𝓯𝓲𝓯𝓽𝔂𝓸𝓷𝓮
Wir nähern uns in großen Schritten dem Finale und ich muss sagen, dass ich zum einen Teil gar keine Lust habe, aber zum anderen Teil echt froh bin, es endlich geschafft zu haben.
Im letzten Kapitel habe ich die 800 Seiten Marke in der Buchformatierung auf Word geknackt und im Kapitel davor die 150.000 Wörter, was für eine Twilight Fan-Fiction echt lang ist und mich an meiner eigenen mentalen Gesundheit zweifeln lässt. (Sind wir ehrlich, wem geht's 2022 noch super gut, haha).
Anyways. Dieses Kapitel ist da und ich will Euch ermutigen Eure Gedanken dazu in den Kommentaren zu lassen! Es mach immer viel Spaß sie zu lesen und zu beantworten!
Liebe Euch und Euren Support!
~Ann :*
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𝓯𝓲𝓯𝓽𝔂𝓸𝓷𝓮
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Iᴄʜ ᴡᴜssᴛᴇ ɴɪᴄʜᴛ, ᴡᴀɴɴ ᴍᴇɪɴᴇ Kʟᴇɪᴅᴜɴɢ ᴅᴀs ʟᴇᴛᴢᴛᴇ ᴍᴀʟ ᴛʀᴏᴄᴋᴇɴ ɢᴇᴡᴇsᴇɴ ᴡᴀʀ.
Der Regenwald machte seit Tagen seinem Namen alle Ehre und wir hatten das Glück gehabt, dass wir in einem Motel in Panama einmal unsere Sachen hatten waschen können. Auf unserer Reise waren wir bereits auf einige unheimliche Sachen gestoßen, aber ich hatte aufgegeben Alice zu fragen, warum wir nicht gleich einen Nonstop Flug nach Brasilien genommen hatten. Generell hatte ich aufgehört zu viele Fragen zu stellen. In Puerto Valiarta in Mexico waren wir nach Tagen des Herumirrens in dem viel zu sonnigen und viel zu warmen Land schließlich auf Peter und Charlotte gestoßen.
Jasper hatte sich sehr gefreut seine Freunde wiederzutreffen. Charlotte war eine wunderschöne Frau, die mich sofort in die Arme geschlossen hatte. Peter war eher zurückhaltend, ähnlich wie Jasper, als ich ihn kennengelernt hatte. Beide waren überrascht, aber auch erfreut gewesen Jasper wiederzusehen und waren sofort seiner Bitte gefolgt unserer Familie gegen die Volturi beizustehen.
Alice hatte sie über Marias Ableben informiert, woraufhin Charlotte mir eine solch feste Umarmung gegeben hatte, dass ich sie noch Stunden danach spüren konnte.
Peter hatte sich bei mir bedankt, auch wenn ich immer noch nicht wirklich mit dem Gedanken reinwurde.
Bei unserem Kampf gegen die Neugeborenenarmee von Victoria hatte ich auch gemordet, aber dieser Tod hatte sich anders angefühlt, so viel persönlicher, so viel mehr von Emotionen getrieben. So stellte ich mir vor, hatte sich mein Vater gefühlt, als er erst meine Mutter und dann Portia erstochen hatte.
Jaspers Worte hatten mich beruhigen können, doch trotzdem hinterfragte ich mich zum tausendsten Mal, ob ich es jemals selbst beenden könnte. Sollten mein Vater und ich uns jemals im Kampf gegenüberstehen, könnte ich ihn töten?
Ich dachte nicht mehr gerne an die Jahre zurück, an denen alles normal gewesen war. Mein Vater war ein guter Mann gewesen, bis er seinen Job verloren hatte. Der Psychologe, der bei der Gerichtsverhandlung damals gesprochen hatte, hatte gemeint, dass seine psychische Vorbelastung schon immer dagewesen war. Aber ich hatte es nie gesehen, nie gespürt. Michael Weathers war einmal ein Familienvater, ein Ehemann gewesen und es schmerzte mein Herz, dass es nun ebenjener Mensch war, der versuchte, auch noch mich zu zerstören. Vielleicht hätte ich es zugelassen, wenn da nicht meine Familie war. Meine neue Familie, die durch mich in dieses ganze Schlamassel reingezogen wurde.
Ich war mir sicher, dass ohne mich diese Situation nie zustande gekommen wäre. Aber gleichzeitig konnte ich das nicht wissen. Niemand konnte mir zu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit sagen, was geschehen wäre, hätte ich Forks niemals betreten.
Manchmal erwischte ich mich dabei, mich zu fragen, ob ich Jasper jemals getroffen hätte, wäre meine Familie noch am Leben. Ein Gedankenexperiment, welches mir in einigen Momenten ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, mich aber in anderen weinen ließ.
Jasper war zu einer solch wichtigen Person in meinem Leben geworden, dass ich mir nicht sicher war, was mit mir geschehen würde, sollte ihm jemals irgendetwas zustoßen.
Die Art, wie Maria ihn behandelt hatte, die Art, wie sie ihn angeschaut hatte, wie still Jasper in ihrer Gegenwart geworden war. Ich konnte und wollte nicht zulassen, dass ihm etwas geschah.
Alice und Bree schienen nach zwei Wochen in Gesellschaft dieselben Gedanken gegenüber sich zu verspüren. Ich wusste nicht, wann die heimlichen Blicke und unauffälligen Berührungen zu Küssen und offenem Bekennen der Gefühle geworden war, aber ich war glücklich für beide.
An einem Abend hatte Bree gestanden, dass sie auf Diego gewartet hatte. Sie war ihm bei ihrer Zeit in der Armee nähergekommen, hatte ihn lieben gelernt, aber hatte ebenso feststellen müssen, dass sich seine letzten Spuren in Seattle verliefen.
Dass Alice ihr die Gewissheit verschaffen hatte müssen, dass er tatsächlich tot war, hatte Bree zu den Denalis flüchten lassen.
Nun saßen beide, Hand in Hand auf der Dachterrasse eines heruntergekommenen Motels an der Grenze zu Brasilien. Jasper hatte neue Klamotten auftreiben können, wofür ich unglaublich dankbar gewesen war.
Ich trug nun ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift Viva Colombia! und ein paar grüner Cargohosen. Meine blonden Haare ließen mich sowieso schon aussehen wie eine Touristin, also hatte Jasper ganz das Klischee bedienen wollen. Meine Füße steckten in fetten Wanderstiefeln und über meinem Arm hing ein Regenponcho. Das Outfit war wirklich eine Wahl für sich, aber ich verkniff mir den Kommentar dazu.
Wir hatten entschlossen morgen den Amazonas-Regenwald richtig zu betreten. An der Rezeption waren wir schon misstrauisch beäugt worden, aber ich gab einfach die amerikanische Touristin, die ich - wenn wir es ganz genau nehmen wollten - in dieser Situation auch war.
Das Doppelzimmer war schmutzig und roch nach mehreren ignorierten Wasserschäden. Als Mensch hätte ich mir hier wahrscheinlich mehrere Krankheiten eingeholt, aber ich wollte nicht meckern.
Wir hatten die halbe Nacht damit verbracht unsere Sachen wieder zu trocknen und saßen nun gemeinsam auf der verwaisten Terrasse.
Alice' Augen glitten immer wieder ins hier und nichts. Ab und zu runzelte sich ihre Stirn und ihr Blick hing einige Sekunden in demselben nichts.
Jasper hatte seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt und ich meinen Kopf an seiner Schulter platziert. Irgendwann hatte ich mich dazu entschlossen die Augen zu schließen und wenigstens so zu tun, als könnte mein Kopf zur Ruhe kommen.
Jasper zog mich in diesem Moment noch näher an sich und vergrub seine Nase in meinen Haaren.
„Wir werden heute auf drei Vampire treffen, die wir schon einmal auf einer Reise durch Brasilien getroffen haben", durchbrach Alice die Stunden des Schweigens und ich öffnete träge meine Augen.
„Wann?" Jasper hob seinen Kopf und beobachtete seine Schwester eingehend.
„In zwei Stunden. Südlich von hier mitten im Regenwald. Wir müssen jetzt aufbrechen, ansonsten verpassen wir sie"
Ich stöhnte leise auf. Meine Sachen waren gerade erst wieder trocken geworden.
Alice grinste mich spitzbübisch an und erhob sich. Die Sonne brach ihre ersten Strahlen durch das Dickicht des alten Waldes vor uns. Wir folgten Alice in das kleine Doppelzimmer und packten rasch unsere Sachen zusammen.
Jaspers Hand fand meine, als wir in den Wald aufbrachen und das schmuddelige Motel hinter uns ließen.
Genauso wie Alice es beschrieben hatten trafen wir drei Stunden später in den Tiefen des Amazonas auf drei native Vampirinnen, die tatsächlich ohne weitere Hintergrunderklärung unserer Bitte gefolgt waren. Kachiri, Senna und Zafrina waren drei wilde Schönheiten, die mir einen Schauer den Rücken herunterlaufen ließen. Sie lebten gänzlich abseits jeglicher Zivilisation und meine Vermutung war, dass die Reise nach Forks ihre weiteste von ihrem zu Hause sein würde, die sie jemals gemacht hatten. Als sie unserem Ruf gefolgt waren und wir wieder allein waren hatte Alice sich mitten im Wald auf den Boden gesetzt.
Wir warteten ständig darauf, dass etwas geschah, dass sie nicht sehen konnte und es macht nicht nur mich unruhig.
Jasper hatte angefangen hin und herzulaufen, bis mir beinahe der Kragen geplatzt war und Bree mich aufgefordert hatte mit ihr meine Gabe zu üben. Jasper war in seinem Schritt stehen geblieben und lauschte auf meine Reaktion.
Ich war ebenfalls erstarrt und schaute die junge Vampirin vor mir an. „Bree, ich bin mir nicht sicher..."
„Wir stehen vor einem Krieg, Francine. Deine Gabe ist wertvoll, doch wenn du sie nicht kennst, dann bringt sie uns nichts", sagte sie und trat zu mir.
Ich kannte Bree kaum. Nur aus den Erzählungen von Alice. Sie hatte keine schöne Kindheit gehabt, das wusste ich. Aber was wusste sie noch?
Bree war nicht wie Alice, die keinerlei Erinnerungen mehr an ihr menschliches Leben hatte, dennoch hatte sie erzählt, dass sie Probleme hatte, sich zu erinnern.
Bei Alice hatte es nicht funktioniert. Wieder war ich auf eine schmerzhafte Wand gestoßen, die wie unter Strom stand. Nur einzige Blitze kamen mir vor die Augen, die jedoch so schnell wieder fort waren, dass ich sie nicht deuten oder erkennen konnte.
Wie es sich bei Bree verhalten könnte, wusste ich nicht, doch das Selbstbewusstsein, mit dem mir die Brünette begegnete half mir, mein Vertrauen in mir zu finden. In einigen Momenten erinnerte mich Bree an Bella. Sie sah ihr ähnlich, hatte die gleichen langen braunen Haare und dieselbe Güte in ihren großen Augen. Bree nahm vorsichtig meine Hand und lächelte mich an.
„Du musst es versuchen Fran. Ich sage dir, sobald du mir weh tust"
Ich holte tief Luft und warf Jasper einen Blick zu, der mir ermutigend zunickte.
Was sollte schon passieren?
Ich griff Brees Handgelenk und trat in ihre Vergangenheit. Bilder von Riley kamen als erstes in meinen Kopf. Ich wusste noch nicht recht, wie ich durch die Bilder navigieren sollte. Zuerst ging ich durch alles das, was ich kannte. Ihren ersten angsterfüllten Blick auf mich. Ich konnte mich dabei beobachten, wie ich mir den Weg zu Bree freikämpfte und hatte ihr Gefühl der Angst, als ich ihr gegenüber zum Stehen kam. Meine Hand, die ich zu ihr ausgestreckt hielt. Ich versuchte mich umzudrehen. Die Bilder nach hinten zu schieben und in Augenblicke ihrer ersten Momente als Vampir zu blicken. Ich sah einen jungen Vampir mit Dreadlocks. Das musste Diego sein. Sein Lächeln war warm und wirkte in der Umgebung, in der sich Bree befunden hatte wie ein sicherer Hafen. Es war einfach für Bree gewesen ihn zu lieben, da er sich nach Stabilität anfühlte. Ich erkannte mit einem Lächeln auf den Lippen, wie die Vampirin in Buchläden einbrach und Bücher stahl, oder sogar die ganze Nacht in ihnen verbrachte, um zu lesen. Dann näherte ich mich der Verwandlung. Es wurde schwerer die Bilder zu sortieren. Ich fühlte mich wie zurückversetzt, als ich das erste Mal Laurens oder Esmes Vergangenheit gesehen hatte.
Dumpf wurde ich mir bewusst, dass eine Hand auf meiner Schulter landete und Ruhe mich durchflutete. Dann erkannte ich ein System in den Bildern und Momentaufnahmen in Brees Vergangenheit. Es war so deutlich, wie noch nie zuvor, wie ein gut sortiertes Fotoalbum. In wenigen Schritten blätterte ich zum Anfang des Albums und erkannte ein kleines Mädchen wieder, das in den Spiegel schaute, eine Frau hinter ihr, die wage nach Bree aussah, aber nicht sie war. Ihre Mutter?
Ein überraschter Atemzug verließ meine Lippen, als ich das realisierte. Ich konnte durch das Buch, welches Brees Vergangenheit bildete blättern. Ich hörte auch Bree überrascht aufatmen, als das warme Gesicht ihrer Mutter wieder in ihren Kopf kam. Wie lange ich in Brees Kopf war, wusste ich nicht, doch als ich mich mit einem Schritt nach hinten von der Brünetten entfernte und wieder zu mir kam lag die Aufmerksamkeit der Vampirin voll und ganz auf mir.
„Ich kann mich erinnern", es war eine so schlichte Aussage, die dennoch so viel bedeutete. Die Wärme in ihrem Lächeln ließ auch mich anfangen zu grinsen.
Die Bilder waren nicht unbedingt schön gewesen, aber sie konnte sie wieder sehen. Das war das Ziel gewesen.
„Das ist Wahnsinn", murmelte die Brünette. „Ich konnte mich nicht mehr an meine Mutter erinnern... Auch in meinem menschlichen Leben schon kaum mehr"
Ich drehte mich zu Jasper um, der mich stolz ansah.
Alice schoss zu ihren Füßen und richtete ihren Blick in den Wald.
Sie hatte den letzten Zeugen gefunden.
Aus dem Wald brachen zwei Gestalten. Eine Vampirin und neben der wunderschönen Frau ein Junge, weder Mensch noch Vampir.
„Wer seid ihr?", der Junge sah neunzehn oder zwanzig aus. Er hatte braune, wache Augen und einen seltsamen Herzschlag und das Blut, dass durch seine Adern floss, lud in keiner Weise das Biest in mir zum Jagen ein. Er war wie Nessie.
„Wir sind hier, weil du der letzte Part in unserem Schlüssel zum Erfolg bist", murmelte Alice ehrfürchtig, auf dem Gesicht ein feierliches Lächeln. Der verwirrte Blick unseres Gegenüber ließ mich leicht Lachen.
Ich griff Jaspers Hand. „Ich bin Francine, das ist Jasper und das sind Bree und Alice. Wir brauchen deine Hilfe", ging ich auf die Frage des Hybriden ein, der neugierig seinen Kopf schieflegte.
Es fing wieder an zu regnen und noch nie war ich glücklicher gewesen im Regen zu stehen.
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𝕸𝖔𝖓𝖆 𝕮𝖆𝖘𝖘𝖎𝖉𝖞
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Wɪɴᴛᴇʀ ɴᴀᴇʜᴇʀᴛᴇ sɪᴄʜ ᴜɴᴅ ᴅɪᴇ Nᴀᴇᴄʜᴛᴇ ʜɪɴᴛᴇʀʟɪᴇssᴇɴ Rᴀᴜʀᴇɪғ ɪɴ ᴅᴇʀ Nᴀᴛᴜʀ.
Im Haus der Cullens lebten nun vierunddreißig Vampire, die jeden Tag trainierten. So viele Vampire hatten zur Folge, dass nun mehr als neunzig Prozent der Jugendlichen aus dem Reservat ihre erste Verwandlung durchlebten. Die jüngste Wölfin war gerade einmal zwölf und ich hatte das Kind total verängstigt im Wald gefunden. Die Krisensitzung, die daraufhin im Reservat einberufen wurde, war so voll wie noch nie. Beide Rudel zusammen fassten nun knapp vierzig Wölfe. Mädchen und Jungen gemischt. Mütter waren verängstigt und Väter verärgert. Der meiste Teil jedoch war verwirrt. Das Problem zu schildern war deutlich schwerer, als es scheinen wollte.
Viele der Kinder und Jugendlichen, die sich verwandelt hatten, waren wie ich nicht wirklich ein Teil der engen nativen Gemeinschaft der Quileute. Ich war beinahe froh, dass ich neben einem blonden Wolf nicht mehr ganz so fremd in der Gemeinschaft aussah. Trotzdem war die Versammlung der Ältesten - oder der Elternabend, wie ich ihn heimlich nannte - im Reservat laut und ungeordnet.
Mein Vater war das erste Mal seit Jahren anwesend und auch einige Gesichter zeigten sich, die ich noch nie gesehen hatte.
„Nettie ist ein Kind!", rief die Mutter des Mädchens, dass ich im Wald gefunden hatte.
Für viele der anwesenden waren die Legenden nur das gewesen. Legenden, die am Feuer erzählt wurden und nicht von Wahrheit erzählten. Die Idee, dass es Werwölfe und Vampire gab, war für Erwachsene noch schwerer zu greifen als für uns Jugendliche.
Ich biss die Zähne zusammen und verschränkte die Arme. Die Verwirrung war ihnen nicht übelzunehmen, doch die Rage, in die sich manche Eltern redeten auf alle Fälle.
„Wir fordern eure Kinder nicht auf zu kämpfen. Die jüngsten werden nicht einmal in die Nähe der Situation kommen, wenn es so weit ist. Wir stehen hier jedoch vor einem Problem, was nicht nur die Cullens betrifft", rief Sam in die unruhige Masse. Ich beobachtete meinen Cousin aufmerksam. Er war immer gut darin gewesen andere von sich zu überzeugen. In einem anderen Leben hätte er vielleicht Politiker werden können. Der Gedanke ließ mich belustigt schnauben.
Doch gegen furiose Eltern kam sogar Sam Uley kaum an.
„Natürlich betrifft das Problem nur die Cullens! Ich werde nicht zulassen, dass mein Junge in die Nähe dieser Biester kommt!", rief ein wütender Vater und die Masse stimmte zu.
Ich knurrte leise, gereizt auf und warf einen Blick auf Leah, die ihre Augen verdrehte.
„Was genau wollt ihr dann machen, wenn sie sich dazu entscheiden, noch einen Zwischenhalt in Quillayute oder La Push zu machen? Ihr habt sicherlich keine Chance gegen sie. So schlimm es auch ist, die einzige Möglichkeit halbwegs unbeschadet aus diesem Konflikt zu kommen ist zu diesem Zeitpunkt, wenn alle helfen, die können. Es wird zu einer hohen Wahrscheinlichkeit zum Kampf kommen, es könnten Wölfe verletzt werden, sogar getötet. Dieses Risikos sind wir uns bewusst. Aber was falsch wäre, was gegen unsere Stammesregeln wäre, wäre diesen Konflikt zu ignorieren oder gar ein Versprechen zu brechen. Jacob hat sich auf Renesmee geprägt und das bedeutet für sein Rudel, dass wir ihm helfen werden ebenjene mit unserem Leben zu schützen. Sam hat ebenfalls versprochen Jacobs Prägung zu schützen, hat geschworen unseren Stamm zu schützen. Was ist also, wenn die Volturi über uns bescheid wissen und entscheiden unser ganzes Volk zu ermorden? Ich werde alles dafür tun meine Familie - meine Freunde zu schützen!"
Die Aufmerksamkeit hatte sich auf mich gerichtet, die Hälse der Eltern in ihren Stühlen gedreht, Sams stolzer Blick auf mir. Ich hatte meine Schultern gestrafft. Das war meine Familie, meine Heimat, auch wenn es mir manchmal verdammt schwer fiel hierher zu passen.
Das Schweigen, dass sich über die Menge streckte, hielt nur wenige Sekunden.
Paul trat neben mich, Leah folgte ihm und mit ihm Jungen und Mädchen.
„Ich werde kämpfen, ich werde helfen" Paul.
„Für eine friedlichere Zukunft" Leah.
Ein Schauer glitt meinen Rücken herunter und etwas änderte sich im Raum. Sam senkte seinen Kopf mir gegenüber.
Akzeptanz, Vertrauen, Entschlossenheit.
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„Du verdammter...! Ich bring dich um!"
Es war immer schön zu Laurens Geschrei an das Haus der Cullens zu kommen.
Lauren und Demetri lagen umeinander geschlungen auf dem Waldboden, letzterer klar die Oberhand gewinnend und teuflisch grinsend. Ihm machte es einen riesigen Spaß die Blondine auf die Palme zu bringen. Leider gelang das bei Lauren viel zu schnell.
Ich seufzte und stellte mich zu Emmett, der die Szene weit grinsend beobachtete.
„Ich schätze ihn ja dafür, dass er uns Sachen beibringt, aber ich warte nur auf den Moment, dass die beiden sich ein Zimmer nehmen oder endlich den Kopf abreißen", murmelte ich seufzend.
Hinter mir schnaubte einer der fremden Vampire. Ich kannte die Namen alle gar nicht. Einige waren freundlich, andere jedoch ziemlich fremd. Ich versuchte die meiste Zeit nicht darüber nachzudenken, wie die ganzen roten Augen sich in den letzten Monaten den Durst gestillt hatten.
Die ganze Mannschaft an Vampiren jagte mir Respekt ein, dass konnte ich nicht bestreiten. Viele hatte ich noch gar nicht persönlich gesprochen. Viele wollte ich auch gar nicht sprechen. Die Rumänen waren wohl die verrücktesten. Wie aus Bram Stockers Dracula entsprungen und genauso blutdurstig, wie man sich den klassischen Vampir vorstellte. Die Amazonen, die Fran und die anderen geschickt hatten waren unheimlich und blieben unter sich. Den anderen beiden, die sie geschickt hatten fühlten sich hier auch nicht sonderlich wohl. Es gab noch weitere Nomaden und dann waren da noch die drei Gestalten aus Victorias Neugeborenenarmee. Shelly und Steve waren unentschlossen, ob sie bleiben wollten und der dritte, Fred hatte ständig eine Aura um sich, die mich einen großen Bogen um ihn machen ließ. Seine Gabe, hatte Eleazar erklärt, war wohl dafür verantwortlich. Die Iren waren ebenso zurückhaltend wie der ägyptische Zirkel.
Als Amun Demetri erblickt hatte, war ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht gefallen und nur Benjamin (ich nannte ihn heimlich Avatar), hatte ihn anschließend zum Bleiben überreden können. Wenn es nach dem Anführer der Ägypter ginge, wären sie nämlich auf der Stelle wieder umgekehrt.
Die Denali waren wohl die Vampire, die mir hier noch am liebsten waren, da sie es schlussendlich auch waren, die Bellas Gabe entdeckt hatten. Ihr Schild trainierte sich gut, sie schaffte es immer mehr Vampire mit dem mentalen Schild zu schützen. Nur leider war sie, wenn sie sich auf jenes konzentrierte komplett unbeweglich, was sie zu einem leichten Ziel machte.
Demetri hatte sich als wahrer Kriegsführer erwiesen. Er erkannte die Schwächen seiner Gegenüber im Bruchteil von wenigen Sekunden und hatte Lösungen zur Ausbesserung dieser. Er war kein guter Mann, aber er schien entschlossen uns zu helfen.
Ein großer Schlag verriet, dass er Lauren erfolgreich besiegt hatte. Die schrie frustriert auf und musste von Edward zurückgehalten werden, da sie wieder kurz davor war Demetri an den Hals zu fallen.
„Wie die Tiere", sagte Rose mit gerümpfter Nase. Ich lachte leise und krempelte die Arme meines Shirts hoch.
Es juckte mich in den Fingern Demetri noch einmal herauszufordern, doch heute waren die Vampire mit den Gaben dran.
Ich gesellte mich zu den wenigen, die über keine besondere Fähigkeit verfügten. Es waren überraschend wenige, aber das war nicht schlecht. Carlisle ging mit einigen der Zirkelführer die Pläne für den Kampf durch, als ich einen Arm auf meiner Schulter spürte. Bella, mit Renesmee an ihrer Seite, ein ernster Ausdruck in ihren Augen.
„Was ist los?", fragte ich überrascht. Frans beste Freundin und ich waren nie besonders eng gewesen.
„Können wir reden?", fragte sie vorsichtig und ich nickte meinen Kopf zögernd. Sie deutete in den Wald hinein und ich folgte ihr und ihrer Tochter. Renesmee konnte seit ein paar Wochen laufen. Fran, Jasper, Alice und Bree waren jetzt schon knapp über einen Monat weg. Ich wusste nicht, ob mir das Sorgen bereitete, oder nicht. Bella blieb vor ihrem kleinen Haus im Wald stehen. Ihre Augen waren verhangen und sie schien ihre Worte weise zu wählen.
„Was ist?", fragte ich vorsichtig, als auch nach einigen Minuten noch immer keine Antwort kam.
„Wenn Jacob etwas passieren sollte, brauche ich, dass du Ness aus der Sache rausbringst. Bitte...", Bellas Stimme war verzweifelt und ich zog meine Stirn kraus. Sie war immer diejenige gewesen, die so positiv war, die mit ganzem Herzen an einen Sieg glaubte.
„Bella...?"
„Bitte, ich weiß, dass ist eine seltsame Bitte. Aber falls Jacob etwas zustößt, falls uns etwas geschieht. Fran hat dir immer vertraut. Bitte, bitte"
Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Bellas Handy piepste, dann meins. Wir schauten uns gleichzeitig an und öffneten die Nachricht, die bei und beiden die gleiche sein musste.
Es war das erste Lebenszeichen von Fran seit dem Verschwinden.
Sie kommen in fünf Tagen, wenn der erste Schnee liegen bleibt. Wir haben alles, was wir brauchen und wir werden pünktlich sein.
Trainiert, seid auf das Schlimmste vorbereitet. Alice sieht zu viel.
-Fran
Noch ein Schauer schlich sich meinen Rücken herunter und mein Blick fiel auf Bellas Kind. Die kleine schaute schüchtern zu mir hoch. Ich seufzte leise.
Bellas Gesicht schien blass und die Vampirin so müde und ausgelaugt.
„Ich schwöre dir, dass ich alles in meiner machtstehende tun werde, um Ness zu schützen und dafür zu sorgen, dass sie nicht ohne Familie aufwächst"
Bellas Augen wirkten glasig, als sie mich in ihre Arme schloss.
Wir verloren an diesem Abend drei Vampire. Shelly und Steve folgten Alistair, der unsere Unterhaltung gehört hatte.
Einunddreißig Vampire, dreißig kampffähige Wölfe und vier verschollene Vampire, von denen zwei unsere Zukunft in den Händen hielten.
Was konnte schon schief gehen?
•𝔉•
The bitchfight is about to start.
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