Ein stolzer Vater
POV. Niall
Nachdem ich die Nachrichten von Louis Mutter erfahren hatte setzte ich mich in ein Flugzeug und flog zu Zayn. Ich dachte gar nicht weiter nach - hinterließ Hailee auch keine Nachricht, den ich war zu panisch. Bei Zayn hüpfte ich in seine Arme und ließ mich von Gigi mit Kakao mit Schnaps bedienen. Ich war sauer auf Louis, aber ich empfand Mitleid. Niemand verdiente sowas.
"Vielleicht sollten wir mit Harry sprechen", meinte ich nachdenklich," er hatte immerhin immer ein gutes Verhältnis zu ihr - ihn trifft diese Nachricht mit Sicherheit auch." "Vielleicht ruft ihr mal Louis an?", antwortete Gigi und schüttelte verständnislos den Kopf. "Gigi, ich weiß, dass du es nur gut meinst, aber ich glaube nicht, dass er mit uns reden will", meinte Zayn leise. "Außerdem bin ich immer noch enttäuscht von ihm!", erwiderte ich. "Ihr seid beide schrecklich!", zickte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust," dies tut doch jetzt auch nicht's mehr zur Sache. Er war mal euer Freund - ihr solltet jetzt über euren stolz springen und ihm beistehen!"
Natürlich hatte Gigi Recht, aber wir taten es trotzdem nicht. Wir schenkten ihm im Stillen Unterstützung, den wir wussten nicht, ob er einen Anruf gewollt hätte. Fünf Tage später erhielten wir eine Nachricht von Louis - Harry erhielt keine. Der Lockenkopf reiste traurig an. Er sagte nicht, dass es ihn verletzte, dass er keine Nachricht erhalten hatte, aber wir konnten es und alle denken. Wer wäre an seiner Stelle nicht traurig?
"Niall, kannst du Louis etwas geben?", fragte Harry einen Tag vor der Abreise nach Doncaster. "Was soll ich ihm den geben?", fragte ich irritiert. Mein blick fiel aus den weißen Umschlag, den er in der Hand hielt. "Ich hab ihm einen Brief geschrieben, den er will mich nicht da haben - es ist okay, aber ich werde auch nicht anrufen. Er will mich nicht sehen und einen Anruf würde er auch nicht wollen, also bekommt er einen Brief", erklärte er und hielt mir den weißen Umschlag entgegen. "Du weißt, dass du immer noch viel zu viel für ihn tust", sagte ich leise.
Ich fand es gut, dass er ihn nicht einfach fallen ließ und so tat als würde es ihn nicht mehr interessieren, aber ich hatte Angst, dass er sich etwas zu weit herein steigerte. Louis sollte einsehen, dass er einen Fehler begangen hat, den wenn Harry so weiter machte würde Louis nie die Augen öffnen. Er war etwas dämlich, aber wer wäre ich, wenn ich den Brief nicht abgeben würde. Egal wa sich davon hielt, es war Harry's Entscheidung alleine, wie er mot Louis umging. Dies mussten ich und auch alle anderen so hin nehmen - was mich nicht davon anbrachte ihm meine Meinung zu sagen.
"Niall, ich liebe ihn", erwiderte Harry und schaute mich dirket an. In dieser Aussage lag noch so viel mehr als nur Liebe. Dort war Schmerz, Verzweiflung, Angst, aber vorallem Liebe. "Was soll ich dir dazu sagen?", fragte er und schaute mich weiter an," ich wäre lieber bei ihm, ich würde ihn lieber in den Arm nehmen, als solch einen Brief zu schreiben - aber ich kann nicht." "Er ist nur ein Anruf entfernt", teilte ich ihm mit. Ich hielt noch immer nichts davon, dass Harry sich so viele Gedanken über ihn machte, aber Louis war für ihn mehr als nur seine erste große Liebe - er war sein bester Freund mit dem er um die ganze Welt geflogen war und alles mit ihm zusammen erlebt hatte. Liebe hin oder her - er war immer noch sein bester Freund, den so einen Platz konnten niemals andere Personen einnehmen.
"Er legt keinen wert auf diesen Anruf, er wollte mich nicht mehr sehen - dies akzeptiere ich", erwiderte er und nickte leicht. "Es ist besser so, Harry. Du kannst nun über ihn hinweg kommen und irgendwann jemanden finden, der dich liebt so wie du bist", meinte ich mit einem hoffnungsvollem lächeln. "Ich habe akzeptiert, dass Louis nichts von mir will- es ist okay, aber ich vermisse ihn als meinen besten Freund", erklärte er und hielt noch immer die Karte in der Hand.
"Irgendwann wird der Idiot einsehen, dass er einen Fehler begangen hat", erwiderte ich und nahm die Karte entgegen. "Vielleicht", murmelte er nickend. "Was hast du geschrieben?", wollte ich ganz beiläufig fragen, aber Harry grinste mich nur an," ach komm schon, wir sind Freunde!" "Ja, aber der Inhalt dieses Briefes geht an Louis, nicht an dich", antwortete er und holte seinen Koffer aus seinem Zimmer. Er hatte einfach beschlossen mit uns zu fliegen - obwohl er nicht zur Beerdigung gehen konnte. "Ich fühle mich verletzt, Harry!", rief ich ihm nach und ging die Treppe herunter.
Den ganzen Flug lang versuchte ich aus Harry heraus zu quetschen, was er in den Brief geschrieben hatte, aber er sagte dazu nichts. Selbst Zayn war unglaublich genervt von mir und gab mir seine Kopfhörer. "Was soll ich damit?", fragte ich irritiert. "Hör Musik, aber halt einfach deine Klappe!", beschwerte er sich. "Danke, Zayn", meinte Harry der sich ein Kissen mit ins Handgepäck genommen hatte. "Harry, erst das mit dem-" "Wenn du ihn noch einmal erwähnst, dann schmeiß ich dich aus dem Flugzeug", knurrte Zayn, der schon seit einer Stunde versuchte zu schlafen, was ich durch mein geplapper nich zuließ. "Zaynie, sowas geht nicht", erwiderte ich und war bester Laune. Angesichts der Tatsache, warum wir in diesem Flugzeug saßen, sollte ich nicht lachen, aber die Realität war bei mir noch nicht angekommen. Ich glaubte noch immer irgendwie, dass wir uns in einem schlechten Traum befanden, der bald ein Ende fand. "Ich würde es nicht drauf anlegen", murmelte Zayn und schloss wieder seine Augen. "Warum seid ihr so müde?", fragte ich fassungslos und schüttelte den Kopf," alles was wir in den letzten Monaten getan haben ist schlafen. Erinnert ihr euch mach an die Zeit, in der wir in einer Woche soviel geschlafen haben wie wir nun an einem Tag tun?"
Ich stand von meinem Sitz auf. "Niall, setz dich wieder hin", sagte Harry kopfschüttelnd," die Leute gucken schon!" "Das ist mir doch egal", zickte ich wie ein kleines Kind und suchte die Toilette auf. Es war acht Uhr in der früh und die beiden taten so als wäre es mitten in der Nacht. Ich seufzte laut und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht. Eigentlich war mir Louis wirklich egal. Ich war enttäuscht von ihm und diesen Fakt konnte ich auch angesichts dieser Ereignisse nicht übersehen. Über die Tatsache, dass er Zayn verjagt hatte, hatte ich irgendwann mal gezwungener Maßen hinweg gesehen, weil wir immer hin eine Band waren. Ich habe mir selbst eingeredet, dass ich nicht mehr enttäuscht von ihm war, aber dann der Tag in Stockholm hatte mir gereicht. Ich kam noch immer nicht drüber, dass er Harry in so einem schlechten Licht stehen gelassen hätte.
Ich ging zurück zu meinem Sitz und überraschender Weise schlief Zayn nicht. Er schaute etwas grimmig und nippte an einem Kaffee, der wahrscheinlich eher mittelmäßig schmeckte. "Wieso schläfst fu nicht?", fragte ich überrascht. Harry saß neben ihm und schaute gedankenverloren aus dem Fenster. "Mir ist die Müdigkeit vergangen, danke", flüsterte er und ich setzte mich neben ihn. "Und hast du dich wieder beruhigt?", fragte Harry und schaute nun zu mir. Zayn lehnte sich in seinem Sitz zurück und seufzte leise. Warum hatte er sich überhaupt in die mitte von uns gesetzt? "Ja, keine Ahnung warum ich so ein Theater gemacht habe", meinte ich und zuckte mit den Schultern. Manchmal mutierte ich zur Zicke und dann konnte ich den ganzen Tag beleidigte Leberwurst spielen - mich nervte dies selber, ber etwas daran ändern konnte ich nicht.
"Warum kommst du eigentlich mit?", fragte Zayn an Harry gerichtet. Der Lockenkopf seufzte. "Louis kann mir immerhin nicht verbieten in Doncaster zu sein", antwortete er und zuckte mit den Schultern. Ich spracg ein weiteres mal meine Meinung aus - beziehungsweise wollte ich dies, aber Zayn unterbrach mich. "Es ist gut abschied zu nehmen", sagte er, weswegen ich ihn mit einem bösen Blick ansah. Harry sollte aufhören sich so an Louis klammern zu wollen - es würde ihn auf dauer auch nicht glücklich machen. Vielleicht sprach an dieser Stelle einfach die Wut oder die Enttäuschung, die ich täglich mit mir herum trug, aber ich wollte, dass Harry endlich glücklich wird. Seit Anfang der Band hatte er sich in gewisser Weise verstellt und seine Gedanken in andere richtungen gelenkt.
"Niall, sowas kann ich nicht tragen. Sowas ist nicht mänlich genug außerdem passt es nicht zu dem Image, welches ich mit mir herum trage!"
Ich war an diesem Tag so stolz auf mich, dass ich ihn überredet hatte den Anzug mit dem kitschigen Blumenmuster zu tragen. Den ganzen Tag über war er ein strahlendes etwas gewesen und deswegen war es mir wert, zwei Stunden mit ihm zu diskutieren. Okay, erwischt. Ich hatte seinen anderen Anzug versteckt, weswegen ihm in dem Moment nichts anderes übrig blieb. Aber ich tat dies ja, um ihm zu helfen, was er mir mit einer dicken Umarmung dankte, die eventuell auch wegen zu viel Alkohol entstand. Wer weiß.
Nach einem sieben Stunden Flug landeten wir in Sheffield und ich war extrem Müde, weil ich erst vor einer Stunde eingenickt war. Es war halb neun am Abend als wir aus dem Flughafen kamen. Gähnend setzte ich mich in das Taxi. Harry saß auf dem Beifahrersitz während ich mich einfach an Zayn lehnte, der wahrscheinlich die Augen verdrehte. Immerhin hatte ich ihn eine Stunde von schlafen abgehalten und nun schlief ich halb auf seiner Schulter. Ach, ich war ein toller Freund. Wer würde nicht gerne mit mir befreundet sein? Noch in den tiefen meiner Träume taumelte ich in die Richtung unserer Suite, die wir uns teilten. Sie war groß genug für uns alle, also schlief Harry auf dem Sofa. Eigentlich wollte ich ihm anbieten, dass er sich auch mit mir das Doppelbett teilen konnte, aber ich war zu müde dafür. Wahrscheinlich hatten wir alle in den letzten Tagen nicht viel geschlafen, weswegen wir uns um diese Uhrzeit schon schlafen legten - in New York war es immerhin gerade Mal 16 Uhr, während wir in Sheffield bereits 21 Uhr hatten.
Mehr Gedanken konnte ich mir um die Zeiten in den verschiedenen Städten auch nicht machen, weil ich wieder ins Land der Träume fiel.
Die Sonnenstrahlen am Morgen ließen mich meine Augen wieder aufschlagen uny irritiert schaute ich mich um. Ich hatte kurz vergessen wo genau ich nun war, aber nach ein paar Mal blinzeln fiel mir wieder ein, dass wir gestern nach Sheffield geflogen waren. Ich streckte mich einmal, gähnte dabie laut und verließ das Zimmer. Mein Blick fiel auf das Sofa, auf welchem eine zerquetschte Decke lag, aber kein Harry.
"Harry?", fragte ich irritiert. Ich hörte Geräusche aus dem Badezimmer, weswegen ich einfach die Tür öffnete und Zayn mich irritiert anschaute. "Wo ist Harry?", fragte ich. Zayn zuckte mit den Schultern, weil er sich gerade die Zähne putzte. "Du weißt nicht wo Harry ist?", fragte ich noch einmal nach. "Nein", nuschelte Zayn. Ich drehte mich um und schaute im anderen Bad, aber Harry war nicht in unserer Suite.
"Niall, du solltest dich auch langsam fertig machen, sonst kommen wir noch zu spät", meinte Zayn der wieder in seinem Schlafzimmer verschwand. "Harry ist weg!", sagte ich. "Naund?", fragte Zayn gelassen. "Wie was?", quietschte ich," was wenn er jetzt auf Louis Beerdigung auftaucht?" "Warum sollte er?", fragte der schwarzhaarige und kam mit seinem Anzug wieder aus dem Schlafzimmer. "Weil er Harry ist!", antwortete ich laut und fuhr mir panisch durch die Haare," wenn er da auftaucht gibt es eine Kriese!" "Er ist Harry, er wird dort nicht aufkreuzen", meinte er ruhig," mach dir keine Gedanken, er ist bestimmt nur laufen gegangen oder so."
Ich machte mir den ganzen Morgen Sorgen darum, bis wir in der Kirche saßen und ich mich vergewissern konnte, dass Harry nicht da war. Zayn sagte ein paar Wörter, auf die ich mit wenigen Wörtern antwortete. Ich war froh als Liam zu uns kam und sich zu uns setzte. Wir schwiegen lange, was sich komisch anfühlte, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt, um große Reden zu schwingen. Während der Messe rollten einzelne Tränen über meine Wange, weil mir die Erinnerungen unseres Filmes in den Sinn kamen. Trotz meiner Abneigung gegenüber Louis, empfand ich Mitleid, weil mein Blick immer wieder zu ihm fiel. Ansich verging alles ziemlich schnell und wenig später stand ich vor ihm und reichte ihm den Brief.
"Krieg das Chaos wieder in den Griff!", sagte ich jedegliche und wandte mich den Jungs zu, die mich anschauten. Liam's fragenden Gesichtsausdruck wich ich einfach aus. Ich wartete eigentlich nur auf eine Frage, aber er schwieg - wir alle schwiegen. Irgendwann fing Zayn an zu sprechen, was mich erleichtert ausatmen ließ. Ich wollte nicht die Person sein, die anfängt zu reden, weswegen ich erleichtert war, dass Zayn den ersten Schritt ging. Wir sprachen im großen und ganzen nicht viel, den die Stimmung zwischen uns war nicht sonderlich gut - dies konnte man sich sicherlich denken.
"Wir sehen uns", meinte Liam, als wir an seinem Auto ankamen. Er hatte noch immer sein schwarzes Auto, was er auch schon vor ein einhalb Jahren fuhr. "Schätze ich", hing er noch leise dran. "Wir können ja mal telefonieren", schlug ich vor. Das ganze Gespräch fühlte sich komisch an - außer als er über Bear sprach, da lächelte er verträumt und es fühlte sich weniger komisch an. Doch in diesem Moment war die bedrückende Stimmung zurück.
"Viel Glück übrigens", sprach Zayn nach einigen Sekunden der Stille. Mir war bewusst, dass er dies wegen Cheryl sagte und ich nickte leicht. "Danke", flüsterte Liam und stieg in das Auto. Langsam liefen Zayn und ich zu dem Auto, welches er sich heute Morgen ausgeliehen hatte. Wir hatten keine Motivation dazu noch groß etwas zu machen, weswegen wir zu unserem Hotel zurück fuhren. Es war in allen Hinsichten ein komischer Tag gewesen und von Harry fehlte noch immer jegliche Spur, als wir die Tür offen schlossen.
Erst am Abend kam er wieder und machte einen entspannten Eindruck. Es war kurz vor zwölf und ich hattr keine Ahnung wie lange er weg gewesen war, aber er schaute erleichtert aus - als hätte er eine große Last von seinen Schultern geworfen.
"Wo warst du?", fragte ich direkt.
"Draußen", antwortete er und setzte sich neben mich.
"Wie geht es dir?", fragte ich weiter.
"Niall, mir geht's wirklich gut", antwortete er und ich erkannte, dass es die Wahrheit war. Er log mich nicht an, ihm ging es wirklich gut.
Tage die für andere schrecklich waren, konnten für andere zum besten Tag werden.
A/N: danke für die ganzen Votes! Ich freue mich immer sehr über Votes und kommentare. :)
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