden Situation abzulenken.
„Nächste Woche. Troy hat sich um das Geschäft gekümmert.", erklärte sie nun deutlich gefasster. Sie war Karrierefrau durch und durch und hatte in dem erfolgreichen Investor Troy Geoffert einen Ehemann gefunden, der gut zu ihr passte.
Kinder hatte sie nicht. Konnte sie auch nicht, was vorletztes Weihnachten herausgekommen war.
Damals war noch alles gut gewesen... Und neben den typischen Familiendramen waren wir alle glücklich und unbeschwert.
„Falls du etwas brauchst ruf mich bitte an, in Ordnung?", zögerte meine Tante zu sagen.
„Ja, du bitte auch.", gab ich nur zurück und legte nach einem ‚Tschüss' beider Seiten auf.
Zurück am Tisch setzte ich mich erst einmal, bevor ich den Blick auf die beiden Menschen richtete, die in der letzten Wochen das bisschen Familie für mich dargestellt hatten, dass ich gebraucht hatte.
„Ich werde im März nach Phoenix für eine Woche.", sagte ich kurz und schob den Teller von mir weg. Ich hatte keinen Hunger mehr.
„Du wirst den Frühjahrsball verpassen.", bemerkte Bella.
„Als ob du da hingegangen wärst."
„Du willst auf 'nen Ball?"
Charlie und ich hatten synchron gefragt, Bella sank in sich zusammen.
„Nein. Nein, wäre ich nicht.", murmelte sie nur und schob ihren Salat auch von sich.
Charlie hatte das Essen einpacken lassen und wir waren schweigend zurück zum Haus gefahren. Es war bereits dunkel, als ich in meinem Zimmer zurückgezogen meine Großeltern anrief.
„Peters?" Die Stimme meiner Großmutter hörte sich ausgelaugt an.
„Hey Grannie, ich bins.", murmelte ich und hörte wie meine Oma anfing zu weinen.
Kurz darauf übernahm mein Großvater den Hörer.
„Hey Kleines, wie geht es dir?", versuchte er die gedrückte Stimmung munter zu überspielen. Ich hatte einen Kloß im Hals.
„Gemma hat angerufen.", erläuterte ich kurz.
„Ach, ja. Sie hat dich informiert?", fragte der ältere Mann rhethorisch.
„Ich wollte nur wissen wie ihr damit umgeht."
„Ach Franny... Es war kein schöner Anblick, auch wenn die Tatortreinigung bereits dort war."
Mein Zuhause einen Tatort nennen zu müssen war grausam.
„Ja, ich weiß.", hauchte ich.
„Wie ist die Schule Kleines, erzähl, hast du neue Freunde gefunden?"
Mein Großvater wusste, wie man einen ablenken konnte.
„Naja, Freunde nicht unbedingt, vielleicht eher Schulbekanntschaften, aber ich verstehe mich mit eigentlich allen ganz gut. Jeder ist bis jetzt nett gewesen.", sagte ich kurz.
„Und die Ärzte?"
Meine Stimmung sackte wieder etwas mehr in sich zusammen.
„Er ist okay... Wir sind noch nicht warm geworden.", erläuterte ich. Ich meinte meinen Großvater etwas Grummeln zu hören.
„Du hast morgen Schule, oder?"
„Ja" ich spielte mit der Halskette um meinem Hals. Mein Blick war aus dem düsteren Fenster gerichtet.
„Dann will ich dich nicht weiter vom Schlafen abhalten. Mach's gut Kleines. Und ruf ab und zu an. Wir vermissen dich."
„Ich euch auch."
Als ich auflegte war mir schlecht. Ich musste die ganze Zeit an den heutigen Tag denken. Mit einem mal wurde mir klar, dass ich Bella beinahe verloren hätte. Es war egal wer oder was Edward und die anderen waren, sie hatten ihr Leben gerettet.
Diese Nacht verbrachte ich wieder bei Bella.
Sie verstand es, sie duldete es und war wie die kleine Größe Schwester, die ich jetzt dringend brauchte.
•𝔉•
Danke an alle, die bis jetzt Kommentare verfasst haben und Favorisierungen und Empfehlungen ausgesprochen haben! Es freut mich so sehr, dass die Geschichte euch so sehr gefällt!
Auch danke an die Leser, die sich bis jetzt nicht geäußert haben! Jeder Leser bedeutet mir so viel!
Wir lesen uns am Mittwoch wieder!
GLG ~Ann <3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro