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𝓽𝓱𝓲𝓻𝓽𝔂𝓮𝓲𝓰𝓱𝓽

Rieche ich da eine komplett neue P.o.V. ??

Viel Spaß ;)

~Ann

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𝓽𝓱𝓲𝓻𝓽𝔂𝓮𝓲𝓰𝓱𝓽
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Wɪʀ ʜᴀᴛᴛᴇɴ ɴᴏᴄʜ ᴠɪᴇʀ Sᴛᴜɴᴅᴇɴ ᴡᴇɪᴛᴇʀᴛʀᴀɪɴɪᴇʀᴛ.
Irgendwann hatten nach Sams Zustimmung auch die Wölfe teilgenommen. Emmett schien den Spaß seines Lebens zu haben. Seine Augen leuchteten und sein Grinsen reichte beinahe bis an seine Ohren, als er sich spielerisch mit Paul im Dreck wälzte.

„Manchmal glaube ich wirklich, ich habe ein Kind geheiratet...", seufzte Rose neben mir und ich lachte auf.
Die Stimmung war um einiges gelöster.
Mein Blick glitt zu Jasper, der gemeinsam mit Carlisle Jared und Sam trainierte.
Es war ein seltsamer Anblick, die zwei Gruppen so friedlich zu sehen. Beinahe, als wäre es niemals anders gewesen.

Ich hörte Bella, als sie sich zu Rose und mir stellte. Ihr Blick galt Alice, die gemeinsam mit Edward kämpfte.
Den Tanz den die beiden spielten würde wohl nie ein Ende nehmen. Alice sah Edwards nächste Bewegung und Edward las Alice' Gedanken.
Sie sprangen umeinander herum und griffen nie wirklich an.

„Wenn das so weiter geht, stehen wir übermorgen noch hier", scherzte Bella trocken. Ich grinste und nickte.

Leah, Seth und Ramona saßen alle am Rand.
Mona sah aus, als würde sie jedoch auch einmal wollen.
Ihr riesiger Kopf beobachtete die Situation gebannt und ihr Schwanz wedelte freudig.
Ich lachte wieder leise auf.

„Mona!", rief ich und ging zu einer freien Stelle der Lichtung.
Die Wölfin fletschte die Zähne und ich war mir sicher, dass es ein Grinsen darstellen sollte. Ich zwinkerte ihr zu und rannte auf sie los.
Geschickt wich sie mir aus und schnappte mit einem Sprung nach mir. Ich duckte mich weg und bekam ihre linke Hinterpfote in den Griff. Schwungvoll zog ich sie zurück und die Rothaarige landete ein paar Meter weiter auf allen Vieren wieder vor mir.
Ich hätte sie auch auf den Rücken schmeißen können, doch ich wollte sie nicht verletzen.

Monas Ohren waren in meine Richtung gedreht und ihre braunen Augen beobachteten mich wachsam.
Konzentriert umringten wir uns wieder, warteten auf einen Fehler des anderen.
Die Aufmerksamkeit lag nur unter uns, die anderen schienen Welten entfernt.

„Fran, Mona, das reicht für heute. Kommt"

Ich beging den Fehler und drehte mich um.
Kurz darauf lag ich unter Monas Pfoten.
„Ugh", brachte ich hervor und stand schwerfällig auf. Lachend tätschelte ich dem Wolf den Rücken und drehte mich zu meiner Gruppe.
Emmett grinste mich an.
„Von einem Wolf geschlagen, wie peinlich"
„Du hast vor zehn Minuten gegen mich – ein ein Meter fünfundsechzig kleines Mädchen – verloren", sagte ich trocken mit gehobener Braue und Bella lachte auf.

Für den Moment schien die Stimmung sehr gelassen, als wäre dort keine Bedrohung, die nur darauf wartete, diesen Frieden zu zerstören.

Emmett grinste noch immer, auch wenn in seinen Augen jetzt etwas wie neuer Kampfwille aufblitzte.
„Warte nur, bis ein paar Jahre um sind, Peter Parker", grinste er vergnügt und wackelte mit seinen Brauen. Ich schüttelte den Kopf und lachte leicht.

Die Wölfe verabschiedeten sich und selbst Sam sah aus, als wäre seine Meinung von den Cullens innerhalb der letzten viereinhalb Stunden in ein positiveres Licht gerückt worden.

Edward fuhr Bella nach Hause und Alice drängte die anderen dazu mit ihr noch jagen zu gehen, sodass am Ende nur noch Jasper, ich und Emmetts silberner Jeep da waren.

Die Stimmung zwischen Jasper und mir hatte sich wieder gelockert, ohne Frage, doch noch immer stand der Diskussionspunkt zwischen uns.
Wir hatten uns nicht ausgesprochen.

„Manchmal ist Alice verdammt hinterhältig. Clever, aber hinterhältig...", seufzte ich und rutschte auf den Beifahrersitz des Wagens.
Jasper hatte den Autoschlüssel von Emmett zugeworfen bekommen und ich sah das als Aufforderung mich fahren zu lassen.

Jasper seufzte leise und stieg ein. Ich schnallte mich aus Gewohnheit an und überschlug meine Beine.
Der blonde Vampir neben mir startete den Motor und fuhr schweigend den Weg in Richtung des Highways.
Als er nicht den Weg nach Forks zurück einschlug drehte ich mich zu ihm.

„Wo fahren wir hin?", brach ich die Stille.
„Zum Meer", gab er mir die einfache Antwort.

Er wollte in Ruhe reden, ohne das Gefühl ständig gehört werden zu können.

Kurz vor Cape Johnson, dass knapp fünf Meilen Luftlinie von La Push lag hielt er an einem verlassenen Wanderstartpunkt.
Die Wanderwege, die von hier abgingen waren beinahe zugewachsen und es schien noch grüner als rund um Forks.
In der Nähe hörte man das Meer gegen den Strand schlagen und man roch die nasse Seeluft.

Schweigend stiegen wir aus dem Auto und ich folgte Jasper zu einem Aussichtspunkt, der mit Chilean Memorial gekennzeichnet war.

Der Aufsteller, der wenige Meter vor einer kleinen Steintafel platziert war, war angelaufen und mit Moos überwachsen. Er zeigte das Bild eines Wracks und eine Crew, die mit größter Wahrscheinlichkeit in diesem umgekommen war.

Die Steintafel wenige Meter weiter bestätigte meine Vermutung.

Trotz der tragischen Vergangenheit, die dieser Ort trug, war es friedlich.
Das Meer war ruhig und die Wellen brachen wie in einem langsamen, geplanten Takt auf dem Sandstrand.

„Es ist schön hier", murmelte ich und lauschte, wie Jasper sich hinter mich stellte.
„Ich habe diesen Ort entdeckt, kurz nachdem wir hergezogen sind. Camper verirren sich nur äußerst selten hierher", erklärte er und trat neben mich.
Ich schielte zu ihm herüber und seufzte leise.
Wir mussten reden.
Der Kampf konnte nun jeden Tag passieren und ich wollte nicht im Streit mit Jasper auseinandergehen.

„Jas, ich hoffe du weißt, dass ich verstehe, warum du nicht willst dass ich mitkämpfe. Aber ich hoffe auch, dass du verstehst, dass ich mitkämpfen muss", wagte ich mich vorsichtig an das empfindliche Thema heran.
Zu meiner Verwunderung sackten Jaspers Schultern etwas zusammen und ein müdes Brummen kam von ihm.
„Ich weiß... Es macht mir nur so verdammt viel Angst. Das letzte Mal, als ich einer Neugeborenenarmee gegenüberstand hätte es mich beinahe das Leben gekostet. Das war zu der Zeit, als ich anfing an Maria und ihren Hintergründen zu zweifeln. Ich habe in den Jahren in denen ich bei ihr war so viele junge Vampire kommen und gehen sehen. Frauen, Männer, Mädchen, Jungen. Die jüngsten waren gerade einmal dreizehn. Alt genug um nicht als Kind zu gelten, aber zu jung um ein unsterbliches Leben anzutreten. Die meisten sind in den Territoriumskämpfen gestorben. Die anderen–", Jasper unterbrach sich und ich griff nach seiner Hand. „Wir werden unschuldige Wesen umbringen müssen, weil sie es nicht besser wissen, als Victoria zu folgen. Ich hoffe dieser Last bist du dir bewusst"

Es bildete sich ein Kloß im meinem Hals. Ich wusste, worauf ich mich einlassen würde.
„Nicht alle von ihnen sind unschuldig"
„Aber die meisten"

Ich wusste, dass Jasper nicht versuchen würde die Dinge schöner darzustellen als sie waren.
Am Ende müsste ich meinem eigenen Vater gegenüberstehen und eine Entscheidung treffen.
Würde es mich nicht im Endeffekt zu genauso einem schrecklichen Menschen machen wie er es war.

Zum einen Teil fand ich den Gedanken meinem Vater den Kopf abzureißen und ihm dem Erdboden gleich zu machen beinahe beruhigend. Auf der anderen Seite jedoch jagte er mir eine Heidenangst ein.
Ich wäre nicht besser als er.

Doch ich wusste, dass mein Vater keine Sekunde zögern würde, mich zu töten, wenn er endlich die Chance dazu bekäme. Die Person die er Mal gewesen war, war spätestens nach seiner Verwandlung komplett zerstört worden.

Gab es überhaupt eine andere Lösung als ihn umzubringen?

Jasper bemerkte meinen inneren Konflikt und nahm vorsichtig meine Hand in seine.
„Fran..."
„Ich weiß, Jasper. Aber wir haben nur zwei Ziele in dem ganzen Chaos. Bella beschützen und Bree lebend aus der ganzen Sache herausbekommen", murmelte ich.
Jasper schüttelte seinen Kopf, sagte jedoch nichts weiter.

„Wird das jemals aufhören? Wird es jemals besser?", fragte ich so leise, dass ich mir nicht einmal sicher war, ob Jasper mich überhaupt verstanden hatte.

„Mit der Zeit. Alles kommt immer zu seiner Zeit", antwortete der Blonde.
Ich lehnte mich an seine kräftige Statur.

Für den Moment war zumindest zwischen uns alles gut.

Für den Moment.

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„Es war echt spannend. Dir hätte es bestimmt auch gefallen dem Ganzen zuzuhören. Obwohl Leah dann wahrscheinlich komplett durchgedreht wäre. Sie mag ja mich schon nicht...", Bella redete unbeschwert und ich hörte ihr geduldig zu.
Billy hatte gewollt, dass Bella den Stammeslegenden zuhörte, um den Stand der Wölfe besser zu verstehen.
Ich musste zugeben, dass es mich auch brennend interessierte, dennoch hatte ich einen großen Respekt vor den Traditionen und Bräuchen der Quileute.

Seitdem ich ein Vampir war – ein kaltes Wesen – war ich der Feind. Derjenige, der in den Legenden besiegt und gefürchtet wurde.
„Fran... Ich muss dir noch etwas sagen", die Brünette drehte eine ihrer Braunen Locken nervös in ihren Händen umher.

„Was ist?"

„Ich habe Ja gesagt... Edward und ich wollen heiraten", murmelte sie. Ich zog wenig überrascht die Brauen nach oben.
„Ich hoffe doch sehr, dass ich mit dir das Kleid einkaufen kommen darf", sagte ich und grinste sie an.
Bella errötete leicht und umschloss ihren Körper mit ihren Armen.
„Ich hätte niemand anderen lieber dabei...", sagte sie.

Ich schmunzelte. „Das freut mich wirklich für dich Bells. Aber erwarte bitte nicht von mir, dass ich Edward nicht mehr auf die Palme bringe", lenkte ich ein. Bella verdrehte die Augen und seufzte.
„Selbst, wenn ich dich darum bitten würde aufzuhören, würdest du es nicht. Die Erwartung habe ich also schon lange nicht mehr"

Ich kicherte leise.
Charlie kam gerade die Treppe nach oben und klopfte an Bellas Zimmertür, nur um sie dann einen Spalt breit zu öffnen und seinen Kopf hindurchzuschieben.

„Wann geht ihr?", fragte er.
Er trug ein grün-rot kariertes Holzfällerhemd und eine Baseballcap mit einem Fisch darauf.
Er wollte so schnell es ihm möglich war zu Billy um noch einmal mit dem Boot aufs Meer zum Fischen zu können.

„Wir sind gleich weg. Wir müssen nur noch ihre Sachen zusammenpacken und dann ist es, als hätten wir hier nie einen Zwischenstopp eingelegt", erklärte ich dem väterlichen Mann mit einem Grinsen.
Charlie nickte und verschwand wieder im Flur.

„Gut, packen wir zusammen?", fragte ich und schmiss Bella ihre kleine Reisetasche zu.
„Jap"

Eine halbe Stunde später standen wir versammelt auf einer großen Lichtung, abseits des Schusses. Bis Forks waren es knapp zehn Meilen und bis La Push zwanzig.

Jacob stand mit Sam und Mona inspizierend in der Mitte der Lichtung und beobachtete, wie ich mit Bella aus meinem SUV stieg. Er vertraute mir nicht mehr, aber damit konnte ich leben. Mona hingegen grinste über beide Ohren, als sie mich erblickte.

Jasper, Rosalie, Emmett, Carlisle und Edward standen den Wölfen gegenüber und Edward beobachtete mich ebenfalls genau. Ich verdrehte die Augen und stellte mich zu Jasper, der mir gleich eine Hand über die Schultern legte.

„Wir haben das Zelt schon aufgeschlagen und die Lichtung mit Bellas Geruch versehen. Wenn sie also nicht darauf anschlagen, weiß ich auch nicht mehr weiter", sagte Emmett.
„Wie wäre es, wenn ich noch ein bisschen Blut verteile?", fragte Bella unsicher und zog ihre Jacke fest um sich.

„Das könnte funktionieren. Wir sollten keine Möglichkeit die Chancen zu erhöhen auslassen", murmelte Carlisle.
„Davor wäre es jedoch besser, wenn Jasper und Fran gehen", fiel Edward dem Familienoberhaupt fast ins Wort.

Ich stöhnte genervt auf, gab jedoch relativ schnell mit den Protestversuchen auf. Es stimmte leider, dass bei frischem Blut die Schmerzgrenze relativ schnell erreicht war.

„Pass ja auf dich auf und lass du sie mir die Nacht nicht erfrieren. Es soll regnen und wenn es ganz ungünstig läuft sogar schneien", sagte ich Edward, der nickte.
„Ich weiß. Wir haben alle Szenarien durchdacht"
„Gut...", ich seufzte leise und ging zu Bella.

Diese sah mich unsicher an, worauf ich mit einem Nicken reagierte. Dann tat ich etwas, was ich von mir selbst am wenigsten erwartet hätte.
Ich nahm Bella in meine Arme und drückte sie so fest wie sie es aushielt an mich.
Ihr Herz pochte laut gegen mich und ihre Wärme war wie eine geheizte Decke an meinem kalten Körper.

Ich wusste nicht, wie sehr mir ihre Umarmung gefehlt hatte.

Doch auch Bella erwiderte die Umarmung, wie eine Ertrinkende. Am nächsten Tag könnte alles passieren und wir waren uns alle bewusst, dass dies die letzte Umarmung sein könnte, die wir jemals teilten.

„Pass auf dich auf, ja? Versprochen?"
„Nur, wenn du es auch versprichst"
„Versprochen"

„Kleiner Finger Schwur?"
„Kleiner Finger Schwur."

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𝖁𝖗𝖊𝖊 𝕿𝖆𝖓𝖓𝖊𝖗
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Dɪᴇɢᴏ ᴡᴀʀ ɴɪᴄʜᴛ ᴍᴇʜʀ ᴡɪᴇᴅᴇʀɢᴇᴋᴏᴍᴍᴇɴ.

Stattdessen terrorisierten Raoul und seine Gruppe an Rowdys die restlichen Vampire.
Und dann waren da noch Riley und Micheal. Sie arbeiteten zusammen, wie eine Einheit und das machte die ganze Situation nicht weniger bedrohlich.

Die Rothaarige hatte ich nicht mehr gesehen und auch Fred war verschwunden.
Ich war allein und ich wusste mir, dass das eine der beschissensten Situationen war, in denen ich mich befinden konnte.

Beim letzten Einbruch in meinen liebsten Buchladen hatte ich noch vier neue Bücher mitgehen lassen. Die anderen hatte ich alle im alten Haus zurücklassen müssen.

„Ruhe!", Rileys Stimme war kühl und ließ kein weiteres Wort zu.
Micheal stand hinter ihm, wie ein bedrohlicher Schatten.

Seine Augen waren wohl das schlimmste an seinem Erscheinungsbild. Er war älter als die anderen Vampire, die Riley um sich geschart hatte. Mitte-ende vierzig, graue, kurz rasierte Haare und eine gerade Statur. Die Fältchen die er einmal vor diesem Leben gehabt haben musste waren nur noch zu erahnen und ließen ihn unnahbar erscheinen.
Doch die Augen. Ich wusste nicht, was es war – ich meine, wir alle hatten hier dieselben gruseligen blutroten Augen – aber es erschien, als hätte er keinerlei Ausdruck, keinerlei Gefühle außer Hass.

Die Tatsache, dass er Menschen wie Marionetten bespielen konnte und ihren Verstand nach seinem Belieben biegen konnte machte es nicht besser. Wir hatten in dem Bezug Glück, dass er nicht älter war. Diego hatte gesagt, dass es zu vermuten war, dass die Fähigkeiten mit der Dauer des Vampirlebens nur weiter zunehmen würden.
Zurzeit jedoch konnte er seine Fähigkeiten nur bedingt bei Vampiren anwenden.
Raoul zum Beispiel hatte er erst letztens davon überzeugen können die Kontrolle seiner Gruppe mehr auf Riley und ihn zu übertragen.
Im gesamten waren diese Psychospielchen extrem gruselig und meine Emotionen dabei lagen vor allem bei Angst.

Es war noch besser, als Fred und Diego noch da waren.

An Fred wollte Micheal nicht heran, an Diego und mich konnte er nicht, weil Fred und wir befreundet waren. Zumindest auf eine sehr platonische und distanzierte Art und Weise.

Nun waren beide weg und meine Angst hatte sich in schiere Panik verwandelt.

„Riecht an dieser Bluse und prägt euch ihren Geruch ein. Unser Ziel ist es sie umzubringen und jeder, der sich dem in den Weg stellt darf eliminiert werden. Habe ich mich klar ausgedrückt?", hallte Rileys Stimme durch das große Gebäude.
Ein zustimmendes Gegröle folgte.

Mein Kopf schoss durch die Reihen. Ich durfte die leise Hoffnung nicht aufgeben, dass Diego noch zurückkam. Er hatte gesagt, dass wir gemeinsam weglaufen, dass wir irgendwo ein neues Leben starten können.

Wo bleibst du, Diego?

Die Geräuschkulisse beruhigte sich wieder.

Die rote Bluse kam bei mir an und ich roch daran.
Ein floraler Geruch nach Lavendel und am Schulterbereich hing ein Erdbeergeruch. Das Mädchen musste eines dieser Erdbeershampoos benutzen, welche ich als Mensch so gehasst hatte. Ich hatte Erdbeere nie gemocht. Lag wahrscheinlich daran, dass ich gegen sie allergisch gewesen war.

Außer dem Geruch des Menschenmädchens hing noch der von anderen Vampiren an dem Kleidungsstück. Der Geruch war angenehm. Anders als der, im Haus. Hier roch es nach faulem Fleisch, Blut und Tod.
Verdammt, was würde ich jetzt sogar für dieses Erdbeershampoo machen.

Eine heiße Dusche hörte sich auf alle Fälle sehr verlockend an.

Ich reichte die Bluse weiter, als Micheal anfing zu reden.

„Wir werden auch einen besonderen Wert darauf legen einen bestimmten der Gelbaugen umzubringen. Ich habe ein Foto von ihr, als sie noch ein Mensch war. Sie wird wahrscheinlich vieles dafür machen ihren Menschen zu beschützen, also zögert nicht, ihr den Kopf abzureißen", sagte er und sein eisiger Tonfall ließ mir schlecht werden.

Dieser Vampir hatte selbst als Mensch keine Menschlichkeit mehr besessen. Dem war ich mir zu hundert Prozent sicher.

Als das Foto bei mir ankam musterte ich das Mädchen darauf genau. Sie grinste und zeigte ein Peace-Zeichen mit ihren Händen in die Kamera. Ihre blonden Haare fielen ihr glatt über die Schultern. Sie hatte ein rundliches Gesicht und hübsche blaue Augen. Ich versuchte mir sie mit roten Augen vorzustellen und mit gelben, doch irgendwie sah dieses Mädchen zu lebendig – zu menschlich – aus, als dass es mir gelingen wollte.

Ich reichte das Foto weiter und suchte wieder in der Menge nach Diego.
Wieder wurde ich mit der Enttäuschung gepackt, die mir wie eine Faust in die Magengrube schlug.

Ich hob meinen Blick zu Riley und Micheal, die miteinander zu reden schienen. Es war zu laut, sodass ich nicht ausmachen konnte, was sie sagten, doch als die beiden sich wieder nebeneinander hinstellten war die Aufmerksamkeit der Gruppe wieder auf die zwei Vampire gerichtet.

Diego hatte gesagt, dass ich mich ruhig verhalten sollte, dass ich mich anpassen sollte.
Rileys erste Worte kamen mir wieder in den Kopf.

Versuch nicht getötet zu werden und vielleicht wirst du am Ende reich belohnt.

Das hatte er jedem Neuankömmling gesagt, doch ich bezweifelte die Wahrheit hinter dem letzten Teil des Satzes?

Was gab es, womit man uns belohnen könnte? Er hatte uns ja noch nicht einmal erzählt, dass wir ins Sonnenlicht gehen konnten.
Als ich es damals mit Diego herausgefunden hatte, war das Konstrukt der Welt, welches ich mir über die paar Wochen wieder gemacht hatte, erneut in sich zusammengefallen wie ein verdammtes Kartenhaus.

Riley hatte uns von Anfang an belogen und nachdem ich ihn in Konversation mit der Rothaarigen und dem kleinen blonden Mädchen mit dem dunkelgrauen Umhang gesehen hatte wusste ich nicht mehr wirklich, wem ich trauen sollte.

Wir wussten hier nur, dass wir dafür erschaffen wurden die Gelbaugen und das Menschenmädchen um jeden Preis zu ermorden.
Warum, war uns ebenso ein Rätsel, wie der Grund wieso es jemand so sehr auf ein Leben von ein paar friedlichen Wesen abgesehen hatte.

Meine Gedanken nahmen ein paar gefährliche Wendungen und die Option der Flucht schlich sich langsam in meinem Kopf.
Ich wollte nicht kämpfen – verdammt, ich wollte ja noch nicht einmal ein Vampir sein!

Aber ich konnte nicht fliehen. Diego hatte gesagt, dass ich auf ihn warten müsse. Ich könnte Diego nicht einfach zurücklassen.

„Wir brechen gleich auf. Lasst eure Sachen hier und ich wiederhole mich nur. Die nächsten paar Stunden wird nichts weiter gemacht, als Micheal und mir zu folgen. Habe ich mich klar ausgedrückt?"

„Ja Riley"

Ich kam mir vor, wie auf einer verdammten Schulexpedition.

In einem Horrorfilm.

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