19: Bitte, woher weißt du... Blueee???
Blue
Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und süßem Gebäck durchzog das Diner, während ich an meiner Tasse schwarzen Kaffee nippte. Es war Donnerstagabend, und das Diner von Rebecca und Zack war wie immer gut besucht, obwohl es schon spät war. Die gemütliche Atmosphäre war perfekt für einen entspannten Abend unter Freundinnen.
Das Diner war passend zum Februar dekoriert – Herzgirlanden hingen von der Decke, und auf den Tischen standen kleine Vasen mit roten und weißen Rosen. Über den Theken waren winzige Lichterketten drapiert, die im warmen Licht der Lampen funkelten. Das Diner strahlte eine gemütliche Romantik aus, die an diesem kalten Februarabend besonders wohltuend war.
Violett hatte sich für eine dampfende Tasse Früchtetee entschieden, während Rebecca neben mir saß und ebenfalls einen Tee trank.
„Kommt Zack da klar?" fragte Violett, während sie beobachtete, wie er mühelos vier Bestellungen gleichzeitig abwickelte. Rebecca, die neben mir saß, kicherte leise und konnte nicht anders, als ihren geschickten Verlobten bewundernd anzusehen. „Mach dir keine Sorgen. Zack ist in seinem Element. Außerdem war er es, der mich förmlich dazu gezwungen hat, eine Pause einzulegen. Er macht sich ständig Sorgen wegen dem Baby", erzählte sie mit einem liebevollen Lächeln, wobei sie gleichzeitig die Augen rollte.
Violett strahlte. „Das ist so süß von ihm!"
Ich runzelte die Stirn und beugte mich leicht vor. „Warte mal... du weißt, dass sie schwanger ist? Ich dachte, das wäre noch ein Geheimnis."
Violett zuckte leicht mit den Schultern und grinste verlegen. „Ähm, ja, Zack hat es mir vor Wochen versehentlich erzählt."
Ich lachte und nickte verständnisvoll. „Genau wie bei mir. Er kann einfach nicht dicht halten, was?"
Rebecca schüttelte lachend den Kopf. „Zack und Geheimnisse... das funktioniert einfach nicht. Aber es ist in Ordnung. Wir haben die kritischen drei Monate überschritten, und jetzt wissen es auch unsere Eltern. Wahrscheinlich hat es sich auch schon in ganz Bakewell herumgesprochen, aber die Leute sind wahrscheinlich zu höflich, um uns direkt darauf anzusprechen."
„Oh, da bin ich mir sicher", fügte Violett hinzu. „Hier bleibt kein Geheimnis lange verborgen."
Rebecca seufzte zufrieden und lehnte sich entspannt zurück. „Es fühlt sich gut an, dass es jetzt raus ist. Keine Heimlichtuerei mehr, keine versteckten Blicke. Jetzt können wir uns ganz auf das Baby freuen – und auf alles, was noch kommt"
Rebecca nahm einen Schluck aus ihrer Tasse und stellte sie dann wieder auf den Tisch. „Und? Gibt es Neuigkeiten bei dir und Connor?" fragte sie, wobei sie die Augenbrauen suggestiv wackelte.
Violett verschluckte sich fast an ihrem Früchtetee, ihr Gesicht lief rot an, während sie verlegen den Kopf schüttelte. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Das ist eine berechtigte Frage, Violett. So, wie ihr zwei euch immer an sabbert. Und ehrlich gesagt, ich höre euch manchmal... laut und deutlich."
„Blue!" Violetts Gesicht war nun eine tiefrote Schattierung, als sie mir einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. „Und Rebecca! Das wäre doch noch viel zu früh!"
Rebecca konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während sie Violett mit einem amüsierten Glanz in den Augen ansah. „Tut mir leid, Violett, aber die Frage musste ich einfach stellen. Besonders nachdem ich von diesem ‚Super-Spermium' gehört habe."
Violetts Augen weiteten sich, und sie starrte mich ungläubig an. „Bitte, woher weißt du... Blueee???"
Schützend, aber auch lachend, hob ich die Hände. „Nicht von mir dieses Mal, versprochen!"
Violett seufzte und schüttelte den Kopf. „Und von wem sonst? Du warst diejenige, die damals mit diesem Mist angefangen hat. Nur du, Connor und ich wussten davon... und natürlich hat er es Dexter weiter erzählt."
Rebecca schmunzelte verschmitzt. „Du hast es erraten. Ich habe es von Zack gehört, und er wiederum von Dexter. Tja, scheinbar bleibt bei uns in Bakewell wirklich nichts geheim."
Violett lehnte sich zurück, ein Hauch von Resignation in ihrer Stimme. „Ihr seid alle unmöglich. Kein Wunder, dass in diesem Dorf jeder alles weiß."
„Das ist eben Bakewell. Aber jetzt mal was anderes, was habt ihr eigentlich für den Valentinstag geplant?"
Violett zog die Augenbrauen hoch und nahm einen Schluck von ihrem Früchtetee. „Valentinstag? Oh je, das ist doch wieder so ein typischer Tag, an dem die Blumenpreise explodieren und man zu teuren Abendessen gezwungen wird, oder? Connor und ich sind da nicht so die Typen für, glaube ich."
Rebecca lachte leise. „Das dachte ich mir fast. Aber trotzdem, der Tag hat doch was. Ein bisschen Romantik kann nicht schaden, vor allem wenn sie von Herzen kommt."
Ich hob die Tasse mit schwarzem Kaffee an die Lippen und schüttelte leicht den Kopf. „Valentinstag ist für mich eher ein gewöhnlicher Tag. Vielleicht gönne ich mir mal ein Kuchenstück von Isabella, aber große Pläne? Nichts dergleichen. Außerdem, wer braucht schon einen speziellen Tag für Romantik, wenn man es jeden Tag haben könnte, wenn man wollte?"
Rebecca grinste. „Das stimmt wohl. Aber ich muss zugeben, dass Zack sich in den letzten Jahren immer etwas Süßes für mich ausgedacht hat. Letztes Jahr war es eine Überraschungspicknick im Wohnzimmer mit all meinen Lieblingssnacks. Wir saßen auf einer Decke mitten im Raum, und er hatte sogar kleine Herzchen auf alles gemalt."
Violett und ich tauschten einen Blick und lachten. „Klingt nach Zack. Er weiß wirklich, wie man das Herz einer Frau erobert," sagte Violett schmunzelnd.
„Und was ist mit dir und Connor? Vielleicht doch ein bisschen Romantik?", neckte ich Violett, die sich unruhig auf ihrem Stuhl hin- und herbewegte.
„Wer weiß?", erwiderte sie, während ihre Wangen leicht rot anliefen. „Vielleicht machen wir uns einfach einen gemütlichen Abend zu Hause. Ganz entspannt, ohne großen Firlefanz."
Ich grinste breit. „Oh, komm schon! Wir wissen alle, dass Connor etwas planen wird. Der Typ lässt euren ersten Valentinstag nicht so still vorbeiziehen."
Rebecca kicherte und klopfte sich auf den Oberschenkel. „Das denke ich auch! Blue, du solltest an diesem Abend aus dem Haus verschwinden. Du brauchst einen Mann. Was ist mit dem heißen Anwalt, Alexander? Hat er dir nicht was Tolles zum Geburtstag geschenkt?"
„Erstens, ich brauche keinen Mann. Ich werde einfach zu Gabriel gehen. Zweitens, Alexander ist nur ein Freund, da läuft nichts. Und drittens... ja, er hat mir einen Gutschein für das Majestic Flavors in Sheffield geschenkt."
Rebecca riss die Augen auf, als sie den Namen des Restaurants hörte. „Wie bitte? Das ist eines der bekanntesten Restaurants der Gegend! Man muss Monate im Voraus reservieren, um einen Platz zu bekommen! Wie hat er das nur geschafft?", sprudelte es aus ihr heraus. „Aber mein Gott, wie süß! Und mit wem gehst du hin? Vielleicht mit Gabriel?"
„Ehrlich gesagt, das weiß ich noch nicht", antwortete ich, während ich versuchte, die Farbe in meinem Gesicht zurückzuhalten. Der Gedanke, mit Gabriel essen zu gehen, ließ mich nervös werden, obwohl wir schon oft zusammen gegessen hatten. Doch diesmal fühlte es sich anders an – bedeutungsvoller. Zu meiner Rettung öffnete sich die Diner-Tür und Dexter und Connor traten ein, ihre Gesichter hell erleuchtet von dem warmen Licht des Lokals. Himmel, danke Jungs. Ein kalter Windstoß folgte ihnen, und die beiden schüttelten sich wie nasse Hunde, bevor sie uns entdeckten. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen steuerten sie direkt auf unseren Tisch zu.
„Na, was haben wir denn hier? Ein geheimnisvolles Mädchentreffen?" Dexter zog einen Stuhl heran und ließ sich mit einem theatralischen Seufzen darauf fallen. „Warum werde ich nie zu solchen Teepartys eingeladen? Ich bringe doch den Spaß!"
Connor setzte sich neben Violett und legte lächelnd einen Arm um ihre Schultern. „Wahrscheinlich, weil du schon genug Chaos anrichtest, ohne dass wir dich dazu einladen müssen," meinte er trocken, während Violett ihn sanft in die Seite stupste. Für Connor war das wohl ein Zeichen, sie mit einem kurzen Kuss zu begrüßen. Sie sahen sich so frisch verliebt an, dass ich spürte, wie meine eigene Vorfreude auf den Valentinstag von einem Anflug von Eifersucht begleitet wurde.
„Ihr seid ja wirklich das perfekte Paar", murmelte ich und konnte das Grinsen auf meinem Gesicht nicht unterdrücken. „Wenn ihr so weitermacht, wird es keinen Platz für Single-Damen wie mich geben."
„Ach komm, Blue", entgegnete Violett und lächelte. „Du weißt, dass du bald auch in einer glücklichen Beziehung sein wirst. Das ist doch nur eine Frage der Zeit."
Ich schüttelte den Kopf. „Eher eine Frage der Nerven. Ich habe mir überlegt, am 14. Februar einfach Nugget zu schnappen und Gabriel zu besuchen. Ein gemütlicher Abend mit meinem Kater klingt viel besser als beim Verliebtsein zuzusehen."
„Naja, du genießt dann mit zwei Katern den Abend", witzelte Dexter, während er mit seinen Augenbrauen wackelte. „Gabriel kann auch ein richtiger Raubkater sein. Und er sucht mit Sicherheit noch nach seiner Katzendame."
Bei seiner Bemerkung machte es Klick in meinem Kopf. „Du meinst, er wird eine Frau bei sich haben?!" Die Frage kam heraus, bevor ich es überhaupt verhindern konnte. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und ein stechender Schmerz durchfuhr meine Brust. Wieso machte mich dieser Gedanke so wütend?
Das Bild einer anderen Frau an Gabriels Seite tauchte vor meinem inneren Auge auf – eine Frau, die ihn zum Lachen brachte, die mit ihm am Tisch saß und ihn mit einem Blick ansteckte, der für mich reserviert war. Ich hatte nie darüber nachgedacht, wie schnell sich Dinge ändern könnten. Plötzlich fühlte ich mich wie ein unerwünschter Schatten in meinem eigenen Leben.
„Ähm, Blue?", rief Violett und sah mich besorgt an. „Alles in Ordnung?"
Ich nickte hastig, um meine Gedanken zu sammeln. „Ja, klar. Es ist nur... ich habe einfach nicht daran gedacht."
„Was hast du nicht bedacht?", fragte Connor und sah mich neugierig an.
Ich konnte die Fragen in ihren Blicken sehen. Ich wollte ihnen nicht sagen, wie verletzlich ich mich fühlte. Die Möglichkeit, dass Gabriel jemand anderen daten könnte, machte mich nervös. Konnte ich wirklich einfach so in sein Leben platzen? Mein Herz war wie ein wildes Tier, das sich gegen den Käfig seiner eigenen Unsicherheiten wandte.
„Ich dachte nur, dass ich vielleicht für einen Abend einfach so vorbeischauen kann und... naja, ihm ein wenig Gesellschaft leisten könnte", versuchte ich, meine Worte zu sammeln. „Es wäre einfach..."
„Wie eine Verabredung?", unterbrach Violett mich mit einem schüchternen Lächeln, und ich fühlte, wie mein Gesicht warm wurde.
„Nein!", rief ich zu hastig, und alle sahen mich überrascht an. Ich räusperte mich und versuchte, ruhiger zu wirken. „Ich meine, es ist nichts Romantisches! Wir sind nur Freunde."
„Freunde?", fragte Dexter mit einem spöttischen Grinsen. „Natürlich seid ihr nur Freunde", murmelte er leise, doch ich konnte es deutlich hören. Dieser Idiot. Natürlich waren wir Freunde! Ich kannte Gabriel seit unserer Kindheit, schließlich waren wir früher Nachbarn gewesen. Als er nach Bakewell zog, hatten wir den Kontakt etwas verloren, aber durch seine Schwester hatten wir immer mal wieder voneinander gehört. Jetzt lebten wir wieder in derselben Kleinstadt, und das machte die Sache nicht einfacher.
„Woher kommt ihr beiden eigentlich?", mischte sich Violett in unser Gespräch ein, und ich war ihr dankbar, dass sie das Thema wechselte.
„Wir waren bei—", begann Connor, doch Dexter unterbrach ihn sofort.
„Wir haben ein wenig frische Luft geschnappt und Männergespräche geführt. Connor wollte sich ein paar Tipps für den Valentinstag holen", sagte Dexter mit einem schelmischen Grinsen, das verriet, dass er an etwas ganz anderem dachte.
Gerade als ich Dexter einen scharfen Blick zuwerfen wollte, kam Zack mit einem Tablett voller Getränke an den Tisch. „Hier sind die üblichen Verdächtigen", verkündete er mit einem Lächeln und stellte Dexter seinen schwarzen Kaffee und Connor seine Zuckerbombe hin – der Caramel Latte Macchiato mit Schlagsahne und Caramel Deko. Junge, hatte dieser Kerl einen süßen Mund.
„Danke, Zack!", rief Connor und grinste, während er strahlend sein Glas betrachtete.
„Kein Ding, Kleiner. Wie geht's euch?", fragte Zack, während er sich zu seiner Verlobten beugte und ihr zärtlich einen Kuss auf die Wange gab. Während Connor eifrig mit Zack plauderte, ertönte plötzlich das Piepen meines Handys. Verwirrt blickte ich auf das Display und stellte fest, dass Dexter mich angeschrieben hatte.
Mit einem leisen Seufzer öffnete ich den Chatverlauf und las seine Nachricht:
Dexter: Geh zu dieser Adresse. Du wirst den Anblick lieben. Vertraue mir ; )
Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Was hatte Dexter jetzt schon wieder vor?
Und weiter gehts !
Ich freue mich ja so über die Votes, die ich bekomme! Bei beiden Büchern! Vielen lieben Dank, meine Lieben!
Dexter mischt sich ja gerne ein, mal sehen wie Blue reagieren wird. Was denkt ihr?
Da ich bisschen Werbung machen muss, auf Instagram gibt es neue Beiträge. Die neusten sind über Gabriel und Blue, vielleicht wollt ihr auch dort mal vorbeischauen ;)
Bis in den nächsten Tagen!
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