Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

𝓽𝔀𝓮𝓷𝓽𝔂𝓸𝓷𝓮

•𝔉•

𝓽𝔀𝓮𝓷𝓽𝔂𝓸𝓷𝓮

•𝔉•

Jᴀᴄᴏʙ ᴍᴇʟᴅᴇᴛᴇ sɪᴄʜ sᴇɪᴛ ᴇɪɴᴇʀ Wᴏᴄʜᴇ ɴɪᴄʜᴛ ᴍᴇʜʀ ʙᴇɪ Bᴇʟʟᴀ.
Das Mädchen war rastlos. Sie strich ständig um das Telefon herum, wie ein Wolf, der darauf wartete, dass das Alpha seine Beute dem Rudel überließ.
Billy ging einmal an das Telefon, sagte jedoch nichts weiter.

Seitdem Bella keine Ruhe mehr fand, seitdem Jacob auf einmal weg war, fingen Bellas Träume wieder an.
Sie schrie sich aus dem Schlaf, weinte, schlich zu mir.
Ich konnte kaum mehr schlafen. Nicht ohne die Tabletten. Jeden Tag wiederholten sich die schrecklichen Szenen und in der Therapie hatte der Arzt mir nur ein weiteres Medikament verschrieben, damit ich mich nachts so sehr umhauen konnte, damit ich traumlos ruhe fand.
Ich wusste, dass ich den Teufelskreis wieder betreten hatte. So bewusst war ich mir einer Sache noch nie gewesen.

Gerade jetzt, da ich ein wenig ruhe gefunden hatte, fing es wieder besonders schlimm an. Durch die Träume – wenn ich sie hatte – sah ich Jaspers Gesicht täglich. Ich sah Rosalie, wie sie mir versuchte etwas zu sagen und am Ende landete ich immer wieder in meinem Haus in Phoenix, begraben unter dem leblosen Körper meiner Schwester. Charlie machte sich nun auch vermehrt sorgen um mich, was ich verstehen konnte.
Bella und ich versuchten jedoch so gut wie möglich Konversationen mit ihm aus dem Weg zu gehen.

Bella rief einmal wieder bei den Blacks an, als Charlies Freund Harry Clearwater ins Haus kam. Die Clearwaters und Blacks hatten einen Schlüssel zum Haus, jedoch verstand ich in dieser Situation wirklich nicht, wieso er nicht geklingelt hatte.
Charlie begrüßte seinen Freund und ich verfolgte die beiden Männer mit meinem Blick.
Bella hängte seufzend das Telefon wieder in seine Ladestation und ließ sich zu mir auf das Sofa fallen.

Ich hörte Harry irgendetwas von einer Herzkondition erzählen, bevor Charlie sich auf das gegenüberliegende Sofa setzte und uns beide streng ansah.
„Mädels, ab jetzt bitte keine Ausflüge mehr in den Wald, verstanden?", sagte er mit einem strengen Ausdruck im Gesicht und sah dabei vor allem Bella an. Sie hatte häufiger zusammen mit Jacob Wanderungen im Wald gemacht, wenn ich in meinen Therapie- oder Cheerstunden war.

„Warum?", fragte die Brünette und zog die Knie an.
„Die Bärsichtungen sind wieder vermehrt vorgekommen und gestern ist wieder ein Wanderer verschwunden. Diesmal fand man sogar Blut."
Bella nickte leicht und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.
„Jessica, Fran und ich wollten uns heute auf einen Mathetest vorbereiten. Wir sind vermutlich den ganzen Tag weg."
Überrascht schaute ich von meinem Chemiebuch auf.
Das war neu.

„Charlie nickte nur abwegig, bevor er sich zu Harry drehte. Dann schien ihm etwas einzufallen.
„Achso, Bells. Harry meinte, dass Billie ihm erzählt hat, dass Jake zurzeit das Pfeiffersche hat... Es wird noch eine Weile dauern, bis ihr euch wieder sehen könnt – die Telefonleitungen nach La Push waren zudem kaputt, müssten aber ab morgen wieder funktionieren."

Ich schaute auf. Sofort überkam mich eine gewisse Übelkeit, die Szene vom Strand wiederholte sich.
Ich blickte von Bella zu Charlie zu Harry und schlug mein Buch zu.
Bella nickte besorgt und schien ihm die Geschichte tatsächlich abzukaufen.
Kurz danach verließen Charlie und Harry das Haus um Angeln zu gehen.

Ich erzählte Bella zunächst nichts von meiner Vermutung. Es war sowieso schon schwer genug für sie überhaupt einen vernünftigen Stand zu finden.

„Wir gehen nicht zu Jessica, oder?", fragte ich fünf Minuten, nachdem die Männer das Haus verlassen hatten. Bella schüttelte mit dem Kopf. „Wir gehen wandern"

•𝔉•

Wir stapften nun schon seit einer Stunde gemeinsam durch das Dickicht des Waldes.
„Was suchen wir überhaupt?", fragte ich und blieb kurz stehen, um zu verschnaufen.
Bella starrte geradeaus und holte tief Luft. „Ich will eine Lichtung wiederfinden... Ich will– ", sie unterbrach sich selbst. Mir wurde anhand ihres gequälten Gesichtsausdrucks klar, dass es mit Edward zu tun hatte. So schaute sie immer, wenn das Wort „Cullen", oder „Edward" fiel.

Leise seufzend nahm ich ihre Hand und wir beschritten ziemlich Ziellos den weiteren Weg.
Es war bestimmt wieder eine Stunde des Wanderns durch dicken Farn, Unterholz und Dornensträucher vergangen, als sich vor uns eine Schneise frei machte. Kurz dachte, ich, dass wir die Straße, oder ein fremdes Grundstück erreicht hatten, doch bei genauerem Betrachten erkannte ich eine perfekte Kreisrunde Lichtung.
Sie war so perfekt, dass ich auf dem ersten Blick vermutete, dass die Bäume hier mit Absicht im Kreis gefällt wurden, doch selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, sah es andererseits zu willkürlich aus, um genau so kultiviert worden zu sein.
An Bellas Ausdruck erkannte ich, dass wir richtig waren. Nostalgie, gemischt mit einem Schmerz, dass ich es nicht wirklich richtig verstehen konnte.
Kurz darauf sank sie in die Knie und keuchte tonlos auf.
Ich ließ meinen Blick weiter schweifen. Ich vermutete, dass der Farnbewachsene, moosige Boden im Frühling und Sommer voller Wildblumen war und ein herrlicher Geruch hier entlang wehen musste.
Auch jetzt roch es hier frisch und willkommen, als hätte uns dieser Ort in eine warme Umarmung gezogen. Ich stapfte durch das hohe Gras in Richtung Mitte der Lichtung, als ich am anderen Ende eine Bewegung wahrnahm, die viel zu schnell war, als dass sie von einem Mensch kommen könnte.
Ich drehte mich zu Bella, die immer noch kniete und auf den Boden starrte.
Mein Blick drehte sich wieder zum gegenüberliegenden Ende, wo ich eine Person ausmachte. Ich wich zu Bella zurück, die aufgestanden war und ebenfalls die Person bemerkt zu haben schien.
„Laurent?", rief sie, ihre Stimme voll freudiger Überraschung.
Laurent? Der Name sagte mir etwas und als mir der Zusammenhang wieder einfiel war der dunkelhäutige Vampir bereits in der Mitte der Lichtung, an der Stelle, wo ich noch ein paar Sekunden zuvor gestanden hatte. Laurent war einer von James' ehemaligem Zirkel gewesen, der zu Carlisles' Freunden nach Alaska gezogen war. Desto unwohler wurde mir, als ich seine rubinroten Augen erblickte. Er war definitiv kein Vegetarier.

„Isabella... und Francine, wenn ich mich richtig erinnere?"
Bella lächelte, während mir immer unwohler wurde. Mein Herz schien sich auf eine Flucht vorzubereiten.
„Du erinnerst dich!", sagte Bella. Ich warf ihr einen verständnislosen Blick zu. Wie konnte sie nicht erkennen, dass der Vampir hier sicher nicht als Freund gekommen war?
Er grinste und entblößte dabei eine Reihe makellos weißer Zähne. „Ich habe euch hier nicht erwartet."

Mir lief ein eisiger Schauer den Rücken herunter, mein Atem beschleunigte sich. Er warf mir einen unheimlich freundlichen Blick zu und sein Grinsen wurde breiter, als mir lieb war.

Langsamen Schrittes näherte er sich uns, meine Hand krallte sich in Bellas Arm fest. Das Amüsement in seinen Augen verschlimmerte die Situation nur noch.
„Warum bist du verwundert uns hier zu sehen? Wir leben in Forks. Ich dachte du wärst in Alaska?"

Alles in mir schrie danach Bella wachzurütteln und mit ihr fortzulaufen. Er würde uns sicherlich innerhalb weniger Sekunden einholen, doch lieber einen Versuch wagen, als sich dem Tod sofort zu stellen.
„Richtig – Ich war in Alaska, aber als ich beim Haus der Cullens war, dachte ich, sie sind weitergezogen. Es hat mich überrascht, dass sie ihre... Haustiere zurückgelassen haben."
Nun schien auch Bella die Erkenntnis zu erreichen. Sämtliches Blut wich ihr aus dem Gesicht.
„Sie sind nicht fort.", Bella log so schlecht, dass es beinahe lustig gewesen wäre. In einer anderen Situation hätte ich gelacht.
„Sie machen einen Familienausflug. Sie sollten bald wieder kommen, das Wetter hier war in letzter Zeit zu gut. Aber wir lassen Carlisle wissen, dass du vorbeigeschaut hast.", sprang ich ein und legte so viel Überzeugung in meine Stimme, wie mir möglich war.

Auf dem Gesicht des Vampirs bildete sich ein Ausdruck, den ich nicht in Worte fassen konnte. Ein tiefes Gefühl der Panik packte mich.

„Das ist seltsam. Ihre Spuren waren sehr verschwommen, als ich in ihrem Haus war."

„Wir sagen Carlisle Bescheid", wiederholte Bella.
„Wie sind die Dinge bei den Denalis?", sagte ich aus reinem Erhaltungstrieb. Wir mussten den Vampir unterhalten, so lange wir konnten. Bis er uns gehen lassen würde.
„Oh schön, wirklich. Tanya ist gut zu mir und ihre Schwester Irina gefällt mir wirklich sehr. Ich war noch nie so lange an einem Ort, doch es ist schwer sich der neuen Ernährung anzupassen", er grinste und legte den Kopf schief, „Manchmal erlaube ich mir Ausnahmen."
„Oh...", Bella hörte sich atemlos an, „Jasper hatte auch Probleme damit. Es wird besser mit der Zeit."

Ein Stich durchzog mein Herz, ich biss mir auf die Lippen.
„Ist es deswegen, warum sie fort sind? Hat Jasper sich auch eine Ausnahme erlaubt."
Bevor ich wusste was ich tat stellte ich mich vor Bella und fauchte den Vampir ungehalten an. „Im Gegensatz zu dir hatte er ein Gewissen! Und nein, er hat niemanden umgebracht. Er ist der vorsichtigste der ganzen Familie."
Ich erkannte den Ton in meiner Stimme kaum wieder, die Rage durchflutete mich so sehr, dass es beinahe weh tat.

Nun spürte ich Bellas Hand an meinem Arm, der mich zurückzog.
Laurent lächelte schmal.
„Warum bist du hier?", fragte Bella und hielt mich fest neben sich.

„Um ehrlich zu sein hat mich Victoria geschickt. Ein letzter Gefallen, wenn man es so sieht", er lehnte den Kopf in die andere Richtung. Alles was ihn noch menschlich hätte wirken lassen können war auf einmal wie fortgewaschen. Bella und ich taten synchron einen Schritt zurück.
„Nicht bewegen. Sie wird nicht glücklich damit sein –"

Wir stockten in der Bewegung. „Womit wird sie nicht glücklich sein?"
„Damit, dass ich euch töte. Eigentlich wollte sie dies tun. Zumindest Bella. Wisst ihr, sie nimmt es Edward immer noch übel, dass er James umgebracht hat. Auge um Auge, Zahn um Zahn, wenn man es so nimmt."
„Was warum?", Bellas Stimme war um zwei Oktaven höher als normal.
„Sie denkt, es wäre nur fair. Er hat ihr ihren Gefährten genommen, sie nimmt ihm seine Gefährtin. Aber anscheinend haben wir die ‚Gefährtensache' ein wenig zu eng gesehen. Trotzdem wird sie wütend sein"
„Dann warten wir doch auf sie", meine Stimme klang fester als ich gedacht hätte.

Der Vampir lachte leise auf. „Nun, um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass ich gerade die Kraft dazu habe. Wisst ihr, ich war nämlich gerade auf der Jagd und gerade du, kleine Bella, riechst so verdammt gut. Ein Nachtisch nach dem bitteren Blut deiner Freundin?"

Ich stellte mich vor Bella, ihr Griff wurde lose. Ich verbiss meinen Kiefer und starrte den Vampir an.
„Dafür musst du mich erst einmal in die Finger bekommen."

Ein knurren stoß aus dem Wald zu uns. Ich wagte mich nicht, meinen Blick von dem blassen Gesicht des schwarzhaarigen Vampirs zu nehmen.
Dieser wandte seine Augen in den Wald und schien trotz seines dunklen Komplexes sämtliche ihm verbliebene Gesichtsfarbe zu verlieren.
„Das kann nicht sein"
Nun schoss auch mein Blick in den Wald, aus welchem in diesem Moment ein riesiger Wolf brach. Groß wie ein Pferd, massig wie ein Grizzly.
Bella schnappte schockiert nach Luft. Ich war damit beschäftigt den braunen Wolf zu betrachten, der mir damals vor das Auto gelaufen war. Er war es zu hundert Prozent.
Ich packte Bellas Arm und zog sie mit mir fünf Schritte nach hinten.
Der Wolf knurrte laut und im nächsten Moment rannte der schwarze Wolf, welcher zuerst aus dem Wald gebrochen war ihm hinterher. Ihm folgten drei weitere, darunter der, den ich beinahe überfahren hatte.
Ein bronzefarbener blieb einige Sekunden vor uns stehen. Seine Augen schienen viel zu intelligent für ein Wildtier und es erschien mir, als wollte er uns sagen, dass wir rennen sollen.
Unweigerlich musste ich an Jacob denken. Unweigerlich musste ich daran denken, was ich Alice versprochen hatte.
Ich packte Bella noch fester am Arm und fing an zu rennen.
Geradeaus, rechts, links, durch den Wald – Hauptsache weg von der Lichtung.

•𝔉•

„Ihr müsst sofort aufhören zu jagen! Es sind Wölfe, riesige Wölfe! Francine hatte recht!"
Ich kam außer Atem hinter Bella zum stehen und fragte mich, wie so häufig, was in ihrem Kopf vor sich ging.
„Ihr wart im Wald?", Charlie sah verwirrt aus, als er uns musterte. Ich stützte mich mit meinen Händen auf meinen gebeugten Knien ab und nickte.
Bellas Gesicht war knallrot angelaufen von dem Sprint, den wir hingelegt hatten und ihr Atem ging wie der eines Kettenrauchers.
„Ich hatte euch am Morgen gebeten aus dem Wald zu bleiben und das erste was ihr macht, ist wie zwei verrückte hineinzurennen?!", Charlie klang fassungslos und wirkte, als könne er seine Worte nicht wirklich verarbeiten.

„Ist jetzt nicht so, als hätte ich irgendetwas versprochen...", murmelte ich vor mich hin, doch wusste sofort, als ich Charlies Gesicht begegnete, dass ich das besser nicht gesagt hätte.
„Keine Ausflüge mehr in den Wald, verstanden? Oder ihr bekommt alle Beide Hausarrest!", donnerte er.
Bella und ich nickten stumm. Scherze waren jetzt ganz sicher nicht mehr angebracht.

Die folgende Woche verlief ruhig. Es war ein ständiges hin und her zwischen Bella und Billy an der Telefonleitung – ein einziges Mal hatte sie auch Jacob an den Hörer bekommen.

Als am Montag die dritte Woche anbrach, in welcher Jacob Bella mehr als deutlich ignorierte wurde auch ich allmählich sauer. Meinen Verdacht, dass Sam und seine Clique etwas damit zu tun haben könnten behielt ich für mich. Ich hatte Bella damals nicht erzählt, dass ich Embry, welcher eigentlich mit Pfeifferschem Drüsenfieber im Bett liegen sollte Oberkörperfrei am Strand von La Push herumgerannt war.
Ich wusste, dass es dumm war Eigeninitiative zu ergreifen, zumal Bella seit unserer Begegnung im Wald mehr als Paranoid geworden war. Natürlich war ich auch besorgt darum, was geschehen würde. Die Chance, dass Laurent den Wölfen entkommen war, war so gering, dass sie gar nicht erst lang in meinem Kopf verweilte.

Damals hatte ich das Drama um Victoria nicht wirklich mitbekommen. Ich war davon ausgegangen, dass es einen „bösen Vampir" gab und der Rest nun fortbleiben würde.
Natürlich war es nicht sehr schlau einfach etwas anzunehmen, ohne nachzufragen, doch ich wusste es einfach nicht besser.

Genauso wie ich es nicht besser wusste, als ich am Donnerstagnachmittag nach dem Cheerleader Training nach La Push fuhr, um die Situation selbst unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte es bereits angedroht. Sollte einer Bella verletzen würde ich ihn fertig machen.
Mein Auto erreichte das Küstenörtchen schneller als erwartet. Ich hatte mich aber auch nicht wirklich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten. Die Bäume waren in einem dunklen Grün an mir vorbeigezogen, als seien sie eine einzige feste, undurchdringliche Masse. Vielleicht war dies auch der Grund gewesen, warum ich mich in einem unerklärlichen Anflug von Klaustrophobie noch schneller über die Landstraße gewagt hatte.

Rasch parkte ich vor einem kleinen Tante-Emma-Laden, der Fischerutensilien und anderen Nippes verkaufte.
Kurz debattierte ich mit mir selbst, ob ich aussteigen sollte, um den Schein zu wahren, doch ich entschied mich im Auto sitzen zu bleiben und zu warten. Die Sonne ging bereits unter und es war für Ende Februar ein überraschend schöner Tag. Es war nur ein wenig bewölkt und es erschien ganz so, als wollte mir die Sonne sagen, dass ich heute richtig war.
Ich wurde nicht enttäuscht.

Als ich Jacob sah, baute sich eine so tiefe Wut in mir auf, dass ich rotsah.
Er hatte seine schönen langen Haare komplett abrasiert, lief neben Sam her und ich konnte schwören, dass er seit dem letzten Mal um zehn Zentimeter in höhe sowie breite gewachsen war.
Sie hatten mich noch nicht entdeckt. Die ganze Gruppe lief nebeneinander her, wie ein Rudel verlorener Welpen, die Sam folgten. Dieser unterhielt sich angeregt mit Jacob. Der Junge schien dem Älteren zu etwas überreden zu wollen, die Stirn krausgezogen, die Lippen zu einem schmalen Strich gezogen. Sam erschien nicht erfreut, dass Jacob überhaupt mit ihm redete. In seinem Gesicht war ein harter Ausdruck, den Kiefer fest angespannt. Alles an ihm erinnerte mich auf seltsame Weise an den Wolf, welcher das Rudel geleitet hatte, als wir auf der Lichtung waren.

„Denkst du es gibt sowas?", fragte ich Bella. Die Augen fest auf den Bildschirm gerichtet.
„Was?"
„Meerjungfrauen?"
Bella hob eine Braue und blickte zum Fernseher. Dann zuckte sie mit den Schultern.
„Es gibt Vampire...", seufzte sie dann.

Ich schüttelte den Gedanken von mir ab und beobachtete die Gruppe weiter, wie sie sich immer weiter entfernte. Anzunehmen, dass diese Wölfe in Wahrheit die Jungen waren, die sich die Frechheit herausnahmen ihre Freunde zu belügen, um sich einem Kult – oder was Sam auch immer veranstaltete – anzuschließen, kam nicht in meinen Kopf.
Vieles wollte nicht in meinen Kopf. Sollte ich sie zu Rede stellen?

Ich wollte gerade aussteigen, da fiel mein Blick auf meine verkrampften Finger die um das Lenkrad lagen. Die Knöchel standen ungesund weiß glänzend hervor und meine trockene Haut spannte etwas.
Für wen tat ich das hier eigentlich?
Für Bella, für mich, für Jacob?
Meine Augen fokussierten sich auf ein schmales unauffälliges goldenes Band, welches sich um meinen linken Ringfinger schlang.
Ich schenkte dem Schmuckstück kaum noch Aufmerksamkeit, doch ich trug ihn jeden Tag. Seit dem Tag im April, an welchem ich es geschenkt bekommen hatte. Die Tatsache, dass ich den Ring an diesem Finger trug grub sich umso schmerzvoller in mein Herz. Für wen tat ich es? Ich zögerte.

Ich wusste, dass Jacob nicht meine Angelegenheit war. Bella vermisste ihn schmerzlich – nicht ich. Ich hatte eine Wahl gehabt und ich hatte mich gegen Jasper entschieden und für Bella. Alles was ich getan hatte war für Bella gewesen und in einer komischen obskuren Art und Weise doch nur für mich. Alles was ich gesagt, getan und nicht getan hatte war eine Verkettung aus Selbstschutz und mangelnder Reflektion. Ich tat alles, was ich für Bella tat, für mich. Meine Hilfe, meine Umarmungen, meine Worte – gehörten sie überhaupt jemanden?

Ein schmaler Sonnenstrahl brach sich in dem funkelnden Steinchen an meinem Finger. Kleine Regenbögen wurden an das Lenkrad geworfen und blendeten mich beinahe. Ich war verblendet. Als ich das nächste Mal aufsah, war mein Blick tränenvernebelt und Jacob war fort, ganz so, als wäre er nie hier gewesen. So, als hätte er in meinem Leben nicht existiert, nicht geatmet, nicht gelebt.

In diesem Moment fühlte ich mich so selbstsüchtig, wie noch nie zuvor.
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich nichts mehr wollte, als Jasper und meine verschrobene Vampirfamilie.

Ich schaltete in den Rückwärtsgang und parkte aus.

•𝔉•

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro