Die Wäsche
Ich versuchte mein besten, um das Frühstück nicht in Flammen aufgehen zu lassen - dies tat ich wirklich, aber kochen lag einfach nicht im Bereich meiner Talente. Dies tat es nie, weswegen das Rührei etwas verbrannt war als ich fertig war. Nachdenklich schaute ich die Matsche an, die nun auf einem Teller lag.
"Was ist hier angebrannt?", fragte Spencer, der gerade aus der Dusche kam. "Ich wollte Frühstück machen", erklärte ich und hielt den Teller etwas hoch. "War noch nie seine Stärke", teilte Fizzy ihm mit, die es sich im Wohnzimmer bequem gemacht hatte. "Das ist schrecklich, Louis!", sagte der Amerikaner," wirklich schrecklich!" "Dies haben wif ihm alle versucht zu erklären", erwiderte meine Schwester lachend.
"Dann lasst uns was Frühstücken gehen", meinte ich und schaute die beiden gespielt böse ab. "Finde ich eine gute Idee!", meinte Sepncer. "Ich auch, ich gehe mich dann mal anziehen", erwiderte meine Schwester und verließ grinsend die Küche.
"Und hast du noch etwas geschlafen?", fragte Spencer und checkte die Nachrichtem auf seinem Handy.
"Überraschenderweise ja", antwortete ich nickend.
"Gut", erwiderte er nickend und legte sein Handy beiseite. "Wie war es bei Harry's Bruder?", wollte ich wissen, da ich nicht immer nur von mir reden wollte - dies kam irgendwie immer so egoistisch rüber. "Lustig. Wir sind mit Niall für eine Woche aif Tpur gewesen", antwortete er lachend," in diesen Promibars laufen manchmal Leute herum." Der Amerikaner schüttelte grinsend den Kopf. "Kommt auf die Stadt an, ist aber meistens viel los", erwiderte ich nickend. Ich war schon lange nicht mehr in so einem Teil, was auch daran lag, dass ich den Alkohol erst einmal weg lassen wollte - vorallem wegen Eleanor. Ich würde diese Regel nicht zerstören, nur weil sie nicht mehr da war, weil sie wie alle anderen gegangen war.
"Wir waren in Italien und dann waren wir in so einer Bar, die wirklich unglaublich teuer eingerichtet war. Ich finde sowas immer noch ziemlich überraschend wie unterschiedlich solche Sachen voneinander sein können", erzählte er mir. Dies war wahrscheinlich das erste Mal, dass er mir so richtig etwas erzählte," aufjedenfall war das super spannend. Niko hat bestimmt zwanzig Bilder gemacht während Niall und ich uns..." Er schnitt seinen Satz ab und beendete ihn nicht. "Was?", fragte ich, lehnte an der Arbeitsfläche und schaute ihn abwartend an," wieso hast du aufgehört zu reden." "Alles gut, ist auch egal", flüsterte er und schüttelte den Kopf. Er schaute aus als würde er trotz der netten Erzählung, etwas an dem Abend bereuen. Manchmal wäre es schon ihm in seinen Kopf zu schauen, aber so einfach würde es das Leben wohl nicht mit mir machen. "Ich glaube, dass ich dir nicht sagen brauch, dass Harry besser nicht erfährt, dass wir feiern waren", sagte er und setzte sich auf einen der Stühle. "Ist überflüssig, ja, aber warum soll er dies nicht wissen?", wollte ich wissen und trank einen Schluck meines Tees, der schon wieder halb abgekühlt war, weil ich ihn mal wieder vergessen hatte - wie des öfteren. "Wegen der ganzen Entzugsklinik Sache", antwortete Spencer und zuckte mit den Schultern," kennst ihn ja, er übertreibt manchmal und spielt sich auf wie eine Mutter." "Ja, ich weiß. Ich glaube er wird irgendwann mal ein guter Vater", meinte ich und konnte mir gut vorstellen wie er sich um seine eigenen Kinder kümmern würde. Ich musste lächeln und nippte an meinem Tee.
"Aufjedenfall, zurück zu meiner Story", fuhr er fort und ich war überrascht, dass er so viel erzählte. Vielleicht hatte unser gerede heute Morgen etwas gebracht. Vielleicht war ich nun auf dem Weg mehr über ihn und Mike zu erfahren. Ich war unglaublich neugierig und wollte unbedingt wissen was damals passiert war - ich war eben einfach viel zu neugierig.
"Ich bin dann ein weiteres Mal auf Kendell und ihre Anhängsel getroffen", fuhr er weiter fort. "Schrecklich diese Frauen", kommentierte ich und verdrehte die Augen," als Harry mit ihr 'zusammen' war, war sie schon schrecklich." "Kendall ist ja noch halbwegs okay", meinte Spencer, der aussah als fühlte er sich gezwungen dies zu sagen. "Nein, sie ist eine ganz schwierige Frau", sagte ich zügig," sehr anspruchsvoll." "Okay, da hast du vielleicht nicht unrecht", erwiderte er nickend. "Nur Vollidioten schlafen mit der und fallen auf ihre Tricks herein", fuhr ich fort.
Ich wusste selber, dass Harry einer dieser Deppen war, aber dies wusste selbst er. Kendell war eine dumme Kuh, die glaubte, dass Geld der einzige wichtige Faktor im Leben war. Ich konnte die alte noch nie Leiden. Warum hatte Harry immer das Talent, dass er sich so richtig dämliche Frauen aussuchte? Hoffentlich war sein Freund nicht so wie die, sonst würde ich glaube ich jedes kleine bisschen Verstand verlieren.
"So kannst du das auch nicht sagen", meinte der Amerikaner und schaute kurz auf sein Handy, was wahrscheinlich nur eine kleine Art von Beschäftigung sein sollte. "Nenn mir eine Person, die mit ihr geschlafen hat, die kein Vollidiot ist?", fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Woher soll ich wissen mit wem sie geschlafen hat?", fragte er," aber Harry zum Beispiel." "Er weiß, dass er ein Depp ist, weil er mit ihr geschlafen hat", erklärte ich zügig.
"Okay", flüsterte er nickend," dann gibt's da vielleicht noch.. mich."
Ertappt schaute er mich an und meine Kinnlade drohte mit dem Boden zu kollidieren. Bitte was? Ein Lachen konnte ich mir in diesem Moment nicht verkneifen. "Das ist ein Scherz oder?", fragte ich und hielt mir meine Hand vor den Mund. "Nein, nicht wirklich", antwortete er und schüttelte den Kopf. "Oh mein Gott", sprach ich fassungslos.
"Lass es mich am besten erklären", schlug er vor. Normalerweise war es mir ziemlich egal mit wem er ins Bett hüpfte, weil ging mich ja nicht's an, aber dies wollte ich wissen. Ich war eben neugierig und wie zur Hölle kam er an Kendall Jenner?
"Wir waren beide betrunken auf den Brit Awards und dann hat eben das eine zum anderen geführt. Sie hat mich danach mit ihrer Handtasche geschlagen, weil sie meinte, dass es eine Schande wäre, dass sie sich auf mich eingelassen hätte - als hätte ich sie gezwungen", erzählte er. "Wieso sie?", fragte ich verständnislos," was findet ihr an der?" "Naja, schlecht aussehen tut sie ja jetzt nicht", erwiderte er und zuckte mit den Schultern.
"Wer?", fragte meine Schwester interessiert.
"Niemand", antwortete ich, da ich verhindern wollte, dass meine Schwester es den anderen erzählte und es Morgen die halbe Welt wusste - man wusste ja nie. "Lass uns los", meinte Spencer, der bereits den Raum verlassen hatte und richtete seine Haare, da er in den Spiegel im Flur schaute.
Die ersten Tage waren okay, aber die Einsamkeit, die in mir war, wurde immer größer. Es war komisch, dass Eleanor nicht da war. Nachts aufzuwachen und sie nicht neben mir zu wissen ließ mich wieder länger wach liegen. Es tat mir mehr als Leid, dass ich sie so belogen hatte, aber ich wusste, dass Worte es nicht besser machen würde - niemals.
Ich kochte zu viel Wasser für den Tee, ich stellte zwei Tassen auf den Tisch, obwohl ich der einzige war, der am Tisch saß, da es wie immer mitten in der Nacht war. Die meiste Zeit schlief ich zwischen sechs und zwölf, aber wenn es dunkel war schlief ich nie. Die Einsamkeit und die Kälte die neben mir herrschte machte es einfach schwer einzuschlafen.
Tausend Nachrichten brachten sie auch nicht zurück, aber egal wie hoffnungslos ich mich auch am fünften Tag fühlte, wie sehr mein Rücken schmerzte, weil ich die letzten beiden Nächte auf dem Sofa verbracht hatte - ich griff nicht in den Schrank, der zehn Flaschen des teuersten Whiskys enthielt. Dieses Zeug hatte mich auch an diesen Punkt gebracht - vielleicht nicht direkt, aber nur deswegen habe ich sie überhaupt so verletzt. Ich hatte mir immer geschworen, dass ich so tief niemals sinken würde, aber am Grund, an dem ich zu diesem Zeitpunkt war ging es einfach nicht mehr tiefer - ich war schon unten.
Müde ging ich mit der Wäsche über den Flur, schaute aus dem Fenster über den Garten heraus in die Ferne. Die Sonne ging gerade wieder auf und verpasste dem Himmel ein süßes pink. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht mehr wenn ich mehr vermisste. Harry oder Eleanor. Beide fehlten mir, aber beide zurück in mein Leben zu holen war etwas, was wahrscheinlich nicht funktionieren würde.
Die getrockneten Wäsche trug ich in mein Schlafzimmer. Ich schaltete das Licht an und sortierte sie nach meiner und Eleanors Wäsche. Ihre Wäsche legte ich zuerst zusammen und erst nach einigen T-Shirts bemerkte ich, dass ich die Wäsche so falltete wie Eleanor und Harry es mir immer beibringen wollten, es aber nie geschafft hatten. Egal wie oft ich es versucht hatte - es klappte nicht. Nun hielt ich das ordentlich gefalltete T-Shirt in der Hand und starrte es einfach an. Tränen standen in meinen Augen und ich schmiss es wütend durch den Raum. Ich schluckte schwer und schaute zu dem zerknüllten Stück Stoff, der in der letzten Ecke dieses Zimmers lag.
Ich war mal wieder wütend auf mich selbst, weil ich alles mögliche so machte wie ich es tat als Eleanor noch da war. An manchen Tagen vergaß ich die Hunde zu füttern, weil sie es immer gemacht hatte. Ich deckte für sie mit, wenn ich den Tisch deckte. Ich ließ die Balkontür offen, weil sie Abends immer mit mir zusammen geraucht hatte und all dies wollte ich einfach nicht mehr tun, weil es schmerzte, wenn sie nicht da war.
Aufgebracht schmiss ich den Wäschekorb mit der frisch gewaschenen Wäsche in die selbe Ecke wie Eleanors T-Shirt.
Warum ging es mir nun schon wieder so mies? Vor fünf Tagen war ich doch gut drauf, obwohl es der erste Tag war an dem Eleanor nicht da war. Warum ging es mir nun so schlecht?
"Louis was zur Hölle", sprach Spencer und ich schaute ihn nur böse an, weil er jedes Mal, wenn ich über mich selber und über irgendwelche Fehler meinerseits nachdenke, im Türrahmen steht und mit mir reden will. Ich warf Klamotten nach dem Amerikaner. "Louis!", sagte er laut und versuchte den T-Shirts auszuweichen, was nicht immer klappte," was ist in dich gefahren?" Ich wusste es selber nicht. Das Bedürfnis ihm wütend die Klamotten entgegen zu werfen war einfach da. Als der Inhalt des Wäschekorbs im kompletten Zimmer verteilt war und Spencer mich irritiert anschaute, atmete ich schwer und lehnte meinen Kopf gegen die Wand.
"Wieso bist du noch wach?", fragte er und ich sah im Augenwinkel, dass er seine Arme vor der Brust verschränkte und mich kritisch musterte.
"Bin ich nicht", flüsterte ich und schaute ihn an," habe schon geschlafen." Mal wieder log ich ihm ins Gesicht - so wie die vergangenen Tage, in denen ich ebenso wenig Schlaf bekommem hatte. Er seufzte und schüttelte den Kopf. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und er sah nicht so aus als hätte er selber viel geschlafen - eher als wäre er ebenfalls die halbe Nacht wach gewesen. Das pinke Licht, welches von draußen kam, traf auf sein Gesicht, weswegen sein Gesicht richtig Farbe bekam. "Ich glaube am Anfang von alledem sprach ich von vertrauen, Louis", meinte er und setzte sich im Schneidersitz vor mich.
Er schaute mich undefinierbar an.
"Was willst du hiermit bezwecken, Louis?", fragte er nach einigen Momenten der Stille," wir drehen uns immer wieder im Kreis. Wir kommen ein Stück voran, aber mehr auch nicht. Jedes Mal wirfst du irgendwas durch die Gegend, wenn dir etwas nicht passt."
"Ich weiß es nicht, Spencer. Ich weiß an diesem Punkt nicht mehr was ich hier überhaupt mache. Warum ich hier bin. Was ich noch bezwecken soll", gestand ich und wischte mir über die Wange," jede Person, die sich je für mich interessiert hat, hat mir den Rücken zugedreht." Spencer schluckte schwer, als hätte er Panik. Er war normalerweise nicht der Typ, der Panik hatte oder generell viel Emotion durchblicken ließ - doch in diesem Moment sah er fast verängstigt aus. Seine Schultern hingen und ich traute mich nicht den Mund wieder zu öffnene.
Es war als würde er jemand anderen sehen - nicht mich.
"So kannst du es auch nicht sagen", meinte er und hörte sich wieder vollkommend entspannt an. Ich wünschte mir, dass ich ihm in den Kopf gucken könnte. Ich wollte ihn ebenfalls verstehen. Ich gab ihm so viel aus meinen Gedanken, aber seine Gedanken fanden jedes Mal nur minimal Platz in unserem Gesprächen.
"Du hast deine Schwestern, deinen Stiefvater, deinen Bruder, deiner Band bist du auch nicht egal und Harry schon drei Mal nicht!", sagte er ernst," er hat nochmal angerufen und sich nach dir erkundigt - er macht sich wirklich gedanken um dich, okay? Du wirst gebraucht! Viele Menschen schauen zu dir herauf. So viele Menschen dadraußen sind am Leben wegen dir!"
Ich nickte leicht und schaute ihn müde an. Der Schlafmangel machte sich mal wieder bemerkbar, aber ich wollte nicht schlafen - ich wollte nicht aufwachen, um festzustellen, dass ich immer noch alleine bin.
"Manchmal frage ich mich ob ich das nicht verdient habe. Wie wahrscheinlich es sein wird, dass du und Fizzy auch noch gehen werdet. Wahrscheinlich hätte ich es sogar verdient", flüsterte ich und schaute herunter. Nervös spielte ich mit meinen Fingern, denm die Stille die darauf folgte ließ meine Worte unangenehm im Raum stehen.
"Nein", meinte der Amerikaner, weswegen ich wieder aufsah.
Aus irgendeinem Grund, denn ich nicht kannte, sah er mitgenommen aus - als hätten meine Worte etwas mit ihm gemacht.
"Spencer, warum bist du hier?", fragte ich leise.
Ich wusste selber nicht wie oft ich diese Frage in den Raum gestellt hatte, aber eine richtige Antwort hatte ich nie bekommen. Warum sollte er sich Sorgen um mich machen? Für ihn war ich ein niemand. Es gab einen Grund, der viel ausschlag gegebender war, denn er mir jedoch verschwieg. Ich hatte es satt, dass er nicht's sagte und mir mit Ehrlichkeit kommen wollte. Wenn wir hier schon so taten als wären wir beste Freunde, die miteiander durch dick und dünn laufen, dann konnten wir wenigstens füreinander da sein.
"Was? Darum geht's doch jetzt gar nicht. Die Frage haben wir doch schon vor Monaten geklärt", antwortete er und runzelte die Stirn. Ein Hauch Nervosität war abzulesen und dies war meine Bestätigung, dass dort mehr war als nur das Thema Sorgen. "Du sprachest von Ehrlichkeit und Vertrauen, Spencer", erinnerte ich ihn an seine eigenen Worte. Er biss sich auf die Unterlippe und nickte.
Nun würde mal wieder niemand verstehen warum ich dies tat. Es ging ihm offensichtlich nicht gut. Er war wahrscheinlich ebenso traurig wie ich es war, aber kannte einen besseren Weg es zu verstecken. Vielleicht tat er dies auch schon länger als ich es tat. Wer wusste dies schon? Er sprach ja nie über seine Gedanken.
"Ich habe nie wirklich drüber gesprochen", gestand er," ich habe es Niko ins Ohr gebrüllt, weil er mir wieder irgendeinen Müll eintrichtern wollte, aber wirklich viel drüber gesprochen hatten wir nicht." Die Worte, die er wählte sagten rein gar nicht's über sein Leben aus. Ich bin keinen Zentimeter weiter gekommen und nun wusste ich wie er sich fühlte.
Es lag nicht nur an mir, dass wir uns im Kreis drehten.
"Du erinnerst mich an Mike, Louis", sagte er nach einigen Sekunden und atmete laut aus. "Er war dein bester Freund, also nehme ich an, dass dies ein gutes Zeichen ist oder?", fragte ich hoffnungsvoll. "Er hat sich selber umgebracht", flüsterte der jüngere und sah nun bei weitem nicht mehr so selbstbewusst aus. Eher als wüsste er nicht was er machen sollte - als wäre er das erste Mal auf sich alleine gestellt. "Was ein Scheiß", sprach ich und ließ meinen Kopf geräuschvoll gegen die Wand knallen. "Depressionen", flüsterte er fast tonlos.
Ich verstand nun warum er hier war, warum er Mike in mir sah. Ich war davon gar nicht weit entfernt - wenn ich noch nicht mitten drin stand. Ich seufzte und schaute ihn an. Er schaute aus dem Fenster und war mal wieder irgendwo anders. Jedes Mal, wen er in den Himmel sah, sah es so aus als würde er am liebsten vom Wind gepackt werden wollen und herauf gezogen werden wollen. Es sah so aus als würde er nur darauf warten, dass jemand ihn holte. Mike war dieser jemand, da war ich mir ziemlich sicher.
Die Sonne erschien auch an diesem Tag vollkommen, aber die meisge Zeit verschlief ich, da ich viel zu lange wach war. Am Abend erzählte Fizzy mir, dass sie eine Wohnung gefunden hatte, die ihr gefiel. Ich bot ihr direkt an, dass ich mut ihr schauen wollte - immerhin war ich ihr großer Bruder. Natürlich stimmte sie zu, warum sollte sie auch nicht?
Der Abend verwandelte sich in die Nacht und die Einsamkeit fand ihren Platz zurück. Mit meinen Hunden saß ich auf dem Boden und ließ mich von ihnen kuscheln.
"So sieht man sich wieder", meinte der Typ, der jedes Mal mich dabei erwischte wie ich deprimiert ins leere starrte. "Ist ja auch erst zwölf", meinte ich und hatte die Augen geschlossen. Clifford, dieser verräter erhob sich und lief direkt zu dem Amerikaner, denn er viel zu sehr ins Herz geschlossen hatte. Warum auch immer brauchten Bruce und Clifford seit neustem besonders vile Aufmerksamkeit, was vielleicht auch mit der Abwesenheit von Eleanor zutun haben könnte. Ich seufzte mal wieder und streichelte Bruces Fell. "Um wie viel Uhr gehst du wirklich schlafen?", wollte er wissen und setzte sich neben mich.
"Willst du das wirklich wissen?", fragte ich und schaute zu ihm.
"Sonst hätte ich nicht gefragt, Louis", antwortete er.
"Frühstens um Sechs", erwiderte ich und konzentrierte mich wieder auf das Fell meines Hundes, der zufrieden die Augen geschlossen hatten. "Und was machst du die ganze Nacht?", fragte er weiter. "Aufräumen, Tee trinken und vorallem sinnlos gegen die Wand starren", antwortete ich einfach weiter. Nachdem ich selber bemerkt hatte wie lästig es war nicht weiter zu kommen, hatte ich mir überlegt ihm immer zu antworten, wenn es gerade eben ging. Nun seufzt der Amerikaner.
"Mike hat auch immer Sinnlos gegen die Wand gestarrt - ich dachte immer er denkt nacht. Hat er wahrscheinlich auch, aber nicht so wie ich es dachte", erzählte Spencer und ich hatte das Gefühl, dass das Gespräch am Morgen uns einen Schritt weiter gebracht hatte.
War es nicht irgendwie witzig? Jeder wollte dem jeweils anderen helfen. Es gab eine Zeit in der ich Spencer hasste - ihn nicht Leiden konnte, weil er bei Harry war und ihm zuhören konnte. Ich war eifersüchtig, weil ich ihn für einen Idioten gehalten hatte. Spencer war vielleicht vieles, aber kein Idiot. Als ich ihn vor zwei Monaten am liebsten wieder heraus geschmissen hätte, war mir nicht klar, dass er meine letzte Chance war. Er war der letzte Zug in die richtige Richtung - ohne ihn wäre ich irgendwo gestrandet. Obwohl ich am Anfang alles dafür getan hatte, um ihm nicht mehr mitzuteilen als er eh schon wusste und ja so weit von mir festzuhalten wie es eben noch ging, waren wir nun auf dem beste Weg Freunde zu werden. Richtige Freunde. Freunde die durch dick und dünn laufen. Ich wollte sowas nie. Vorallem nicht mit Spencer, aber vielleicht war es das beste was mir und auch ihm passieren konnte.
Er war die erste Person, die mich nach allem verstanden fühlen gelassen hat. Als wüsste er ganz genau wie es war sich einsam, verloren und ohne Zuhause zu fühlen. Als wäre er schon einmal an meiner Stelle gewesen.
Ich kannte Mike nicht, aber ich glaubte viel eher, dass er sich selber in mir sah und nicht Mike.
A/N: Ich bin so froh, dass es mit Louis endlich weitergeht hahah.
Danke, dass so viele die Geschichte lesen! Danke für die Votes und Kommentare. ❤
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