Bear Grey Payne
POV. Liam
Ich hörte mir Zayn's Lied mit Tränen in den Augen an und schaute mir nebenbei die Videos und Bilder von ihrer Party an. Es verletzte mich Niall dort zu sehen, aber ich akzeptierte es. Niall war der einzige zu dem ich noch Kontakt hatte, den die anderen hatten sie nie bei mir gemeldet. Niall schickte mir Glückwünsche zu meinen Vertrag, was mich zum Lächeln brachte.
"Willst du nicht noch einmal mit ihnen reden?", fragte meine Mutter, die mich beim grinsen erwischt hatte und im Türrahmen stand.
"Mama, ich möchte nicht. Ich kanm es einfach noch nicht, okay?", antwortete ich ehrlich.
Dies akzeptierte sie und sprach mir nicht mehr darauf an. Auch als ich mir vier Tage nach Harry's Geburtstag die ganzen Fotos und Videos von Niall, Zayn, ihm und dem unbekannten anschaute und den ganzen restlichen Tag traurig aus dem Femster starrte - sie schwieg darüber. Ich war mir selber bewusst, dass mein Leben so nicht weitergehen konnte. Seit über einem Monat gammelte ich bei meiner Familie rum und sprühte förmlich traurige Stimmung.
Ich musste etwas ändern und das tat ich auch. Mein Weg führte mich zurück nach London und ich fing an mit meinem Label nach möglichen Liedern und Musikgenren zu schauen. Einen wirklichen Plan in welche Richtung es gehen sollte, hatte ich noch nicht. Es war verdammt schwierig für sich selbst heraus zu finden, was man nun machen wollte. Dadurch, dass ich oft mit Louis die Lieder geschrieben hatte, konnte ich mir wenigstens eigene Texte ausdenken, aber wenn man nicht wusste welche Richtung es sein soll, dann brachte einem auch der Text nicht's.
Ich war noch nie der Mensch gewesen, der gut mit Melodien umgehen konnte. Meine Stärke war das schreiben. Nun musste ich beides zu meiner Stärke machen, den niemand anderes war da, der den anderen Teil übernahm.
"Danke Ed, dass du mir ein wenig hilfst", bedankte ich mich bei dem rothaarigen, der extra aus seinem Urlaub zu mir gekommen war. Wir waren schon lange Freunde, den er hatte oft Lieder für uns geschrieben, aber durfte es irgendwann nicht mehr, weil wir zu erfolgreich mit seinen Liedern waren. Wer mochte den bitte nicht ein Lied, welches Ed Sheeran geschrieben hatte? Was sowas anging war er eben ein Gott und auch bei den Melodien hatte er immer gute Einfälle. Er war nun meine letzte Rettung, die ich hatte.
"Kein Ding, für Freunde mache ich doch alles", erwiderte er lächelnd und setzte sich auf mein Sofa," wie geht's dir den so mit allem?" "Ich weiß selber nicht so genau", gestand ich und setzte mich zu ihm. Auf der einen Seite vermisste ich die Jungs, aber auf der anderen war ich auch sauer auf sie. "Vielleicht kannst du ein Lied über deine Band schreiben - wie Zayn es getan hat", schlug der rothaarige vor, der immer aussah wie ein Kobold. "Nein", murmelte ich und schüttelte den Kopf. Ich wollte Zayn nicht nachmachen, den er verdiente seinen eigenen Ruhm. Ich war wirklich verletzt, aber trotzdem wünschte ich ihm nur das beste - ich wünschte ihn allen nur das beste.
"Liam, Songs zu schreiben kann manchmal befreiend sein. Du musst diesen Song nicht einmal veröffentlichen, aber du solltest einen darüber schreiben, was dich bedrückt", schlug er ernst vor. "Das Problem ist, dass ich nicht weiß, was ich fühlen soll", erklärte ich etwas frustriert. "Sowas ist normal", meinte er schulterzuckend," nimm dir Zeit. Überstürze nichts, weil sowas kann Lieder zerstören. Ich weiß, Zeit ist Geld, aber manche Lieder brauchen Jahre lange Arbeit, um gut zu reifen." Ich nickte, den ich war einfach frustriert.
Die Jungs hatten nun auch ihre Verträge unterschrieben und würden bestimmt auch irgendwann ihre ersten Singles herausbringen. Außer Louis, von dem frisch Verlobten kam gar nichts. Er war wie vom Erdboden verschluckt worden.
"Weißt du, das Lied, welches du mir geschickt hattest war zwar gut, aber es braucht noch ein bisschen", fuhr er fort. "Meiner Meinung nach braucht deepend on it keine Zeit mehr", erwiderte ich ehrlich. "Ja, vielleicht ist das Lied richtig, aber noch nicht die Zeit um es zu veröffentlichen", meinte Ed. Konnte dieser Kobold ohne Regenbogen mir seine Geheimnisse so erklären, dass ich auch was verstand? Er hätte mir mit Sicherheit auch irgendein Hexenbuch geben können, selbst das wäre einfacher zu knacken gesesen. "Du hast keine Ahnung wovon ich rede, oder?", fragte er und ließ die Schultern hängen. "Nein", flüsterte ich und schüttelte den Kopf. "Okay", erwiderte er nickend," Grundkurs für klein Payne."
Kurz zuckten meine Mundwinkel, aber trotzdem verdrehte ich meine Augen. "Es gibt Lieder, die sind zwar schon gut so wie sie sind, aber die sollten einfach noch ein wenig hinter verschlossenen Türen liegen und andere Lieder brauchen eben noch Zeit, weil sie ein paar fein Schliffe über die Jahre brauchten", erklärte er nun verständlicher. "Wieso?", wollte ich wissen und bezog mich auf das richtige Lied, aber der falsche Zeitpunkt. "Es ist wie die Liebe, Liam. Manche Menschen passen perfekt zueinander, aber es war eben nicht der richtige Zeitpunkt. Richtiger Mensch, aber falsche Zeit", antwortete er als wäre es das Verständlichste," und mit den Liedern, die noch etwas brauchen ist es eben genau anders herum. Falscher Mensch, aver richtige Zeit." "Ich verstehe nicht was du meinst", seufzte ich frustriert und fallte meine Hände.
Jeder schaffte es auf eigenen Beinen zu stehen wieso ich nicht? War ich so sehr an meine Bandkolegen gebunden gewesen?
"Du musst dich nicht auf eine spezielle Richtung festlegen", erwiderte der rothaarige. In diesem Moment wollte ich meine vier klein Kinder zurück, mit denen zwar schlecht arbeiten konnte, aber es war einfacher. "Es ist wichtig, jetzt einen Namen aus dir selbst zu machen!", meinte er und schaute mich noch immer an. Wie machte man sowas? Wie schaffte man es aus den Schatten der anderen zu tretten? "Wie macht man sowas?", traute ich mich unsicher zu fragen. Hätte ich vorher gewusst wie schwer es eigentlich sein wird, hätte ich mehr für uns gekämpft. "Lass es hinter dir", meinte Ed schlicht. "Was?", fragte ich leise. "Die Band", erklärte er sich.
Ich schluckte schwer und schaute auf das Polaroid, welches in unserem Campingurlaub entstanden war und nun einen Platz in meiner Handyhülle hatte. "Was heißt das?", wollte ich wissen, aber nahm den Blick nicht von dem Polaroid. "Schließ ab", erwiderte der Kobold leise. "Sie sind meine Freunde", erwiderte ich und schüttelte den Kopf. "Du sollst von der Band abschließen, nicht von deinen Freunden!", sagte er," finde deinen eigenen Weg."
Er redete so als wäre es einfach, als könnte ich vergessen, dass wir fünf Jahre miteinander verbracht haben. Wieso dachte jeder, dass es einfach wäre? Wir waren fünf beste Freunde, die von kleinen Treppenstufen aus an die Spitze der Welt kletterten und dann ohne hallt fielen. Wieso war dort niemand der uns auffing? Wieso ließ uns jeder fallen?
"Liam, es ist nach fünf Jahren immer noch nicht mehr als ein Job", flüsterte er und dieser Satz saß. Er traf mitten ins Herz.
Es war nie mehr als ein Job gewesen - für außenstehende jedenfalls. Für andere war es ein Job für uns war es ein Traum. Wir durften mit unseren neuen Freunden diesen Traum in die Wirklichkeit umsetzen. Hätten wir doch nur schon früher gewusst, was dies heißen sollte. Warum konnte man nicht in die Zukunft schauen und erfahren, was in einigen Jahren passieren wird? Die Frage, die ich mir nun stellte war; hätte ich es trotzdem getan? Wäre ich trotzdem mit ihnen gezogen und hätte fünf tolle Jahre erlebt, die auch dunkele Seiten hatten? Jeder Weg, den man einschlagen kann hat seine Schattenseiten, nun war es auch belanglos was wir hätten verhindern können.
Wir Ed Sheeran also gesagt hatte, fing ich an mich mit mir selbst zu beschäftigen. Ich suchte Inspiration, in dem ich durch London lief und mir Tag und Nacht anschaute. Ich wurde oft genug übersehen, was ich liebte, den so sah ich die Stadt mal wirklich richtig von allen Winkeln. Ich endete oft genug vor dem Fehrnseher und schaute irgendwelche Filme und Serien an, die ich in der Band Zeit nie geschaut hätte, weil mit die Zeit dazu fehlte.
Eines Abends saß ich entspannt auf dem Sofa, hatte bereits einige Zeilen des Liedes geschrieben, welches ich in naher Zukunft veröffentlichen werde und trank schön brav mein Wasser. Es war Anfang Mai und ist nun ein halbes Jahr ohne die Band. Von Woche zu Woche wird es angenehmer und einfacher ohne die Jungs zu arbeiten, was mich aufatmen ließ, den ich dachte immer, dass es nie ein Ende geben wird. Mein Handy klingelte wie verrückt - schon das zweite Mal diese Woche. Aus irgendeinem Grund war ich am Dienstag nicht ran gegangen, weil ich gar nicht wissen wollte wer mit mir reden wollte.
Cheryl
Irritiert schaute ich für einige Sekunden auf den Namen, den einen Anruf von ihr hatte ich nicht erwartete. Meine Vermutung war bei meiner Mutter oder Ed, der wissen wollte wie es lief. Nachdem ich aus meiner Schockstarre erwacht war, nahm ich den Anruf an.
"Cheryl?", fragte ich irritiert.
"Liam!", rief sie schon fast ins Telefon und ließ mich fast taub werden," endlich gehst du an's Handy!"
"Cheryl", wiederholte ich mich. "Ich hatte am Dienstag schon einige Male angerufen", sprach sie einfach weiter. Ihre Stimme klang nervös und aufgekratzt. "Weswegen rufst du an?", fragte ich, weil ich es mir nicht erklären konnte, warum sie zum Hörer griff. Vielleicht hätte ich erst einmal Fragen sollen, wie es ihr ging, aber diese Frage schwebte mir erst gar nicht in den Sinn. "Liam, es ist so", stottert sie leicht. "Sag es einfach, Cheryl", erwiderte ich und hörte sie seufzen.
"Ich bin schwanger, Liam", sagte sie und rückte mein Welt vollkommen auseinander," du wirst Vater."
Alleine mit diesen Worten schaffte sie es, dass ich aufsprung und mich Blumentopf übergab. Die Worte waren zwar noch nicht einmal richtig angekommen, aber trotzdem hatte ich das Gefühl alles würde sich drehen. Ich, Vater? Nein, das musste ein schlechter Scherz sein. Versteckte Kamera oder so.
"Liam?"
Ich hörte ihre Stimme, die nicht gerade leise durch's Telefon drang. Meine Kraft hatte mich verlassen und ich saß einfach neben der Pflanze, die offensichtlich mit meiner Kotze gedüngt wurde. Jeder andere Mann würde sich freuen ein Kind zu bekommen, aber ich tat dies nicht. Ich war gerade mal 22 Jahre alt, ich war noch gar nicht in der Lage Vater zu werden. Ich würde alles vergeigen und mein Kind würde mich hassen. Ein weiteres mal kotzte ich die Arme Pflanze zu, die am wenigsten für meine Dummheit konnte.
"Liam? Bist du noch dran?"
Mühevoll krabbelte ich über meinen Boden und griff nach meinem Handy. "Ja", flüsterte ich atemlos. "Was sagst du jetzt dazu?", fragte sie nach einigen Momenten Stille. "Ich- wir- willst du die Wahrheit?", flüsterte ich und lehnte mich an mein Sofa. Mein Herz raste in meiner Brust und ich spürte eine plötzliche Müdigkeit. "Ja", flüsterte sie mit einem Hauch von Angst. "Ich habe Angst", erwiderte ich ehrlich.
Ich hatte absolut keine Ahnung wie man sich um ein Kind kümmern sollte, den ich war Quasie selber noch eins. Mein Tag bestand daraus zu überlegen, was aus meiner Zukunft werden würde, da würde ein Kind absolut nicht rein passen. Panik bahnte sich ihren Weg durch meinen Körper und ich fing an zu schwitzen.
"Liam, wir schaffen das", versicherte meine Ex-Freundin optimistisch. Auch diese vier Worte halfen meiner Panik nicht. Vater zu werden war eine riesen große Verantwortung und vielleicht bin ich dieser noch gar nicht gewachsen. Erleichterung hatte sich in meinem Körper breit gemacht als ich nicht mehr auf vier Idioten aufpassen musste, aber nun hatte sich eine viel, viel größer Verantwortung breit gemacht.
"Cheryl wie kannst du optimistisch sein?", fragte ich panisch und faltete meine zitternden Hände. "Wir schaffen es, Liam!", versicherte sie mir und aus irgendeinem Grund glaubte ich es ihr.
Eine Woche später flog Cheryl zu mir und zog ein. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir es noch einmal miteiander versuchten, weil wir unserem Sohn eine gute Familie Atmosphäre bieten wollten. Es war nicht immer einfach, aber ich hatte es sowieso die ganze Zeit bereut sie verlassen zu haben.
Die Interviews, die ich gab hielten sich in Grenzen, weil ich mich um Cherly kümmerte. Ed war stolz auf mich, weil ich das Lied fertig geschrieben hatte und er fand es auch gut, was mich stolz grinsen ließ. Wen würde es nicht stolz machen, wen Ed Sheeran dein Lied gut findet? Ich war mehr als glücklich als mein Lied die Spitze der Charts stürmte, auch wen die Schlagzeilen lieber mit Cheryl gefüllt waren, als mit dem Erfolg meines Liedes. Es war traurig, dass unser Privatleben scheinbar mehr im Mittelpunkt stand als alles andere, aber ich musste mich damit abfinden.
Am 17. September kam mein Sohn Bear Grey Payne zur Welt und machte Cheryl und mich zu den glücklichsten Menschen, die es in ganz England gab. Er war so klein und süß. Meine Sorgen waren noch immer da, den diese würden wahrscheinlich auch niemals verschwinden, aber sie rückten erst einmal an zweite Stelle. Ich hatte mich direkt in meinen kleinen Sohn verliebt und war froh, dass alles so gekommen war.
Niall's Glückwünsche, die per Whatsapp kamen brachten mich wieder zum lächeln. Irgendwie fühlte ich mich schlecht, weil ich ihm diese Nachrichten nicht persönlich überbracht hatte. Mir waren seine Ängste, die er vor dem Ende Band hatte bekannt, aber trotzdem tat ich nichts um sie nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Ich ließ sie einfach geschehen, weil ich mir nicht Vorstellen konnte, dass alles wieder normal werden würde. Ich hätte mir gewünscht, dass Bear Niall, Harry, Louis und auch Zayn als seine Onkels betiteln konnte, aber dafür war es zu spät. Auch die Tatsache, dass weder von den anderen eine Nachricht kam, stimmte mich nicht glücklich, aber vielleicht verlangte ich auch einfach zu viel.
Vielleicht war es nicht selbstverständlich, dass Niall mir immer schrieb, um mir zu gratulieren.
A/N: Gefällt euch die Geschichte überhaupt noch? :(
Hab irgendwie so nen bisschen das Gefühl, dass nicht mehr so viele sie lesen..
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