Träumen in Harry's Zimmer
Eine Woche war vergangen und der Artikel, der unsere Trennung veröffentlicht hat, war bereits draußen. Jeder wusste es nun. Als Gründe waren jedeglich, dass auseinander leben angegeben. Die meisten gaben Eleanor die Schuld - wollten ihr unterstellen, dass sie mich nur ausnutzte, ich ihr egal wäre und sie mir nicht helfen wollte. Ich verstand nicht warum so viele dies behaupteten. Noch nie hatte ich verstanden, warum Menschen immer irgendwelche Behauptungen aufstellen mussten. Es gab keinen einzigen Beweis, dass all diese Dinge wahr sein. Ich richtete mich in einem Video an die Menschen, die sowas sagten - ihr dies Grundlos unterstellten. In dem Video log ich oft. Ich sagte, dass es eine gemeinsame Entscheidung war, dass niemand Schuld hatte und wir immer noch Freunde waren - all dies war gelogen, aber dies wussten sie ja nicht.
Die Nacht hatte mal wieder begonnen und im Haus wurde es ruhiger. Fizzy und ich hatten uns die Wohnung angesehen, die sie ins Auge gefasst hatte. Sie könnte sogar schon Mitte Mai einziehen, was in ein bis zwei Wochen wäre. Ich unterstütze meine Schwester natürlich, weswegen sie bereits wirklich am überlegen war ob sie die Wohnung nehmen sollte.
Eingepackt in einer Decke, weil mir kalt war, saß ich auf dem Sofa und kraulte Clifford, der auf mir lag. Er kam in letzter Zeit wirklich oft und wir saßen immer zusammen dort und trauerten zusammen meiner Ex hinterher. Clifford folgte mir auch seit zwei Tagen mit ins Bett und legte sich auf ihre Seite. Fizzy schaute mich komisch an, als sie mich wecken wollte und ich mit dem Hund kuschelte, der neben mir unter einer Decke lag.
Clifford war schon immer ein kleiner Heiler gewesen. Er lief auf seinen vier Pfoten herum und umkreiste und stupste alles an, was vielleicht traurig war. Vielleicht lief er mir auch aus diesem Grund ständig um die Beine, so dass ich fast ständig stolperte.
Die Haustür öffnete und schloss sich und mein anderer Hund kam ebenfalls angerannt. "Alles gut gelaufen?", fragte ich an Spencer gerichtet, der zusammen mit Bruce draußen war. "Er hat nur einem Kind die Hand abgebissen", sagte er und lehnte im Türrahmen. "Er hat was?", fragte ich und schaute ihn erschrocken an. "Das war ein Spaß, Louis", erwiderte er und lachte leise. "Lass sowas", flüsterte ich und verdrehte die Augen, weswegen er grinste.
"Wie geht's dir?", fragte er. Ich hatte eine wirklich große Abneigung dieser Frage gegenüber entwickelt - ich hasste sie. "Gut", antwortete ich, was natürlich gelogen war. "Siehst du, Louis", meinte der Amerikaner und ich verstand mal wieder nicht was er von mir wollte," aus diesem Grund stelle ich dir diese Frage immer und immer wieder - weil du nicht ehrlich bist!" Auf einer Seite war es gruselig, weil ich mich in meinen Gedanken gefragt hatte, warum er dies ständig fragte. "Bin ich, aber die Frage ist dämlich. Wie soll's mir schon gehen?", fragte ich und zuckte mit den Schultern. Clifford hob seinen Kopf und es schaute fast so aus als ob er mir einen Bemitleidenden Blick zuwarf. Danke, nun hatte selbst mein Hund Mitleid mit mir.
"Vielleicht ja besser oder schlechter, ich weiß es nicht, deswegen frage ich", erwiderte er und fuhr sich durch die Haare. "Unveränder", meinte ich und schaute ihn an während ich meinen Hund streichelte. Bruce war wieder zu Spencer gelaufen und ich hatte das Gefühl, dass er Spencer schon sehr ins Herz geschlossen hatte. "Vielleicht solltest du mal anfangen deinen Schmerz, einen Verlust, deine Angst und all die anderen Gefühle, die all die Jahre mit sich ziehen, zu verarbeiten", schlug er vor. "Und wie soll sowas funktionieren?", fragte ich und zickte ihn mal wieder leicht an. Nicht's, was er nicht schon gewöhnt war. Immerhin kam diese Seite immer durch, wenn andere Recht hatten, ich es aber nicht so recht einsehen wollte.
"Schwierige Frage, was ein Sänger mit seinen Gefühlen machen könnte", grübelte er laut und schaute an die Decke," natürlich einen Song schreiben, du Idiot!'
"Über was?", fragte ich. Ich hatte schon seit Monaten nicht's mehr richtig geschrieben. Jedeglich irgendwelche Ideen, die sowieso nicht's bezwecken würden. "Über das was du fühlst", antwortete er," vollkommen egal was. Andere schreiben Tagebuch, aber ich glaube Lieder schreiben hilft dir eher." Er setzte sich auf den Sessel, der ebenfalls im Raum stand und nachdenklich schaute ich ihn an. "Normalerweise schreibe ich über die Gefühle anderer - nicht über meine", erklärte ich ihm. Schon immer habe ich die Gefühle anderer analysiert und nicht meine, habe ich mir andere als Beispiel gebommen und nicht mich selber. Spencer seufzte und vergrub seinen Kopf in seinen Händen und ein weiteres mal wollte ich wissen was in seinem Kopf abgeht.
"Okay", flüsterte er nickend und musterte mich," dann machen wir das eben zusammen." "Wir? Einen Song schreiben?", fragte ich unglaubwürdig. Er war Psychologe - konnte er sowas überhaupt. "Klar, warum nicht?", fragte der Amerikaner und grinste," traust du mir dies überhaupt zu?" "Okay, wenn du meinst, dass es mir hilft", erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. Er griff nach seinem Handy und schaute zu mir. "Wenn du mit mir einen Song schreiben willst, dann auf einem Blatt - in meinem Haus werden keine Lieder in Handys geschrieben. Außer man ist unterwegs, dann gilt die Ausnahme", meinte ich und schob die Decke und meinen Hund von mir herunter, der sich direkt aufsetzte und mir deprimiert hinterher schaute. "Genauso bescheuert wie Harry", murmelte er und im Augenwinkel sah ich, dass er seinen Kopf schüttelte. Er stand auf und ging in die Küche, um ein Blatt und einen Stift zu holen. Ich lächelte und erinnerte mich selber warum ich dies alles tat - ich wollte ihn zurück in meinem Leben. Daher, dass ich die Denkweise, die ich Harry gegenüber hatte ein wenig geändert hatte war bereits eine kleine Last von meinen Schulter abgewichen. Es war bescheuert ihn vergessen zu wollen, die Erinnerungen und all die Momente, die wir miteiander erlebt hatten wie ein altes Paar Schuhe in den Müll werfen zu wollen.
Es fühlte sich komisch an wieder hinter dem Klavier zu sitzen, aber es fühlte sich nicht falsch an.
"Was beschäftigt dich?", fragte Spencer und kam ebenfalls angelaufen. Bruce lief zu mir und legte sich unter den Hocker, auf dem ich saß. "Die normalen Dinge eben - sie immer", antwortete ich. "Okay, andere Frage, wodrüber möchtest du schreiben?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern und ließ meine Hände einfach über die Tasten fliegen. Er beließ es erst einmal dabei. "Du kannst dir nicht immer aussuchen wodrüber du schreiben möchtest", sagte ich nachdem ich einfach einige Noten gespielt hatte," entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht."
Ein weiteres Mal trafen meine Finger auf die weißen und schwarzen Tasten und eine schöne, aber mindestens genauso traurige Melodie klang durch den Raum. Es war diese schöne Art von traurig, die bezaubernd war. Etwas, was voller hoffnung steckte und nicht voller Traurigkeit und Angst. Ich lächelte und spielte die Noten direkt noch einmal, aber hing noch mehr dran.
"Gib mal bitte her", meinte ich und spielte auf das Blatt an, welches er in der Hand hielt. Er reichte es mir und ich schrieb die Noten drauf, die ich vorher auf dem Klavier gespielt hatte. Ich wiederholte die Noten auf dem Klavier und meine Gedanken waren die ganze Zeit bei meiner Mutter.
"Das hört sich schön an", meinte Spencer ruhig als ich jedeglich auf die Tasten schaute. Ich nickte und schaute auf, da ich Tränen in den Augen hatte.
"Ich habe mir immer gewünscht, dass ich es gewesen wäre anstatt sie. Sie verdiente es ihre Kinder aufwachsen zu sehen", erzählte ich leise. "Ich verstehe das, glaub mir", meinte er und saß auf der Lehne des Sofas," man kann sich nicht aussuchen wer wann geht. Es gibt kein verdient oder unverdient - es ist wie es ist." "Ständig denke ich darüber nach, dass ich dort einfach nur stand und sie vor meinen Augen gestorben ist - ich habe einfach nur zugesehen", fuhr ich fort und schrieb Worte, Gefühle und Gedanken zu diesem Moment auf. "Wie gesagt, Louis, du kannst es nicht ändern. Menschen kommen und gehen, manchmal von heute auf Morgen", erwiderte er und schaute auf den Fußboden. "Wie war es bei dir und Mike?", wollte ich wissen.
"Von den einen auf den anderen Tag war er einfach weg", sagte er und zuckte mit den Schultern," das Problem liegt einfach darin, dass du nie wissen wirst wie viel Schuld du eigentlich wirklich trägst. Deine Mutter war krank, du konntest rein gar nicht's dagegen tun - es war Schicksal. Mike hätte man helfen können, aber niemand hat an ihn geglaubt." Er schaute aus dem Fenster und ich blieb stumm. "Ich weiß, dass er immer nur zwei Schritte von mir entfernt ist und wenn ich alleine bin, dass ich nicht auf mich alleine gestellt bin, aber ich vermisse ihn jeden Tag. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke, aber am Ende bin ich hier und er nicht. Es ist okay, traurig darüber zu sein ist okay, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Niemand der dir nah steht würde wollen, dass du vollkommen in deinen Sorgen untergehst", erzählte er und schaute mich an. Er wischte sich über die Wange.
"Wir leben für sie mit", flüsterte ich.
"Ja ein Leben für zwei", erwiderte er nickend und lächelte schwach.
Wahrscheinlich wäre ich alleine niemals bereits dazu gewesen dieses Lied zu schreiben. Meine Gedanken und Gefühle, die ich Monate lang in mich hinein gefressen hatte wirklich aufs Papier zu bringen, aber an diesem Abend fühlte ich mich mehr als bereit dazu. Ich fühlte mich von Spencer verstanden, weil er ebenfalls jemanden verloren hatte, der ihm wichtig war. Er war keine wirklich große Hilfe beim Songschreiben, aber manchmal war er doch ganz in Ordnung.
Auch in den darauffolgenden Tagen waren wir noch lange nicht fertig, denn wir waren ein richtiges Team geworden. Er half mir zwar wenig, aber es war angenehm nicht alleine herum zu sitzen. Nachdem wir an dem Abend Two of us geschrieben hatten und es uns beiden mehr als nur gefiel, schrieben wir am nächsten Abend Defenceless. Das Lied handelt davon, dass Eleanor und ich nie wirklich über Probleme gesprochen hatten, aber immer wussten, dass sie da waren - ich wusste es vorallem. Am dritten Abend schrieben wir Spencer einen Song, obwohl er sich dagegen gewährt hatte kam er nicht drum herum. Er erzählte mir von Mike, seinen bescheuerten Eltern, die wirklich das allerletzte waren und alles, was dieses Chaos noch mit sich zog.
Dies alles passierte während ich mit One Direction um die Welt gereist war und die Zeit meined Lebens hatte. Manchmal vergaß ich, wie schlecht es anderen ging, dass es noch mehr gab außerhalb dieser Seifenblase, die ich mir geschaffen hatte.
Ein einhalb Wochen waren nun schon vergangen seit Eleanor gegangen war und man hat bis jetzt noch nicht's von ihr gehört - ich machte mir Sorgen um sie. Dies hieß auch, dass Harry's Gespräch mit Spencer so lange her war - zumindest das, welches ich daneben saß. Ich wusste nicht wie oft sie miteinander telefonierten, aber am liebsten wollte ich mich immer daneben setzten. Worum es gehen würde wäre mir egal, weil ich wollte einfach nur seiner Stimme zuhören - so wie früher immer. Mal wieder saß ich um drei Uhr Nachts im Bett und konnte nicht schlafen, da ich drüber nachdachte ob ich Harry nicht einfacg anrufen sollte.
Er hatte sich doch Sorgen um mich gemacht, als war ich ihm nicht egal. Würde er mich wegdrücken, wenn ich ihn anrufen würde? Wäre er sauer auf mich?
Müde richtete ich mich wieder auf. Noch vier Stunden bis ich einschlafen könnte. Ich beschloss erst einmal an die frische Luft zu gehen, da mir dies vielleicht später helfen würde, um ein zuschlafen. Ich schnappte mir meinen Hund Bruce, da Clifford bei Spencer schlief - was ein Verräter. Zusammen mit dem kleineren meiner beiden Hunde lief ich durch die leeren Straßen Londons. Der Mai hatte vollkommen begonnen und es war nicht mehr ganz so kühl draußen. Ein leichter Wind wehte mir um die Nase und ich packte meine Kopfhörer aus. Ich mochte die Nacht viel lieber als den Tag, da es gemütlicher war wenn es dunkel war. Ich achtete nicht wirklich wolang ich ging und mit Musik ihm Ohr ging ich einfach weiter. Bruce war mehr als begeistert um diese Uhrzeit drausen herum zu hüpfen.
Es wunderte mich schon gar nicht, dass ich nach einer Stunde herum wandern vor Harrys und meinem alten Haus stand. Noch immer stand es leer. Ich fragte mich ob Harry jemals in dem Haus war, nachder Nacht in Stockholm. Langsam überquerte ich die Straße und schloss das große Tor auf und stand im Garten, in dem wir oft gesessen hatten in den Himmel gestarrt hatten. Oft sind wir einfach herum gerannt ohne, dass uns irgendwer gestört hatte. Es war eigentlich Schade, dass wir nie wieder Kinder wären würden.
Auch die Tür schloss ich auf und nach über einem Jahr wurde das Licht wieder angeschaltet. Alles war so wie ich es verlassen hatte. Bilder standen aif der Komode, verwelckte Blumen standen in der Ecke, stickige Luft lag im Raum und tote Fliegen lagen auf dem Boden. Hier war niemand gewesen in den vergangenen Monaten. Irgendwie machte es mich traurig, dass er nie hier gewesen war. Nie die Bilder von seiner Mutter und ihm vom Kamin genommen hat. Nie seine Sachen aus seinem Zimmer genommen hat. Nie wieder den Erinnerungen entgegen getreten war. Ja, irgendwie machte es mich traurig, aber ich konnte es verstehen. Ich musste es verstehen. Immerhin war ich die Person gewesen, die alles was Harry betraf vergessen wollte.
Bruce lief vor - hatte das Haus wahrscheinlich genauso vermisst wie ich. Es waren nicht nur die Wände, es war alles was sie mit sich brachten. Zeiten, die weniger kompliziert waren. Zeiten, in denen wir eine Familie waren - wir alle. Wie oft hatten wir im Wohnzimmer gesessen und geredet. Niall liebte den Balkon, von dem man über den Garten schauen konnte, weswegen er Zayn viel zu oft dazu gezwungen hatte mit ihm draußen zu reden.
Unsicher stand ich vor Harry's Zimmertür und öffnete sie. Der Raum war noch viel stickiger als alle anderen. Hier war schon viel länger niemand mehr drin gewesen.
"Bruce sitz!", sagte ich meinem Hund, da ich nicht wollte, dass er hier auch nur irgendwas durch einander brachte. Er verband das Zimmer immer damit, dass Harry ihn mit ins Bett nahm und ihn als Kuschelpartner missbrauchte. Bruce Augen flehten förmlich danach, dass ich ihn in Harry's Bett springen lassen würde. Ich schüttelte den Kopf und ließ mich aufs Bett fallen und schaute mich um.
Da es eine klare Nacht war und die Sterne und der Mond einiges an Licht spendete war es nicht all zu dunkel. Trotzdem schaltete ich das kleine Licht auf dem Nachttisch an. Harry's Zimmer war wie immer ordentlich. Gemachtes Bett, aufgeräumter Schrank und auch die Komode sah ordentlich aus.
Einzelne Nagellack Fläschchen standen drauf und ein stolzes Lächeln brannte sich auf meine Lippen. Damals hatte er sich nicht einmal getraut mit Nagellack einkaufen zu gehen und nun zeigte er seine gemachten Nägel der ganzen Welt. Ich war so unglaublich stolz auf ihn und müde ließ ich mich in die Kissen fallen, die noch immer seinen Geruch beinhalteten.
"Bruce, nein!", ermahnte ich meinen Hund, der leise winselte, aber dann legte er sich einfach auf den weichen Teppich, der auf dem Boden lag. Ich zog mir die Schuhe von den Füßen und zog die Decke über mich. Ich gähnde leise und schaute auf die Uhr, die halb vier anzeigte. Normalerweise konnte ich vor sechs Uhr nicht einschlafen, aber nun fielen mir immer wieder die Augen zu und ich ließ die Müdigkeit über mich kommen. Mit dem Geruch von Harry, der mich so oft beruhigt hatte, wenn ich mal wieder eine Panikattacke hatte schlief ich ein. So gut hatte ich seit Tagen nicht mehr geschlafen.
Sonne schien auf meinen Körper und für einen Moment fühlte es sich an als wäre ich fünf Jahre in die Vergangenheit gereist - als ich viel zu oft in diesem Bett wachgeworden war. Traurig schaute ich mich um, weil ich feststellen musste, dass es noch immer 2018 war. Ich seufzte und sah, dass Bruce noch immer auf dem Teppich lag. Man sollte meinen, dass ich den Tag mochte, da die Sonne schien und das Wetter endlich wieder richtig schön warm war, aber ich hasste den Tag jetzt schon. Am liebsten wäre ich wirklich zurück ins Jahr 2013 gereist - auch wenn es viele weniger schöne Erinnerungen mit sich trug.
Die Sonne schien mir ins Gesicht und ich blinzelte verschlafen. Mein Rücken schmerzte und mein Knopf tat hölisch weh. Ich fühlte mich schlafegtrunken und Harry lag nicht mehr neben mir. Mein Körper war kalt obwohl es mitte August war und der Raum angenehme Zimmertemperatur hatte.
Die Zimmertür öffnete sich und Harry hatte ein Tablett mit Tee und Frühstück in der Hand. "Morgen", flüsterte ich mit rauer Stimme und erschreckte ihn ein wenig. "Louis", sagte er und schaute mich gespielt böse an, weswegen ich grinsen musste," ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen!" "Ich glaube davon warst du weit entfernt", meinte ich und nahm mir ein Stück der Schokolade, welche auf dem Tablett lag. "Du brauchst jetzt nicht denken, dass du jeden Morgen so ein ungesundes Frühstück bekommst!", sagte er und ließ sich neben mir fallen.
"An Frühstück im Bett könnte ich mich gewöhnen", meinte ich, nahm meinen Tee und lehnte mich grinsend zurück. "Red mit deiner Freundin darüber - ich bin nicht dein Diener!", erwiderte er und nahm die Schüssel mit dem Früchtemüsli von dem Tablett. "Danke, dass ich so einen guten besten Freund habe, Harry", sagte ich ehrlich und nippte an dem Tee. "Immer wieder gerne, Louis. Du weißt eine Bettseite ist immer leer für dich", erwiderte er grinsend. "Du ziehst doch sowieso immer das beste für dich dabei raus", scherzte ich," nächstes mal knuddelst du mich Tod." "Wenn du drauf bestehst", flüsterte er und futterte weiter das Müsli, welches einfach nur abartig war.
"Ich überlege es mir", erwiderte ich leise.
I
ch mochte es immer, wenn ich bei Harry schlief halb zerquetscht zu werden. Es hörte sich einfach bescheuert an, aber dann fühlte ich mich sicher. Die Welt könnte mir nicht's anhaben, weil ich wusste, dass ich in seinen Armen sicher war.
An diesem Morgen war dort niemand, der mir Frühstück brachte oder den ganzen Tag mit mir Fehrnsehn schaute und mich mit Umarmungen überhäufte. Ich vermisste Harry und dies war noch harmlos ausgedrückt.
Mit einem Taxi machten wir uns wieder auf den Rückweg. Ich hinterließ ein ungemachtes Bett und Bruce verschob den Teppich in dem er mir hinterher lief. Ich wusste, dass er wissen wird, dass ich da war, wenn er den Raum betreten würde. Ich wusste nicht ob er es jemals tun würde, weil wenn er es bis jetzt noch nicht getan hatte, warum sollte er es jetzt tun?
"Wo zur Hölle warst du?", fragte Spencer aufgebracht. Auch meine Schwester schien sich Sorgen gemacht zu haben. "Ich wollte nach dir sehen und du warst nicht da. Nachdem wir den halben zusammen geredet haben - warst du weg. Ich bin aufgewacht und du warst verschwunden", fuhr er aufgebracht fort. Ich wusste selber, dass dies nicht nett von mir war. Nicht nachdem ich erfahren hatte was mit Mike passiert war, aber ich musste letzte Nacht einfach raus.
"Spencer, ich bin nicht Mike!", sagte ich ernst und schaute ihn an. Er musste verstehen, dass ich mich nicht Mike war und sich dies alles nicht wiederholen würde. Mein Gegenüber schluckte schwer und nickte.
"Wo warst du, Louis?", wollte meine Schwester wissen.
"In meinem alten Haus", antwortete ich und setzte mich zu ihnen an den Esstisch. "War Harry jemals da gewesen?", wollte sie wissen. "Nein, alles unverändert - so wie ich es damals verlassen habe. Alles steht noch da wie vorher auch", antwortete ich und seufzte leise," warum war er nie da gewesen, Spencer?" "Er wollte dir nicht über den Weg laufen und danach brauchte er alles in diesem Haus nicht mehr", meinte er und ich nickte etwas deprimiert. Dort war alles drin was ihm wichtig war und er hatte all die Dinge zurück gelassen, weil er mich nicht sehen wollte.
"Ich habe mir etwas überlegt!", meinte Spencer der gerade ein Brötchen aß. Meine Schwester hatte mir auch eins angeboten, aber ich log sie an und sagte, dass ich bereits etwas gegessen hätte. "Du musst mal etwas unternehmen, was du sonst nicht tust", fuhr er fort und lächelte, als hätte er den Plan des Lebens aufgestellt," wir gehen golfen!"
"Ich und golfen?", fragte ich fassungslos," nie im Leben!"
"Das passt schon. Wir gehen zu Nialls Golfplatz, da ist auch meistens nicht viel los", antwortete er. "Niall ist damit sicherlich nicht einverstanden", meinte ich und schüttelte den Kopf," er würde mich nie wieder auf einen Golfplatz lassen - schon gar nicht auf seinen eigenen." "Ich habe dies alles geregelt", erwiderte der Amerikaner grinsend," hat mich nur einen Club Besuch gekostet."
"Dann viel Spaß euch", meinte meine Schwester grinsend, die genau wusste, dass Golf sicherlich nicht mein Sport war. Hätten wir nicht Fußball spielen gehen können? Warum musste es gerade Golf sein? Dies war das Karma, dass ich es als Opasport beleidigt hatte. Musste ich jetzt auch so einen komischen Golfanzug anziehen wie Harry damals?
So kam es also, dass wir zwei Stunden später auf dem Weg zu diesem Golfplatz waren. Spencer schien bester Laune zu sein, auch wenn er mal wieder über irgendwas nachdachte. Ich sagte dazu nicht's - er würde was sagen, wenn er wollte. Immerhin hatte er mir letzte Nacht alles erzählt. "Warst du schon einmal mit Niall dort?", fragte ich, da die Stille ein wenig unangenehm war. "Nein, aber das liegt auch daran, dass ich kein Golf spielen kann", antwortete er und lachte leicht. "Warum machen wir das dann?", fragte ich" ich kann nämlich auch kein Golf spielen." "Macht das ganze ja noch viel lustiger", erwiderte er grinsend.
Manchmal hasste ich ihn, aver auf eine positive Art.
Oder auch nicht.
Als wir nach einer kurzen Fahrt dann da waren warteten wir vor dem Eingang, da uns jemand abholen würde.
"Übrigens tut mir Leid wegen dem eben. Ich hatte kein Recht zu überreagieren", unterbrach Spencer die Stille und man sah ihm förmlich an, dass er sich damit einige Zeit nun beschäftigt hatte. "Alles gut", meinte ich. "Bei sowas schaltet sich mein Verstand einfach aus und ich drehe durch. Ist eine meiner Schwächen", erwiderte er und zuckte mit den Schultern," ich weiß, dass du nicht Mike bist - ihr seid euch nicht ähnlich, aber vielleicht möchte ich einfach, dass ihr euch ähnlich seid." "Ist schon okay, Spencer", erwiderte ich und tat etwas, was ich bis jetzt noch nicht getan hatte. Ich schenkte ihm eine Umarmung, die er überrascht erwiderte. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er sie gebrauchen könnte.
Nach weiteren Zehn Minuten kam uns schon jemand entgegen, der mir auch nicht ganz unbekannt war.
"Darf ich vorstellen, Sam Smith, aber du kennst ihn sicherlich", stellte Spencer ihn vor. "Ja, klar", antwottete ich nickend," Hey, ich bin Louis." "Sam", erwiderte er. Wir kannten uns zwar, aber außerhalb der Arbeit oder irgendwelchen Veranstaltungen hatten wir uns noch nie gesehen. "Ihm gehört die andere Seite des Golfplatzes und Niall wollte sichergehen, dass du nicht's zerstörst - auf diesen Deal musste ich eingehen", erklärte der Amerikaner lachend. "Niall ist ein bisschen sensibel was seinen Golfplatz angeht", fügte Sam lächelnd hinzu. "Die Angst sollte er bei meiner Anwesenheit auch haben", murmelte ich. "Kein Profi?", fragte Sam lachend. "Definitiv nicht", antwortete ich und lächelte ebenfalls.
Na das konnte ja was werden.
Weder Spencer noch ich konnten besonders gut Golf spielen, was es nicht weniger witzig machte. Nach dem fünften Loch schuldete ich dem Amerikaner fünf Tausend Pfund, aber das lag auch ganz alleine an meiner Dummheit. Jedes Mal aufs neue wettete ich mit ihm um ein Tausend Pfund, dass ich treffen würde, was natürlich genau dann nicht eintraf. Es war lustig und ich bereute es auch nicht.
Irgendwann hatte Spencer keine Lust mehr. Immerhin war er nun fast reich und hatte genug getan für heute. Ich wurde natürlich gezwungen weiter zu spielen mit der Ausrede, dass ich es ja noch üben müsste. Als ob Spencer es besser konnte als ich. Trotzdem machte er sich auf den Weg zu dem Café , welches sich auf dem Golfplatz befand.
"Muss man eigentlich in so einem Aufzug Golf spielen?", fragte ich und deutete auf die Anziehsachen von ihm. "Nein, aber Profis tun das", antwortete er und zuckte lächelnd mit den Schultern. "Harry hat das auch immer getragen, ich weiß nicht ob er es immer noch tut oder überhaupt noch golf spielt", erwiderte ich und ließ mich auf den Sitz des Golfcars fallen. "Vor einem Jahr war er mit Niall hier - müsste ungefähr genau vor eim Jahr gewesen sein. Weißt du, Harry hat erzählt, dass er ebenfalls auf der Beerdigung deiner Mutter war", erzählte er mir. "Ich weiß, ich habe ihn gesehen", erwiderte ich," er stand an ihrem Grab." "Ich habe nie verstanden, warum ihr nicht mehr mit einander geredet habt", gestand er und ich seufzte.
Niemand verstand dies. Jeder der davon erfuhr, dass wir keine Freunde mehr waren, verstand nicht wieso.
"Er hatte Gefühle für mich", erzählte ich leise. Sam schaute mich ein wenig überrascht an, aber viel eher, weil ich es ihm erzählte. "Dies hätte ich erraten können", meinte er und setzte sich neben mich. Wir fuhren nicht weiter, wir blieben für einige Momente einfach still sitzen. "Irgendwie niemand überrascht", erwiderte ich frustriert," war ich wirklich so blind, dass ich es nie mitbekommen habe?"
"Ich weiß es nicht", meinte er und zuckte mit den Schultern.
"Mich regt das alles einfach auf! Ich verurteilen ihn ja gar nicht für seine Gefühle, weil er kann nichts dafür, aber ich vermisse unsere Freundschaft. Die war eben nicht wie alle anderen. Ich weiß, dass er nun für mich da wäre, weil Eleanor sich von mir getrennt hatte. Warum kann nicht alles so bleiben wie es ist? Wahrscheinlich denkt er nicht mal so darüber wie ich es tue. Ich meine, ich weiß, dass er sich sorgen um mich gemacht hat und so, aber wahrscheinlich bin ich der einzige, der so darüber denkt. Wahrscheinlich ist er noch immer irgendwo im Urlaub mit seinem Freund", meinte ich und all diese Sätzte hörten sich wütender an als sie sollten. Ich war einfach mal wieder wütend auf mich selbst, weil ich so ein verdammter Idiot damals war. Dies alles hätte gar nicht so weit kommen müssen.
"Tut mir Leid wenn ich dir zu nahe trete, aber dies hört sich so an als wärst du eifersüchtig auf seinen Freund", meinte er neben mir. "In gewisser Hinsicht ja. Immerhin kann er mit ihm reden, ihn jeden Tag sehen, Frühstück von ihm ans Bett bekommen - wie ich es immer bekommen hatte und den ganzen Tag von ihm geknuddelt werden", erzählte ich und wurde tatsächlich immer eifersüchtiger bei dem Gedanken, dass es jemanden gab, der von Harry einfach alles bekam. "Louis, kann es sein, dass die Gefühle nicht nur einseitig waren?", fragte Sam etwas unsicher.
"Wie bitte?", fragte ich und schaute ihn entgeistert an," ich stehe nicht auf Harry! Ich war bis vor kurzem noch verlobt, mit einer Frau!"
"Was nicht abstreitet, dass du Gefühle für Harry haben könntest", erwiderte er und zuckte mit den Schultern.
"Ich bin nicht schwul!", zischte ich wütend.
Aufgebracht zog ich ab und er schaute mir nach. Meine Hände waren zu Fäusten geballt und ich ging direkt in das Café, um Spencer daraus zu holen und wieder zu fahren. Ich stand nicht auf Harry. Er war jedeglich mekn bester Freund - mehr nicht.
Ich liebte Eleanor.
Ich liebte es sie zu küssen.
Ich mochte es nicht als Harry mich in Stockholm geküsst hatte!
Ich liebte Eleanor.
A/N: okay.. das Kapitel ist lang haha. Ist aufjedenfall einiges passiert!
Was sagt ihr dazu?
Wer Spencers und Mikes Geschichte genauer wissen will sollte Spencers eigene Geschichte lesen. :)
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