Selbstmitleid
POV. Harry
Übermüdet schlug ich die Augen auf. Mein Körper schmerzte und mein Gesicht fühlte sich trocken an. Ich wollte einfach nur weiter schlafen, aber ein blondierter Ire zog mir einfach die Decke von den Beinen. "Niall", grummelte ich und versteckte mein Gesicht im Kissen. "Harry aufstehen, sonst gibts ärger von Paul!", meinte Niall ernst und wenig Später zog er mir auch das Kissen unter dem Kopf weg. "Niall", quängelte ich und drehte mich auf den Rücken. Er schaute mich grinsend an und warf mir das weiche, weiße Kissen ins Gesicht. "Ich will liegen bleiben", beschwerte ich mich, aber setzte mich auf. "Wir lassen dich sicherlich nicht in deinem Selbstmitleid versinken", meinte er und zuckte mit den Schultern. Er drehte mir den Rücken zu und wusselte in meinem Koffer rum. "Ich versinke nicht-" Er unterbrach mich indem er mir Klamotten ins Gesicht warf und aufs Bad deutete. "Du bist schlimmer als ich obwohl ich einen dicken fetten Kater habe", beschwerte er sich kopfschüttelnd," also mach bevor ich ungemütlich werde!" Leise seufzte ich, aber Niall schaute mich abwartend mit hoch gezogener Augenbraue an. Weswegen ich langsam aufstand und ins Bad schlich.
Ich sah schrecklich aus. Dicke fette Augenringe, die man sicherlich schon aus dreihundert Metern entfernung sehen würde. Rote Augen und Wangen, von den Tränen, die letzte Nacht aus meinen Augen geflossen waren und völlig zerzauste Haare. Kurz und knapp, ich sah aus wie ein Penner mit einem gebrochenen Herzen. Leise gähnte ich, aber beeilte mich, damit Niall mich nicht noch ermorden würde.
Er konnte unglaublich schlecht gelaunt sein, wenn er einen Kater hatte und man nicht das tat was er von einem wollte, aber trotzdem war er immer der fröhlich aufgedrehte von uns. Ich hoffte, dass würde sich niemals ändern.
"Harry kommst du oder bist du wieder eingeschlafen?", rief Niall ungeduldig. "Niall jetzt lass ihn mal inruhe", nahm ich die Stimme von Liam war," geh schon mal runnter. Ich kümmere mich, dass Harry sich auf dem Weg nicht wieder ins Bett legt." Wortlos zog Niall ab, den seine Schritte stapften davon. Ich musste schmunzeln, weil ich wusste, dass Niall jetzt beleidigt war. Immer wenn Liam sowas sagte war Niall beleidigt obwohl er keinen Grund dazu hatte. Ich räumte meine Sachen zurück in meine Tasche und verließ das Bad.
Liam saß auf dem Bett und schaute zu der Badezimmertür. Als ich heraus kam setzte er ein angenehmes lächeln auf. "Wie geht es dir?", wollte er direkt wissen. Liam war die Mutter der Band, wenn man das so sagen konnte. Er kümmerte sich immer um jeden, aber dabei vergaß er manchmal sich selbst. "Mir geht's gut, mach dir keine Sorgen", antwortete ich und räumte den rest in meine Tasche. Ich wollte nicht, dass sie alle fragten wie es mir ging, den ich wusste es eigentlich nicht. Ging es mir schlecht oder fühlte ich mich befreit? Woher sollte ich das nach nicht einmal vierundzwanzig Stunden wissen? "Du weißt wir sind alle immer für dich da", sprach Liam und stand wieder von dem Hotelbett auf. "Ich weiß, aber ich bin mir selber nicht einmal sicher was ich fühle oder denke", gab ich zu, den dies war die Wahrheit. "Verstehe", erwiderte Liam nickend und lächelte mich aufmunternd an," das wird schon wieder. Irgendwann triffst du jemand anderen und dann ist Eva vergessen." "Wenn's so einfach wäre", seufzte ich, aber lächelte gequält. "Manchmal ist sowas einfacher als man denkt", redete er mir Mut zu und stand bereits im Türrahmen," komm besser mit sonst geht Niall an die Decke." Ich nickte grinsend, schloss meinen Koffer und verließ das Hotelzimmer.
Ich würde einfach alle Erinnerungen in diesem Hotel lassen. Alles was mich und Eva angeht würde in New York bleiben. Leider sagte mir die kleine Stimme in meinem Kopf, dass es so einfach nicht wäre. Ich konnte verstehe warum Niko noch immer an ihr fest hielt, den sie war einfach anders als die anderen. Vielleicht dachte ich das auch nur, weil ich mich in sie verliebt habe, aber es war eine Tatsache. Unten in der Lobby standen bereits alle anderen meiner Bandkolegen. Louis stritt sich mal wieder mit Zayn, was fast täglich vorkamme.
Wir alle waren genervt davon, aber niemand sagte etwas dazu, weil wir alles nicht noch schlimmer machen wollten. Die einzige die seit einigen Wochen etwas sagte war Eleanor, die sich die beiden nicht antun konnte. Diese war aber an diesem Morgen nicht da, weil sie wie Louis gestern schon sagte noch einiges in New York zutun hatte. Manchmal wünschte ich mir auch so ein Glück in der Liebe wie die beiden es hatten.
Niall saß auf einem roten Sessel und hatte die angestrenkt die Augen geschlossen. Für seinen Kater war das gestreite der beiden auch nicht gut. Er tat mir Leid. Auch Liam musterte die beiden. Genervt stieß ich etwas Luft aus.
"Ständig stellst du Gigi vor uns!", beschwerte Louis sich und erntete etwas Aufmersamkeit der anderen Gäste. "Sie ist meine Freundin Louis", seufzte Zayn verzweifelt. "Nie hast du Zeit mal etwas mit deiner Band zu unternehem. Wir sind deine Freunde, deine zweite Familie!", fuhr er wütend fort. Natürlich wussten wir, dass Louis Zayn einfach nur vermisste, aber trotzdem hatte er kein Recht sich so aufzuführen. "Du stellst es so hin als wärt ihr mir egal", meinte Zayn genervt und verdrehte die Augen. "Jungs!", schritt ich ein, weil ich heute keinen Streit gebrauchen konnte. Ich wollte einfach nur meine Ruhe, die ich nicht bekommen würde, wenn die beiden den ganzen Flug von hier nach Londen diskutieren würden. "Harry, sag auch mal was dazu", fuhr mich mein bester Freund an.
Aus diesem Grund hielten wir uns sonst immer raus, weil Louis uns immer in seinen Stress herein zog und es meistens noch schlimmer machte. "Louis", seufzte ich und schloss müde die Augen," hört auf! Ich will mir eure unnötiges gestreite nicht anhören, nicht heute." "Tut mir Leid", flüsterte er und musterte mich kurz besorgt. "Gut, dann lasst und fahren", sprach Niall, der gerade halb in seinen Träumen hing.
So lief reisen mit uns immer ab. Es war das komplette Chaos, aber auf eine schöne Art. Wir stritten uns ab und zu, aber vertragen uns immer und immer wieder. Wir sind eben wie Brüder, die wir alle erst viel zu spät kennengelernt hatten. Obwohl alles an diesem Leben anstrengend war. Ob Fans, die Presse oder das Managment, welches einem im Naken saß und alles kontrolliert was du gerade tatest, so liebte ich jeden Tag. Auf der Bühne zu stehen und Fans kennenzulernen war ein unbeschreibliches Gefühl. Es ließ mich vergessen, dass hinter den Türen, die abseits von der Bühne und jeglichen Fans lagen, nicht alles so wunderschön bunt und einfach war. Viele vergaßen an diesem Beruf auch die schlechten Seiten, die manchmal viel größer waren als die guten. Wie viel die Fans wussten und wie viel nicht, dass zeigte sich an solchen Momenten immer, den auf der Bühne waren wir alle anders. Wir waren freier, glücklicher und auch unbeschwerter. Es war traurig wenn man irgendwie drüber nach dachte, wen man sich vorstellte, dass man sich vor tausenden Menschen wohler fühlte als mit nur ein paar wenigen.
Ich seufzte, den es regnete. Hoffentlich würde in London die Sonne scheinen. Ich mochte den Regen nicht obwohl er auch eine beruhigende und gemütlich Atmosphäre erschuf. Ich war eher der Mensch, der es liebte in der Sonne zu liegen und sich auf einer Yacht sonnte. Im Privatjet war es ruhig. Wir standen noch immer, weswegen Liam noch irgendwas machte und sich nicht hinsetzte.
Louis saß mir Gegenüber und musterte mich. Ich fühlte mich etwas beobachtet, aber ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Ich merkte es lediglich, weil ich es im Augenwinkel sah. Starr schaute ich aus dem kleinen Fenster, andem die Regentropfen abprallten und sich langsam ihren Weg hinab suchten. Erneut seufzte ich und musterte die graue Fahrbahn, auf der wir standen. Musik von Adele dudelte mir in die Ohren, was die Stimmung perfekt machte. Ich musste wirklich erbärmlich aussehen, aber in diesem Moment interessierte es mich ziemlich wenig. Mein Handy vibrierte und ich hatte eine Nachricht bekommen.
Für dich es es bestimmt nicht leicht, aber ich werde deine Nummer löschen. Vielleicht sehen wir uns irgendwann aus Glück noch ein weiteres Mal, aber du weißt ich möchte keine Beziehung führen.
Eva.
Ich las die Nachricht mehr als einmal, weswegen ich nicht bemerkte wie schnell mein Herz in meiner Brust raste. Ich konnte es in meinen Ohren rausche hören. Es übertönte sogar Adele, die ihre traurigen Lieder zum besten gab. Dies war alles das Ende. Es war das richtige Ende, welches schon viel früher hätte stattfinden sollen, aber jedes mal war ich zu feige und zu schwach es zu beenden. Wie konnte ich Niko all das nur antuen? Ich fühlte mich unglaublich schlecht, den welcher Bruder schlief mit der Ex, die er noch immer liebte? Genau ich. Auch bekannt als schlechtester Bruder aller Zeiten. Kurz schloss ich die Augen, aber öffnete sie schnell wieder. Ich tat es ihr gleich. Ich löschte ihre Nummer und hoffte innerlich, dass auch all die Erinnerungen weg waren. Als ich wieder ausschaut, sahen zwei blaue Augen mich noch immer an.
Auch Louis sah müde aus, aber nicht zu vergleichen mit mir. Er sah nur müde aus, ich sah fertig aus. Wir saßen einfach dort und schauten uns in die Augen. Manchmal brauchten wir nichts sagen um miteinander zu kommunizieren, es reichte auch manchmal nur ein Blick. Wir unterbrachen beide nicht den Blickkontakt und ich wusste nicht wie viel Zeit verging. Es fühlte sich heilend an ihm in die Augen zu sehen, den ich hatte das Gefühl er würde mich vor allem und jedem beschützen wenn es darauf ankommen würde. Er war eben Louis. Er würde sich für jeden vor einen Zug schmeißen um den jeweils anderen zu retten, den er war immer für andere da. Ein bisschen wie Liam, aber auf eine andere Art und Weise.
Liam kümmerte sich um jemanden egal ob man wollte oder nicht. Er stand einem immer zur Seite egal ob man lieber alleine sein wollte, den er hasste es alleine zu sein, weswegen er annahm, dass jeder dies tat. Louis war eher der, der für einen da war wenn man es wollte, aber er ließ einem auch den passenden Abstand, den man auch manchmal brauchte. Liam war eben wie die Mutter, die immer alles wissen wolltw und allen das Leben einfacher machen möchte, aber manchmal vergisst, dass er selber auch noch eins hatte und Louis war wie ein großer Bruder, der immer da war, aber nur sprach wenn man es wollte. Er wusste am besten wie man mit Worten umging. Bei ihm klang es einfach die richtigen Worte zu finden. Es gab auch Niall und Zayn, die beiden sorgten sich nicht weniger um uns, aber Niall war manchmal einfach zu aufgedrehte, um ein normales Gespräch zu führen. Er war gut wenn man sich schlecht fühlte und einfach alles vergessen wollte, den er konnte einen gut ablenken, sodass man für einigen Stunden vergaß was einen eigentlich beschäftigt hatte. Zayn war der, der etwas mehr in sich gekehrt war. Dieser war er schon immer. Wir kamen damit klar, aber es war manchmal anstrengend. Zayn war gut, wenn man jemandem zu reden brauchte, der nicht groß seinen Senf dazu steuern wollte. Louis konnte das auch, aber Zayn war darin besser.
"Harry?", fragte Louis, weswegen ich aus meinen Gedanken gerissen wurde und einen meiner Kopfhörer aus dem Ohr nahm," wie geht es dir?" Wieso fragte mich das jeder? Sah ich so aus als würde ich gleich heulend zusammen brechen? "Gut, schätze ich", antwortete ich, weil ich es noch immer nicht wusste. "Sie hat dir geschrieben oder?", fragte er und schaute mir genau in die Augen. Woher wusste er sowas immer? Leicht nickte ich, weil ich nichts sagen wollte. "Lösch ihre Nummer", fuhr Louis ruhig fort. "Habe ich", antwortete ich. "Schnallt euch bitte an, wir heben jetzt ab!", erklärte uns der Pilot, weswegen unser Gespräch ein Ende fand.
Vielleicht würden viele Louis Art komisch finden, den er sagte mir quasie, dass ich sie aufgeben soll, aber das war genau das Richtige, den ich wusste sie war nicht die richtige. Ich hätte um sie kämpfen können, aber es wäre diese Kraft nicht wert gewesen. Es hört sich fies an, aber sie war immerhin die Ex meines Bruders.
Ich stopfte meineb Kopfhörer zurück ins Ohr und ließ meinen Gedanken einfach freien Lauf. Das Flugzeug setzte sich in Bewegung und zügig rollten wir los. Langsam verließen wir den Amerikanischen Boden und es ging ab nachhause. Endlich flogen wir wieder zurück nach England. Wir hatten gerade eine ausgiebig Amerikatour hinter uns, durch die wir noch immer gerädert waren. Eigentlich hätten wir gestern noch eine Besprechung mit Julian unserem Songwriter gehabt, aber der hatte noch massig zutun mit anderen Sachen, weswgeb wir vier Tage frei hatten. Er würde uns sicherlich in den nächsten Tagen nach London folgen und dann wollte er Ergebnisse sehen. Der Boden entfernte sich immer weiter und ich schloss entspannt die Augen. Hier oben war alles okay, hier waren wir fern ab von allen Menschen, die irgendetwas an uns zu meckern hatten. Konnte man nicht immer hier bleiben?
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