Das letzte Konzert
"Harry!", rief er mir nach, weil ich schon fast zu meinem Zimmer rannte," warte!" Ich wollte nicht stehen bleiben, weil sein enttäuschtes Gesicht würde ich sicherlich nicht ertragen. Ich hasste es wenn andere enttäuscht von mir waren, weil sowas verschwand nicht einfach so, sowas würde immer irgendwie da bleiben. "Harry, jetzt bleib verdammt nochmal stehen!", rief er ernst. Aus irgendeinem Grund blieb ich stehen und er lied in mich hinein. "Tut mir Leid", murmelte ich. Ob ich dies sagte, weil er fast auf den Teppich in dem Hotelflur fiel oder, weil ich Kontakt zu Zayn hatte wusste ich nicht.
"Ach, Harry", seufzte Louis und schaute bemitleidend zu mir herauf. Warte, was? Er war nicht enttäuscht? "Wieso hast du nie was gesagt?", fragte Louis und schaute etwas gekränkt, aber nicht enttäuscht," wieso hast du aufgehört mit uns zu reden?" "Ich habe nicht aufgehört mit euch zu reden, aber Zayn war auch ein Teil dieser Band", antwortete ich, den ich wollte nicht, dass er so tat, als wäre Zayns Anwesenheit unwichtug gewesen.
Wir funktionierten nicht, wenn wir nur zu viert waren. Es würde nur funktionieren wenn wir zu fünft sind, aber Zayn war gegangen und wir hätten es alle tun sollen.
"Nun ist er aber kein Teil dieser Band mehr, Harry", erwiderte er ruhig. "Das heißt doch nicht, dass ich nicht mehr mit ihm reden kann", antwortete ich fassungslos. "Ich weiß, aber du musst auch mit uns reden", erklärte er. "Louis, ich habe nun einmal mit Zayn geredet, es ist meine Sache wem ich was erzähle!", antwortete ich verärgert. "Wie viel verschweigst du uns?", fragte Louis laut. "Das geht dich gar nichts an!", zischte ich aufgebracht und wandte mich von meinem besten Freund ab.
Ich wusste überhaupt nicht mehr was ich tun sollte. Das einzige was ich für einige Stunden tat war Panik schieben, heulen und die mini Bar leeren. Ich sah mit Sicherheit schreckliche aus, aber werde das in dieser Situation nicht? Ich hockte heulend auf dem Boden, drei Bierflaschen lagen auf dem Boden und meine Klamotten waren zerstreut.
Die Jungs würden mich nie wieder ansehen. Sie würden mich hassen und dann ende ich völlig alleine in irgendeinem Zelt, weil weder meine Familie noch meine Freunde mich sehen wollen. Wieso musste ich es auch mit jedem vergeigen? Warum konnte nicht einmal alles rund laufen?
"Harry, wir müssen gleich fahren!", teilte mir unser Bodyguard Paul mit und klopfte an meiner Tür. Am liebsten würde ich sitzen bleiben und mich selbst bemitleiden, weil wer anderes tat es ja nicht, aber dies konnte ich meinen Fans nicht antun. Trotzdem stand ich auf und machte mich etwas frisch, ich sah so aus als hätte ich die letzten sieben Nächte durchgeflennt, weil ich einfach eine Heulsuse bin und manchmal etwas zu emotional reagiere.
Ich ging in die Aula, wo Paul bereits wartete. Ich war der erste von den Jungs, die sich runter gertraut hatten. Der nächste war Niall, aber schaute mich nicht einmal an. Er tat als wäre ich nicht da, als hätte ich die Band verlassen. Vielleicht hatte ich die Band nicht verlassen, aber ich habe mich immer weiter von ihnen entfernt und hatte dies noch nicht einmal bemerkt. Ich bin Zayn hinterher gesprungen, aber ich hatte es noch nicht einmal gemerkt.
Liam war der nächste, der zu uns stieß, aber auch ehr würdigte mich keines Blickes. Ich schaute herunter, weil ich mich schlecht fühlte. Was konnte ich dafür, dass Zayn nicht mit ihnen redete?
Auch Louis kam zu uns, sein Blick traf meinen und ich schaute ihn entschuldigend an. Er wandte seinen Blick jedoch ab und redete mit den anderen beiden. Also stand ich alleine dort und schlang meine Arme um meinen Körper, weil ich mir selbst ein wenig trost spennden wollte.
Ich hatte doch einfach nur jemanden gesucht, der mit mir redete, den niemand anderes war da. Den anderen war es vollkommen egal wie es mir ging. Jeder kümmerte sich um sich selbst und da verurteilten sie mich, weil ich mit Zayn sprach? Zayn war noch immer unser Freund, es war egal, dass er seinen eigenen Weg gegangen war, den das änderte nichts an unserer Freundschaft. Der Weg vom Hotel ins Auto war schwieriger als wir gedacht hatten, den die Presse schien Wind von unserem kleinen Streit bekommen zu haben. Eigentlich wollte ich gar nicht wissen, was die Presse sich wieder zusammenreimte, aber man bekam leider etwas mit.
"Ist es wahr, dass die Band dem Ende bevor steht?"
"Harry, hast du bereits Soloprojecte?"
"Das würde uns an dem Punkt auch nicht mehr Wundern!", zischte Louis die Frau an, die ihn schockiert anblinzelte, den eigentlich hatte sie keine Antwort erwartet. Verletzt senkte ich meinen Kopf und stieg in den Waggen, aus dem ich liebend gerne geflohen wäre. Ich fühlte mich lange nicht mehr so unwohl unter meinen besten Freundin gefühlt.
"Das war unnötig, Louis", teilte ich ihm gekränkt mit. "Aber es ist doch die Wahrheit, es wahrscheinlich nicht nur Nikolas, der in einer Entzugsklinik hockt, was du vor uns Geheimhälst!", erwiderte wütend. "Er ist was?", fuhr Liam mich schockiert an. Niall schaute mich einfach nur an, aber sagte dazu nichts. Es war als würde es ihn sowieso nicht mehr interessieren was in meinem Leben abging. "Ich wollte es euch sagen, wirklich!", antwortete ich ehrlich und war schon am verzweifeln. Vielleichte wären meine Gedanken klarer gewesen, wenn ich nicht vorher drei Flaschen Bier getrunken hätte, aber die Frustration hatte mir gesagt, dass es helfen würde. Spoiler, es hat nicht geholfen. "Wann den?", fragte Louis und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Wir sind doch sowieso fast fremde, also warum sollte ich es euch noch erzählen, ich hab doch auch fast keine Ahnung mehr von euch!", sagte ich wütend. Ich hatte es satt von Louis als den bösen hingestellt zu werden.
Wir kamen an der Halle an und Paul, der still vorne gesessen hatte öffnete uns die Tür. Er war unser verhalten definitiv nicht gewöhnt. "Wenn du für mich da gewesen wärst, dann hätte ich Zayn nie anrufen müssen!", zischte ich, bevor ich ganz Schnell in den Backstagebereich verschwand. Ich lief an einigen Spiegeln vorbei und fürchtete mich vor mir selbst. Wir sahen alle in den letzten Monaten schrecklich aus und es war irgendwie der stille schrei nach Hilfe, den jedoch niemand hörte. Außer Zayn, er hörte den Schrei, aber tat nichts dagegen. Ich wollte ihn anrufen und mich bei ihm ausheulen, den er fand immer die richtigen Worte und er hatte auch mit allem was er sagte Recht, aber das wollte ich einfach nicht einsehen.
"Wie siehst du den aus?", fragte unsere Stylistin, auf die ich nicht einging. Ich setzte mich auf den Stuhl, damit sie mich fertig machen konnte und starrte leer in meine Augen. Warum musste alles in meinem Leben den Bach herunter gehen?
Es war Niall, der herein kam und mich musterte. Ich sah in dem Spiegel, dass er da war, aber ich sprach ihn nicht an. Mein Mut war verschwunden und ich wollte kein Wort über die Lippen bringen, den ich hatte Angst, dass er mich ein weiteres Mal anschreien würde.
"Du solltest dich entschuldigen, Harry", sprach er mich an und setzte sich auf das Sofa, welches im Raum stand. "Niall, wofür?", fragte ich und schaute durch den Spiegel zu ihm. "Wegen der Sache mit Zayn", meinte der Ire ernst. "Wieso sollte ich?", fragte ich etwas lauter, weswegen unsere Stylistin zurück schreckte," er war füe mich da, als ihr es alle nicht wart, weil es euch auch gar nicht interessiert hat was mit den anderen war. Du hast uns so wieso schon lange aufgegeben, du musst nur noch mit deinen Freunden raus gegangen und hast nicht einmal gefragt ob irgendwer mit möchte!"
Niall schaute auf sein Finger. "Wieso hast du uns aufgegeben, Niall?", fragte ich und hatte erneut Tränen in den Augen. "Siehst du es nicht selbst?", fragte er und hatte ebenfalls Tränen in den Augen," wir haben uns so weit voneinader entfernt, dass wir einander schon fast nicht mehr sehen." "Wir sind eine Familie", flüsterte ich und stand einfach auf. Es war mir egal, dass meine Haare noch nicht fertig waren oder das man meine Augenringe noch immer sah, den ich wollte das die Menschen es sahen. Ich wollte gehört werden, den ich war müde von dem lauten schreien, welches nur noch in mir selbst blieb.
"Wir gehen aneinander kapput", erklärte der Ire. "Ihr seid alles was ich noch habe", seufzte ich frustriert und wischte mir die Tränen weg. Unsere Stylistin hatte den Raum verlassen, weswegen Niall und ich alleine waren. "Du hast jetzt Zayn", murmelte Niall und wollte gehen.
"Er vermisst dich", flüsterte ich umd hoffte, dass Niall stehen blieb. Dies tat er auch, er blieb im Türrahmen stehen und drehte sich zu mir um. Ihm floss ebenfalls eine Träne über die Wange. "Wieso sagst du das, Harry?", fragte Niall laut," ich will das es aufhört, ich will ihn nicht mehr vermissen, aber das kann ich nicht, wenn ich ständig Hoffnung habe, dass er doch noch einmal zurück kommt." "Er vermisst dich", flüsterte ich erneut und spielte nervös mit meinek Fingern. "Nein, den sonst hätte er sich gemeldet", erwiderte Niall, wischte sich tapfer die Tränen weg und verschwand.
Dieses Konzert zu spielen war das schlimmste, welches ich jemals gespielt habe. Ich hatte keinerlei Spaß daran, aber ich hatte das Gefühl, dass die Fans es sahen, dass sie endlich sahen wie schlecht es uns ging. Louis fing während einigen Liedern einfach an zu weinen, Liam schenkte mir keinen Blick und redete so als wir nur noch zu dritt - so als wäre ich gar nicht anwesend. Die Stimmung war schrecklich und wir brachten alle kein lächeln mehr zu stande. Wir verpassten unsere Einsätze und Zayns Parts blieben unbesetzt. Niall fing während You and I so heftig an zu weinen, dass wir eine kurze Pause machen mussten, damit er keinen Nervenzusammenbruch erleiden würde. Wir waren alle vollkommen am Ende und ich hoffte, dass alle es sahen, dass sie es merkten. Ich bekam meinen Heulkrampf wähend Don't you forget where you belong . Ich hoffe nun würde uns endlich jemand hören, jemand sehen und merken, dass es uns absolut nicht gut ging, aber die Menschen sahen eben nur was sie sehen wollten.
Alle wollen immer ein Leben im Scheinwerferlicht haben, aber dieses Leben war scheiße. Trotz dem vielen Geld, dem Ruhm und der Aufmerksamkeit die du bekommst, gehst du unter, den deine Probleme werden dich irgendwann überrollen und dann liegst du dort und kannst dich nicht mehr bewegen. So ging es mir als wir Story of my life sangen. Ich stand einfach dort und schaute in die Menge. Ich war an dem ganzen Abend völlig woanders, den in mir brodelte die Angst alles zu verlieren. Was hatte ich den noch wenn ich die Jungs verlieren würde? Ich wäre alleine.
Als das Konzert endlich ein Ende fand waren wir alle mehr als glücklich darüber, auch wenn niemand diese Glücklichkeit zeigte. Die Jungs gingen mir aus dem Weg und redeten kein Wort mit mir. Es schmerzte und ich ging einfach. Das zweite Mal.
Es war mir egal, dass wir eigentlich alle zusammen fahren sollten, weil es sicherer war, den das interessierte mich in diesem Moment nicht. Ich wollte raus an die frische Luft und nicht in irgendein Hotelzimmer, in welchem ich mich eingeengt fühlte.
"Harry, die haben uns wirklich eingeschlossen!"
Es war keine Seltenheit, dass sie uns in unseren Hotelzimmern einspeerten, damit wir nicht einfach verschwanden. Louis und ich waren den ganzen Tag über in diesem stickigen Zimmer in Mexiko und schauten uns irgendwelche Serien an, die wir nicht verstanden. Wir interprierten unsere eigenen Dialog und erschufen trotz der hitze und dem allen was draußen abging eine unglaublich angenehme Atmosphäre. Ich vermisste die Zeiten, den da waren wir noch zu fünft und auch noch glücklick. Wir unternahmen etwas zu fünft und hatten die beste Zeit unseres Lebens. Wir merkten nicht, dass die Lust an diesem Job in den letztem Jahr rapide abnahm. Vermutlich hatten wir alle bereits vor mehreren Monaten aufgegeben, es aber nicht zugeben wollen. Warum konnte das Leben nicht immer so einfach sein?
Es war kalt, den der Dezember hatte bereits begonnen und die erste Schneeflocken flogen langsam zu mir herunter. Ich zitterte, aber ich ging einfach durch die Dunkelheit. Irgendwann führte mich mein Weg in einen Supermarkt und ich sah es als gute Idee an meine Sorgen im Alkohol zu ertränken. Louis tat dies immerhin auch ständig und war nun glücklich, selbst Liam, der fast jeden Tag irgendwas trank war in diesem Zeitpunkt glücklicher als ich. Ich seufzte und hatte die Hoffnung, dass nun alles besser werden würde, aber diese Hoffnung würde ich mir selber zerstören.
Man würde die Lösung für seine Probleme sicher nicht am Grunde einer Flasche Wodka finden, aber man konnte es ja mal versuchen. Offensichtlich war es keine Lösung - für mich jedenfalls nicht. Alkohol ließ mich noch viel, viel dümmere Entscheidungen treffen und machte mich zu einem emotionalen Wrack. Wie zum Teufel kam ich auf die Idee, dass es Sinnvoll wäre seine Probleme im Alkohol absaufen zu lassen?
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