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𝓮𝓲𝓰𝓱𝓽𝓮𝓮𝓷

Danke für eure Unterstützung!
Leider bin ich zur Zeit auch nicht ganz auf der Höhe, es gibt familiäre Zwischenfälle, weswegen mir teilweise einfach die mentale Kraft zum Schreiben fehlt. Bitte wundert euch also nicht, wenn die Kapitel ab und an etwas unregelmäßig kommen. Ich werde jedoch nichts abbrechen!

Ein spezielles Danke an die Kommentarschreiber:
Janaaa176, -Valaina-, alexandrx_, Kleine-Paffi, Alice_Rosalie_Harris, JuliaBellaLestrange, Mimi05012002, mimi_14xo

Ganz viel Liebe!
~Ann

Wenn ihr wollt könnt ihr mir auch auf meinem Instagram folgen: @ann.martinez_author

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𝓮𝓲𝓰𝓱𝓽𝓮𝓮𝓷

•𝔉•

ˢᵉᵖᵗᵉᵐᵇᵉʳ

„Bᴇʟʟᴀ?!"
„Isabella!"
„Sam hat sie!"
„Bella!"

ᵒᵏᵗᵒᵇᵉʳ

TO: [email protected]
FROM: [email protected]

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13. Oktober 2005
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Hey Rose,
Ich vermisse dich. Bella geht es nicht gut. Sie hat Alpträume und schläft nicht durch. Richte Jasper Grüße von mir aus, ja?
Es ist schade, dass ihr euch alle nicht seht. Ist es schön bei euren Verwandten? Oder seid ihr wieder in New York? Schreib es mir am besten nicht...
Es ist schwer. Gerade heute. Weißt du, es ist genau ein Jahr her. Manchmal denke ich mir, dass das alles nicht passiert wäre, würden sie noch leben. Mein Herz wäre heil.
Trotzdem kann ich nicht aufhören ihn zu lieben.
Und ich kann mir nicht wünschen, es wäre ungeschehen.
Ich vermisse Pasha und Mom. Ich vermisse die Zeit, in der es Dad gut ging, ich vermisse die herrlich chaotischen Thanksgivingabende. Ich vermisse meine Großeltern – so wie sie früher waren, ich vermisse meine unbesorgte immer etwas grummelige Tante.
Ich vermisse Emmetts Scherze, Carlisles Nerven, Esmes Wärme, Alice' Unbeschwertheit, deine zynischen Kommentare und ich vermisse Jasper...
Ich vermisse so viel, dass es weh tut.
Sag Edward, wenn du ihn siehst, dass ich ihm verzeihe. Wenn ich eine Sache gelernt habe, dann ist es, dass das menschliche Leben zu kurz ist, jemanden immer böse zu sein.
Ich kann ihn nicht verstehen... Aber ich verzeihe ihm.
Ich liebe euch.
~Francine

---

ⁿᵒᵛᵉᵐᵇᵉʳ

„Bella! Wach auf!", ich rüttelte die Brünette an der Schulter. Sie schreckte schreiend auf und verfiel gleich darauf in ein tonloses Schluchzen. Ich nahm sie tonlos in den Arm und kuschelte mich mit ihr in das Bett. Wir waren beide müde. Sie schlief wenigstens etwas.
Ich blieb in der Regel so lang wach, bis meine Augen so schwer wurden, dass sie von allein zufielen.

Noch hatte ich meine Antidepressiva nicht nachfüllen lassen und noch hatte ich auch die Kraft meine Finger von den Beruhigungstabletten zu lassen, die immer noch im Badezimmerschränkchen ruhten. Ich hatte keine Ahnung, wie lang ich es noch schaffen würde. Bella hatte schon eine harte Zeit, doch mit Jaspers Abwesenheit kamen auch die Flashbacks kontinuierlich wieder. Panikattacken gehörten zum Alltag und mir wurde so schmerzlich bewusst, wie sehr ich an dem Vampir gehangen hatte – wie sehr ich mich auf ihn verlassen hatte.
Ich hatte allen Kontakt zu den Cullens abgebrochen. Rose schrieb mir ab und zu noch Mails, aber ich antworte nicht mehr darauf.
Jasper und ich hatten gleich am Anfang beschlossen uns nicht mehr zu schreiben. Es tat uns weh. Und mit jedem getrennten Tag schien der Schmerz schlimmer zu werden.

Bella verfiel in meinen Armen wieder in einen unruhigen Schlaf. Wenn ich bei ihr war, wachte sie zumindest nicht auf.
Ihr ruhiger Atem und der friedliche Gesichtsausdruck waren wundervoll mit anzusehen.
Sie war unglaublich dünn geworden, tiefe Augenringe ließen ihre braunen Augen wie Neumonde aus ihren Höhlen quellen.
Sie hatte kaum mehr Appetit und aß nur noch, wenn ich oder Charlie dabei war.
Charlie litt auch. Nun hatte er zwei Mädchen mit gebrochenem Herzen, eine mit Traumata, die andere mit Alpträumen. Ich nahm es ihm nicht einmal übel, dass er mich gefragt hatte, ob es nicht besser für mich wäre einige Zeit Abstand zu gewinnen und zu meiner Tante zu fahren.

Ich stimmte ihn zu, aber zurzeit brauchte Bella mich noch. Und ich brauchte Bella.

Um ehrlich zu sein funktionierten wir beide nur noch. Nach der Schule kamen Hausaufgaben und Bella saß dann die meiste Zeit vor ihrem Zimmererker und starrte aus dem Fenster, während ich in der Regel die Leuchtsterne anstarrte und ab und an ein paar Wörter in den Raum warf.
Wir sahen fern zusammen, kochten zusammen, funktionierten zusammen und weinten zusammen.
Die einzige Zeit an der ich vollkommen abschalten konnte war das Cheertraining.
Es kam mir also gelegen, dass Ramona es auf zwei Mal die Woche erweitert hatte und wir an einigen Wochenenden sogar die Sporthalle für uns haben konnten.

Bella fuhr immer in den Wald. Sie ging ziellos umher und kam in der Regel mit geschwollenen Augen wieder zurück.

Das Licht der Leuchtsterne wurde schwächer und das Schwarz des Nachthimmels wurde durch ein dunkles grau ersetzt.

Ein weiterer Tag ohne ihn brach an. Ein weiterer Tag, an dem Bella und ich uns quälten jeden Winkel der Erinnerungen aus unserem Kopf zu löschen.

ᵈᵉᶻᵉᵐᵇᵉʳ

„Frohe Weihnachten, Schätzchen. Du weißt, das Angebot steht immer noch?"
„Ja, Grandma. Ich weiß."
„Wie geht es dir?", wenn sie die Wahrheit erwartet hätte, hätte ich ihr vielleicht mein Herz ausgeschüttet.
„Gut, danke.", ich quälte mich zu lächeln, damit es wenigstens glaubhaft klang.
Charlie warf mir einen skeptischen Blick durch die Wohnküche zu.
Er hatte ja Recht.

„Und was macht ihr Silvester?"
„Früh schlafen gehen?", murmelte ich ironisch und zog die Knie an.
Meine Großmutter lachte unsicher und gab das Telefon an meinen Großvater.
„Howdy Enkeltöchterchen", hörte ich ihn Grinsen.
„Hey Grandpa", antwortete ich höflich.

•𝔉•

„Ich dachte ich rufe jetzt schon einmal an, bevor nachher die Leitungen zu sind."
„Hey Gemma. Wie geht es dir und Troy?"
„Gut, wir haben Neuigkeiten!", rief meine Tante und ich zog meine Knie an.
Sie klang selten so stolz und ausgelassen.
„Was ist los?"
„Ich weiß nicht wie... Aber wir sind Schwanger", sagte sie. Ich konnte ihr Lächeln hören.
„Das freut mich! Aber ich dachte–"
„Das dachten wir auch. Der Frauenarzt hat gemeint, es wäre ein Wunder, dass es passiert ist. Ich bin schon im sechsten Monat... Die Chancen jetzt eine Fehlgeburt zu bekommen sind gering. Wir wollten warten, bis wir etwas sagen. Aber gerade du klingst, als könntest du gute Neuigkeiten gebrauchen."

Sie schaffte etwas, was ich nicht für möglich gehalten hatte. Ich lächelte.
„Das ist so schön! Was wird es?", fragte ich und richtete meinen Blick aus dem Fenster. Der Wald war verschneit und lag friedlich vor dem Haus.
„Ein kleines Mädchen. Wir haben uns sogar schon einen Namen überlegt...", sagte sie aufgeregt.
Ich wartete, da ich davon ausging, dass sie es mir einfach sagen würde. Sie holte tief Luft. „Du musst uns sagen, wenn es dir nicht passt, aber wir würden sie gerne Nadia Portia nennen"
Ich musste einige Sekunden in ein schockiertes Schweigen verfallen sein, denn ich hörte sie und Troy besorgt miteinander flüstern.
„Das ist schön. Mom hätte das furchtbar kitschig gefunden.", rang ich mich zu einem Grinsen durch. Der Name in Ehren meiner Mom und meiner Schwester. Ich holte tief Luft. „Danke Gemma."

Draußen explodierten die ersten Raketen, obwohl es noch nicht einmal zehn Uhr war.
„Ich melde mich morgen noch einmal?", fragte ich und Gemma gab einen zustimmenden Laut von sich.
„Pass auf dich auf und nimm das mit dem Rutsch ins neue Jahr nicht zu wörtlich im kalten Forks!"

ʲᵃⁿᵘᵃʳ

„So geht das nicht weiter! Ihr beide nicht! Du gehstwieder zu deiner Mutter Isabella und Francine, du gehst zu deiner Tante!", ichhatte Charlie selten so außer sich gesehen. Auch Bella schwieg schockiert.
„Ich will nicht nach Jacksonville!", protestierte die Brünette sofort. Mir fielerst gar nichts ein, was ich erwidern könnte.
„Aber hier bleiben könnt ihr beide anscheinend auch nicht. Ich mache mir Sorgen.Ihr zwei seid schon seit vier Monaten wie lebende Zombies."
Ich schwieg immer noch.
„Meine Noten sind gut! Frans auch!", rief Bella.
Ich zog meine Schultern hoch und blickte auf meine Fingernägel.
Der dunkelblaue Nagellack, den ich aufgetragen hatte war dabei abzublättern.

„Das ist ja das Problem! Ihr geht nicht einmal zusammen aus ins Diner, oder überhaupt!“
„Jessica, Fran und ich wollten Morgen ins Kino!“

Charlie und ich schauten beidesamt doof aus der Wäsche.
Das letzte worauf ich Lust hatte, war ein Kinodate mit Jessica Stanley. Aber das könnte ich jetzt so nicht offen formulieren.
„Ja... Stimmt...“, linkte ich mich in die Notlüge ein.
Charlie seufzte tief und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht.
„Kino... Jessica...“, er blickte mit müden Augen auf, „Nun gut. Kommt nicht vor zehn heim“, grummelte er.

Bella zog mich mit sich hoch in ihr Zimmer und ich sah sie fragend an.
„Was ist?“
„Hast du noch diese Tabletten?“
Verwirrt schaute ich sie einige Sekunden an, bevor der Groschen fiel. „Isabella“, sagte ich mahnend und sie ließ ihre Schultern hängen. Sie strich sich mit einer Hand über die Schläfe.
„Ich will nur, dass die Träume aufhören.“
Ich zog die Brünette in eine Umarmung.
„Du weißt genau, das weder die Prozac noch die Catapres da etwas machen. Für den Moment machen sie sich glücklich, aber die Zeit danach fühlt sich wie der reinste Horrortrip an“, erklärte ich ihr und ein leises Schluchzen ertönte von ihr.
„Wie schaffst du das? Du könntest mit ihm reden? Mit Rose oder Alice... Warum tust du es nicht?“

Ich schwieg eine Weile. Es schmerzte, darüber nachzudenken.
„Weil es unglaublich weh tut Bells. Du weißt, dass die Personen in greifbarer Nähe sind und trotzdem gleiten sie dir bei jedem Versuch an ihnen festzuhalten aus den Händen. Wenn ich... Jasper schreiben würde, würde ich uns beiden noch mehr weh tun. Ich habe ihn schon verletzt, als ich entschieden habe zu bleiben.“, flüsterte ich.
„Warum bist du nicht mitgegangen?“, fragte Bella nun das erste Mal. Sie drückte sich von mir weg und sah mir in die Augen.
Ich seufzte leise.

„Alice hat mich darum gebeten. Und weil ich dir so viel mehr schuldig bin, als du glaubst. Du hast mein Leben mehr als einmal gerettet Bella und mittlerweile bist du Familie.“

•𝔉•

„Weißt du nicht mehr? Jacob, der Typ von dem du dein Auto hast?“
„Ich weiß wer Jacob ist, aber warum?“
„Man soll sich immer wieder neu ausprobieren“, sagte Bella mutig und klopfte halbherzig auf das Lenkrad des Motorrads.
Ich schüttelte den Kopf. Seit dem Kinoabend mit Jessica und mir verhielt sie sich seltsam.
Genaugenommen seitdem sie bei dem Pub auf die komischen Typen zugegangen war und danach wie eine ausgewechselte Person zurückgekommen war.

„Weißt du überhaupt, wie man die fährt?“, fragte ich skeptisch.
Bella schüttelte den Kopf und versuchte das eine Moped in den Laderaum ihres Pickups zu hiefen. Sie scheiterte kläglich.
„Um Odins Willen. Lass mir dir Helfen, Kind.“, gab ich klein bei und half ihr das schwere Montrum umzuladen.
„Wie kommst du eigentlich auf Jacob Black?“
„Dad lag mir in den Ohren ihn zu treffen. Er und Billie sind gut befreundet und da dachte ich mir, wenn Jake Autos fixen kann, kann er auch Motorräder reparieren. Außerdem soll ich ihm in Bio und Mathe helfen.“
Ich schüttelte leicht den Kopf und klopfte meine Hände an der Jeans ab.
„Ich komm mit“, sagte ich und ging vor, sodass sie keine Chance mehr hatte zu protestieren.

Kurz darauf rauschten wir an grünen Bäumen vorbei in das Quileute Reservat. La Push lag nicht weit von dem roten Holzhaus entfernt, welches wir nach einer zwanzigminütigen Fahrt erreicht hatten.
Die Einfahrt war genauso matschig, wie ich sie in Erinnerung hatte. Beinahe automatisch verfing sich meine Hand mit dem silbernen Anhänger um meinen Hals, bevor ich die Stirn runzelte und mit Bella gemeinsam ausstieg. Aus der Garage kam gleich Jacob, der sich wie ein kleines Kind zu freuen schien. Ich begrüße ihn kurz und blickte mich um.
Mich wurde das Gefühl nicht los, dass wir hier nicht sein sollten. Mein Blick huschte in den Wald und dann wieder zu dem indigenen Jungen, der gerade dabei war die Motorräder vom Wagen zu heben, als wären sie aus Pappe.

„Hast du auf einmal Muskeln bekommen?“, fragte ich feixend und vergrub meine kalten Hände in den Hosentaschen.
Der Junge lachte und schüttelte den Kopf.
„Das nennt man Pubertät. Wirst du auch noch erleben.“, grinste er frech und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht.
„Lass mein Babyface in Ruhe.“

Obwohl ich es nicht erwartet hätte machte der Nachmittag mit Jacob Spaß – viel Spaß. Wir waren die meiste Zeit erst einmal damit beschäftigt gewesen die Maschinen zu putzen, bis das unglaubliche geschah.
Jacob hatte eine belanglose Geschichte erzählen, Bella hörte aufmerksam zu und lachte am Ende. Verwundert blickte ich sie an und ließ meinen Putzlappen sinken.
„Was ist?", fragte Bella sofort sich unbehaglich fühlend.

Anstatt etwas zu sagen umarmte ich das Mädchen stürmisch und zog den verdatterten Jacob gleich mit in die Klammer.
Wenn Bella wieder glücklich sein konnte, dann würde ich auch wieder glücklich werden.

Jacob entzog sich als erster reichlich verwirrt aus der Umarmung und setzte an etwas zu sagen, doch Belle lächelte mich nur schüchtern an.
„Schon gut. Wir schaffen das zusammen.“, sagte sie und drückte meine Hand, bevor sie sich mit Jacob wieder dem Putzen widmete, als wäre nichts geschehen.

•𝔉•

Je mehr Zeit wir bei Jacob verbrachten, desto besser ging es Bella. In mir stieg jedoch jedes Mal ein ungutes Gefühl hoch, wenn wir das rote Holzhaus betraten.

Nur wenige Tage nachdem wir die Motorräder vorbei gebracht hatten, hatte Jacob sie schon fertig und heute hatten wir beschlossen sie auszuprobieren.
Bella wippte nervös auf ihren Zehen herum und hörte Jacob fahrig bei seiner Erklärung zu, wie man die Maschine zu bedienen hatte.
Portia hatte es mir auf einem Supermarktparkplatz schon einmal beigebracht, dennoch hörte ich zur Sicherheit noch einmal zu.

„Und du bist dir sicher, dass du gleich mit der Tür ins Haus fallen willst?“, fragte ich als Bella sich auf das Moped setzte. Mir behagte es nicht, dass Bella keinen Helm trug.
„Chill... Sie kann das“, grinste Jacob.
Ich schüttelte leicht den Kopf und beobachtete, wie Bella erst die Kupplung kommen ließ und dann einen gefährlichen Satz nach vorn machte, bevor sie sich und die Maschine wieder ins Gleichgewicht brachte.
„Kann sie das wirklich?", fragte ich Jacob noch einmal sicherheitshalber, doch bevor er antworten konnte fuhr sie bereits los.
Der Wind verfing sich in ihren braunen Haaren und ihr Blick war auf alles gerichtet, außer die Straße vor ihr.

„Bella pass auf!“, schrie ich noch, bevor sie die Bremse fand und mit einem Satz über das Lenkrad flog.
Jacob stieg sofort auf das andere Motorrad und fuhr auf sie zu, ließ mich dabei einfach stehen.

Klasse.

Ich joggte hinterher und kam gerade an, als Jacob sich seines T-Shirts endledigte, um es an Bellas Stirn zu drücken. Ich schlug hastig seine Hand weg.
„Spinnst du? Schön Mal was von Hygiene gehört?“, ich holte eine Packung Taschentücher aus meiner Jacke und gab sie Bella, die verdächtig rot im Gesicht war.
„Was hast du dir dabei gedacht? Verdammt, man schaut nach vorn wenn man Motorrad fährt!“, schimpfte ich, während Bella schuldbewusst auf den Boden sah.
„Sie lebt noch, entspann dich.“, gab Jacob von sich und ich baute mich vor dem großen Jungen auf.

„Ja, sie lebt noch! Das sehe ich. Aber sie hat eine verdammte Platzwunde und ich lasse mir nicht sagen, wann ich mich zu entspannen habe und wann nicht!“, schrie ich ihn an, Jacob sich überfordert zurück.
„Francine, lass gut sein.“, meinte Bella schwach und nahm meinen Arm.
Ich wich zurück und schüttelte entgeistert den Kopf.
Meine Gedanken ratterten und mein Blick huschte in den Wald.
Ich fühlte mich ungut.

„Ich muss heim.“, murmelte ich, der halbe Streit schon fast vergessen.

Ich rannte zum SUV, in der Hoffnung, dass Bella irgendwie anders nach Hause kommen würde und fuhr ziellos durch die Straßen.
Ich wusste nicht, was in mich gefahren war, aber die plötzliche Angst Bella unerwartet zu verlieren tat so weh, dass ich nicht damit klar kam.
Ich hatte schon so viel verloren.

Mit einer Vollbremsung blieb ich auf einem Seitenstreifen stehen, klammerte mich an das Lenkrad und ließ das erste Mal seit Monaten meinen ganzen Frust raus.
Ich schrie frustriert auf, bevor mich eine Welle des Schluchzens erpackte.
Ich war so stark gewesen, für Bella, für mich selbst, doch ich konnte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr so tun, als würde ich Jasper nicht jede Sekunde schmerzlich vermissen.

Heulend ließ ich schließlich meinen Kopf gegen das Lenkrad knallen und versuchte hektisch Luft zu holen. Ich hatte solche Angst, eine unerklärliche riesige Angst verlassen zu werden, dass es mich in diesem Moment drohte aufzufressen.

Das letzte Mal, dass ich weinend im Auto gesessen hatte, war Jasper dort gewesen. Wir hatten dort gesessen und die letzten Minuten genossen.
Ich bemerkte gar nicht, dass ein Streifenwagen neben mir anhielt und erst als es an das Fenster klopfte und ich meinen Namen hörte, war ich mir bewusst, dass Charlie draußen war.

„Francine?“, die Tür öffnete sich und Charlie sah mich überfordert an.
Ich wischte die Tränen weg und lächelte den Mann schwach an.
„Alles gut.“, murmelte ich.
Der Mann seufzte und klopfte mir unbeholfen auf die Schulter.
„Bella kommt mit Jacob nach Hause.“, schniefte ich.
Charlie schüttelte leicht den Kopf.
„Du darfst hier nicht stehen. Fahr mir am besten nach. Dann mach ich dir einen Tee...“, seufzte der Mann und ging wieder zum Streifenwagen.
Ich tat es so, wie er es mir gesagt hatte.

Beim Swan-Haus angekommen setzte ich mich zu Charlie in die Küche, wo er gerade zwei Tassen Tee vorbereitete.
Er musterte mich schweigsam und seufzte leise.
„Francine, ich will nicht in deinen persönlichen Bereich treten, aber ich denke, es wäre besser, wenn du wieder einen Psychologen aufsuchst.“
Ich starrte auf meine Finger und nickte leicht. Ich war seiner Meinung. Bella wollte sich so nicht helfen lassen – ich musste mir so helfen lassen.

„Es tut mir leid.“, flüsterte ich, doch der dunkelhaarige schüttelte den Kopf.
„Nein... Alles, was ich für dich tun kann. Ich hab mich ganz gut an dich gewöhnt.“, sagte Charlie und ich lächelte ihn vorsichtig an. Der Chief reichte mir meinen Tee und setzte sich mir gegenüber.
„Wie... Wie geht es Bella?“, traute er sich mich zu fragen, nachdem wir uns einige Zeit in Schweigen gehüllt hatten.
„Nicht super, aber es wird... Es muss wieder werden“, erklärte ich distanziert. Charlie nickte und blickte aus dem Fenster.
„Jacob ist ein guter Junge.“, erklärte er, seine Sympathie für ihn war deutlich zu erkennen.

Ich zuckte mit den Schultern und nickte. „Ja, ich schätze schon.“
Draußen ertönte ein Motorradgeräusch, kurz darauf klingelte es an der Tür. Ich blieb sitzen und ließ meinen Kopf auf meine Arme sinken. Charlie ging an die Tür und ließ seine Tochter herein.

Bella und ich schwiegen uns den verbleibenden Nachmittag an. Das Pflaster, welches an ihrer Stirn klebte wurde von Charlie nicht einmal mehr kommentiert.

Vollkommen fertig schlich ich mich nach dem Abendessen in mein Zimmer und machte mich Bettfertig.
Im Badezimmer starrte ich einige Sekunden mein Spiegelbild an. Ich war unglaublich blass, meine Augen lagen tief in ihren Höhlen und meine Haare hingen platt über meinen Kopf. Ich sah fertig aus, ausgezehrt.

Diesen Abend wurde ich das erste Mal schwach. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr.

Und die einfachste Option war in dieser Sekunde einfach nur die Tabletten, die mich doch in eine dunkle und düstere Spirale zogen.

Mein Spiel mit dem Teufel begann.

•𝔉•

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