Ein guter Zeitpunkt?
POV. Zayn
Ich konnte Spencer nur anstarren, der gerade alles ausplapperte, obwohl wir darüber gesprochen hatten, dass er es nicht tun sollte. Ich erkannte in Harry's Augen wie das strahlen - die Glücklichkeit- einfach abnahm. Ich kannt den Lockenkopf und ich hörte die kleinen Rädchen rattern. Er war überfordert - ich war es selber. Wer wäre es in Harry's Situation nicht? Er hatte gedacht, dass es Louis gut gehen würde, dass er mit dem Tod seiner Mutter klar kommen würde, aber dem war scheinbar nicht so. Spencer bemerkte Harry's Reaktion gar nicht, die immer größer wurde. Er sah aus wie ein verängstigter Welpe, der jeden Moment in Tränen ausbrechen würde.
Als Gigi ihn in den Arm nahm, trat dies auch ein. Er brach einfach in Tränen aus und konnte sich selbst nicht beherrschen. Ich stand dort und fühlte mich schlecht für ihn - hatte Mitleid mit ihm. Spencer warf ich einen bösen Blick zu, der schweratmend dort stand und wahrscheinlich selber überrascht davon war, dass er die Geschichte ausgepackt hatte.
Harry's schluchzen war für einige Minuten das einzige, was zu hören war und es war wirklich herzzerreißend. Genau dies wollte ich verhindern - ich wollte nur, dass er glücklich ist. Ob es das beste für ihn gewesen wäre, dass konnte ich nicht sagen, aber ich konnte auch nicht sagen ob Spencers Entscheidung besser für ihn war. Ich war ihm nicht böse, dass er es erzählt hatte, weil wir waren alle nur Menschen, aber etwas einfühlsamer wäre definitiv besser gewesen.
Im Flugzeug ging Gigi an die Decke, was ich vollkommen verstehen konnte.
"Ihr seid beide solche Idioten!", schimpfte sie aufgebracht und ließ sich am Fenster nieder," Spencer, du kannst ihm dies doch nicht einfach erzählen, als wäre es etwas beiläufiges!" Das Beispiel meiner Freundin passte nicht ganz, aber ich verstand was sie meinte. "Ich- ich", stotterte der Psychologe und fuhr sich durch die Haare. "Harry wird seine Beziehung in den Sand setzen", meinte ich und schaute aus dem Fenster, da ich meiner Freundin gegenüber saß, sah ich, dass sie nickte.
"Aus welchem Grund seid ihr euch da so sicher?", fragte Spencer verständnislos. "Er liebt Louis", meinte ich. "Nein, er ist über ihn hinweg", behauptete er. "Spencer, du hast eben noch etwas anderes behauptet", erinnerte ihn meine Freundin daran. "Ja, ich weiß, aber so meinte ich es nicht. Er sollte mir zuhören - ich wollte ihm eigentlich unauffällig vermitteln, dass es Louis nicht so gut geht, aber Harry hat mich einfach auf die Palme gebracht, weswegen ich die Wahrheit gesagt habe", erklärte er und schaute auf den leeren Sitz, der vor ihm war. " Vielleicht ist es auch das beste", überlegte ich laut. "Es ist aufjedenfall besser, aber man sollte ihm dies nicht zwischen Tür und Angel aufs Brot schmieren", meinte Gigi verärgert," Harry ist sowieso sehr emotional und seine Gedanken übertreiben gerne und ihr sagt ihm mal eben, dass sein bester Freund oder auch seine große Liebe am Ende ist - super, Jungs!"
"Es gibt keinen guten Zeitpunkt dafür, Gigi", meinte Spencer nachdenklich. "Nein, aber es gibt beschissene und schlechte. Dieser war beschissen, Spencer", erklärte sie ihren Standpunkt und holte dann ihre Kopfhörern heraus, um sich etwas abzuregen. "Ich muss ihr recht geben", sagte ich leise zu dem jungen Mann, der neben mir saß. "Ich will ihm ja gar nicht sein Glück ruinieren", erwiderte er ebenfalls leise und schaute über mich hinweg aus dem Fenster," aber stell dir mal vor, Louis würde sich etwas antun wollen."
Stille kehrte ein und ich dachte über Spencers Worte nach. Was wäre, wenn Louis dies wirklich tun würde? Die Gefahr bestand, immerhin war er am Ende - er hatte weder Harry noch seine Mutter. Ich glaubte daran, dass Eleanor eine gute Stütze war, aber sie konnte eben auch nicht Harry und Louis Mutter ersetzen - sie war auch nur ein Mensch.
"Sowas würde Louis nie tun", meinte ich und war mir sehr sicher, vielleicht etwas zu sicher. "Zayn, manchmal handeln Menschen aus einer Kurzschlussreaktion- sowie ich gerade. Nur, weil ein Mensch es vorher nicht für gut gehießen hat, heißt es nicht, dass er es niemals tun würde. Schmerz verändert Menschen und macht aus ihnen die schlechteste, aber manchmal auch die beste Version einer selbst", erklärte der Psychologe ruhig," niemand kann wissen, was Louis als nächstes tun wird." "Meinst du wirklich, dass er?", fragte ich und wollte den Satz gar nicht zuende bringen. Er verstand mich trotzdem und schaute auf seine dunkele Hose, die er zu einem dunkel roten T-Shirt trug. "Ich weiß es nicht, Zayn", gestand er ehrlich.
"Glaubst du Harry wird nach ihm schauen?", wollte ich nun wissen. Ich wollte gar keinen Gedanken daran verschwenden, dass Louis sich jeden Momenz dazu entscheiden konnte, dass dies sein endgültiges Ende war. Ich wollte mir dies nicht vorstellen, aber ich musste Spencer Recht geben, denn ganz so abwegig war es nicht. Er hatte seine Mutter und Harry verloren - zwei der wichtigsten Personen in seinem Leben, dazu waren weder Liam, Niall noch ich für ihn da. Wie gesagt, es war gar nicht so abwegig.
"Ganz ehrlich", murmelte Spencer und schaute mich an," ich weiß es nicht, aber ich hoffe es!" Ich nickte stumm und schaute auf meine Finger. "Louis braucht jemanden, der ihm hilft - dringend!", fügte er noch hinzu.
Ich würde selber nicht einmal wissen, was ich in Harry's Situation wirklich tun würde, weil ich würde ihn verstehen - egal was er tut. Auf der einen Seite, wollte er einfach nur weiter leben und glücklich sein, aber mit dem Hintergedanken, dass Louis es jeden Moment beenden könnte, ging sowas nicht - für keinen von uns.
Zwei Tage später hieß es, dass Harry seine nächsten Konzerte erst einmal absagte, wegen persönlichen Gründen. Ich verstand ihn vollkommen, was dies anging. Ich hätte mir auch erst einmal Zeit für mich genommen, um über alles nachzudenken. Trotzdem wollte ich mal nach ihm schauen, ob es ihm auch gut ging, aber daher, dass er meinen Anruf nicht abhob, probierte ich es bei Elijah.
"Hallo?", fragte er ruhig. "Hey, Elijah! Hier ist Zayn", begrüßte ich ihn und schaute auf den Stumm geschalteten Fernseher. "Zayn", erwiderte er überrascht," was kann ich für dich tun?" Er hörte sich niedergeschlagen an. "Ich wollte nur fragen wie es Harry geht, weil er geht nicht an sein Handy", erklärte ich mein Anliegen und hörte ihn frustriert seufzen. "Er ist abgehauen", flüsterte er," verschwunden, untergetaucht." "Er ist was?", fragte ich überrumpelt. "Er meinte er bräuchte Zeit, um heraus zu finden, was er genau tun will", meinte sein Freund weniger begeistert. "Wie geht es dir damit?", fragte ich immernoch überrascht, dass er komplett verschwunden ist - nicht nur aus der Öffentlichkeit. "Ich habe keine Ahnung warum er Zeit braucht, aber ich weiß, dass es mit Louis zusammen hängt", gestand er und blieb kurz still, aber ich hatte das Gefühl, dass er noch nicht fertig war," ich habe eine scheiß Angst, dass er mich nicht wirklich liebt!"
Stille kehrte ein und ich verstand seine Angst. Ich hätte sie wahrscheinlich auch, wenn ich er wäre, aber ich konnte ihm jetzt nicht's versprechen, denn ich konnte Harry nicht in die Birne schauen - vielleicht war Elijahs Angst berechtigt, aber vielleicht auch nicht. Ich konnte ihm nicht erzählen, dass alles gut werden würde, denn wer wusste dies schon?
"Louis geht's mies und dies ist noch untertrieben", erklärte ich. Meiner Meinung nach verdiente Elijah die Wahrheit, denn er sollte sich nicht den Kopf zerbrechen, weil Harry viel zu sehr durch den Wind war, um ihm alles zu erzählen. "Du weißt sicherlich, dass seine Mutter gestorben ist und sie war die wichtigste Person für Louis. Wahrscheinlich wussten Harry und ich beide, dass es Louis nicht gut gehen konnte, aber wir haben es nie realisiert, bis er mit Spencer gesprochen hatte - ohne, dass Louis wusste mit wem er sprach. Meiner Meinung nach, hätte er es Harry verschweigen sollen, aber nun weiß er es und wie soll man mit dem wissen umgehen, dass sein ehemaliger bester Freund am Rande seiner Existenz kratzt?"
Ich hoffte wirklich, dass Elijah es verstand und mich nun nicht blöd anmeckern würde. Es herrschte Stille und ich tippte etwas nervös auf der Spfalehne herum. "Ich verstehe Harry, ich würde vielleicht ähnlich handeln - ich weiß es nicht, aber ich kann die Panik nicht abstellen. Ich habe Angst, dass er sich am Ende von mir abwendet", antwortete er etwas zurückhaltend. "Elijah, ich kann dir nicht sagen, was Harry tun wird, weil ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass er dich liebt!", erwiderte ich," man sieht es ihm an, man merkt es einfach und daran ändert sich nicht's." "Ich hoffe es", flüsterte er. "Wird schon wieder", meinte ich obwohl ich mich erst gegen diese Art von Satz entschieden hatte. Manchmal brauchten wir einfach sowas - etwas, was uns Hoffnung gab, was uns durchatmen ließ. "Du kannst dich melden, wenn du jemandem zum reden brauchst", sagte ich ihm. "Danke", murmelte er. "Dafür nicht", erwiderte ich matt lächelnd," man hört sich." "Auf Wiedersehen", verabschiedete sich Harry's Freund und kurz darauf legte ich auf.
Ich machte mir Sorgen um Harry, weil ich nicht wusste, wie es ihm ging. Harry war ein Mensch, der sich viel zu viele Gedanken machte und drohte in ihnen zu ertrinken. Die Welle seiner Emotionen konnte riesig, fast überwältigend sein. Ich wollte ihm helfen, aber selbst wenn ich wissen würde wo er steckte, wüsste ich nicht was ich tun sollte.
Natürlich wollte ich nur das beste für ihn, aber was war das beste? War es das beste er würde zu Louis fliegen oder war es das beste, wenn er es lassen würde?
"Du weißt, dass Spencer das richtige getan hat oder?", fragte Gigi und setzte sich zu mir. Ich legte einen Arm um sie und vergrub meinen Kopf in ihrer Halsbeuge. "Ich denke", flüsterte ich. "Harry kann Louis retten", meinte sie. "Wenn er es dann will", fügte ich hinzu. "Wenn er es dann will", stimmte sie mit meinen Worten zu.
POV. Spencer
Ich wollte es ihm nicht sagen, aber ich hatte Panik. Drei Wochen waren seit den Britawards vergangen und ich hatte mir stundenlang Gedanken darüber gemacht, was ich tun sollte - was das beste für beide wäre. Das Problem, es gab kein Kompromiss. Ich wusste, dass wenn Harry sich für Louis entschied und somit zu ihm flog, dass es das Ende von ihm und Elijah bedeuten würde. Harry würde wieder zurück fallen, sich hals über kopf in den zerbrochenen jungen Mann verlieben und sich ins Unglücklich stürzen. Doch wenn er nicht hinfliegen würde, dann würde Louis ertrinken, einfach untergehen, zwischen Problemen, Sorgen und Ängsten. Ich konnte mit meinen Gewissen kein lügendes schweigen vereinbaren, weswegen ich die pure Wahrheit auf den Tisch legen musste.
Ich wusste, dass ich es anders hätte tun sollen, aber der Moment bot sich - die Gelegenheit war da. Harry sollte es wissen, er sollte seine eigene Entscheidung treffen können.
War es von ihm eine Entscheidung, dass er einfach die Tour auf Eis legte und von der Erdoberfläche verschwund? Hatte er sich für etwas entschieden oder nicht? Ich versuchte so ift ihn zu erreichen - zu ihm durch zu kommen, aber er hob nicht ab. Fast schon verzweifelt schaute ich aus meinem kleinen Fenster meiner Wohnung und seufzte. Nikos Anruf hatte mir wirklich noch gefehlt.
"Was ist mit Harry los?", fragte er und man hörte die Unwissenheit aus seiner Frage. "Ich weiß es nicht", log ich. "Spencer", warnte er mich vor," ich habe bereits mit Elijah gesprochen, aber der wusste genausowenig wie ich. Er sagte jedeglich, dass Harry Zeit brauchte, aber er wusste nicht weswegen."
"Louis", flüsterte ich jedeglich und lehnte mich an der Wand an. "Was hat dieser Vollidiot gemacht?", fragte Niko, desen Beschützerinstinkt mal wieder hervortrat. "Gar nichts!", antwortete ich zügig," ich jab mit ihm bei den Britawards gesprochen, er wusste nicht, dass ich es bin und er hat mir erzählt, dass es ihm alles Leid tut, dass er Harry brauchte, aber sein Glück nicht zerstören will."
Niko seufzte leise und fing dann ebenfalls an seinen Senf dazugeben:" Louis hat es doch selber in Schuld! Er hat meinen Bruder das Herz gebrochen - er hat ihn davon geschickt!" "Niko, er hat seine Mutter verloren", teilte ich ihm mit. "Gibt ihm noch lange keinen Freifahrtschein", erwiderte Niko stur. Leise seufzte ich und massierte meinen Nasenrücken. "Natürlich nicht, aber ihm geht es mies oder eher gesagt beschissen", erklärte ich," er ist am Ende." "Er hat es sich selber in die Schuhe geschoben", vertratt er weiterhin seinen Standpunkt.
"Ich hatte einfach Angst, dass er sich etwas antut", gestand ich," ich wollte nicht mit dem wissen leben, dass ich es hätte verhindern können." "Spencer, er ist so nicht", meinte Niko. "Niko!", zischte ich aufgewühlt," hört auf mir soetwas zu sagen, wenn es so viele Menschen gibt, denen man hätte helfen können. Sag mir nicht, dass du noch nie auch nur eine Sekunde daran verschwendet hast, es zu beenden?" "Louis ist nicht ich, Spencer. Ich war Drogenabhängig, ich hatte weder meinr Familie, noch meine Freundin und mich selbst hatte ich auch verloren - ich hatte niemanden!", antwortete er. "Jeder Mensch ist anders und nur, weil es für dich scheinbar niemanden braucht, um sich das Leben zu nehmen heißt es nicht, dass andere es nicht auch machen können, okay?", erwiderte ich wütend," manchmal hat man eigentlich alles was man bräuchte, um glücklich zu sein, aber ist es dann eben doch nicht!"
Schweratmend drückte ich mich enger an die Wand und schluchzte auf. "Spencer?", fragte Niko nun einfühlsamer," kann es sein, dass du die Sache weder auf mich noch auf Louis oder irgendeine Person beziehst, die ich kenne?" "Ja", nuschelte ich und wischte mir kleine Tränen von der Wange. "Dann fang mal an", meinte Harry's Bruder und wartete wahrscheinlich darauf, dass ich ihm von meinem Trauma erzählt, aber darauf konnte er lange warten - dies würde ich nicht tun.
"Ich will nicht drüber reden", erklärte ich schlicht. "Spencer, nicht dein ernst?", keifte er mich an," du sagst immer, dass reden die beste Methode einer Besserung ist, aber bei dir selber hörst du nicht auf diesen Rat? Ständig hörst du dir unsere Probleme, Sorgen und Ängste an und versuchst uns die beste Möglichkeit zu zeigen, um damit klar zu kommen. Red selber über deine Ängste, dann geht es dir auch besser!" "So einfach ist es nicht getan, Niko", meinte ich geknickte und wischte weiterhin aufkommende Tränen von meiner Wange," ich hab damals drüber geredet, aber es hat einfach niemanden interessiert. Jeder wollte, dass ich weiter mache, dass das Leben nicht endete - für mich jedenfalls nicht. Mike war mein bester Freund und er hatte alles, was man sich unter einem glücklichen Leben vorstellen konnte. Eine Freundin, die ihn über alles liebte, eine Familie, die ihn unterstützte - ich besaß immer eine Spur von Neid, wenn ich ihn so sah, obwohl er mein bester Freund war. Er hatte alles was ich nicht haben konnte - er hatte das Leben, welches ich gerne gehabt hätte, aber er hat es aus dem Fenster geworfen. Ich bin ihm nicht böse, es war seine Entscheidung, aber ich hätte es gerne gewusst - ich hätte ihm helfen können."
"Was ist passiert?", fragte Niko, der mir zuhörte. Einmal in meinem Leben hatte ich wirklich das Gefühl, dass es jemanden interessierte, was passiert war, dass ich nicht hingestellt wurde, als würde ich übertreiben. Niemand konnte sich vorstellen wie schrecklich es war seinen besten Freund zu verlieren, aber jeder gab sein Urteil - seinen Weg ab, wie ich mich zu fühlen hatte. Als wäre alles normal, als würde es mich nicht belasten.
Ich hätte die Gründe gerne eher gewusst, aber scheinbar war ich als sechszehn jähriger noch nicht in stand, um soetwas zu wissen - Zitat meiner Eltern. Ich war kein kleines Kind mehr, dies musste ich immer erfahren. Immerhin hatte ich zwei kleine Schwestern, um die ich mich Stunden um Stunden kümmern durfte, aber die Krankheit meines besten Freundes durfte ich nicht erfahren. Es sei ja das beste für mich gewesen - weiteres Zitat meiner Eltern.
"Er hatte eben Depressionen, es war voraussehbar."
A/N: An alle die Spencers Geschichte lesen: nun wisst ihr über wenn der Satz im Klapptext ist :)
Man würde es logischerweise auch im Laufe der Gesichte erfahren, aber nun weiß man es eher.
Was haltet ihr von der Idee?
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