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𝓯𝓲𝓯𝓽𝔂𝓯𝓲𝓿𝓮

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𝓯𝓲𝓯𝓽𝔂𝓯𝓲𝓿𝓮
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Dᴇʀ Fʟᴜɢ ɴᴀᴄʜ Iᴛᴀʟɪᴇɴ ᴍᴀᴄʜᴛᴇ ɴɪᴄʜᴛ ɴᴜʀ ᴍɪᴄʜ ɴᴇʀᴠᴏᴇs.

Die Stimmung in der gesamten Kabine schien angespannt, als würde sich das Unwohlsein meiner Familie auf alle Anwesenden im Flugzeug auswirken. Es könnte auch daran gelegen haben, dass Jasper mich die ganze Zeit besorgt beobachtete und seine Gabe nicht zu hundert Prozent im Griff hatte.
Ich war im Gegensatz zu Bella noch nie in der ehemaligen Hauptstadt der Vampire gewesen und dementsprechend ging es mir auch.
Esme musterte mich ebenfalls immer wieder nervös, Carlisle schien darauf zu warten, dass ich in mich zusammenbrach.

Mir ging es nicht sonderlich gut. Die letzten Wochen waren schlimm gewesen. Auf schöne Momente folgten Rückschläge und schlimme Erinnerungen, jedes Mal, wenn ich das Feuer im Kamin brennen sah, wollte ich schreien und davonlaufen.

Alice hätte nicht gewollt, dass ich mir die Schuld am Tod von so vielen unschuldigen Vampiren und Wölfen gab, aber was sollte ich gegen das Gefühl tun?
Es war so viel Schreckliches geschehen und ich war mir ein Stück weit bewusst, dass das alles so nie geschehen wäre, wäre ich einfach in Phoenix geblieben.
Wäre das aber der Weg gewesen, die Lösung?
Ich wusste, dass auch Bella schreckliche Schuldgefühle hatte, Carlisle ebenso. Esme war ein Wrack. Sie war so kurz davor gewesen Carlisle zu verlieren, dass, trotzdem er lebte und gesund war ihre Blicke immer panisch wurden, sobald er den Raum verließ, oder für einige Sekunden aus ihrem Blickfeld verschwand.
Diese Angst gemischt mit dem Verlust zweier ihrer Töchter ließ die ganze Familie still werden.
Es war so ruhig, seitdem Alice fort war. Edward und Bella waren die meiste Zeit in ihrem Haus mit Renesmee zurückgezogen, Jasper und ich lagen Stunden einfach nur gemeinsam im Bett und klammerten uns aneinander, als wäre das alles nur ein schlimmer Traum gewesen und selbst Rose hatte ihr Schluchzen bei der Beerdigung der Wölfe nicht verbergen können. Emmett war auch so ruhig. Es war unheimlich.

„Wir sind fast da"

Sulpicia hatte ihre Schultern gestrafft und ihren Blick aus dem Flugzeugfenster gerichtet. Die ehemalige Königin sah noch immer so erleichtert aus, so frei. Der Schatten, der sich jetzt jedoch über ihr Gesicht gelegt hatte, war angsteinflößend.
Athenodora neben ihr hatte die Hand ihrer Schwester ergriffen und starrte stoisch auf den Sitz vor ihr. Die beiden Vampirdamen wirkten so fehl am Platz, dass es beinahe witzig war. Aber dennoch spielten sie eine große Rolle in der neuen Regierung. Die beiden hatten die Jahrtausende mit ihren Ehemännern verbracht, hatten gewusst, wie sie reagiert hatten. Es war für Carlisle selbstverständlich gewesen sie in die Planung mit einzubinden.
Marcus war ebenfalls ein unerlässlicher Part gewesen.
Dennoch sahen sie nicht erfreut darüber aus zu ihrem Heim zurückzukehren. Falls man es so nennen könnte.
Marcus hatte eine Weile gebraucht, um die Dinge zu verarbeiten, die ich gesehen hatte, als ich in Aros Kopf gewesen war. Seine Frau Didyme war durch die Hände ihres eigenen Bruders getötet worden. Der Verrat und den Schmerz, den Marcus über diesen Verrat seiner Brüder spüren musste konnte ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen.

Als der Flieger zum Landen drehte und der Flughafen von Florenz immer näher kam spannte sich die Stimmung noch weiter an. Wir hatten Demetri und Felix gebeten vorzureisen und alles für die Versammlung herzurichten.
Wir hatten die Nachricht weit verbreitet, dass es eine Reform geben würde und selbst die ältesten Vampire waren sich nicht sicher, welche Spezies alles erscheinen würden.

Wir wussten zu diesem Zeitpunkt von wenigen. Vampire, Gestaltwandler, Kinder des Mondes. Marcus hatte seine Vermutung geäußert, dass es noch so etwas wie Hexen geben musste, sowie andere Wesen mit besonderen Fähigkeiten. Er hatte in seinen Jahrtausenden in dieser Welt einige Begegnungen gehabt und sogar Carlisle hatte erzählt, dass an mystischen Geschichten zumeist ein Funke Wahrheit dran war, wenn sie lange genug aufrechterhalten wurden. Wir wussten also nicht, was oder wer uns alles erwartete.

Italien war heiß und die Sonne schien zu hell und zu auffällig, um noch am selben Tag nach Volterra zu reisen. In dem kleinen Flughafenhotel trafen wir wieder auf Troy, der mit anderen Kindern des Mondes mit einem späteren Flieger gelandet war. Gemma und seine Tochter hatte er zu Hause gelassen, was wohl die vernünftigste Entscheidung gewesen war.

Mona kam gemeinsam mit einigen anderen Wölfen ebenfalls später. Der Rollstuhl sah immer noch ungewohnt aus und Mona sah noch immer angestrengt aus, ihn selbst fortzubewegen. Es fehlte jedoch Leahs verzogener Mund, Jacobs leuchtende Augen, die immer so sanft waren, sobald er Renesmee erblickte.

Die kleine Hybridin sah auch verloren aus. Sie hatte vielleicht nicht die Bedeutung des Bundes verstanden, welchen Jacob zu ihr gehabt hatte, jedoch war ihr bewusst, dass er gestorben war, um sie zu beschützen.

Die Begrüßungen waren kurzgehalten und sobald die Nacht eingebrochen war, konnten wir ungestört unsere Reise fortsetzen. Ich war so froh, dass Jasper meine Hand hielt, dass wir zusammen waren.
Bella stand auf meiner anderen Seite, als wir die Tore des großen Palastes erreichten. Ihre Augen waren schwarz, sie sah müde aus und auf ihrer Stirn lagen Falten.

Carlisle trat gemeinsam mit Marcus zuerst in das Schloss.
Demetri und Felix warteten am Eingang und halfen einigen ihr Handgepäck zur Seite zu räumen.
Demetri sah schlimm aus. Wenn ich beschreiben musste, wie mein innerstes aussah, hätte ich den schwarzhaarigen Vampir beschrieben. Seine Augen waren pechschwarz, die Haut so blass, dass es selbst in unserer Welt ungesund aussah.
„Du siehst schlimm aus", kommentierte Mona trocken, als sie bei dem Vampir ankam.

Für den Bruchteil einer Sekunde war alles still, bis ein schwaches Lächeln auf Demetris Lippen bildete.
„Du sahst auch schonmal besser aus", sagte er flach, übernahm dann jedoch kommentarlos das Schieben ihres Rollstuhls.

„Wohin gehen wir?", fragte ich unsicher, als sich alle stumm darauf geeinigt zu haben schienen Mona und Demetri zu folgen.
„Zum Thronsaal", Sulpicias Stimme war wie ein eisiger Wind.

Der Thronsaal der Volturi war ein großer Runden Raum mit Deckenfenstern, durch welches sich buntes Licht brechen müsste, wenn die Sonne schien. Auf der gegenüberliegenden Seite zur schweren Holztür, durch die wir hineintraten, war eine Empore errichtet, auf welcher drei verwaiste Throne ruhten.
Marcus, welcher vor mir den Thronsaal betrat blieb stumm in der Mitte stehen. Sein Gesicht war zerfurcht von den Erkenntnissen der letzten Wochen und auch die stützende Hand der Vampirin neben ihm half ihm nicht wirklich aufrecht zu bleiben.

Der Raum lag so still und so intakt vor uns, dass ich nicht genau wusste, wo ich meine Gefühle einsortieren sollte. Terror aus abertausenden von Jahren, Schmerz, Verlust, Tod.
Esme kam gefolgt von Emmett und Rosalie.
Die Trauer in ihren Augen drohte mir das Herz zerspringen zu lassen.

Teile der ehemaligen Garde traten hinter uns ein, ein Murmeln durchzog ihre Reihen, als sähen sie diesen Raum zum ersten Mal.
Ich trat einige Schritte nach vorn und drehte mich zu den Vampiren.
Alice, Bree, Lauren, Leah, Jacob. Waren es diese Opfer wert? War es das alles hier wert?

Der Raum wurde von bekannten und unbekannten Gesichtern beider Seiten betreten, mit Teilen der Garde und Vampiren, die mir fremd waren. Die Nachricht des Falls der Volturi hatte sich weiter herumgesprochen, als ich es vermutet hatte.

Wir warteten keine zwei Stunden, bis der Raum sich immer mehr füllte.
Asiatische, europäische, amerikanische, australische und afrikanische Zirkel. Hybriden, sowie Kinder des Mondes, sowie Gestaltwandler. Nicht nur Wölfe, sondern auch Füchse, Wildkatzen, Bären - manche in Tiergestalt, manche in menschlicher Form. Dann waren da noch Gruppen an Gestalten, die mir nicht bekannt vorkamen. Manche sahen aus wie normale Menschen, einige rochen zu seltsam, um normal zu sein. Der große Thronsaal wirkte mit einem Mal zu klein für alle die gekommen waren.

Jasper drückte aufmunternd meine Hand und ich sah zu Marcus, der zur Mitte trat. Der letzte Pfeiler der alten Herrschaft. Gespräche und Flüstern verstummte,

„Wir stehen heute hier versammelt, um etwas gemeinsam aufzubauen", erklärte Marcus. Die Augen so vieler lagen auf ihm.
„Die Zeit ist gekommen, um Veränderungen anzunehmen und das anzupassen, was ist"

Die Entschlossenheit in seiner Stimme jagte mir Respekt ein, doch Jaspers Hand auf meiner Schulter erinnerte mich daran, wofür wir gekämpft hatten, an das, was wir erreicht hatten. Wir hatten die Chance etwas Großes zu tun und wir würden diese Chance nutzen, um die Welt wie wir sie bis jetzt kannten zu verändern.

„Die Welt, wie sie für Menschen existiert, gab es für uns alle vom Moment unseres jetzigen Lebens an nicht. Die Entscheidung dies geheim zu halten ist eine, die wir alle zu teilen pflegen und bis zum heutigen Tage wussten einige der hier Anwesenden auch nichts voneinander. Wir haben uns bekämpft, waren verfeindet, haben uns vermieden und uns umgebracht. Das hat nichts weitergebracht, als eine Welt voller Schmerz und Verlust für alle von uns. Ich habe bis jetzt kein einziges Wesen getroffen, dass nicht in irgendeiner Art und Weise von dem Schmerz unserer ehemaligen Regierung betroffen war. Der letzte Kampf mit den Cullen hat uns die Augen geöffnet", Marcus verstummte und trat einen Schritt zurück. Carlisle trat nach vorn und lächelte uns aufmunternd zu, bevor er sich leise räusperte.

„Im Anschluss an den Kampf haben wir uns zusammengesetzt und nachgedacht, was wir ändern müssen, um ein friedliches Miteinander zu garantieren. Der heutige Tag bildet einen Anfang nicht nur für Vampire, sondern für alle und die Möglichkeit einer friedlichen Regierung, die nicht nur von einer Spezies bestimmt werden soll. Troy?"

Mein Onkel trat mit großen Schritten nach vorn, neben ihm waren Sam und eine große Frau, die zwar menschlich schien, es aber ihrer ganzen Körpersprache nach jedoch nicht war.

Weitere Anführer verschiedener Gruppen traten vor und die Diskussionen für den Anfang einer neuen Welt begannen.

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„Was nun, Jasper?", meine Stimme war leise und wir lagen gemeinsam auf dem Strand vor dem First Beach in La Push.
Nebel hatte sich über das Meer an die Küste gezogen und umhüllte uns mit Ruhe und Melancholie.

Irgendwie wurde ich dieses Gefühl nicht mehr los. Alles hatte so gut hier angefangen, doch nun fiel es mir immer schwerer diesen Ort mit positiven Attributen zu verbinden.
„Willst du gehen?", fragte Jasper und drehte seinen Kopf zu mir. Seine Augen schimmerten wie Honig und seine Stimme war sanft. Ich schüttelte den Kopf und summte leise. „Noch nicht. Nicht jetzt. Wir müssen warten", murmelte ich und drehte meinen Kopf gen Himmel.
Trotzdem es so neblig war, war es gleißend hell.

„Wo willst du hin? Wenn es so weit ist?", fragte Jasper.
„Wo warst du noch nie?", stellte ich die Gegenfrage.
Jasper lachte sanft und strich sich über die Stirn.
„Es gibt viele Orte, an denen ich noch nicht war"

„Dann lass uns da zuerst hin", ich drehte meinen Kopf zu ihm und lächelte ihn an.

In Momenten wie diesen sah Jasper so entspannt aus, so ruhig und in sich gekehrt. Ich wünschte, ich könnte ihn immer so sehen.

„Was geht dir durch den Kopf?", fragte er und legte seine Finger an mein Kinn. Ich schmunzelte und rückte näher zu ihm.
„So vieles, aber im Moment will ich einfach nur, dass du zufrieden bist. Das du glücklich bist", antwortete ich ehrlich.
Jasper grinste mich an.

„Dann musst du auch zufrieden sein, glücklich sein", sagte er schlicht und ein Kichern huschte über meine Lippen, als er mich noch näher zu sich zog und seine Nase in meinen Haaransatz schob und meine Stirn küsste.
„Ich kann es versuchen", sagte ich und legte meine Arme um ihn.
Jasper seufzte zufrieden und schob mich ein wenig von ihm weg, um mir in die Augen zu sehen.

„Dann versuchen wir es beide, oder?", fragte er. Ich nickte und küsste seine Nasenspitze.

„Wie lange willst du noch bleiben?"

„Solange, du willst"

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Liebe Pasha,

ich musste in letzter Zeit häufig an Dich denken. Was du mir sagen würdest, wenn du noch da wärst. Leider weiß ich das nicht und vielleicht werde ich es auch niemals wissen.

Was Du wissen musst, ist, dass es endlich vorbei ist. Michael ist tot. Ich will nicht alles erzählen, was passiert ist, aber es ist wichtig für Dich zu wissen, dass es mir gut geht, dass es meiner neuen Familie gut geht.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal so schnell zu zwei weiteren Schwestern Lebewohl sagen muss, aber vielleicht weißt Du das schon längst.

Du hättest Dich gut mit Bree verstanden und Alice hättest Du auch liebgewonnen.

Ich habe vor zu studieren, wenn sich alles beruhigt hat. Chemie wäre toll und ich habe auch die entsprechenden Noten, um mich bei einigen guten Unis zu bewerben. Deine Antwort wäre jetzt wahrscheinlich gewesen, dass ich natürlich wieder ganz der Streber sein muss. Ich frage mich, was Du von mir denken würdest, würdest Du mich jetzt sehen.

Jasper würde Dir gefallen. Er ist der Typ Mann, den Du mir immer beschrieben hast, wenn Du meine Zukunft geplant hast. Du hättest ihn wirklich gerngehabt und das sage ich nicht nur, weil ich ihn liebe.

Ich vermisse Dich jeden Tag, aber es tut jeden Tag ein bisschen weniger weh und ich hoffe, dass ich Dich irgendwann vermissen kann, ohne jeglichen Schmerz zu spüren.

Ich habe Dich Lieb

~Franny

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ᵉⁱⁿ ʲᵃʰʳ ᵈᵃⁿᵃᶜʰ

„Hältst du endlich still!"

Eine weitere Beerdigung, aber ich war okay.

„Gemma, lass doch bitte endlich meine Haare in Ruhe", fauchte ich und wand mich unter dem Griff meiner Tante hinweg. Jasper lachte auf, als ich zu ihm geflohen kam. Seine Augen funkelten und er schob mich hinter sich, als Gemma drohend, mit dem Lockenstab näherkam.

„Du bist unmöglich!", fluchte sie, als sie verzweifelt versuchte mich zu erreichen und schließlich aufgab und ihre Augen verdrehte. Ich lachte leise und schüttelte den Kopf.
Gemma rümpfte etwas die Nase legte den Lockenstab zur Seite, bevor sie ihr schwarzes Kleid zurückzupfte und ihre Schultern straffte.

„Dann eben mit ungemachten Haaren zum Friedhof"

Es hatte eine Weile gedauert, bis ich mich an den Gedanken gewöhnt hatte den Friedhof zu betreten, auf dem nicht nur meine Mutter und Schwester begraben lagen, sondern auch mein Grandpa und ab heute auch meine Grandma.
Ich war noch an keinem der Gräber gewesen und dass es heute das erste Mal sein würde, erfüllte mich zwar mit Angst, jedoch auch mit Vorfreude und Trauer.

Als wir den Friedhof betraten fragte ich mich für einige Sekunden, warum ich nicht eher gekommen war.
Es war so ruhig und friedlich, die Stille war nicht unangenehm, sondern willkommen und die Gräber standen so still, dass ich kurz meine Augen schließen musste, um all diese Eindrücke richtig zu verarbeiten.

Die Trauergesellschaft war winzig. Jasper hatte mich begleitet, eine Freundin meiner Grandma war gekommen und Gemma mit Troy und Nadia. Diese war mittlerweile schon sehr groß geworden und zuckersüß. Ich war froh, dass sie noch ein bisschen länger in einer perfekten Welt voller Unwissen leben konnte, auch wenn sie schon begann zu laufen und brabbeln. Die drei bildeten trotz Troys Lykanthropie eine kleine auf ihre eigene Art perfekte Familie. Ich war glücklich für sie.
Ich hörte dem Grabredner nur mit halbem Ohr zu und als der Sarg meiner Großmutter heruntergelassen wurde überkam mich ein Gefühl der Stille. Ich war traurig, aber mir ging es gut. Das war das, was sich Grams gewünscht hätte. Ich nahm mir die Zeit die Ruhestätte zu mustern.

Das Grab meiner Familie war simpel, drei große dunkelgraue Steine lagen nebeneinander und gepflegte Pflanzen und einige Blumen lagen davor. Ein Stein gehörte meiner Schwester, einer meiner Mom, dann einer für Grams und Pops. Es war ein ruhiges Bild und es fiel mir schwer, mich ganz darauf zu konzentrieren, warum wir eigentlich hier waren.

Portia Peters
1979 - 2004

Nadia Peters
1961 - 2004

Jackson Peters & Allison Peters
1938 - 2005 & 1940 - 2007

„Das mit der Gravur ging schnell", murmelte ich, als ich über den Namen meiner Großmutter fuhr. Ich wusste nicht mehr wann genau der Grabredner und die Freundin meiner Großmutter gegangen waren. Wir standen nun schon seit einiger Zeit dort.
Gemma nickte und legte Blumen auf das frisch geschlossene Grab. Ich folgte der Bewegung und legte einen Strauß Rosen daneben. Wir waren geblieben, als die Friedhofmitarbeiter das Grab verschlossen hatten. Gemma hatte ein wenig geweint, ich hatte Jaspers Umarmung genossen. Als ich einen letzten Abschiedsgruß in Gedanken an meine Großeltern geschickt hatte wandte ich mich zum ersten Mal richtig meiner Schwester und meiner Mutter zu.

Regen fing an zu fallen und ich ließ mich auf die Knie sinken.
Ich pflückte verwelkte Blumen und kleine Steinchen von den beiden Gräbern und ordnete alles so lange, bis ich zufrieden mit meiner Arbeit war, dann drehte ich mich zu Jasper, der mir zwei weitere Sträuße Blumen reichte. Bedacht legte ich sie nieder und legte meine Hände dann je an einen Grabstein, bevor ich aufstand und meine Schultern straffte.
„Mir geht es gut, danke", flüsterte ich, als Jasper meine Schulter berührte.

Der letzte Schritt war für mich zwei brandneue Briefe, die ich geschrieben hatte. In beiden erzählte ich ihnen von allem was geschehen war, was ich erreicht hatte, was ich noch vor hatte, dass ich sie liebte. Ich legte die beiden geschlossenen Umschläge auf das jeweilige Grab.

Ich legte ein Lächeln auf meine Lippen, bevor ich mich umdrehte und Jaspers Hand nahm. Dieser sah mich erwartungsvoll an. In einem Auto am Friedhof warteten zwei volle Koffer und ein Flugticket ans Ende der Welt. Wir hatten uns eine Auszeit verdient. Jasper strich mir sanft über die Wange und drehte sich noch einmal zum Grab meiner Mutter und Schwester. Ein paar stumme Worte schienen über seine Lippen zu huschen. Ich drückte seine Hand einmal und sein Fokus richtete sich wieder auf mich.

„Bist du bereit?", fragte er. Ich nickte.

„Lass uns gehen"

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