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„Immerhin fährst du keinen schwarzen Van mit abgedunkelten Fenstern. Das verringert schon mal die Chance von dir entführt zu werden." lachte ich leicht nervös, nachdem ich in den kleinen VW Polo von Hobi, den ich gerade erst kennen gelernt hatte, eingestiegen war.
Hobi lachte und noch bevor er das Auto anspringen ließ, drückte er auf einen kleinen Knopf, woraufhin sich das Radio aufdrehte.
„Also, es gibt ein paar Grundlagen, die du über die WG wissen müsstest..." fing er an zu erklären, während er konzentriert aus dem Parkplatz ausparkte.
„Keine Wände anmalen, Nach dem Klo gehen runterspülen, nicht mit den Schuhen in der Wohnung herum laufen... Keine Sorge, daran werde ich mich halten" sprach ich.
„Oh nein, das mein ich doch garnicht. Du kannst so viel auf den Wänden schmieren wie du wi- obwohl... lass das lieber bleiben, sonst darfst du dir eine Standpauke von Namjoon anhören. Namjoon ist der Vernünftige unter uns und sozusagen der, der dafür sorgt, dass unsere Wg nicht auf den Kopf gestellt wird. Aber solltest du hunger bekommen, bist du immer noch besser dran, wenn du dir selber etwas kochst. Immerhin ist er ziemlich Tollpatschig und da könnten schon einige Teller drauf gehen." kicherte er und fuhr nun die Hauptstraße entlang.
Ich nickte bloß und versuchte mir das ins Gehirn einzubrennen, wobei ich nicht ganz verstand, wieso er mir so viel erzählte, da ich wirklich nur vor hatte, für eine Nacht zu bleiben...
„Dann gibt es Yoongi. Das wichtigste was du über ihn wissen musst ist, dass er besonders launisch sein kann, aber sobald du ihn kennenlernst wirst du merken, dass er trotzdem ein warmes Herz hat. Aber merk dir eines. Regel Numero Uno... Yoongi nie aus dem Schlaf wecken" erklärte er mir weiter.
Ich gab ein leises „verstanden" von mir und versuchte mir den Weg zu merken, sollte ich morgen zu Fuß nach Hause finden müssen.
„Zu Jimin kannst du gehen, wann auch immer du willst und sagen was auch immer du willst, er wird dir nie böse sein."
Wieder nickte ich bloß, aber immer noch verwirrt,weil ich bestimmt nicht viel mit diesen Menschen zu tun haben werde, da ich wie gesagt für nur weniger als 12 Stunden bei ihnen sein werde und diese sicher auch überstehen werde, ohne alle möglichen Geheimnisse der Jungs zu wissen.
Aber was soll's.... schaden wird's schon nicht.
„Ist dir das denn eh nicht zu viel auf einmal?" nun drehte sich Hobi kurz zu mir und musterte mich.
„Ach was. Ablenkung tut gut" antwortete ich bloß.
„Na schön. Wo war ich stehen geblieben?"
„Ehm... bei dem Jungen, der mir nie für etwas böse sein wird?" erinnerte ich ihn.
„Jimin? Genau und dann gibt es no- WAS ZUM" er unterbrach sich selber und lenkte auf einmal leicht nach links, nur um dann abrupt stehen zu bleiben.
„DIESE MÄNNLICHE HOE HAT MIR GRAD DEN WEG ABGESCHNITTEN!" rief er aufgebracht folgend von mehreren aggressiven Schläge auf die Hupe.
„'tschuldigung, aber mit solche Menschen kann ich einfach nicht" seufzte Hobi und reihte sich wieder ein.
„Aber was soll's wir sind eh schon da" er fuhr in eine Gasse und anschließend in eine kleine Einfahrt, wo er stehen blieb und den Schlüssel aussteckte.
Neugierig musterte ich das hohe Gebäude vor uns, als ich merkte, dass Hobi schon ausgestiegen war, weshalb ich es ihm gleich tat.
Ich folgte ihm in das moderne Gebäude und blieb neben ihm beim Lift stehen.
Nachdem wir eine Weile warten mussten, öffneten sich die Türen nun doch, begleitet von einem Piepton.
Zwar hatte ich nicht geachtet, auf welchen Knopf Hobi gedrückt hatte, allerdings war das nur halb so schlimm, da ich ja morgen ohnehin nur auf das große „E" drücken musste.
„Wer sagt's denn, eine stink normale Wohnung und nicht ein Folterbunker indem Kidnapper ihre Opfer umbringen" erwiederte Hobi amüsiert.
„Hätte ich ja nie wissen können" murmelte ich und beobachtete Hobi dabei, wie er mehrere Male auf die Klingel drückte.
Schlüssel sind überbewertet.
„NOCH EIN MAL LÄUTEN UND ICH ZERHACK DICH SO KLEIN DASS DU DICH SELBER ALS ABENDESSEN VERKOCHEN KANNST" rief eine Männerstimme von innen, was mich schlucken ließ.
„Lerne den charmanten, liebevollen Yoongi hyung kennen" kicherte Hobi, der das wohl schon gewöhnt war.
In der nächsten Sekunde wurde die Türe aufgerissen und ein blasser, hellblonder Junge kam zum Vorschein, der mich mit seinen Katzen-Augen von oben bis unten musterte.
„Ich hab Besuch mitgebracht. Das ist-" Hobi wurde von dem blassen Jungen, der wohl Yoongi war, unterbrochen.
„HOBI HAT'S ENDLICH GESCHAFFT, JEMANDEN ANZUSCHLEPPEN!" rief er in die Wohnung rein, sodass es bestimmt das ganze Gebäude mitbekommen hat.
Aber Moment... was um alles in der Welt?
„Soll das heißen, dass du doch ein Krimineller bist, oder dass-"
„Ich schwul bin? Jap, das zweite" antwortete Hobi meine nicht fertig gestellte Frage.
„Hat der sich angekotzt als er dein Gesicht gesehen hat, Hobi? Oder was soll das auf seinem Shirt darstellen?" mein verwirrter Blick glitt zur Unbekannten Stimme vom inneren der Wohnung.
Ich sah einen weiteren Jungen, der gerade damit beschäftigt war, in seine Schuhe zu schlüpfen, und sobald dieser aufschaute, hätte ich schwören können, ihn schon irgendwo zuvor gesehen zu haben.
Nur wo?!
Und vor allem... was labert der über mein Shi-
Ein Blick runter auf meinen Oberkörper, verriet mir, dass ich immer noch das mit Müsli vollgesaute Shirt trug.
Ich schwör... dieses Shirt macht mir irgendwann noch die Hölle heiß...
„Warum seit ihr so angespannt, huh?" Hobi trat über die Türschwelle und deutete mir, ebenso einzutreten, was ich im Moment echt nur ungern getan hatte.
Denn Hobi hatte Recht, es schien wirklich ein wenig Spannung zu geben...
„Der Arme Junge hier, braucht für eine Nacht eine Unterkunft und ich, als freundlicher Mensch habe ihm auf FREUNDSCHAFTLICHER Basis angeboten, hier zu schlafen. Was seit ihr denn gleich so eingeschnappt. Ihr jagt ihm doch nur Angst ein." erklärte Hobi, wofür ich ihm wirklich dankbar war.
Andererseits verspürte ich Erleichterung, als Hobi erwähnte, dass es auf Freundschaftlicher Basis sei, denn sonst hätte ich ihm schonend beibringen müssen, dass ich straight war und auf Frauen stehe, und dafür war er mir zu sympathisch.
„Wie auch immer. Ich bin jetzt mal weg" seufzte der bekannte unbekannte Junge, den ich bestimmt schon wo gesehen hatte, der nun seine Jacke schnappte, zügig aus der Haustüre tritt und diese mit einem lauten Knall schloss.
„Willkommen im Affentheater" lachte ein eher kleinerer Junge, der wohl gerade erst jetzt dazu gekommen war.
Er hatte braun-goldige Haare und mir fiel vor allem sein freundliches Lächeln auf.
Als er merkte, dass ich ihn schon eine Weile angestarrt hatte, verbeugte er sich leicht.
„Ich bin Jimin." stellte er sich vor, woraufhin ich nickte.
„Das ist Yoongi, was du von seiner nicht existierenden Sozialen Kompetenz bestimmt schon bemerkt hast" Hobi zeigte auf den blassen Jungen, der alles mit angesehen hatte.
„Was soll das heißen?" fragte er nun launisch.
„Erst nachdenken, dann sprechen, Yoongs" antwortete Hobi.
„Hab ich was verpasst?" ein weiterer Junge kam ins Vorzimmer, wo mir Hobi gerade deutete, meine Schuhe auszuziehen.
„Wir haben eine Jungfrau" murrte dieser Yonngi und deutete auf mich.
„Huh? Was soll das heißen?" hilfesuchend blickte ich zu Hobi.
„Keine Sorge. So nennen wir die neuen, die wir in unsere Wg aufnehmen" lachte Hobi und zog sich seine Jacke aus.
„Einfallsreich" murmelte ich eher zu mir selber.
„Wir haben doch kein freies Zimmer mehr..." bemerkte der Junge.
„Ich bleib sowieso nur heute Nacht und da kann ich von mir aus in der Badewanne schlafen." klärte ich auf.
„Ach, red kein Blödsinn, wir finden schon ein Plätzchen für dich, Jungfrau." lächelte Namjoon.
„Ich bin keine Jungfrau. Ich mein, ich bin morgen früh wieder weg, also-"
„Hast du gehört Hobi? Er ist keine Jungfrau mehr" unterbrach mich Yoongi, der grinsend den Vorraum verließ.
„Du bist so kindisch, Min Yoongi!" rief Hobi ihm aufgebracht hinterher.
„Lass die zwei ruhig zicken. Ich bin übrigens Namjoon" der Junge bot mir seine Hand an, die ich kurz schüttelte.
„Ah... Namjoon der Vernünftige" flüsterte ich leise zu mir selber.
„Was hast du gesagt?" hackte nun Namjoon nach, der das wohl gehört haben muss, woraufhin ich aber nur abwinkte.
„Ich zeig Jungkook mal, wo er schlafen kann" sagte Hobi und somit folgte ich ihm auch schon den Gang entlang.
„Hier solltest du aufpassen, weil du nie weißt, was du auffindest, wenn du in eines der Zimmer von den Jungs gehst. Bei Yoongi ist es voraussichtlich nur Unordnung und bei Namjoon... andere Sachen. Jedenfalls kannst du diese Nacht in diesem Zimmer schlafen." wir gingen an mehreren Türen vorbei, bis Hobi dann doch eine öffnete, und mich vor ihm rein ließ.
„Wessen Zimmer ist das?" fragte ich neugierig, während ich mich um meine eigene Achse drehte.
Ich erkannte mehrere Poster von Queen, Michael Jackson, Beatles, Elvis Presley, und vielen weiteren Sängern an der Wand hängen.
Außerdem stand ein Keyboard und ein Mikrophon neben einem Computer, der wohl alles Drum und Dran angeschlossen hatte, was man sich nur vorstellen konnte.
Sonst war noch ein Großer Kleiderschrank und ein Doppelbett zu sehen.
„Dieses Zimmer gehört Taehyung. Es ist eindeutig größer als meines und weil ich kein Doppelbett habe, müsstest du hier schlafen. Tae kommt ohnehin erst spät in der Nacht oder sogar erst morgen früh zurück, also mach dir deswegen keine Sorgen" erklärte Hobi und drehte sich wieder zur Türe um.
„Taehyung?" fragte ich nachdenklich und verwirrt zugleich.
„Ja. Das ist der Junge, der dich vorhin so angeschnauzt hat und dann gegangen ist, ohne sich vorzustellen." Hobi ging zurück auf den Gang, und weil ich das Gefühl hatte, unser Gespräch sei noch nicht zu Ende, folgte ich ihm.
„Aber wohin ist dieser Taehyung gegangen?" fragte ich weiter während ich neben Hobi entlang ging.
„Wahrscheinlich zu seiner Freundin. Aber so genau wissen wir es selber nicht." er öffnete eine Türe, in der Nähe des Vorzimmers.
„Wobei ich muss mich korrigieren. Es ist nicht seine Freundin. Es ist auch nicht eine Freundin. Sie haben eine komische Freundschafts-Beziehung, die niemand versteht." sprach er weiter und ging in das Zimmer, dass sehr ordentlich war.
„Das ist mein Zimmer. Ich kann dir etwas zum Anziehen borgen, damit du nicht dieses Shirt anlassen musst, was auch immer jetzt wirklich damit passiert ist." er öffnete einen weißen Schrank und suchte anscheinend nach etwas bestimmten.
Ich war allerdings mit Gedanken noch wo anders.
„Aber was, wenn er heute doch noch zurück kommt und mich in seinem Bett schlafen sieht? Immerhin scheint er mich nicht besonders zu mögen..." hackte ich weiter nach.
„Wer? Taehyung?" fragte Hobi nun, als sei es nicht selbstverständlich.
Ich nickte bloß und nahm währenddessen den Gewandstapel an, den er mir entgegen hielt.
„Das ist eine Jogginghose, ein Pulli und ein Handtuch, solltest du duschen wollen. Das Bad findest du, wenn du beim Gang an Tae's Zimmer vorbei gehst, die letzte Türe." erklärte er mir, wobei mir auffiel, dass er meine Frage ignoriert hatte.
„Hobi?" Ich schaute mit dem Stapel in der Hand auf und traf seinen Blick.
„Hör zu. Du hast mich gefragt, was ist, wenn er dich in seinem Bett auffindet. Ich werde ehrlich zu dir sein. Wahrscheinlich wird er dich anschnauzen. Aber dann schnauz einfach zurück, ok? So ist Taehyung einfach... Aber es kann ja sein, dass er erst morgen zurück kommt." seufzte er.
Ich nickte und bedankte mich noch, da ich das Gefühl hatte, dass Hobi mittlerweile ziemlich müde war.
„Gute Nacht" nuschelte ich noch bevor ich die Zimmertüre hinter mir schloss.
Also fand ich das Bad auf, dass mir Hobi beschrieben hatte, ging duschen, zog mir Hobis Sachen an und verkroch mich ins Bett, dass mir so fremd schien.
Angespannt lag ich zugedeckt in der Mitte des Doppelbettes und starrte an die Decke.
Wie kann ich hier bitte schlafen, wissend, dass mich Taehyung dafür umbringen könnte?
Wenn ich zurückdachte, wie er sich über mein Shirt lächerlich gemacht hatte, lief mir der Schauer über den Rücken.
Seufzend griff ich zum Nachtkästchen und entsperrte mein Handy, woraufhin mir schon einige Benachrichtigungen ins Auge sprangen.
Darunter mehrere besorgte Nachrichten meine Eomma und sämtliche Anrufversuche.
Allerdings ignorierte ich diese und öffnete stattdessen Instagram.
Nach längerem scrollen, traf mich der Schlag, als ich sah, weshalb mir dieser Taehyung so bekannt vorkam.
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Wer mich kennt, weiß, dass ich für meine fießen Cuts bekannt bin.
(Ok lol eigentlich nicht)
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