Die Panikattacke
Mittlerweile hatten wir Amerika ein weiteres Mal hinter uns gebracht und fuhren nun durch Deutschlands Hauptstadt Berlin. Wir waren vor einer guten Stunde gelandet und es war bereits dunkel. In zwei Wochen würde unser Album erscheinen und in ein einhalb Monaten begann unsere Tour in Manchester. Der Gedanke daran stimmte mich auf irgendeine Art fröhlich, aber die andere Seite wollte und brauchte eine Pause. Durch die paar Tage in Frankreich hatten wir keinen starken Jetlag, aber unsere innere Uhr war vollkommen beschädigt durch das viele Reisen.
Liam schaute sich gespannt um während mir alle paar Sekunden die Augen zufielen. Louis schlief bereits auf meiner Schulter und Niall lag halb auf Louis, halb auf mir. Alleine in den letzten sieben Tagen hatten wir vielleicht höchstens zehn Stunden schlaf bekommen, weswegen wir an anbietenden Situation einschliefen. Vermutlich war ich eingeschlafen, den Liam haute mir leicht gegen die Wange, weswegen ich die Augen aufschlug und ihn irritiert anblinzelte. Ich fragte mich schon länger wie Liam überhaupt noch klar denken konnte und sich um uns kümmerte, den er hatte sicherlich noch weniger schlaf als wir, aber war trotzdem immer da. Selbst Niall war an seiner Grenze und die musste man erst einmal erreichen. "Wir sind da", teilte er mir mit. Ich nickte ohne jeglichen Gedanken zu fassen. Ich hatte sogar vergessen in welchem Land wir waren oder welchen Wochentag wir hatten. Nicht einmal das Datum fiel mir ein, den ich hatte in den letzten zwei Wochen sämtliche Zeitzonen durchlebt, dass ich immer und überall schlafen konnte. Ich schnallte mich ab und wollte aufstehen, aber Louis klammerte sich an meinen Oberarm. Er schlief noch - Niall ebenfalls. "Du Niall, Ich Louis", gab ich mit wenigen Worten Liam zu verstehen. Ein Glück, dass unser Gepäck bereits in den Zimmer stand. Ich nahm einfach irgendeinen Schlüssel entgegen, der mir hingehalten wurde und lief zu der Nummer, welche mein Zimmer für die nächsten drei Nächte kennzeichnete. Die Frau an der Rezeption hatte mir auch einen Schlüssel für Louis Zimmer gegeben, aber ich konnte keinen weiteren Schritt mit ihm machen, weswegen ich ihn einfach im Bett absetzte und mich schnell in bequeme Sachen packte.
"Harry", quängelte er wie ein kleines Kind und blinzelte verschlafen. "Louis, was ist? Ich bin müde", fragte ich und schaute ihn an, während ich mitten im Raum stand. "Meine Klamotten", flüsterte er verschlafen und deutete auf seine schwarze Jeans. "Jetzt nicht dein ernst", grummelte ich, aber half ihm widerwillig aus seinen Klamotten. "Kalt", murmelte er. "Louis", zischte ich, weil ich bereits neben ihm lag. "Kalt", wiederholte er sich und krabbelte unter die Decke. "Schlaf jetzt oder ich schmeiße dich aus meinem Bett", antwortete ich und legte mich auf den Rücken. Er rutschte zu mir und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Leise seufzte er und ließ mein Herz ein wenig zu schnell schlagen.
Ich war plötzlich hellwach, den mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Brust. Was war den jetzt los? Alleine die Geste wie er sich noch enger an mich kuschelte ließ mein Herz nicht langsamer schlafen. Ich nahm seinen Duft viel intensiver wahr und spürte ein kribbeln in meinem Bauch. Wurde ich jetzt krank oder was passierte? Louis Hand, die direkt über meinem Herzen lag, bewegte sich leicht und er grummelte in meine Halsbeuge. "Bekomm jetzt keinen Herzinfarkt", flüsterte er verschlafen. Ich war mir sicher, dass er Morgen keine Ahnung mehr hatte, wodrüber wir heute gesprochen hatten, den wenig später atmete er gleichmäßig gegen meinen Hals. Die Worte meiner Schwester kamen mir in den Sinn.
"Bei der Person, die du liebst rast dein Herz und du fühlst dich bei dieser Person einfach wohl."
Ich hatte sie gefragt wie es sich anfühlte verliebt zu sein, weil ich in der fünften Klasse dachte mich verliebt zu haben. Irgendwann hatte ich ihre Worte vergessen, aber in diesem Moment kamen mir genau diese Worte in den Sinn. Alleine der Gedanke daran lies mich schwitzen, weil sich Panik in mir breit machte.
Dieses Herzklopf hatte ich bei Eva nicht empfunden. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich hatte mich nicht in Louis verliebt, weil bei Eva hatte ich das alles nicht empfunden. Ich wusste, dass ich sie liebte. Ich hätte mich zu dem Zeitpunkt mal fragen sollen, woher ich das wusste.
Am darauffolgenden Tag fühlte ich mich noch schlimmer als alle anderen davor. Ich war müde und meine Muskeln schmerzten. Es war fast unerträglich, aber irgendwie schaften es die anderen mich durch den Tag uu ziehen. Ein langweiliges Interview bei der Bravo, ein Zeitschriften Magazin, welches den ganzen Klatsch und Tratsch aus der Presse fischte und unnötigerweise ein weiteres Mal druckte. Typisch Tennie Magazin eben. Der Tag darauf, der wie ich gelernt hatte ein Donnerstag war, stand ein Fotoshooting an und ich durfte mir anhören wie grässliche Augenringe ich doch hatte. Danke, ich glaube eher weniger, dass ihr wunderschön ausseht, wenn igr fast gar nicht mehr schläft. Niall schlief bei dem besagten Fotoshoot ein, weswegen es einige Fotos von ihm beim schlafen gab, die wir alle niedlich fanden, ihm aber nichts erzählten. Liam wollte Niall wecken, aber wir hielten ihn davon ab, weil wir alle froh waren den aufgekratzten Iren von der Backe zu haben.
Am Abend freuten wir uns alle auf unser Bett. Diese Rechnung hatten wir ohne unsere Fans gemacht, die vor unserem Hotel standen und nur auf uns gewartet hatten. Obwohl wie alle nurnoch schlafen wollten, blieben wir eine ganze Weile bei ihnen und machten Fotos und unterhielten uns mit ihnen. Unsere Fans konnten auch nichts dafür, dass wir viel zu viel Stress hatten. Ich lachte gerade über den Witz eines Fans als Liam mich in Richtung Tür schob und ernst schaute.
"Du solltest Louis nach gehen", sagte er. Erst in diesem Moment realisierte ich, dass Louis nicht mehr bei uns stand. "Wo ist er?",fragte ich irritiert. "Geh!", zischte Niall. Ich war vollkommen verwirrt, weil ich nicht wusste was passiert war. Trotzdem ging ich ihm nach, den ich vermutete, dass er in seinem Zimmer war. Ich war vollkommen in dem Gespräch mit dem Fan vertieft, dass ich überhaupt nicht mit bekam, dass er gegangen war. Zügig lief ich die Treppen herauf, weil ich glaubte der Aufzug sei zu langsam. Ich spürte wie ich bei jedem Schritt müder wurde. An Louis Zimmer machte ich halte, ich klopfte und wartete auf ein Wort von ihm, aber es blieb still. Auch nach dem zweiten Klopfen geschah rein gar nichts. Was war bloß passiert? Warum habe ich ihm nicht meine Aufmerksamkeit geschenkt? Panik und Sorge bahnten sich ihren Weg durch meine Gedanken.
"Louis?", fragte ich und klopfte ein weiteres Mal. "Was willst du, Harry?", fragte er patzig. Erst dachtw ich, ich hätte irgendetwas falsch gemacht, aber dies hatte ich nicht. Das wurde mir bewusst als ich ihn schluchzen hörte.
POV. Louis
Ich hörte das klopfen von Harry nur ganz weit in der Ferne. Mein Herz raste und mir war schwindelig. Ich atmete schneller und hatte trotzdem das Gefühl zu ersticken. Ich wusste was gerade mit mir passierte und ich dachte ich würde es nie wieder bekommen. Eine Panikattacke überrollte mich, nachdem ich mit den Fans gesprochwn hatte. So viel Erinnerungen von den früheren Tagen prasselten auf mich herein. 2011 war kein schönes Jahr für mich und alles noch einmal Revue passieren lassen, brachte einen ganzen Schwung Panik auf mich ein.
"Du hast es nicht verdient in der Band zu sein!"
"Deine Stimme ist nicht schön."
"Niall sollte alle deine Solos bekommen."
"Du bist zu dick."
"Harry mag dich eigentlich gar nicht. Er ist nur aus Mitleid mit dir befreundet."
"Die anderen sind zu gut für dich!"
Alle diese Sätze wiederholten sich immer und immer wieder in meinem Kopf. Ich spürte nicht wie ich ins Bett fiel und wie mir der Schweiß über die Stirn rannte. Ich sah die Gesichtee von damals, die mich so ernst anschauten und diese Worte zu mir gesagt hatten. Ich sah mich selbst, der heulend in Harrys Bett lag und ihm nur eine Last war. So oft sagten die Menschen zu mir, dass ich es nicht wert bin, dass ich es sowie zu nichts bringen werde. Als ich das erste Mal vor dreißig Tausend Menschen stand und sang verschwanden diese Gedanken, den das Gefühl war zu berauschend, aber als Simon am nächsten Tag meinte, mein Mikrophon müsste leiser gestellt werden. Brach mein Herz in Eintausend Teile. Ich fühlte mich noch schlechter als vorher und in diesem Moment glaubte ich ihm, den ich hatte das Gefühl er hatte Recht.
Ich wusste nun, dass ich eine besondere Stimme habe, dass nichts von Simons dummen rum gelaber stimmte, aber ich hatte Angst, dass sich dieses Jahre 2011 wiederholte, den ein weitered Mal würde ich es nicht aushalten.
"Louis?"
Harrys Stimme drang zu mir durch, weswegen ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. "Was willst du, Harry?", fragte ich und klang genervter als ich eigentlich wollte. Es herrschte kurz Stille, aber ich konnte diese nicht halten, weil ich leise aufschluchzte.
"Louis, lass mich rein!" Harry Stimme drang zu mir durch, aber meine Panik überschwabte mich ein weiteres Mal. Ich hörte wie sich die Tür öffnete, aber mich interessierte es nicht wie er herein gekommen war. Ich rollte mich zusammen, weil ich mich so klein machem wollte wie nur möglich. Zwei Arme schlangen sich um meinen Körper, weswegen ich zusammenzuckte und anfing zu zittern.
"Pscht. Ich bins", flüsterte Harry mir ins Ohr und drückte mich an ihn. Panisch krallte ich mich an ihn, weswegen er mich noch stärker umarmte. "Ich bin ja da", redete er weiter und strich mir durch die Haare, weil er wusste, dass mich dies beruhigte. Ich hatte schon lange keine Panikattake mehr. Ich vermutete, dass ich wieder eine Panikattake hatte, weil ich in den letzten Monaten viel zu viel Stress hatte.
Ruhig strich er mir durch die Haare und wog mich in seinen Armen hin und her. Langsam nahm die Panik ab, weswegen die Tränen weniger wurden. Harrys Arme, die er um mich gelegt hatte gaben mir so viel Kraft, dass ich nach einigen Minuten wieder aufschauen konnte. Müde schaute ich ihm in die Augen. Ich spürte seinen Herzschlag, der ein bisschen zu schnell war, mich aber trotzdem beruhigte.
"Was war los?", wollte Harry wissen und strich mir über den Rücken. Ich zuckte mit den Schultern und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Mir fielen immer wieder die Augen zu, weil ich mich so sicher fühlte. "Louis, du hattest eine Panikattacke", erinnerte er mich daran, weswegen ich die Augen zusammen kniff. Ich hasste es eine Panikattake zu haben - okay, wer mochte sowas schon? Aber ich fühlte mich immer Schwach, den jedes Mal kam Harry und tat so als wäre ich ein kleines Kind. Ich hasste es, aber zur selben Zeit mochte ich es, wenn er mich in den Arm nahm und mir sagt das alles wieder gut wird.
Eleanor konnte soetwas nicht, den sie hatte nicht diesen Beruhigungs Effekt. Harry schafte es immer alle meine Sorgen vergessen zu lassen. Ich wusste sekver nicht warum, aber ich hatte eben den besten, besten Freund der Welt.
"Die Fans", flüsterte ich. Harry seufzte hörbar. "Was haben sie gesagt?", wollte er wissen und lehnte sich gegen mich. "Meine Stimme", stotterte ich," sie sei nicht gut genug." Harry schüttelte den Kopf, aber bevor er etwas sagen konnte, hatte ich wieder das Wort ergriffen. "Es hat sich so angefühlt wie damals und ich wusste was passieren würde, weswegen ich schnell abgehauen bin", fuhr ich fort und schloss erschöpft die Augen. "Tut mir Leid, dass ich es nicht sofort gemerkt habe", flüsterte Harry leise. "Ist schon gut", erwiderte ich und lehnte mich gegen ihn.
"Irgendwann wird alles besser", versicherte Harry mir," irgendwann wird der Stress weniger."
Irgendwann. Ja irgendwann, aber wann war irgendwann? Wie lange konnte man so einen Stress aushalten? Zayn hatte wirklich das richtige getan. Ich hatte ihm geholfen den finalen Schritt aus diesem Teufelskreis zu gehen. Wir hätten viel, viel früher aushören sollen, aber manchmal muss man eben eine Notbremsung machen, aber die Frage ist, ist es bei einer Notbremsung nicht schon zu spät? Wir waren alle völlig fertig, aber keiner gönnte uns eine Pause. Was musste erst passieren, damit wir Urlaub bekommen, den wir alle dringend nötig hatten?
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