Schlagzeilen
POV. Niall
"Liam, mach irgendwas, er ist ohnmächtig geworden!", rief ich panisch, weil Louis nicht mehr ansprechbar war. Liam stand einfach dort und bewegte sich nicht. Warum hatte ich so dumme Freunde? "Liam!", rief ich, damit er wieder in der Realität an kam. Ohne ein weiteres Wort rief er in einem Krankenhaus an. Louis war in meine Arme gekippt und panisch strich ich ihm durch die Haare. Mir war bewusst, dass es wegen seiner Panikattacke war, aber ich wusste absolut nicht wie man damit umging, den Harry war währenddessen immer bei ihm. Er hatte mal erzählt, dass es ihm half, wenn man ihm durch die Haare strich, aber ich bezweifelte, dass dies auch galt, wenn er nicht mehr bei bewusst sein war. Warum war er bloß abgehauen?
Ich hatte gar nicht bemerkt wie ich ebenfalls angefangen hatte zu weinen. Ich hielt Louis fest, weil ich Angst hatte er würde aufhören zu atmen. Das war alles meine Schuld, wenn ich doch nicht die Hoffnung schon vor langem verloren hätte, wäre dies alles vielleicht nicht passiert. Harry wäre nicht gegangen und generell wäre alles besser gelaufen. Ich wollte die Zeit zurück drehen und es ändern. Ich hätte sie unterstützen sollen und sie nicht alleine lassen sollen. Ich wusste, dass ich der Kleber der Band war und mir war auch klar, dass ohne meine Hoffnung, die Band fast keine mehr hatte.
Louis wurde mitgenommen und ins Krankenhaus gebracht, wegen seiner Panikattacke und Schlafmangel. Ich ließ mich auf Louis Bett fallen und schaute Liam dabei zu, wie er wie bescheuert auf und ab lief.
"Wir werden so verdammt viel ärger bekommen", murmelte er und raufte sich die Haare. "Ist das dein einziges Problem?", fragte ich laut und war fassungslos von Liam," unser Freund liegt im Krankenhaus und unser anderer ist sonst wohin abgehauen!" Ich konnte nicht fassen wie egal ihm dies war, den sonst war er immer der, der uns alle beschützen wollte. Seine Probleme standen immer an zweiter stelle, er wollte immer, dass es uns besser geht. Und dieses Mal war es ihm egal, ihn kümmerte es nicht, dass es den beiden offensichtlich nicht gut ging.
"Irgendwas ist gestern Nacht passiert", meinte ich und hob eines der Magazine auf, welche am Boden lagen," er ist zurück gekommen und war für eine Stunde hier drin und ist dann mit seinen Sachen gegangen." "Er ist eben gegangen, wie Zayn!", antwortete Liam gleichgültig. Hier lag also das Problem. Ich seufze und schaute ihn an. Es tat ihm weh, dass eine weitere Person gegangen war. "Louis, es war Louis", flüsterte ich kaum hörbar. Es musste Louis gewesen sein, der irgendwas zu Harry gesagt hatte, aber wir würden wohl nie erfahren was in diesen vier Wänden geschehen war, was Harry zum gehen animiert hatte. Louis wollte uns auch nichts sagen.
"Er war nicht bei mir!", zischte er aufgebracht und alleine diese Reaktion zeigte mir, dass er log, aber ich wusste auch, dass er die Wahrheit wahrscheinlich mit ins Grab nehmen würde. Es gab nur noch eine Person, die mir erzählen konnte, was passiert war und diese war Harry. "Wir werden ihm nicht hinterher kriechen!", beschloss Liam, als wir am Flughafen waren und auf unseren Flug zurück nach London warteten. Wie konnten die beiden sich so verhalten und auch noch denken, dass sie das richtige taten? Solche Idioten. Ich vergrub meine Hände in meiner Jackentasche, weil es sau kalt war. Wir hatten ende November und ich wusste, dass 2015 das letzte Jahr von One Direction war. "Er ist gegangen, es war seine Entscheidung!", erwiderte Louis nickend. Ich sagte darauf nichts sondern nickte einfach nur. Ich würde ihn anrufen, wenn es nötig sein würde, dann würde ich ihn in jeder Stadt suchen. Ich musste wissen, was wirklich passiert war.
Die erste Woche ohne die Band fühlte sich komisch an und als ich dann die Nachrichten hörte, in denen von Louis und Eleanors Verlobung gesprochen wurde musste ich mich erst einmal setzen. Es geschah genau das, was ich vermutet hatte. Wir erfuhren aus den Nachrichten, was mit unseren Freuden geschah. Ich starrte Minuten einfach nur an den Fernseher und konnte es nicht fassen. Es war gerade Mal eine Woche vergangen und es fühlte sich bereits jetzt so an, als wären wir einander fremd. Ich rief ihn trotzdem an und beglückwünschte ihn. Das einzig gute war, dass unsere Band für ein paar Tage in den Hintergrund rückte - dass Harry für ein paar Tage in den Hintergrund rückte. Bis exakt zwei Wochen nach seinem verschwinden, als Liam seine Trennung mit Cheryl bestätigte.
'Ist Harry Styles an der Trennung schuld? schon länger wird ihm eine Affäre mit der Freundin seines Band oder Ex-Band Kollegen unterstellt. Was an den Gerüchten ist wirklich wahr?'
Ich saß am Frühstückstisch als ich diese Nachricht hörte und hatte das Bedürfnis mich zu übergeben. Warum tat die Presse so etwas? Seit fünf Jahren wurden ihm alle möglichen Beziehungen nach gesagt. Er war - wie wir alle - ein Kind und trotzdem wurden ihm Dinge nachgesagt, die nicht stimmten. Die Menschen stellten ihn als Monster hin, welches nicht zurück schreckte, weil das Mädchen an einen seiner Freunde vergeben war. Es widertet mich an, weil niemand so etwas verdient hatte. Harry war der netteste, liebenswerteste Mensch, den ich kannte und würde niemals mit einer vergebenden Frau schlafen. Ich musste zugeben, dass die Sache mit Eva und ihm keine Glanzleistung war, aber jeder machte mal einen Fehler. Man konnte sich eben nicht aussuchen in wenn man sich verliebte.
Auch die dritte Woche blieb nicht Schlagzeilen frei. Irgendwer hatte heraus gefunden, dass Nikolas in einer Entzugsklinik steckte. Es musste irgendein Pfleger dort gewesen sein, den sie gaben Informationen weiter, die kein außenstehender wissen konnte. Nun wusste die ganze Welt, in was für einem Loch Harrys Bruder saß und dass Harry nicht einmal - in einem halben Jahr - bei ihm war. Natürlich zerriss sich jeder das Maul, weil jeder es so viel besser wusste. Die Tatsache, die vor drei Wochen durch die Medien lief, dass nicht mal mehr Zeit hatten zu schlafen, hatte jeder schon wieder vergessen. Die Menschen sahen eben nur das was sie sehen wollten. Die Welt stellte Harry als ein riesen Arschloch hin, welches die Band zerstört hatte und seinen Bruder in einer Entzugsklinik hocken ließ. Die Seite hinter den Türen, hinter seinem Image sah niemand, was auch daran lag, dass sie niemand sehen wollte.
Die Tatsache, dass er kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat wegen seiner Vergangenheit und er Nikolas nicht einfach so verzeihen kann, weil er ihn damals einfach verletzt hatte, kannte niemand. Die Menschen sahen nicht, wie gestresst wir das letzte Jahr über waren und verurteilten Harry, weil er ihn nie besucht hatte. Sie verlangten ein neues Album, eine Tour Meet and Greets und alles mögliche, aber gaben Harry die Schuld, wenn er einfach nicht mehr konnte. Es war zum schreien und nachdem ich die halbe Nacht wach lag und überlegte, wie es mir in diese Situation gehen würde, da beschloss ich Harry anzurufen.
Ich wusste nicht wo er war, weswegen ich erst gegen späten Nachmittag anrief. Es war Mitte Dezember und eigentlich würden wir jetzt in Italien sein und ordentliche Weihnachtsstimmung verbreiten. Ich versuchte es zwei Mal, weil er beim ersten Mal nicht rang ging.
"Niall?", fragte er leise als er ran gegangen war.
"Harry", sagte ich erleichtert und musste lächeln.
"Du hast angerufen", sagte er und klang ebenfalls erleichtert. Ich schien der erste zu sein, der angerufen hatte. Liam und Louis waren solche Idioten, aber irgendwie wunderte es mich nicht, dass sie ihn nicht angerufen hatten. "Wie geht es dir?", wollte ich wissen, weil ich gar nicht weiter darauf eingehen wollte, dass die Jungs zu bescheuert waren sich zu melden. "Wie solls mir schon gehen?", fragte er und seufzte," hat Louis es euch erzählt?" "Was erzählt?", fragte ich irritiert. Ich wusste, dass irgendwas passiert war, alles andere hätte ich mir nicht erklären können. "Harry, was ist in dieser Nacht geschehen?", fragte ich, weil er schwieg. "Belanglos", antwortete Harry," Fakt ist, dass ich mich nie wieder in die falsche Person verlieben werden." "Harry, was ist passiert?", fragte ich noch einmal nach. Ich machte mir Sorgen um ihn. Ich wollte nicht ganz alleine sein, ich wollte ihn nicht auch noch verlieren - sowie ich Zayn verloren habe.
"Ich will nicht drüber reden", antwortete er," ich will weiter blicken, mich auf mich selbst konzentrieren und alles schlechte in der Vergangenheit ruhen lassen." "Du willst abschließen", flüsterte ich fast ängstlich. Es war eine Sache eine Pause einzulegen, um irgendwann vielleicht weiter zu machen, wenn man neue Kraft getankt hatte und mit etwas abzuschließen. Wenn man abschloss, hatte man es hinter sich gelassen, dann war es kein Teil deines Lebens mehr. "Ich habe abgeschlossen, Niall. Das Kapitel One Direction ist für mich beendet", erklärte Harry ruhig. "Du kannst nicht einfach so tun als hätte es uns alle nie gegeben", erwiderte ich verletzte. "Das ist nicht was ich tue. Ich schließe das Buch, um ein neues zu beginnen. Es heißt nicht, dass ich es nicht noch einmal aufschlagen und in Erinnerungen schwelgen kann. Doch es wäre unnötig es ein weiteres Mal zu schreiben, den das Ende würde gleich bleiben", meinte er und klang sich ziemlich sicher. "Aber-"
Ich wurde von einer Stimme unterbrochen, die am anderen Ende laut dazwischen redete.
"Harry, willst du heute Abend lieber Gemüse oder irgendeine Suppe essen. Gigi und ich können uns nicht entscheiden, dann meinte sie ich soll dich fragen", sagte er und mein Herz setzte für einen Schlag aus. "Zayn, ich telefonieren", erwiderte Harry und klang etwas genervt," macht was ihr wollt." "Harry, das hilft uns nicht weiter", meinze Zayn und schüttelte mit Sicherheit den Kopf. "Dann mach Suppe!", antwortete Harry und daraufhin hörte man das schließen der Tür.
"Zayn", flüsterte ich, da ich aus meiner Schockstarre erwacht war. "Ja, ich wohne bei ihm", murmelte Harry," bitte sei nicht sauer, weil-" "Bin ich nicht", antwortete ich direkt," ich habe an diesem Tag mehr als überreagiert, weil ich einfach verletzt war." "Ist schon okay, vielleicht hätte ich ähnlich reagiert", meinte Harry erleichtert," weißt du, er vermisst dich." Ich schluckte schwer. "Ich ihn auch, es ist komisch niemanden zu haben, den ich voll quatschen kann", gab ich leise zu," vielleicht war er der Grund, warum ich meine Hoffnung in unsere Band verloren habe." "Wir haben alle die Hoffnung verloren, aber es war uns noch nicht klar gewesen", erwiderte er.
Ich wünschte mir es wäre anders ausgegangen. Alles wäre anders ausgegangen, aber es musste eben so kommen. Wir mussten uns verlieren, um uns selbst etwas aufzubauen. Ich musste Louis und Liam verlieren, um wieder glücklich zu werden. Wir haben alle Fehler gemacht, aber nun war es an der Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Die Band war nun nur noch Geschichte und wir hatten nun unseren eigenen Weg vor uns.
"Ich kann ihn mal fragen, ob du vorbei kommen darfst", schlug Harry unschlüssig vor. "Harry, wir sollten nicht wieder den selben Fehler begehen", meinte ich und schüttelte den Kopf. Vielleicht war es besser, erst einmal so wenig Kontakt wie möglich zueinander zu haben. Wir hockten fünf Jahre fast ununterbrochen aufeinander und nun konnten wur sehen, was wir davon hatten. "Niall, du bist mein Freund. Du bist nicht wie Liam oder wie- wie- er", stotterte Harry und hörte sich verletzt an," du hast angerufen, du wolltest wissen wie es mir geht."
Er schluchzte leise und ich hasste mich dafür an diesem Tag so reagiert zu haben. Die Welt hatte ihn schon genug verletzt, da musste ich ihn nicht noch mehr verletzen. All die schlechten Schlagzeilen, die Kommentare, die ihm auf offener Straße an den Kopf geworfen wurden und die falschen Freunde, hatten ihn zerbrechen lassen und nie hatte er etwas gesagt. Er blieb immer still und lächelte alles weg, weil es einfacher war, als zu erklären wie es ihm wirklich ging. Louis war die einzige Person, die an ihn ran kam, wenn es ihm schlecht ging, aber nun war genau er nicht mehr da. Irgendwas hatte er getan, was Harry verletzt hatte. Er war nicht einmal dazu bereit seinen Namen zu nennen, es kam fast so rüber als hätte er Liebeskummer. Mir Tat es so unglaublich Leid, dass weder Louis noch Liam ihn angerufen hatten, den er verdiente diesen Umgang nicht.
Ich verstand während dieses Gespräches warum er Zayn angerufen hatte, warum er mit ihm sprach und nicht mit uns. Wir hatten uns in den letzten Monaten alle nur noch um uns selbst gekümmert und gar nicht bemerkt, wie schlecht es Harry eigentlich ging.
"Ich möchte, aber das du hier her kommst", meinte er und schluchzte noch einmal auf. "Aber rede bitte zuerst mit Zayn", meinte ich, weil ich nicht wollte, dass Zayn sauer auf mich war. Wenn er noch nicht bereit dafür war mich zu sehen, dann war das okay.
Nachdem es Zayn scheinbar nichts ausmachte, wenn ich kommen würde saß ich drei Tage später wieder im Flugzeug und flog nach New York. Natürlich schaffte ich es nicht von meinem Haus bis zum Flughafen ohne, dass es Fotos von mir gab. Ich war nervös, weil ich Zayn nach einem halben Jahr wieder sehen würde und auch, weil ich hoffte, dass Harry mir nun die Wahrheit erzählen würde. Auf die Wahrheit von Louis brauchte ich gar nicht zu hoffen, den er blieb nach wie vor bei seinem, es war nichts. Harry wäre nicht einfach gegangen, wenn nichts wäre.
Der Flug dauerte lange, aber hatte nur wenigige Turbulenzen, was mich entspannen ließ. Es war ein paar Tage vor Weihnachten und ich wusste noch nicht ob ich Weihnachten bei Harry, Zayn und Gigi verbringen sollte oder bei meiner Familie. Ich war es gewöhnt Weihnachten nicht mit ihnen zu feiern und irgendwie wäre es komisch mit ihnen zu feiern, aber auf der anderen Seite wollte ich nach fünf Jahren an Weihnachten auch mal wieder Zuhause sein. Ich schüttelte den Kopf, den ich hatte noch vier Tage um eine Entscheidung zu treffen. Mit dem Taxi ging es dann mitten ins nirgendwo. Es überraschte mich nicht, dass Zayn sich eine Farm gekauft hatte, den genau das passte zu ihm. Ich musste lächeln, weil ich wusste, dass ihn genau das hier glücklich machte.
Mit meiner Tasche stieg ich aus dem Taxi und staunte. Es war nicht alzuhell draußen und kleine Schneeflocken rieselten auf mich herab. Kurz genoss ich den Moment und ging dann auf die Tür zu. Kurz nachdem ich die Klingel gedrückt hatte öffnete sich die Tür und Harry hüpfte mir wie ein kleines Kind in die Arme. Ich wäre fast hintenrüber gekippt, aber ich taumelte nur drei Schritte zurück und umarmte ihn ebenfalls. "Danke, dass du gekommen bist", murmelte Harry und ließ mich in Zayns Haus eintreten. Ich schaute mich im Flur etwas um als ich meine Schuhe von den Füßen zog und entdeckte ein Bild von mir und Zayn an der Wand. Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen, aber folgte Harry, der wahrscheinlich ins Wohnzimmer ging.
Ich ließ meine Tasche einfach fallen und warf mich auf Zayn, der auf dem Sofa saß und ich auffing. Ich hatte ihn so sehr vermisst. Er war wie mein Bruder und dann ist er einfach gegangen. Er hat sich nicht einmal gemeldet und genau dies war das Problem von uns allen. Wir meldeten uns nicht, wir dachten, der andere würde sich schon melden, wenn ich ihm wichtig bin. Ich fing ohne Grund an zu weinen und war in dem Moment mehr als glücklich. Bestimmt hatte es einen Grund, dass alles so laufen musste wie es nun einmal gelaufen ist.
"Es tut mir so Leid, Ni", flüsterte Zayn und hatte immer noch seine Arme um mich geschlungen. "Ist schon gut", murmelte ich und setzte mich auf, um mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. "Ich hätte mich bei dir melden sollen, dass war nicht fair von mir", meinte er kopfschüttelnd.
Nach diesem Abend standen wir drei uns näher als jemals zuvor. Wir redeten und alles von der Seele und versprachen uns, dass wir uns nicht verlieren würden, dass wir dieses Rettungsbot zusammen lenken würden. Wir hatten alle ein Paddel in der Hand und wir würden uns nicht zwischen Ruhm und Geld verlieren, dies schworen wir uns.
Wir würden die Zukunft zusammen durchstehen, was definitiv viel einfacher werden würde.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro