"Mann, geh endlich aus!" Ich zucke zusammen. Was der Grund für mein Erwachen ist, kann ich nicht genau sagen. Entweder wurde ich vom Wecker oder von Felix geweckt, welcher kein Freund vom Wecker ist.

"Dir auch einen guten Morgen." Mache ich ihn auf mich aufmerksam. Als Antwort bekomme ich ein genervtes Stöhnen und er murmelt sich ein beziehungsweise an mich ran.

"Felix, ich muss aufstehen." Versuche ich ihn ebenfalls zum Aufstehen zu bringen. Vergeblich.
"Nur noch fünf Minuten~" kommt es gedämpft von ihm. Okay, aber auch wirklich nur fünf Minuten!

Nach diesen besagten fünf Minuten schubse ich ihn einfach von mir weg, was eigentlich gar nicht so einfach.

Nach fünfzehn Minuten steht Felix mit mir im Flur des Erdgeschosses. "Du beginnst schon mal mit dem Frühstück. Ich kümmere mich nur um die Tiere bevor ich dir helfe. Okay?" Sage ich dem verschlafenen Etwas. Dieser nickt, weshalb ich in meine Pferdeschuhe schlüpfe und rausgehe.
Mit zwanzig Minuten Verspätung schaue ich bei den Katzen vorbei, lasse die Hunde in ihre Zwinger und mache mich auf den Weg zum Stall.

Gespannt, wie der Sattel nun nach der Nacht mit Nell aussieht, öffne ich die Stalltür. "Guten Morgen Kiddis!" begrüße ich meine Schützlinge wie immer. Pegasus, Chica, Esco und Kelly bringe ich auf die Weide. Dann sehe ich nach Nell. Diese steht entspannt mittig in der Box. Der Sattel liegt unversehrt in der Ecke, wo ich ihn gestern hingelegt habe. Sie ist die nächste, die von mir auf die Koppel gebracht wird.
Shadow binde ich erst noch an der Putzstange an und lasse ihn seine Hufe heben.
"So Süßer, morgen ist unser großer Tag, da kommt der Hufschmied. Und ich erwarte, dass du dich anständig benimmst."
Nach der erfolgreichen Übung geht auf Shadow auf die Koppel.
Die Boxen miste ich später aus, jetzt muss ich erstmal Felix helfen.

Leise schlüpfe ich in das Haus hinein, ziehe meine Schuhe aus und gehe in die Küche.
"Womit kann ich dir behilflich sein?" Erschrocken dreht sich der angesprochene um. "So-hyun, erschrecke mich ja nicht wieder! Ich dachte schon, dass die anderen wach wären." Kopfschüttelnd durchquere ich die Küche und sehe mir den Frühstückstisch an. Toast, Marmelade, Butter und Besteck mit Bettchen.
"Also, wobei kann ich dir helfen?" Versuche ich es nochmal. Diesmal erschreckt er sich nicht, dreht sich aber dennoch um. "Ehm, ich muss jetzt nur noch die Orangen auspressen und in die Gläser füllen. Dann wäre ich fertig." Sagt er.
"Hast du nicht noch was vergessen?" Frage ich leicht schmunzelnd. Verwirrt sieht er mich an. Das sieht so lustig aus, dass ich in Gelächter ausbreche.

"Guten Morgen So-hyun Eonnie und Felix." Olivia kommt trällernd in die Küche. "Wait! Felix? W-was machst du denn hier?" Ungläubig reibt sie sich die Augen. "Das meine ich." Sage ich leise.
Felix sieht seine Schwester genauso geschockt an. "Ich. Also. Ichwolltemichentschuldigen!" Rattert der ältere runter. " Setzt euch hin, ich mach hier weiter. " sage ich bestimmt. Sie sollen sich aussprechen. Und das in Ruhe. In dieser Zeit presse ich die Orangen aus und fülle den Saft in die dafür vorgesehenden Gläser.

"Oh, guten Morgen Schätzchen." Boram kommt mit Jisue im Schlepptau in die Küche. "Guten Morgen." erwidere ich. "Komm, ich helfe dir beim Reintragen." Boram schnappt sich schon zwei Gläser und ist im Begriff nach hinten ins Esszimmer zu gehen, doch ich halte sie auf. Sie sieht mich nur fragend an doch stellt keine Fragen. Zum Glück. Doch spätestens jetzt hätte sich die Frage geklärt.
"Felix, was machst du denn hier?"