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Am nächsten Morgen riss mich erneut das schrille Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf. Wieso nochmal schleuderte ich ihn nicht einfach gegen die Wand? Wild drückte ich auf den Knöpfen herum, doch das Klingeln dröhnte weiterhin laut durch mein Schlafzimmer.

Ich brauchte einige Sekunden, bis ich begriff, dass nicht der Wecker, sondern mein Handy klingelte.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade einmal sechs Uhr war. So viel zum Thema Ausschlafen.

Mürrisch schälte ich mich aus der Bettdecke und griff nach meinem Telefon.

Wer rief denn bitte um diese gottlose Uhrzeit an?

Es war Ruby. Natürlich. Als ich ihren Namen auf dem Display las, ahnte ich bereits Schlimmes.

„Guten Morgen", sagte ich mit vom Schlaf belegter Stimme in den Hörer.

„Oh ich habe dich aufgeweckt, das tut mir so leid Liebes. Ich dachte, du bist bestimmt schon auf, um Sport zu machen."

„Ich wollte heute mal ausschlafen, es war eine... lange Nacht."

Im Hintergrund hörte ich Rubys Kinder wie am Spieß schreien. Irgendwo wurde eine Tür geschlossen und die Geräuschkulisse nahm ab.

„Ich vermute, du hast mich nicht angerufen, um vor dem Frühstück noch etwas mit mir zu plaudern?"

Sie lachte.

„Nein das habe ich tatsächlich nicht. Kannst du meine Schicht im Café übernehmen? Maxon hat aus dem Kindergarten die Grippe angeschleppt und jetzt sind alle krank. Inklusive meines Mannes. Ich darf sie heute alle zum Arzt fahren und danach Krankenschwester für sie spielen.

„Na klar", antwortete ich und musste schmunzeln, denn ich war bereits zu meinem Kleiderschrank gegangen um mir frische Klamotten herauszusuchen.

Ich kannte Ruby schließlich schon eine ganze Weile.

Es war nicht das erste Mal, dass sie mich an einem freien Tag aus dem Bett warf.

„Vielen Dank, Schätzchen. Du hast was gut bei mir."

„Ich habe mittlerweile so einiges gut bei dir. Wie wäre es mit einem neuen Auto für mich?"

Jetzt mussten wir beide laut lachen.

„Wünsche den Jungs und deinem Mann gute Besserung von mir. Wenn ihr etwas braucht, lass es mich wissen. Dann schicke ich Matt bei euch vorbei."

Der Gedanke an ihn und die Erinnerung an den vergangenen Abend versetzte mir einen Stich. Im Schlaf hatte ich für kurze Zeit vergessen können, was passiert war.

„Das werde ich. Viel Spaß an der Arbeit."

Nachdem wir aufgelegt hatten, sah ich, dass ich eine Nachricht von Matt bekommen hatte.

Ohne sie zu lesen, schaltete ich das Telefon ab und schlüpfte in meine Sportklamotten.

Die Zeit war zwar knapp, doch eine kleine Runde zu laufen, würde ich noch schaffen.

Als ich zur Tür hinausging, warf ich einen letzten sehnsüchtigen Blick auf meinen Laptop.

Wieder keine Zweisamkeit für uns beide formte ich stumm mit den Lippen, als wolle ich mich damit von ihm verabschieden.

*

Als ich im Café ankam, hatte Theddy bereits aufgeschlossen und die ersten Gäste strömten herein, um sich ihren Iced Mocca Latte und ihre zuckerfreien Muffins zu holen.

Ich begrüßte ihn mit einem Kuss auf die runzlige Wange und ging nach hinten, um mir meine Schürze umzulegen.

„Ich übernehme das, du siehst müde aus. Das frühe Aufsehen scheint dir nicht zu bekommen", zog ich ihn spielerisch auf, während ich ihm das Milchkännchen aus der Hand nahm und begann, zwei Cappuccino zum Mitnehmen vorzubereiten.

„Wenn man so viele Falten hat wie ich, sieht man immer müde aus."

„Du siehst toll aus Theddy."

„Natürlich tue ich das. Die alten Weiber fliegen auf mich."

Ich musste mich vor Lachen so sehr schütteln, dass ich beinahe die Cappuccinos hätte fallen lassen. Sicherheitshalber nahm er sie mir aus der Hand und reichte sie den Kundinnen.

„Das macht dann acht Dollar bitte. Hast du schon gefrühstückt?", fragte er an mich gewandt.

Ich schüttelte verneinend den Kopf.

Zwar hatte ich es geschafft, mein allmorgendliches Sportpensum einzuhalten, doch das Frühstück hatte dabei den Nachzug gehabt.

Mein knurrender Magen ließ mich meine Entscheidung schnell bereuen.

Mit den Worten „Ich werde uns etwas zubereiten", verschwand er in der Küche und ließ mich alleine. Ausgerechnet diesen Zeitpunkt suchten sich die Kunden aus, um einen riesen Ansturm auf den Laden zu verüben.

„Soll mir recht sein", murmelte ich zu mir selbst und krempelte meine imaginären Ärmel hoch.

Wenigstens wurde ich so abgelenkt und meine Gedanken konnten nicht immer wieder zu Matt schweifen. Und zu meinem ausgeschalteten Telefon, das im Mitarbeiterraum in meiner Handtasche lag.

Dreißig Minuten, dutzende fettarme Café au Lait und zig Frühstücks Muffins später, lief mir der Schweiß bereits über die Stirn. Doch der erste Kundenansturm war überstanden und da heute Mittwoch war, rechnete ich nicht mit weiteren Bussen voller Kundschaft. Ich wusste nicht warum, doch das war das Mittwochsphänomen, wie Theddy es gerne nannte.

Auch das sollte mir recht sein.

Gerade wischte ich mit einem feuchten Lappen über die Arbeitsfläche, als mir der Geruch nach frischem Rührei entgegen wehte.

Als Theddy durch die Tür kam, mit zwei dampfenden Tellern in den Händen, hatte ich meinen Lappen bereits in das Waschbecken gepfeffert und meine Schürze ausgezogen, nur um freudig auf Theddy zuzustürmen und ihm einen der Teller abzunehmen.

„Mmh Frühstück", schnurrte ich. Ich wollte mich ja zurückhalten, das wollte ich wirklich. Doch mein hungriger Magen hatte ein Eigenleben entwickelt und trieb mich dazu Dinge zu tun, die ich nicht kontrollieren konnte.

Bei gutem Essen war ich machtlos. Damit konnte man mich immer und überall kriegen.

„Was ist das?", fragte ich und richtete meinen Blick zum ersten Mal wirklich auf den Teller.

„Menemen. Ein türkisches Gericht mit frischen Tomaten, Rührei und grüner Paprika."

„Das riecht köstlich."

„So schmeckt es auch. In meinen Dreißigern habe ich dort gelebt und gearbeitet. Ich glaube, man findet im ganzen Land niemanden, der Menemen nicht gerne isst."

„In den Dreißigern? Hast du da nicht auch deine Frau kennengelernt?"

Ein liebevolles Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, wie immer, wenn er an die gemeinsame Zeit mit seiner Frau zurückdachte. Selbst nach ihrem Tod liebte er sie noch wie am ersten Tag. Seit ich Theddy vor zwei Jahren kennengelernt hatte, wünschte ich mir, eines Tages einen Mann zu finden, der mich genauso lieben würde.

„Ja in der Tat. Ich traf sie während meines kurzen Aufenthaltes in der Küstenstadt Izmir. Schon damals sagte man sich, dass dort die schönsten Frauen des ganzen Landes lebten. Und als ich Zeliha erblickte, wusste ich, dass es wahr war."

Kurz schwieg er und schwelgte in Erinnerungen und ich konnte beobachten, wie sich ein verträumter Ausdruck auf sein Gesicht legte.

Plötzlich schüttelte er sich, als würde er aus einem Tagtraum erwachen.

„Genug von mir. Iss dein Rührei brav auf, du brauchst ja schließlich genug Eiweiß oder von was du da immer sprichst, wenn ich nicht richtig hinhöre."

„Eiweiß ist für das Muskelwachstum unentbehrlich. Nur so kann...", setzte ich zu einer Erklärung an.

„Jaja... In Ordnung" unterbrach Theddy mich.

„Du musst es mir nicht wieder und wieder erzählen. Ich bin ein alter Mann. Ich merke es mir ohnehin nicht."

Über seine offensichtliche Lüge musste ich schmunzeln, doch ohne etwas Weiteres zu sagen, ließ ich mich gegenüber von ihm an einem Tisch nieder und genoss mein Rührei.

Den ganzen Tag über huschte mein Blick wieder und wieder zur Ladentür, als erwartete ich jeden Augenblick Matt darin auftauchen zu sehen.

Ich wusste nicht, ob ich mich über seinen Besuch freuen würde oder nicht. Vermutlich erging es ihm genauso, denn als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es schon fast Ladenschluss und von Matt noch immer keine Spur. Ob er mir geschrieben hatte? Vielleich sollte ich mein Handy einschalten und nachsehen. Das hatte ich mir für heute zwar verboten, aber irgendwie setzte es mir doch mehr zu, als ich erwartet hatte, einen ganzen Tag lang kein Wort von meinem besten Freund zu hören.

Gerade als ich nach hinten gehen und mein Handy holen wollte, vernahm ich den Windstoß, der durch die geöffnete Ladentür hereinwehte und einen neuen Kunden ankündigte.

Als ich mich umdrehte, erwartete ich schon fast, Matt vor mir zu sehen.

Doch stattdessen sah ich mich dem unhöflichen Kunden von gestern Morgen gegenüber.

Schelmisch grinste er mich an und ließ seinen Blick über mich gleiten.

Automatisch nahm ich eine straffere Haltung ein und entgegnete seinem Blick standhaft. Wenn er mich anstarren konnte, konnte ich das schon lange.

Doch irgendwann riss auch bei mir der Geduldsfaden. Spätestens dann würde ich diesen Kerl rauswerfen. Und wenn ich ihn mit meinem Wischmopp rausprügeln musste.

„So sieht man sich wieder", sagte er und das Grinsen auf seinem Gesicht wurde noch breiter. Ich sagte nichts, sondern ging bloß zur Kasse und sah ihn auffordernd an, bereit, seine Bestellung entgegenzunehmen.

Er schien etwas Anderes erwartet zu haben, denn ich konnte beobachten, wie das Grinsen langsam aus seinem Gesicht verschwand.

Ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf die Theke.

„Möchtest du heute noch bestellen oder stehst du einfach nur gerne hier rum?"

Jetzt lächelte er wieder, doch dieses Mal wirkte es echt.

„Eigentlich bin ich aus einem anderen Grund hier."

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch.

„Der wäre?"

Plötzlich schien er verlegen nach den richtigen Worten zu suchen. Meine Körperhaltung entspannte sich etwas.

„Ich wollte mich für mein dummes Verhalten von gestern entschuldigen."

Vor Überraschung klappte mir der Mund auf. Er wirkte auf mich nicht wie jemand, der sich allzu häufig entschuldigte.

„Ich war unhöflich und ungerecht zu dir. Es tut mir wirklich leid."

Da ich nicht wirklich wusste, was ich sagen sollte, nickte ich bloß.

„Möchtest du trotzdem etwas bestellen?"

„Einen Espresso bitte."

Während ich den Espresso durch die Maschine laufen ließ, spürte ich unerlässlich seine Blicke im Rücken.

Ich reichte ihm den Becher über die Theke und holte sein Wechselgeld aus der Kasse.

„Ich würde es gerne wieder gutmachen", sagte er, gerade als ich mich abwenden wollte, um die Tische zu wischen.

„Wie bitte?"

„Ich würde es gerne wieder gutmachen. Dich zum Essen ausführen oder ins Kino einladen. Worauf du mehr Lust hast."

Das überrumpelte mich jetzt aber wirklich.

„Ähm... Das ist wirklich nicht nötig", stammelte ich.

„Ich würde es trotzdem gerne machen. Natürlich nur, wenn du mit mir ausgehen möchtest."

Ausgehen? Ausgehen wie ein richtiges Date haben?

„Das ist wirklich nett von dir... ähm?"

„Miguel", half er mir aus.

„Miguel. Das ist wirklich nicht nötig. Keine Sorge, ich nehme deine Entschuldigung auch so an. Du musst mich nicht mit einem Essen bestechen."

Mit einem amüsierten Lächeln nahm ich meinen Worten ihre Schärfe und hoffte, dass er verstand, dass wir das Kriegsbeil wirklich begraben konnten.

Schließlich hatte jeder mal einen schlechten Tag und selbst wenn man es nicht wollte, führte man sich oft ziemlich daneben auf und verletzte andere Menschen ungewollt.

Mein Verhalten Matt gegenüber war das beste Beispiel dafür.

Unvermittelt trat Miguel einen Schritt an mich heran und befand sich nun dicht bei mir.

Er war so hochgewachsen, dass ich den Kopf in den Nacken legen musste, um an ihm hinaufblicken zu können.

Statt eines Anzugs trug er heute eine lockere, hellbraune Stoffhose und ein weißes Hemd, das er nicht ganz zugeknöpft hatte und dessen Ärmel bis zu den Ellbogen hochgekrempelt waren.

Langsam glitt mein Blick an seinen Armen hinauf und erkundete die harten Muskeln, die der Anzug vor mir verborgen hatte.

Meine Augen wanderten weiter, bis zu dem Punkt, an dem sein aufgeknöpftes Hemd seine trainierte Brust entblößte.

Plötzlich fühlte sich mein Mund staubtrocken an.

„Du verstehst nicht. Ich will dich nicht zum Essen einladen, um mich zu entschuldigen."

Er beugte sich leicht zu mir hinab, brachte sein Gesicht fast auf eine Höhe mit meinem und lenkte meinen Blick damit von seinem Körper auf seine dunklen Augen.

„Ich will mit dir ausgehen, weil du und dein grüner BH mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf gehen."

Die letzten Worte hatte er nur noch geflüstert, doch ich hatte jedes einzelne gehört.

Sofort schoss mir eine heiße Röte die Wangen hinauf und bedeckte bald mein ganzes Gesicht.

Ich wollte mich abwenden, doch eine sanfte Berührung an meinem Arm hielt mich zurück.

„Was sagst du?"

In seinen Worten schwang so viel Hoffnung mit, dass ich nicht anders konnte. Vielleicht war es auch bloß die Aussicht auf Essen, die mich einknicken ließ.

Bevor ich begriff, was ich da sagte, hatte ich bereits zugestimmt.

„Essen klingt gut."

„Prima. Dann hole ich dich morgen Abend ab. 20 Uhr?"

Ich nickte.

Wir tauschten Telefonnummern aus und als er sich von mir verabschiedete, hatte ich mich noch immer nicht von der Überraschung erholt.

„Da hat wohl jemand ein Date", erklang Theddys Stimme hinter mir.

„Du hast gelauscht!", entrüstete ich mich.

„Nur ein wenig. Wer war der Kerl?"

Schuldbewusst ging anders. Typisch Theddy.

„Ich kenne ihn kaum. Um ehrlich zu sein, nur seinen Namen."

„Nun dann wird das sicherlich ein aufregender Abend für dich."

Verschwörerisch blinzelte er mir zu und ließ mich wieder allein.

Doch ich glaubte, in seinem Blick noch mehr gesehen zu haben. Sorge?

Als ich mich an diesem Abend ins Bett legte, schlief ich vor lauter Erschöpfung sofort ein.

Mein Handy schaltete ich nicht mehr ein. 


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