Die Musikindustrie
POV. Harry
Ich strich meine Locken zurück und biss mir nervös auf die Unterlippe. "Du weißt, dass du dies nich tun musst, oder?", fragte Elijah, der mir über meinen Oberschenkel strich. Ich saß im Auto vor dem Haupthaus von Columbia Records - ich hatte ein Meeting mit Jeff angeordnet, der fast freudig ins Handy geschrien hatte, da ich wieder da war. "Ich möchte aber", antwortete ich und ergriff Elijahs Hand," ich will mich nicht verstecken, verstehst du?" "Ich verstehe dies", antwortete er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Manchmal wünsche ich mir, dass ich mich nicht ständig vor Tausend Leuten rechtfertigen muss", gedtand ich und seufzte.
"Harry, du bist wie dafür gemacht auf der Bühne zu stehen", erwiderte er und strich mir die Locken aus dem Gesicht," die Bühne, sie ist dein Zuhause." "Vielleicht", murmelte ich," doch stell dir mal vor, dass ich ganz normal durch die Straßen rennen könnte." "Wer sagt, dass du dies nicht kannst, Harry?", fragte er und schaute mich einfach an. "Naja, kann ich sowas denn ohne direkt überrannt zu werden?", stellte ich eine Gegenfrage.
"Wir waren zusammen im Urlaub, zusammen in Paris und auch schon hier in LA. Du machst dir viel zu viele Gedanken", meinte er und grinste. "Irgendwann wird sowas mal daneben gehen", prophezeite ich unsicher. "Dann ist dies eben so", beruhigte er mich," ich liebe dich und damit meine ich auch die Seite, mit der du nicht klar kommst - die Seite, die dich ausmacht." "Meine Berühmtheit?", fragte ich irritiert. "Nein, die Musik", antwortete er lächelnd. Ich nickte und atmete tief ein.
"Du schaffst das, Baby", teilte er mir mit und nahm mein Gesicht in seine Hände, um seine Lippen mit meinen zu verbinden. Ich nickte etwas durch den Wind und drückte ihm einen Kuss auf die Nase. "Ja, ich schaffe das!", sagte ich überzeugt. "Das wollte ich hören. Schreib mir einfach, wenn ich dich abholen soll", erwiderte er, wodrauf ich nur mit einem nicken antwortete.
Jetzt würde ich also mit Jeff sprechen. Ich hätte mir das alles wirklich genauer durch den Kopf gehen lassen sollen, aber nun ging ich auf den Haupteingang zu. Die Menschen liefen desinteressiert an mir vorbei und ich wischte meine schwitzigen Hände an meiner Hose ab. Ich hatte panische Angst davor, dass er mich auslachen würde oder schlimmer, mich zwingen würde jemanden in der Öffentlichkeit zu daten, denn ich überhaupt nicht liebte.
Als ich an zwanzig Mitarbeitern vorbei gelaufen bin, denen ich nicht einmal ins Gesicht schauen konnte, stand ich vor der Tür, die vielleicht mein Leben verändern würde. Nun wollte ich dieses Gespräch nicht mehr führen - ich wollte mich hinter hohen Mauern verstecken und eine Person vorgeben, die ich gar nicht bin. Ein weiteres Mal strich ich mir die Locken aus dem Gesicht und biss mir auf die Unterlippe. Mit zitternden Händen klopfte ich an. Jeffs Stimme kam zu mir hindurch und unsicher öffnete ich die Tür des Konferenzraums.
Er saß auf einem der Stühle und schaute mich an. "Harry, was ist bloß in dich gefahren?", fragte er ein wenig aufgebracht. Ich konnte seine Wut irgendwie verstehen. Wer würde dies nicht tun? Er wusste nicht einmal warum ich genau einfach untergetaucht bin. Ich wäre an seiner Stelle wahrscheinlich auch nicht vor Freude in die Luft gesprungen.
"Es tut mir Leid, Jeff", sprach ich ehrlich," ich wollte keine Probleme bereiten." "Hast du aber, Harry", antwortete er und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Wie gesagt, es tut mir Leid", erwiderte ich und setzte mich ebenfalls an den Konferenztisch, an den rund zwanzig Menschen passten - nun waren wir hier zu zweit.
"Weswegen bis du denn sonst wohin abgehauen?", fragte er und faltete seine Hände auf dem Tisch," war es wegen einer Frau?"
Warum glaubte eigentlich jeder, dass ich etwas mit einer Frau hatte? Es machte mich wütend, dass Menschen glaubten, dass Frauen für mich nicht mehr waren als Objekte oder ein lustiger Zeitvertreib. Früjer als sechzehn jähriger dachte ich, dass die Darstellung dieser Images uns wirklich weiter brachte und irgendwann einfach verfliegen würde. Wie naiv konnte ich überhaupt sein? Acht Jahre lang hing ich jetzt schon hinter diesem Image, welches mich oftmals um die Geduld gebracht hatte. Irgendwann fing ich zwar damit an es zu akzeptieren - einzusehen, dass es eben mein Schicksal war so gesehen zu werden, aber schöner wurde es für mich nicht. Frauen schmissen sich mir an den Halz obwohl ich rein gar nicht's von ihnen wollte. Ein nein akzeptierten sie nicht und dies konnte wirklich traumatisierend werden, wenn eine Frau, die fast doppelt so alt ist wie man selber aufeinmal etwas von einem wollte. Acht Jahre lang konnte ich mir dies schon antun, aber es war noch kein Ende in Sicht - wahrscheinlich würde es damit niemals enden.
"Warum glauben alle, dass ich so scharf auf eine Frau bin?", fragte ich angepisst," als obves nicht's wichtigeres im Leben geben würde, als dir Traum Frau zu finden." "Harry, was willst du mir mitteilen?", fragte Jeff irritiert. "Jeff, ich habe einen Freund und ich habe es satt, dass alle mich als den Typen sehen, der jede Frau nimmt, die nicht bei drei auf dem Baum sitzt!", erklärte ich ihm wütend. Es war einfacher es auszusprechen als ich gedacht hatte.
Stille kehrtr ein und nervös biss ich mir wieder auf die Unterlippe. Er schaute mich einfach nur an und ich schaute ihn einfach nur an. Sollte ich jetzt noch etwas sagen oder es lieber lassen? War dies eine schlechte Idee? Würde er mir den Vertrag kündigen? Würde ich einsam auf der Straße enden, weil ich kein Geld mehr verdienen würde?
"Harry", sagte er ruhig," du weißt wie hard es in der Industrie ist." Ich senkte meinen Kopf. Was genau hatte ich mir auch dabei gedacht, es ihm zu sagen? Als ob es etwas ändern würde. Die Musikindustrie bestand aus homophoben Arschgeigen, die überhaupt keine Ahnung von Liebe haben. Für sie zählt nur das Geld - die Aufmerksamkeit. Es interessierte sich eigentlich niemand für die Künstler, die unter dem Druck kapput gingen, weil sie jemand sein mussten, der sie nicht waren.
Sam Smith durfte sich auch erst nach sieben Jahren Karriere outen. Zugegeben, bei mir waren es nun schon acht, aber der springende Punkt ist, dass sowas kein einfacher weg war. Ich konnte nicht einfach hier herein spazieren und glauben, dass ich in die Welt Posaunen kann, dass mir das Geschlecht meines zukünftigen Partners egal sei. Ich konnte nicht davon ausgehen, dass ich Elijah als meinen Freund in der Öffentlichkeit vorstellen durfte. Dies alles war mein Traum gewesen - meine kleine Traumvorstellung, die wie eine kleine Blume in meinem Kopf aufgekeimt war. So war nicht die Realität. Ich würde dies nicht bekommen. Es war eben einfach falsch man selbst zu sein.
"Du kannst nicht einfach alles hinschmeißen", meinte er ruhig. "Warum interessiert es überhaupt irgendwenn?", fragte ich frustriert," ist es nicht vollkommen egal, wer an meiner Seite steht?" "Nein, also für mich schon, aber für so viele andere Menschen dadraußen nicht", erklärte er mir," Gerüchte würden nur noch schlimmer werden. Menschen würden dich nicht mehr ernst nehmen und glaub mir, manchmal ist es einfacher jemand zu sein, der man nicht ist."
War es nicht schrecklich? Es war das Jahr 2018 und man konnte noch immer nicht zu seiner Sexualität stehen, weil es noch viel zu viele Menschen gab, die dich für sowas verurteilen würden.
"Jeff, dies ist keine Bitte!", erklärte ich ihm etwas lauter," ich will nicht langer hinter dicken fetten Mauern sitzen. Ich saß dort lange. Habe versucht nicht mehr ich selber zu sein. Hab meine Gefühle versteckt - sie versucht zu verdrängen, weil ich nicht's verändern wollte. Es war wirklich einfacher jemand anderes zu sein - jemanden, denn es überhaupt nicht gibt, aber es hat mich unglücklich gemacht. Es hat mich an einen der tiefsten Punkte meines Lebens gebracht und an diesen Ort möchte ich nicht zurück. Ich weiß, dass dies vielleicht einen riesen Schlag in meine Karriere sein kann, aber es könnte auch genauso gut andersherum sein."
Ich atmete schwer und fuhr mit meinen Händen über die Stuhllehne. "Ich liebe Elijah und dies hat nicht's mit ihm zutun. Ich würde dies auch wollen, wenn es ihn nicht geben würde, aber ich möchte ihn nicht vor der Welt verstecken", fuhr ich etwas leiser, schon fast zurück haltend fort. Ich war mit dem Punkt, dass ich dies auch wollen würde, wenn er nicht da wäre, nicht ganz ehrlich. Diesen Schritt würde ich wahrscheinlich nicht gehen, weil er die Person war, die mir gezeigt hatte wie ich ich selber sein konnte.
"Harry, es ist wirklich lobenswert, aber-", redete er, aber so schnell konnte er den Satz nicht beenden. "Jeff, ich bin lieber ich selber als erfolgreich", teilte ich ihm bissig mit. Er schaute mich baff an und nickte. Ich wusste selber nicht wie ich überhaupt so darüber reden konnte - wie ich mich selber so gut vertreten konnte.
"Es ist nicht von heute auf Morgen getan. Ich muss erst einmal mit deinem PR-Team und all den anderen reden", erwiderte er und raufte sich die Haare. "Mir ist dies bewusst", erwiderte ich nickend," es ust nur so, dass es so vielen Menschen helfen würde, wenn sie merken, dass nicht nur sie so fühlen sondern berühmte Menschen auch. Ich kann selber diese Seite nicht an mir erklären, die denn ganzen Scheiß liebt, der eher Frauen hinterher gesagt wird, aber ich tue es und ich empfinde es nicht als schlecht - ganz im Gegenteil. Freddie Mercury zum Beispiel, er hatte einen riesen Erfolg obwohl er öffentlich Homosexuel war. Ich verstehe das Problem nicht!" Jeff nickt erneut. "One Direction war schrecklich für mich", gestand ich offen. Spencer wäre stolz auf mich. Ich musste ihn auch noch anrufen, um ihm meine Entscheidung mitzuteilen. Er würde diese nicht hut heißen, aber ich würde Louis nicht besuchen. Er entschied sich dazu, dass er mich nicht sehen wollte - mehrfach. Ganz tief in meinem inneren war klar, dass ich in Sekunden am Flughafen stehen würde, wenn er mich in seiner Nähe haben wollte. Er war mir wichtig - eigentlich viel zu wichtig, aber er war eben eine einzige schöne Erinnerung, die leider ein bitteres Ende bekommen hatte. Doch niemand sagte, dass dies das Ende sein musste. Wir waren beide noch da - wir liefen beiden noch um die Welt und irgendwann, dann würden sich unsere Wege kreuzen - dies hatten sie immer getan und dies würden sie auch wieder tun.
"Wieso?", fragte er interessiert. "Du kennst mein Image und sein wir mal ehrlich, ich war sechzehn als sie mir dieses gaben", erklärte ich knapp. "Die Musikindustrie ist hart, Harry", erwiderte er nickend," eigentlich nicht's für Kinder oder Menschen im generellen, aber für manche ist es das Zuhause, ihr Zufluchtsort. Wie gesagt, jemand anderes zu sein ist für manche die beste Lösung." "Nicht meine", sagte ich abschließend.
Seit Jahren arbeitete ich daran mich selber zu finden. Nachdem ich die Leidenschaft fand, die mich ausmachte - die Musik - dachte ich, dass ich mich gefunden hatte, aber mit sechzehn sowas zu behaupten war dumm und bescheuert. Simon brachte uns bereits zu der Zeit an unsere Grenzen und Louis war die einzige Person, die mich am Boden hielt, wenn es zu weit hinaus ging. Zwei Jahre Alters Unterschied klang klein, aber im Teenager alter eben doch ziemlich weit. Er war mein Vorbild - die Person, zu der ich herauf schaute. Vielleicht war dies auch einen der Gründe warum ich mich in ihn verliebte. Er gab mir das Gedühl von Sicherheit und Geborgenheit wie ich es nur von Zuhause kannte - es lag daran, dass er lange Zeit mein Zuhause war. Wir reisten von Stadt zu Stadt, von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent. Ich war selten Zuhause, ich verlor den Kontakt, der sowieso schon nur noch zu denn nötigsten Feiertagen bestand hielt und fühlte mich verloren. Irgendwas hatte mich immer darin gehindert ich selber zu sein.
Ob es mein Bruder war, der mich damals schikanierte.
Ob es die Geselschaft war, die mich schräg ansah wenn ich etwas aus dem Kleiderschrank meiner Mutter trug.
Ob es Simon war, der mich zum Frauen Held machte, weil er das Potenzial dazu in mir sah.
Oder Menschen, die mir von Tag zu Tag begegneten und mich für irgendwas verurteilten - mich wie eine Puppe behandelten. Als wäre ich ein Tier im Zoo, welches nur zum anschauen da war.
Schon immer stand irgendwas zwischen der Freiheit und mir.
"Wenn du dir etwas kaufen könntest, was Geld niemals bezahlen könnte, was wäre es?"
"Freiheit!"
Ob es nur ein Unüberlegter Gedanke war, denn ich damals hatte oder die bittere Wahrheit, die in mir schrie und gehört werden wollte, wusste ich nicht. Am Ende war es dann doch nur die Wahrheit, die ich in mir verborgen hielt - wie alles was ich liebte. Es war ein Fakt, dass ich durch denn Bruch von One Direction aus mir heraus brach. Es war wie das Katapult, welches mich aus mir heraus schoss. Es war etwas gutes, oder nicht? Ich hatte langsam annähernd das Gedühl, dass ich mich in meinem Körper wohl fühlte.
Ich wusste, dass ich für diese Freiheit kämpfen musste, aber dies würde ich tun, weil dies war was ich wollte. Ich wollte frei sein, die Musik machen, die ich wollte und mich nicht länger verstehen. Ich wollte ins Licht springen und es gab keinen Weg mehr zurück, wenn ich erst einmal dort drin stehen würde. Es wäre eine Einbahnstraße, aber auf der fuhr ich bereits seit dem aus von One Direction. Ich hatte nie eine Wahl umzukehren. Beziehungsweise hatte ich nie denn willen dazu. Ich war glücklich - endlich auf dem richtigen Weg die Person zu finden, die ich wirklich war. Wer würde sich umdrehen und zurück gehen, weil das Auto es nicht tun würde? Wer würde nicht in den Rückspiegel schauen und lächeln?
Ich wusste, dass Louis dies nicht tun würde, weil er selbstlos war. Er stellte an erster Stelle andere - vorallem mich stellte er an erster Stelle. Als wäre ich seine erste Priorität. Lange Zeit wünschte ich mir nicht's lieber als das, aber nun war ich froh, dass ich dies nicht war. Wäre ich überhaupt so weit gekommen? Wahrscheinlich nicht.
"Und wie war's?", fragte mein Freund freudig und reichte mir einen Kaffee, denn er bei Starbucks gekauft hatte. "Weniger schlecht als ich erwartet hatte, aber weniger gut als ich gehofft hatte", antwortete ich, nahm ihm den Kaffeebecher aus der Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Und was sagt mir dies jetzt?", wollte er wissen und fuhr davon. "Naja, ich hab Jeff alles erzählt, was ausgesprochen gut funktioniert hat", erzählte ich und nippte an dem Kaffee," er wollte mir dann mitteilen, dass dies nichg gut für meine Karriere enden kann und ich meinte dann, dass ich lieber ich selbst wäre als erfolgreich." "Ich wusste gar nicht, dass du so schlagfertig bist", erwiderte er grinsend. "Ich auch nicht, aber es hat irgendwie einfach funktioniert", meinte ich begeistert. "Ich bin stolz auf dich, Baby", sagte er und legte wieder seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich legte meine Hand auf seine und lächelte glücklich.
Ich war noch lange nicht am Ziel, aber der Weg war das Ziel, nicht?
Während mein Auflauf gerade im Ofen war, wählte ich Spencers Nummer. Ich sollte mit ihm sprechen, vorallem über meine Gedanken, die mich ja bereits schon einen Schritt weiter gebracht hatten. Vor drei Jahren hätte ich niemals alles ausgeplaudert, was ich gedacht hätte, aber Spencer hatte mir wirklich gezeigt, dass dies gut war. Es war befreiend und sich eine Meinung einer Außenstehenden Person zu holen war manchmal gar nicht so verkehrt. Ich hatte dies bereits einmal erwähnt, aber ich war unglaublich froh ihn kennengelernt zu haben. Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nicht einmal das Flugzeug gefunden, welches mich zu Zayn gebracht hätte.
Summend räumte ich die Spühlmaschine ein, während ich darauf wartete, dass Spencer abhob. Elijah schaute irgendwas am Fehrnsehn. Irgendeine Dokumentation über Europa - eben etwas, wofür er sich interessierte. Er wollte mir eigentlich helfen, aber ich hatte ihn dazu gezwungen sich hinzu setzen und diese Doku zu schauen. Ich kam in der Küche auch alleine klar. Ich trug eine rosa Kochschürze, die Niall irgendwann mal vorbei gebracht hatte, weil er fand, dass pink mir besser stand und räumte die Küche auf.
"Hallo?", meldete sich Spencer nach dem dritten Versuch ihn zu erreichen.
"Hey, Spencer!", begrüßte ich ihn und lehnte mich an die Arbeitsfläche und schaute aus dem Fenster. Er hörte such schon fast ein wenig außer Atem an. "Hey, Harry", erwiderte er," ich war gerade unter der Dusche, deswegen konnte ich nicht so schnell ran gehen." "Ist schon okay", erwiderte ich und lachte leise," ich wollte dir nur mitteilen, dass ich wieder Zuhause bin." "In LA?", fragte er nach und wirkte ein wenig ruhiger. "Ja, ich sehe keinen Sinn darin Louis wieder zu sehen. Er wollte mich nicht sehen, verstehst du? Außerdem hatte ich letztens ein hilfreiches Telefonat mit Niall. Er meinte, dass ich sofort geflogen wäre, wenn ich dies wirklich gewollt hätte", erklärte ich mich. "Damit hat er vermutlich Recht", stimmte er mir etwas abwesend zu. "Ist dies auch okay für dich?", fragte ich etwas unsicher.
Er hatte es mir vorallem gesagt, weil er Angst um Louis hatte - warum auch immer. Ich verstand seine Angst nicht. Er kannte Louis kaum, wieso hatte er dann Angst um ihn? Ich konnte Angst um ihn haben, aber diese Angst war nicht groß genug, um mich wirklich in den nächsten Flieger zu setzen.
"Harold, es ist deine Entscheidung", erwiderte er und ich hörte ihn ausatmen," ich bin vor einigen Tagen nach Louis gefahren." "Du bist was?", fuhr ich ihn an," wieso?"
Perplex starrte ich einen Punkt in der Küche an. Ich verstand ihn nicht - konnte ihn nicht verstehen.
"Du konntest es nicht nach empfinden wie es mir nach den Brit Awards ging. Harry, ihm geht's echt nicht gut. Ich wohne jetzt bei ihm - ich weiß noch nicht für wie lange, aber ich werde ihm helfen so wie ich dir geholfen habe", erklärte er mir. "Louis hat als dies sich selber zuzuschreiben!", giftete ich ihn an, weil ich wütend war. Es gab keinen richtigen Grund dazu. Es störte mich einfach, dass er zu Louis fliegen konnte und ich nicht. Ich brachte es einfach nicht übers Herz. "Nein hat er nicht", antwortete der Amerikaner und schüttelte mit großer Wahrscheinlichkeit den Kopf.
"Ich verstehe nicht warum du sowas für ihn machst", gab ich offen zu.
"Weil es das richtige ist, Harry", erklärte er mir," es ist okay, dass du es nicht kannst, aber irgendwer musste nach ihm sehen - ihm helfen." Innerlich schrie ich, dass ich dies tun wollte. Ich wollte ihm immer zur Seite stehen, aber irgendwann ist dieser Wille einfach verflogen. "Ich wollte nicht Schuld sein, Harry", flüsterte er und den nächsten Teil konnte ich kaum verstehen," nicht schon wieder."
Danach brach die Leitung und stille kehrte ein. Ich war wütend, weil ich sein Handeln nicht verstand. Aufgebracht schmiss ich das Handy auf die Arbeitsfläche, an der ich vor wenigen Sekunden noch gelehnt hatte. Im Inneren wusste ich, dass Spencer genau das richtige tat - eigentlich war ich ihm nicht böse, aber in diesem Moment nicht.
Im Türrahmen blieb ich stehen. Ich verstand seine Denkweise nicht, weil ich ihn eigentlich gar nicht verstand. Was kannte ich schon groß von Spencer? Was wusste ich über ihn, was ich nicht mit ihm erlebt hatte? Er hatte auch seine Bedenken, seine Ängste, Sorgen und Probleme, aber niemals sprach er sie auch nur an. Ich kannte rein gar nichts über ihn. Ich wusste ledeglich, dass er nicht mehr mit seinee Familie sprach, aber er hat nie erzählt warum nicht. Er hat jedes Mal abgeblockt, wenn eines dieser Themen auf ihn zukam.
"Harry, alles okay?", fragte Elijah, der sich umgedreht hatte. "Ich hab mit Spencer gesprochen", antwortete ich und legte mich zu ihm. "Ist irgendwas passiert?", fragte er und drückte mir einen Kuss ins Haar. Ich wollte nicht, dass er wieder einmal dachte, dass Louis mir wichtiger wäre - obwohl ich ihm bereits gesagt hatte, dass ich mich für ihn entschieden hatte. Er sollte nicht denken, dass er auch nur einen Prozent hinter dem Engländer stand, aber ich wusste nicht ob dies klappte.
"Spencer ist nach Louis geflogen", erklärte ich leise und vergrub meinen Kopf in seinem T-Shirt und er strich mir sanft über den Rücken. Seine Doku hatte er auf stumm gestellt und aus diesem Grund hörte ich nur einen Herzschlag, der ein wenig schneller schlug als normal. "Ich weiß auch nicht, aber irgendwie stört es mich", gab ich zu und erst da merkte ich wie unglaublich bescheuert sich dies überhaupt anhörte," 'Tschuldige, dies macht überhaupt gar keinen Sinn." "Ist schon okay, Baby", flüsterte Elijah. "Es ist irgendwie komisch, wenn andere mehr über ihn wissen als ich, weil es mal Zeiten gab, da kam kein Blatt zwischen uns und nun sind dort ganze Ozeane", erklärte ich mit geschlossenen Augen. "Ich verstehe dies, aber ich kann auch Spencer verstehen", meinte er und strich mir durch die Locken, die bereits wieder etwas länger geworden waren. "Wusstest du, dass er noch nie über seine eigenen Probleme geredet hat", lenkte ich das Thema wieder in eine andere Richtung. Vorsichtich drehte ich mich auf den Rücken und schaute an die Decke. Elijahs Hände lagen auf meinem Bauch und ich lächelte zufrieden. "Vielleicht will er nicht oder er hat keine", meinte mein Freund nachdenklich. "Er sagt, dass reden die beste Methode ist, aber selber tut er dies nicht", murmelte ich und schloss die Augen. "Nicht jeder redet gerne darüber- jenachdem was ihn eben beschäftigt", sagte er und ich nickte.
"Danke, dass du hier bist", flüsterte ich ehrlich und drehte mich wieder auf den Bauch, um ihm in die Augen sehen zu können. Seine grauen Augen schauten in meine und mein Herz schlug ebenfalls schneller. "Immer, Baby", erwiderte er leise und strich mir über die Wange," ich liebe dich." "Ich dich auch", gab ich zurück, lächelte kurz und drückte meine Lippen auf seine.
Leider musste dieser Moment zerstört werden, da der Auflauf, denn ich zubereitet hatte fertig war. Am liebsten wäre ich dort liegen geblieben und elendig verhungert, aber ich wollte dort liegen bleiben. Doch die Uhr, die ich mir gestellt hatte fing wie wild an zu piepen, weswegen ich aufstehen musste. Etwas bedrüppelt schaute ich Elijah an, der jedeglich amüsiert grinste und ebenfalls aufstand.
A/N: ich werde heute Abend noch ein Kapitel in Spencers Geschichte veröffentlichen - schaut vorbei! :)
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