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„Ich würde dich ja fragen, wie dein Date war. Doch das Lächeln in deinem Gesicht beantwortet alles", begrüßte Kelsey mich am Mittag im Café.

„Ich wusste nicht, dass du heute hier sein wirst", versuchte ich, ihr auszuweichen, und dachte mit schlechtem Gewissen an ihre vielen unbeantworteten Anrufe zurück.

„Ich freue mich auch, dich zu sehen Ewa", erwiderte sie, ganz ohne den Sarkasmus aus ihrer Stimme zu verbannen.

„Ich springe für Theddy ein. Er fühlt sich nicht wohl und Ruby hat sich bei ihrem Mann angesteckt. Jetzt erzähl schon wie war dein Date mit diesem Miguel? Und noch viel wichtiger, wie war dein Nachmittag mit Officer feuchter Traum? Ich platze gleich vor Neugier. Und wo wir gerade dabei sind, uns so gut zu unterhalten. Für was hast du eigentlich ein Handy, wenn du nie rangehst?"

Obwohl ihr Ton freundlich war, konnte ich den unterdrückten Ärger hören, der darin mitschwang. Aber das hatte ich mir bereits denken können. Immerhin hatten sich in den letzten zwei Tagen beinahe zwanzig Anrufe in Abwesenheit von ihr angesammelt.

Trotz meines guten Vorsatzes hatte ich sie nicht mehr angerufen. Etwas in mir wollte dem Gespräch ausweichen.

„Du hättest wenigstens eine kurze Nachricht schreiben können, dass es dir gut geht. Ich habe mir Sorgen gemacht, weißt du."

Jetzt gab sie sich keine Mühe mehr, ihren Ärger zu unterdrücken.

Ich merkte, wie ich anfing mein Hirn nach einer passenden Entschuldigung zu durchforsten, aber mir wollte einfach nichts einfallen. Ich war wirklich schlecht in sowas.

„Kelsey es tut mir wirklich leid. Die letzten zwei Tage waren einfach vollkommen verrückt und chaotisch."

Betreten schaute ich auf meine Füße und versuchte noch irgendetwas Sinnvolles zu sagen, dass die Situation retten würde.

„Jetzt hör schon auf, rum zu stammeln. Komm her und erzähl mir alles. Ich möchte jedes noch so kleine Detail hören. Auch die Versauten. Vor allem die Versauten."

„Du bist nicht mehr wütend auf mich?", überrascht riss ich den Kopf hoch und starrte Kelsey an.

„Ich war etwas verärgert. Jetzt bin ich nur noch neugierig."

„Du bist die Beste", rief ich und fiel ihr um den Hals.

„Okay, okay beruhige dich", stöhnte sie unter meiner Umarmung.

Bis auf einige wenige Bestellungen war nicht viel los. Der große Ansturm würde erst gegen Nachmittag wiederkommen.

Also bereitete ich uns zwei Eiskaffee und getoastete Sandwiches zu, mit denen wir es uns hinter der Theke gemütlich machten.

„Jetzt leg schon los", forderte Kels mich ungeduldig auf.

„Wir hatten unser Date heute Morgen. Er hat mich zum Frühstück abgeholt."

„Was? Wolltet ihr euch nicht gestern treffen? Hat er dir abgesagt?"

Ich ließ mir Zeit mit meiner Antwort und kaute langsam an meinem Sandwich.

„Nein. Ich habe ihn versetzt."

„Wieso hast du das getan?"

Mein Dad hatte immer gesagt, dass man unangenehme Dinge am besten schnell hinter sich brachte. Wie Pflaster abreißen. Kurz und schmerzlos.

„Ich hatte beinahe Sex mit Jackson, dem... sexy Cop. In einer Seitengasse", schoss ich die Antwort wie aus der Pistole hervor und kniff danach die Augen zusammen, um Kelseys Gesichtsausdruck nicht sehen zu müssen.

„Oh mein Gott! Du hast WAS?", schrie meine beste Freundin so laut, dass die wenigen Gäste an den Tischen sich verwundert nach uns umsahen.

„Schh Kels nicht so laut."

„Du hast gut reden. Da lässt man dich mal kurz allein und dann verführst du gleich einen heißen Polizisten!"

Jetzt hatte sie mich an den Schultern gepackt und schüttelte mich hin und her.

„Ich fasse es nicht. Du erzählst mir jetzt sofort, was da passiert ist. Ich muss alles wissen."

An dem entschlossenen Ausdruck in ihren Augen erkannte ich, dass mir keine andere Wahl blieb. Im Flüsterton, damit niemand uns hörte und mit vor Scham knallroten Wangen, erzählte ich Kelsey alle Geschehnisse, nachdem sie mich mit Jackson alleingelassen hatte.

Allerdings ging ich dabei nicht ganz so ins Detail, wie sie sich das vielleicht gewünscht hätte.

Am Ende meiner Erzählung konnte ich Kelsey nicht einmal mehr ansehen, so peinlich war mir die ganze Sache. Mit feuerroten Wangen und gesenktem Haupt stand ich hinter der Theke, wie ein ertapptes Kind.

„Hey Ewa, Kopf hoch. So schlimm ist es nicht. Im Gegenteil. Es hört sich an, als hättest du einen verdammt tollen Tag gehabt. Es wurde ohnehin mal Zeit, dass du aus deinem Schneckenhaus kommst", versuchte meine beste Freundin mich zu trösten.

Das war eine weitere Sache, für die ich Kelsey liebte. Sie würde mich niemals verurteilen und sie sah in allem immer nur das Positive.

„Es ist nur... ach Kels. Das bin einfach nicht ich. Ich mache sowas nicht. Mich einfach einem fremden Mann in ... in einer dreckigen Gasse hinzugeben."

„Nur weil du es bisher nie gemacht hast, heißt es nicht, dass es nicht auch ein Teil von dir ist."

Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Kaffee und sah mich mit einem Blick an, als läge die Antwort auf der Hand und alles wäre ganz einfach.

Ich wünschte, es wäre so einfach. Wie sollte Kelsey es auch verstehen, wenn ich ihr nie die volle Wahrheit sagte. Aber wie könnte ich das. Es war mein größtes Geheimnis, die schwerste Last, die ich mit mir trug. Jemandem davon zu erzählen, würde mich umbringen.

„Aber ich kenne ihn doch gar nicht Kelsey. Und heute hatte ich ein Date mit einem anderen Mann und vor drei Tagen hat Matt versucht, mich zu küssen. Was stimmt nicht mit mir? Wieso kann ich es nicht bei einem Mann belassen? Wieso muss bei mir gleich alles so kompliziert sein?"

„Halt! Warte mal einen Moment. Was hast du da gesagt? Matt hat versucht, dich zu küssen! Warum erfahre ich erst jetzt davon?"

Verzweifelt vergrub ich das Gesicht in den Händen. Innerhalb weniger Tage hatte sich mein Leben so verändert, dass ich mich selbst nicht mehr wiedererkannte.

Wieso hatte nicht einfach alles beim Alten bleiben können?

„Kann er gut küssen? Ich wette das kann er. Seine Lippen sehen so weich aus. Ich wollte schon immer mal an ihm knabbern."

Ihre Worte trafen mich völlig unvorbereitet und ich prustete laut los.

„Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt!"

„Was denn? Es ist die Wahrheit. Der Kerl sieht echt lecker aus. Also wenn du ihn nicht willst, dann schnapp ich ihn mir."

Schlagartig schlug meine Stimmung um.

„Das spielt ohnehin keine Rolle mehr."

„Was meinst du?"

„Ich habe seinen Versuch abgeblockt und jetzt redet er nicht mehr mit mir. Seit dem Abend herrscht totale Funkstille. Selbst wenn ich ihn wollte, Matt hasst mich."

Kels legte den Kopf schräg und sah mich an. Ihre nächsten Worte wählte sie mit Bedacht.

„Willst du ihn denn?"

Hilflos zuckte ich mit den Schultern. Ich wusste es wirklich nicht. Als Matt mich küssen wollte, hatten die Gefühle in meinem Bauch sich überschlagen und jetzt vermisste ich ihn schmerzlich.

Aber wieso hatte ich seinen Kuss dann nicht erwidert? Und wieso fühlte ich mich gleichzeitig auch zu Jackson und Miguel hingezogen? Ich fragte meine beste Freundin und hoffte, dass sie schlauer war als ich.

„Du blickst selber bei deinem Chaos nicht durch und erwartest, dass ich es tue?"

Als sie meinen traurigen und verzweifelten Blick sah, korrigierte sie sich sofort wieder.

„Hey, das war doch nur ein kleiner Scherz. Ich dachte, es bringt dich vielleicht zum Lachen."

Mitfühlend nahm sie mich kurz in den Arm.

„Jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Zusammen kriegen wir schon Ordnung in dein Leben", versprach sie und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.

Jetzt klang sie fest entschlossen. Ich wünschte, das könnte ich auch sein. Fest entschlossen.

„Du musst einfach nur herausfinden, was du wirklich willst."

Das war mein Stichwort.

„Kels, genau da liegt ja mein Problem. Ich weiß absolut nicht, was ich will. Wenn ich es wüsste, wäre ich wohl kaum in diesem Dilemma."

„Da hast du auch wieder Recht", murmelte sie und brachte mich dieses Mal wirklich zum Lachen.

„Weißt du, was dein Problem ist Ewa?"

Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte ich sie erwartungsvoll an. Jetzt war ich gespannt.

„Du machst zu viel Wirbel um nichts. Du zerbrichst dir den Kopf, obwohl noch nichts passiert ist, und machst dir selbst viel zu viel Druck."

„Das nennst du Nichts Kels? Mein bester Freund redet nicht mehr mit mir. Ich hatte beinahe Sex mit Jackson und vor wenigen Stunden war ich auf einem absolut fantastischen Date mit einem Typ der weder Matt, noch Jackson war."

„Siehst du, genau da liegt dein Problem. Du hattest schließlich nur fast Sex mit ihm. Das Date mit Miguel war schon länger geplant und das Matt dich küssen wollte, ist auch nicht deine Schuld. Letztendlich hast du ihn nicht dazu ermutigt. Der wird sich schon wieder melden. Gib ihm ein bisschen Zeit, sich die Wunden zu lecken."

Aus ihrem Mund klang alles so einfach und unkompliziert.

„Du hattest lediglich Pech, dass sich alles auf einmal ereignet hat. Mehr nicht. Und bevor du dir jetzt deinen hübschen Kopf zerbrichst, wie es weitergehen soll, solltest du einfach alles auf dich zukommen lassen und sehen, was sich ergibt. Viele Probleme lösen sich meist ganz von allein."

Das klang jetzt etwas zu unkompliziert.

„Kelsey", bereitete ich mich darauf vor ihr zu wiedersprechen, doch sie fiel mir sofort ins Wort.

„Ich weiß, was du sagen willst. Kelsey so einfach wie du dir das vorstellst, ist es nicht. Das Leben ist kompliziert und schwierig, blablabla. Das Leben ist nicht kompliziert Ewa. Du machst es dir kompliziert. Das Leben ist eigentlich ganz einfach, wenn man sich selbst erlaubt auch mal Fehler zu machen. Aus irgendeinem Grund tust du das aber nicht. Ich weiß nicht, weshalb du dich sofort wie eine Hure fühlst, nur weil gerade drei Kerle gleichzeitig Interesse an dir zeigen. Vielleicht passiert das, wenn man aus einer spießigen Kleinstadt kommt, so wie du. Aber Fakt ist, dass die meisten Menschen sich erst einmal ausprobieren müssen, bevor sie den richtigen Mann für sich finden. Nicht jeder trifft mit seiner ersten Wahl gleich voll ins Schwarze. Und das ist okay. Genieße einfach die Reise, probiere was Neues aus, lerne dich selbst kennen und wenn du dann weißt, wer du bist und wo du hinwillst, dann kannst du auch den richtigen Gefährten für diese Reise finden."

Während ihres Wortschwalls hatte Kelsey kein einziges Mal angehalten, um Luft zu holen. Jetzt stand sie, schwer nach Atem ringend, vor mir.

„Wow Kelsey. Wo kam das denn jetzt her? So erwachsene Worte bin ich von dir nicht gewohnt."

„Manchmal kann selbst ich etwas Intelligentes sagen. Vor allem, wenn es darum geht dich zur Besinnung zu bringen."

Wahrscheinlich hätten wir noch lange so weiter geredet, doch in jenem Moment trafen die ersten Feierabendgäste ein, die sich jeden Nachmittag nach der Arbeit in unserem Café trafen um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Während Kelsey sich um Kaffee, Kuchen und Co kümmerte, verschwand ich in der Küche, um die warmen Mahlzeiten zu übernehmen. Für heute stand gebratenes Gemüse mit frischem Blattspinat und Hähnchenbruststreifen auf der Karte, sowie unser klassisches drei Käsesorten Sandwich.

Der Ansturm war zu zweit kaum zu bewältigen und als die letzten Gäste endlich mit Essen und Getränken versorgt waren, wäre ich am liebsten auf den Knien nach Hause gekrochen.

Plötzlich streckte Kelsey ihren Kopf zur Tür herein.

„Bitte sag nicht, dass noch jemand etwas zu Essen bestellen will. Ich habe gerade alles gereinigt."

„Keine Panik. Hier will dich jemand sprechen."

Misstrauisch beäugte ich das Lächeln in ihrem Gesicht, legte meine dreckige Schürze ab und folgte ihr in den Verkaufsraum, nur um im nächsten Moment einem schüchternen Matt gegenüberzustehen.    

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