-Kapitel 11-
Wieder einmal saß ich zusammen mit Josua in der Küche, trank seinen himmlischen Tee und erzählte ihm alles, was passiert war und natürlich wollte er, dass ich nichts ausließ. Nicht einmal die Details beim Sex. Wobei ich da natürlich nicht allzu ausführlich berichtet hatte.
Manchmal hatte ich das Gefühl, ihn mit meinen Problemen und Geschichten zu nerven, auf der anderen Seite forderte er immer, sofort alles zu erfahren, sobald etwas passiert war.
Hope war inzwischen auf dem Weg zurück nach Glasgow. Tatsächlich hatte sie im Hotel-Foyer auf mich gewartet und die letzten Stunden, die sie hier war hatten wir tatsächlich nur zu zweit verbracht. Jetzt war ich allerdings irgendwie doch froh, sie nicht mehr hier zu haben. Sie schien allerdings mehr als nur ein bisschen gut gelaunt, weshalb ich glaubte, dass die letzte Nacht für sie ebenfalls nicht schlecht ausgegangen war.
„Darling!", Josua schien entzückt als ich fertig erzählt hatte und verschüttete bei seinem Aufruf etwas Tee auf seinen Kimono. Seine langen, braunen Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden. „Du dreckiges, dreckiges, kleines Ding!", er grinste teuflisch und ich spürte, als sich die Röte auf meine Wangen schlich. Peinlich berührt nahm ich einen Schluck Tee aus meiner „Central Perk" Tasse.
„Ich weiß doch noch gar nicht was ich will!", fügte ich schnell hinzu. Himmel. Ich wusste es wirklich nicht. Zum Einen, wollte ich ihn wirklich wieder sehen, zum Anderen wusste ich, dass solche Geschichten nie gut ausgingen. Am Ende verliebte sich immer jemand und so wie ich mich kannte, würde ich das sein. Und das konnte ich definitiv nicht gebrauchen, zumal mir Ray deutlich klar gemacht hatte, dass er keine Beziehung wollte.
„Natürlich willst du das! Wer würde das nicht wollen? Gott steh mir bei, wenn ich so ein Angebot kriegen würde!", er schloss genüsslich die Augen und kaute auf seiner Lippe rum. Ich verzog das Gesicht und brachte ihn schnell wieder ins Hier und Jetzt, da mich diese Vorstellung bestimmt bis in meine Träume verfolgen würde: „Josua!"
Er riss die Augen auf und warf seine Hände in die Höhe: „Was denn? Darf ein Mann nicht seine Vorstellungen ausleben?"
Ich zog eine Augenbraue hoch, musste dann aber lachen: „Du bist der merkwürdigste Mann den ich kenne."
„Danke für das Kompliment, Darling und jetzt hör auf vom Thema ab zu lenken.", er lehnte sich vor: „Es gibt nur einen Weg herauszufinden, was du willst."
Sein Blick war so geheimnisvoll, dass ich ihn gespannt ansah. Er schien jedoch darauf zu warten, dass ich ihn aufforderte weiter zu sprechen, denn er begann zu meckern: „Das ist der Part an dem du mich fragst, was denn das wäre und ich dir antworte, dass du einfach die Augen schließen musst und dir dein Raybaby vorstellen musst. An was denkst du.", er klatschte in die Hände: „Also Hopp Äuglein zu!"
Ich schloss kopfschüttelnd die Augen und öffnete sie wieder nur um in Josuas empörtes Gesicht zu schauen. Ich verdrehte meine Augen und schloss sie anschließend wieder, atmete tief ein und aus.
„So Darling und jetzt denk an letzte Nacht. Was fühlst du?", hörte ich Josuas Stimme doch sie schien weit weg da ich mit meinen Gedanken schon bei Ray war.
Seinen blonden Haaren, die grauen Augen. Das verschmitzte Lächeln auf seinen Lippen. Seinen gutgebauten Körper, seine sanften Berührungen. Die Küsse. Alles auf einmal. Himmel, wenn man mir so zu hörte, möchte man meinen, dass ich bereits in diesen Kerls Hals über Kopf verliebt war.
Seine Gegenwart war wie ein Rauschzustand. Vielleicht weil er so unberechenbar schien. Nie hatte ich gewusst, was er als nächstes tun würde. Er hatte mich gestern nicht nur einmal vollkommen überrumpelt. Ich dachte daran wie er mich...
Zittrig zog ich die Luft ein und wurde von Josuas ernster Stimme zurück in die Realität geholt: „Das ist ein ernster Fall."
„Wie bitte?", ich blinzelte verwirrt und sah meinem guten Freund in die Augen der eine ausholende Geste machte und begann zu erklären: „Willst du die Meinung eines Experten hören? Du bist besessen von ihm. Und du hast erst einmal mit ihm geschlafen. Wie gerne ich mit dir tauschen möchte.", er grinste breit: „Du hast jetzt die Wahl: entweder du vergisst ihn und versuchst deine Besessenheit zu heilen, was auch schief gehen kann, die Chance ist fifty fifty. Oder du gehst zu ihm und erlebst das Abenteuer deines Lebens. Jetzt musst du entscheiden.", er sah mich ernst an.
„Ich...ich bin doch nicht besessen!", sagte ich fast schon empört und musste zur Beruhigung einen Schluck Tee trinken. Außerdem wusste er ja gar nicht was ich gedacht hatte. Oder hatte ich laut gedacht?
Josua schüttelte nur lachend den Kopf und meinte: „So wie du ausgesehen hast. Deine Konzentration. Deine Körperspannung. Der kleine Stöhner, der dir entkommen ist. Darling, du bist ganz sicher von diesem Mann besessen und von dem was ich auf Instagram von ihm sehen durfte, kann ich es dir nicht verübeln."
„Du hast ihn auf Instagram gestalked?", fragte ich etwas verwirrt nach. Warum wunderte es mich überhaupt? Ich sprach hier von Josua. Der Mann nickte: „Ein echt heißer Kerl ist das. Ich kann mir vorstellen, dass sich seine Berührungen echt gut anfühlen."
Seine Berührungen waren unglaublich. Mir rutschte raus: „Und seine Küsse erst.", ich biss mir auf die Unterlippe. Der Mann war unglaublich.
„Ich glaube, dass es besser für dich ist, wenn du zu ihm gehst und zusagst. Ich will dich ja nicht verunsichern, aber wenn du das ablehnst, wird bestimmt die vier Phasen-Sex-Frustration bei dir eintreffen."
Ich blickte ihm in die Augen. Das hatte er bestimmt gerade erfunden. Der Mann nickte: „Verleugnung, Frustration, Stalking, Masturbationsstalking."
Eine Augenbraue schoss in die Höhe: „Ist das dein Ernst?"
„Ich meine es bitternst. Du musst dir nur vorstellen, dass du ihn nie wieder sehen kannst, aber dauernd wird von dieser Band berichtet, du wirst Leute darüber reden hören. Was glaubst du wird passieren, Darling?", er seufzte und nahm dann meine Hand: „Egal wie du dich entscheidest ich stehe hinter dir. Also?"
Ich seufzte in mich hinein und nahm noch einen Schluck Tee. Noch immer unschlüssig darüber ob ich es machen sollte oder nicht wechselten wir schließlich doch noch das Thema und redeten über etwas anderes.
Es war immer wieder angenehm mit ihm zu sprechen. Der Mann war offen und sprach ganz normal mit mir... ganz normal wie er eben sprach. Er war unglaublich.
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