𝓽𝓱𝓲𝓻𝓽𝔂𝓸𝓷𝓮
Das ist ein Füllkapitel, aber ab dem nächsten Kapitel gibt es wieder ein bisschen mehr »Action« ;)
Danke für die ganzen Votes!
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Viel Spaß!
~Ann^^
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𝓽𝓱𝓲𝓻𝓽𝔂𝓸𝓷𝓮
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Eᴅᴡᴀʀᴅ ʟᴇɢᴛᴇ ʟᴀɴɢsᴀᴍ ᴇɪɴᴇɴ Sᴛᴀᴘᴇʟ Pᴀᴘɪᴇʀᴇ ᴠᴏʀ ᴍɪᴄʜ.
An der oberen rechten Ecke erkannte ich Bellas Handschrift. Das kleine Datum und meinen Namen.
Die weiteren Blätter waren unter anderem auch von Mona unterschrieben. Das erkannte ich nicht ohne den leichten Geruch nach Hund festzustellen, der an ihnen hing.
Edward stand recht starr, als wolle er etwas sagen, traue sich aber nicht richtig.
Ich hob genervt eine Braue und sah ihm in die Augen.
„Was?"
Edward verspannte sich und zog die Stirn zusammen, bevor er anfing zu reden.
„Ich weiß, wir waren nicht auf dem besten Weg Freunde zu werden... Nach Volterra und dem Verschwinden", er räusperte sich, hauptsächlich um Nervosität abzulassen, „Aber ich will es dir nicht verschweigen und halte es nur so für richtig. Du bist wie eine Schwester für Bella"
„Was hat das jetzt mit Bella zu tun?", ich verschränkte die Arme und erhob mich aus meinem Schreibtischstuhl.
Edward straffte seinen Rücken und ein entschlossener Ausdruck ging durch sein Gesicht.
„Ich möchte deinen Segen, dass ich Bella heiraten darf"
Das Haus war für Sekunden so still wie selten. Ich kniff die Augen zusammen und rieb mir die Schläfe.
„Ich bin nicht ihr Vater und außerdem ist es doch in erster Linie wichtig, was Bella dazu sagt. Oder hast du sie noch nicht gefragt?"
Edward war für einen Moment irritiert.
„Doch, in der Nacht vor deinem Erwachen... Sie war sich noch nicht sicher, als ich sie das letzte Mal gefragt hatte", gab er zu.
Ich fuhr mir durch die Haare. Ich mochte den Gedanken nicht sonderlich, zumal Bella erst achtzehn war. Gerade in einem kleinen Dorf redeten die Menschen. Man würde wohl als erstes vermuten, dass sie schwanger sei.
„Es ist nicht mehr 1910 Edward. Wenn Bella ja sagt, ist es ihre Entscheidung. Und wenn sie ja sagt, bekommst du von mir einen Segen, obwohl du weißt, dass ich an so etwas nicht unbedingt glaube"
Ich meinte Esme im Wohnzimmer erleichtert aufatmen zu hören.
Auch Edward entspannte sich sichtlich.
„Das heißt nicht, dass sie ja sagt. Vielleicht entscheidet sie sich ja doch für Jacob", konnte ich mir die Stichelei am Ende doch nicht verkneifen. Edward tat wieder einiges dafür, dass wir uns besser verstanden, doch wirklich verziehen hatte ich ihm noch nicht.
Der Rothaarige knurrte leise und ich kicherte.
Ich wusste, dass Bella sich nie für Jake entscheiden würde – jetzt nicht mehr.
Edward beruhigte sich nach meinem Gedankengang wieder etwas und huschte aus dem Zimmer. Ich ging davon aus, dass er wieder zu Bella ging, da ich ihn kurz darauf in den Wald rennen sah.
Wenige Momente später kam Jasper herein.
„Das war aber eben nicht sehr nett", ich hörte sein Schmunzeln.
„Wie bitte? Nett ist mein zweiter Vorname!", gab ich sarkastisch zurück. Jasper lachte leise auf und zog mich in einen Kuss.
Ich brachte etwas Abstand zwischen uns und deutete auf die sich stapelnden Blätter.
„Algebra macht sich leider nicht von allein, Jas. Und ich muss das Aufgabenblatt morgen zur Benotung abgeben"
Jasper seufzte halb genervt und ließ von mir ab. Ich würde nicht sagen, dass wir all unsere Probleme geklärt hatten, doch nach unserem letzten Streit war definitiv mehr Leben in unsere Beziehung gekommen. Zu sagen, dass wir die anderen nicht im ein oder anderen Moment nerven wäre gelogen.
Jasper zog mich erneut in einen Kuss und beinahe hätte ich Algebra und die restlichen Aufgaben vergessen, doch das Klingeln des Handys enttäuschte wohl nicht nur die Matheaufgaben.
Ich sah Bellas Namen aufblinken. Keine Sekunde später nahm ich entgegen.
„Bells!", sagte ich freudig und ich hörte das Mädchen am anderen Ende lachen.
„Hey Fran. Wie machst du dich?"
„Immer besser. Morgen möchten Esme und Rose mit mir eine Runde durch Clallam Bay drehen. Esme hat ein Bauprojekt dort und Rose wollte es direkt mit einem kleinen Strandtrip verbinden", erklärte ich freudig gelassen. Noch wusste Bella nur, dass Victoria kurz in Forks gewesen war. Die Gefahr, die auf einmal aus Seattle drohte wollte Edward noch nicht ansprechen.
„Das hört sich schön an. Ich war das letzte Mal in Clallam Beach als ich sieben war. Der einzige Grund warum ich mich daran erinnere ist, weil Charlie mich in ein Gezeitenbecken fallen lassen. Es war Winter"
Ich lachte laut auf und dachte daran, wie typisch sich das anhörte. Der Pazifik war gerade im Winter immer eisig kalt und jeglicher Kontakt mit diesem Eiswasser war dazu bestimmt sich ins tiefste des Kopfes einzubrennen.
„Oh, warte, Charlie will mit dir reden!", gab Bella kurz Bescheid und ich hörte, wie das Telefon weitergegeben wurde.
„Fran, wie geht es dir?"
„Man macht sich. Besser als letzte Woche. Vielleicht schaffe ich es zur akademischen Feier wieder da zu sein.", ich ließ einen Hoffnungsvollen Blick zu Jasper gleiten, der aufmunternd meine Hand nahm.
„Das ist doch gut! Wie geht es deiner Tante? Ist alles in Ordnung in Madison?"
Ich seufzte leise, nicht laut genug, dass Charlie mich hören konnte. Ich mochte es nicht ihn anzulügen, ich war zwar nicht immer der ehrlichste Mensch, aber es fühlte sich schon mies an lediglich ein paar Meilen entfernt von ihm zu sein und vorgeben zu müssen, ich sei mehr als fünftausend Meilen, krank in einem anderen Bundesstaat.
„Ja, meine Tante wirft sich in die Arbeit und das Baby kann noch nicht sonderlich viel", meinte ich trocken.
Ich ging davon aus, dass meine Tante sich in die Arbeit warf. So war es nach Moms Tod gewesen. Deswegen war ich auch nicht zu ihr gezogen. Die Verbindung zwischen uns hatte einfach nie ganz gestimmt.
„Wie klappt das mit der Schule? Ist das in Ordnung?"
„Ja, ich bekomme die Aufgaben und die anderen Noten muss ich durch Aufsätze und extra Projekte einbringen. Die Abschlussprüfungen werde ich dann über Skype schreiben, die Aufgaben werden mir eine viertel Stunde vor Beginn zugeschickt", versuchte ich das komplizierte Prozedere einfach zu erklären. Carlisle hatte viel in die Wege geleitet, wofür ich sehr dankbar war.
„Verstehe... Du, ich glaube Bella will dich noch einmal sprechen. Wir hören uns?"
„Ja, mach's gut Charlie"
Ich hörte, wie das Telefon wieder übergeben wurde und eine Tür geschlossen wurde.
„Ich bins wieder... Ich denke, ich muss dir was erzählen"
„Ich weiß, dass Edward dir vor einem Monat einen Heiratsantrag gemacht hat...", seufzte ich, bevor meine Freundin zu Wort kommen konnte.
„Ja?"
„Er war eben bei mir und hat mich um meinen Segen gebeten"
Ein undefinierbares Geräusch kam von Bella. „Hat er noch beide Arme"
Ich verdrehte die Augen und sah Jasper im Augenwinkel breit Grinsen. „Gerade so. Du weißt, was ich von ihm halte, aber ich weiß, dass du ihn liebst. Im Endeffekt ist es dein Leben und ich würde alles dafür tun, dass du glücklich bist. Selbst, wenn das bedeutet, dass du einen alten Mann heiratest."
„Du bist selbst mit einem zusammen", gab Bella trocken zurück. Ich lachte auf und Jasper hob eine Braue.
„Meiner ist schon so alt, dass es fast keine Rolle mehr spielt"
Daraufhin lachte Bella und auch im Wohnzimmer meinte ich Gelächter zu vernehmen.
„Vielleicht sollten wir unseren Geschmack noch einmal überdenken", grinste Bella stichelnd und ich wusste, dass Edward in diesem Moment durch ihr Fenster gestiegen war.
„Ich bin übrigens nicht länger unter Hausarrest. Wenn alles gut klappt darf ich sogar mal bei Angela übernachten"
„Dann hat Edward nachts ja nichts zu tun", stichelte ich bewusst.
Ich hörte Bellas belustigtes Schnauben und stellte mir vor, wie Edward seine Augen verdrehte.
„Hast du eigentlich die Arbeitsblätter bekommen?", lenkte die Brünette vom Thema ab.
„Ja, ich stehe zur Zeit vor den Abgründen der Algebra. Morgen ist die Deadline und ich habe noch einiges zu erledigen...", erklärte ich seufzend.
„Oh, dann will ich dich nicht weiter stören. Viel Spaß in Clallam morgen!", verabschiedete sich das Mädchen und ich murmelte noch eine schnelle Verabschiedung, bevor die Leitung starb.
Jasper zog mich wieder in seinen Arm und ich küsste ihn sanft auf die Wange.
„Ich muss wirklich lernen, Jas...", zog ich mich von ihm weg und quittierte ein geschlagenes Seufzen.
„Ich wusste schon immer, dass Mathe grausam ist"
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Rose hielt ihre Nase in die Luft. Es roch nach Salz, Seegräsern und Fisch.
Ich war angespannt und starrte auf den Horizont, an welchem ein Fischerboot schipperte.
Wir waren durch die verschlafene Stadt geschlendert und ich hatte mich angestrengt nicht zu atmen. Es war schwer, doch auszuhalten.
Das was mich am meisten zurückschrecken ließ und auch das Monster in mir beruhigte, war der Gedanke die Vergangenheit wildfremder Menschen sehen zu müssen. Ich wusste, dass meine Gabe zwar nicht ausschließlich taktil war, doch ich hatte herausgefunden, dass es so einfacher war die Vergangenheit von Menschen zu sehen. Ich tat es nicht sonderlich gerne und bis jetzt hatte ich nur mit Jasper und Emmett geübt.
Es half mir, mich zu kontrollieren.
Esme stand mit einem kritischen Ausdruck vor dem Baurohling und notierte sich hastig einige Sachen in ihren Block.
Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, wie das kompliziert aussehende Mauerwerk jemals ein modernes Architekturwerk werden sollte.
„Sie haben die Dämmung falsch angebracht", stellte Esme wenige Sekunden später fest und ich runzelte nur die Stirn.
„Woran siehst du das?", fragte ich irritier, bekam jedoch keine Antwort mehr, da Esme schon einige Schritte weitergelaufen war und auf ihrem Handy herumtippte.
„Lass uns ein paar Meter gehen, Fran. Wir sollten sie jetzt nicht stören", sagte Rose und hakte sich bei mir unter.
Ihr Griff war nicht zu locker, sodass sie mich im Notfall festhalten konnte. Dafür war ich dankbar. In der Ferne sah ich am Strand zwei Kinder mit einem kleinen Hund spielen. Ihr fröhliches Jauchzen und ihre Schreie hallten deutlich zu uns herüber und ein Blick in Rose' Gesicht zeigte mir eine undefinierbare tiefe Trauer.
„Alles gut, Rose?", fragte ich vorsichtig und die blonde seufzte leise.
„Ja und nein... Ich habe dir noch nie meine Geschichte erzählt, oder?", fragte sie zögerlich.
Ich schüttelte den Kopf und fragte mich für den Bruchteil einer Sekunde, ob ich es überhaupt hören wollte. Ein Gefühl sagte mir, dass ich es nicht wollte.
„Es ist nicht gerade eine schöne Geschichte, aber ich halte es für besser, sie dir so anzuvertrauen, bevor–"
Bevor ein Unfall passierte und ich die Geschichte sah.
Ich nickte leicht und konzentrierte mich auf Rose. Mein Atem war angehalten und das einzige, auf was ich mich versuchte zu konzentrieren waren Rose' Worte und die brechenden Wellen.
„Ich wurde am siebten September 1915 in Rochester, New York geboren. Ich habe bis zum Zeitpunkt meines Todes in meinem Elternhaus gewohnt, zusammen mit meinen Eltern und meinen kleinen Brüdern...", fing sie an. Ein kleines Lächeln schlich sich über ihre Lippen. „Wir gehörten zu den wenigen Familien, die die Depression gut überstanden haben, mein Vater hatte gut in eine stabile Bank und Immobilien investiert. Mein Leben war perfekt, Fran. Ich war perfekt."
Ich bezweifelte die letzte Aussage kein bisschen. Wenn ich der früheren Rose begegnet wäre, hätte ich sie auch damals für ihre Schönheit beneidet.
„Ich war kurz davor zu heiraten, weißt du? Ich war verliebt mit der Idee der Liebe – dachte ich hätte den perfekten Mann gefunden, um meine eigene kleine Familie zu gründen. Ich wollte nie mehr, weißt du?"
Ein Ausdruck tiefen Schmerzes zog sich über das Gesicht der blonden Schönheit. Sie sah zerbrechlich aus.
„Royce King war sein Name. Er war einer der begehrtesten und reichsten Junggesellen New Yorks und ich hatte das... Pech ihn kennen zu lernen. Ihn und seine Freunde. Der letzte Tag meines Lebens war schön, weißt du. Voller Erkenntnis und roher Schönheit, wie ich sie zuvor noch nicht erkannt hatte. Ich war an dem Abend zu Besuch bei meiner besten Freundin Vera. Sie hatte erst geheiratet und schon ein kleines Baby. Er war erst ein paar Tage alt, doch als ich ihm im Arm halten durfte... Ich wusste, dass ich das auch wollte. Das und jemanden, der mich genauso liebt, wie Veras Mann sie. Ich habe gespürt, dass es zwischen Royce und mir nicht so war. Deswegen habe ich auch abgelehnt, dass ihr Mann mich bis nach Hause begleitet. Ich wollte nachdenken und der Weg bis zu mir nach Hause war nicht sehr weit... Ein paar hundert Meter – vielleicht würde ich noch leben, wenn ich nicht die Abkürzung durch den Park genommen hätte...", der Schmerz in ihrem Gesicht ließ sich kaum in Worte fassen, doch ich unterbrach sie nicht. Wir waren mittlerweile in der Nähe der spielenden Kinder, doch ich war ganz bei Rose.
„Anthony, John, Charles, Francis und Royce haben mich in dieser Nacht umgebracht. Ich wäre gestorben, wenn Carlisle mich nicht gefunden hätte. Er hat das ganze Blut gerochen. Ich wollte nicht mehr leben, doch auf einmal hatte ich eine unendliche Zukunft vor mir", Rose brach kurz ab und versuchte sich zu sammeln. Es erschien mir falsch mein Mitfühlen auszudrücken. Ein „Es tut mir leid" würde nichts rückgängig machen und ich konnte aus eigener Erfahrung sprechen, um zu sagen, dass es in den meisten Fällen nur Gefühle aufkommen ließ, die man meinte schon längst vergessen zu haben.
„Ich habe meine Rache bekommen, weißt du? Einer nach dem anderen. Stück für Stück. Royce war der letzte, er wusste ganz genau, was auf ihn zukommen würde, hatte sich verbarrikadiert. Als ob das für mich ein Hindernis gewesen wäre", ein bitteres Lachen verließ Rose' Mund, „Ich war wahrhaftig die Inkarnation der Leichenbraut. Das Drama der Theatralik besaß ich damals ganz gut... Mit der Zeit wurde es besser, vor allem nachdem ich Emmett fand. Aber manchmal gibt es immer noch Tage an denen mich diese Nacht einholt. Ein Trauma macht einen nicht wirklich stärker, das Leben damit ist es, was die Kraft benötigt..."
Ich nickte leicht und blieb stehen. Die Kinder waren mit ihrem Hund zur Seite gegangen. Der kleine Beagle-Mix knurrte und hatte seinen Schwanz eingezogen. Er beschützte die Kinder vor dem Monster, welches wir waren.
„Entschuldigen Sie. Normalerweise reagiert er nicht so!", erklärte ein kleiner Junge, ich schätzte ihn nicht älter als sieben. Sein Herz pochte Laut und schnell, ebenso wie das seiner Schwester. Ich ging zumindest davon aus, dass sie seine Schwester war. Das Mädchen war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.
„Das ist in Ordnung. Dafür braucht ihr euch nicht zu entschuldigen", sagte Rose weich und mit einem Mal verstand ich, warum Rose mir gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, wieso sie das Vampirleben trotz Emmett verabscheute, wieso sie Bella nicht sonderlich zu leiden schien.
Rosalie war eine verletzte Seele, dessen Träume und Wünsche zerstört wurden. Sie hatte keine Wahl gehabt, sie hatte alles, was sie jemals geschätzt hatte verloren. Und sie hatte ihren größten Verlust immer noch nicht verarbeiten können.
Als ich sie sah, zusammen mit dem kleinen Mädchen und dem Jungen wusste auch ich, was ich in der Nacht meines Todes eingebüßt hatte. Mir wurde mit einem Schlag bewusst, dass ich auf einmal eine Ewigkeit vor mir hatte.
Ich beobachtete die Blonde und sah den fortlaufenden Kindern hinterher, bevor ich mich traute einen Atemzug zu nehmen.
„Rose?", die Blonde legte ihre goldenen Augen auf mich. „Du hast die richtige Entscheidung getroffen mich zu verwandeln. Ich will nicht, dass du dir deswegen jemals Vorwürfe machst", murmelte ich.
Rose sah mich unergründlich an und schloss mich dann in ihre Arme. Ein Stein fiel in diesem Moment wohl uns beiden von Herzen.
„Erschreck mich ja nie mehr so, verstanden?", murmelte Rose und ich nickte.
„Ich verspreche es"
Esme hatte uns kurz darauf aufgesammelt und mich vor das nächste große Hindernis gestellt. Wir waren im Dorfladen des kleinen Fischerdorfes und Esme ging durch einige Spezialitäten.
Rose erklärte mir später, dass Esme gerne Dinge einkaufte, um sie auf Gartenpartys oder anderen Events zu denen sie eingeladen war zu verschenken.
Der getrocknete Fisch, den sie am Eingang als portugiesische Spezialität verkauften half mir Gott sei Dank auch dabei nicht dem nächsten Menschen an den Hals zu gehen.
Das Blut, welches durch den Körper der Verkäuferin und dem einen Kunden ging roch so gut, wie ich selten etwas vernommen hatte. Meine Kehle stand in Flammen und ich kämpfte gegen jeden meiner Instinkte an, mich auf die mollige Frau hinter der Theke zu schmeißen.
Diese schnitt gerade einen Käselaib in kleinere Stücke und nervös beobachtete ich das große Messer, welches jedes Mal ihre Finger nur um Millimeter verpasste.
Rose' Griff um meinen Arm wurde stärker und ich hielt meinen Atem an. Meine Augen mussten mittlerweile Pechschwarz sein und jede Faser in meinem toten Körper schrie danach fortzulaufen.
„Mom, wann bist du soweit? Fran geht's nicht so gut", sagte Rosalie bedeutungsschwer in Richtung der mütterlichen Frau. Diese warf einen Blick auf mich und nickte hastig, nahm ein Glas Honig sowie ihren Geldbeutel und ging zur Kasse.
Dass Herz der Verkäuferin pochte unglaublich laut in meinem Kopf wieder und es erschien mir wie eine halbe Ewigkeit, bis sie Esme den Preis von dem verdammten Honig nannte.
„Ja, in der Tat. Ihre Tochter sieht etwas blass um die Nase aus, willst du ein Bonbon, Schätzchen"
Ich schüttelte den Kopf und klammerte mich an Rose Arm, als der warme Atem meine Haut berührte. Sie war noch nicht einmal nah an mir.
„Oh, machen sie sich keine Sorgen. Wir sind sowieso auf dem Heimweg. Hier, behalten sie den Rest. Auf Wiedersehen"
Ich war noch nie so schnell aus einem Geschäft herausgestürmt. Ich ließ frische Luft in meine Lungen und ballte meine Hände zu Fäusten.
Wir mussten hier fort – sofort.
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„Ich glaube nicht, dass ich in einem Monat so weit sein werde beim akademischen Abschluss dabei zu sein", ich hatte meinen Kopf in meinen Händen vergraben und Jaspers Hand lag sanft auf meinem Rücken.
„Ich bin mir sicher, dass du es schaffen kannst, Francine. Du brauchst nur etwas mehr Übung", erklärte Esme aufmunternd. Sie konnte den Kummer in ihrem Gesicht nicht verbergen.
„Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe einfach keine Kontrolle. Ich hätte die arme Frau fast getötet"
„Aber sie lebt noch. Das ist die Hauptsache", erklärte zur allgemeinen Überraschung Edward. „Du bist stärker als du denkst. Emmett hatte kurz nach seiner Verwandlung nicht diese Selbstbeherrschung und ich bin mir sicher, dass du dich innerhalb eines Monats noch verbessern kannst. Immerhin muss ich ja auch einsehen, dass du zu deinem Geburtstag selbst Bella sehen konntest"
Ich sah den rothaarigen Vampir dankbar an und wagte es, wieder etwas Mut zu schöpfen.
„Meinst du?"
„Ja, Fran. Du bist stärker als du denkst und wenn du was schaffen willst, schaffst du das auch!", sagte Emmett bestätigend und ich lächelte den bulligen Mann an.
Alice klatschte freudig in die Hände.
„Dann können wir ja doch die Party nach der akademischen Feier bei uns feiern!"
Mir schwante nichts Gutes.
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