
Kapitel 4 Gestrandet!!!
"Oh verdammt!", keuche ich mit trockenem Mund.
Langsam öffne ich die Augen und sehe mich um!
Wir sind inmitten in einer Wüste gelandet.
Naja, eigentlich besteht die Erde ja nur noch Wüste, aber egal!
Es ist gerade eher ein Wunder, dass wir noch leben.
Wir?
Ja, ich denke den anderen beiden scheint es so weit auch gut zu gehen.
Vorsichtig stehe ich auf und schüttle mir die schrottreifen Teile des Raumschiffs vom Rücken.
Dann fällt mir mein linker Arm ins Blickfeld.
Er wurde von einer Eisenstange durchbohrt.
Ich versuche ihn zu bewegen.
"Au! Verdammt!", brülle ich in Schmerzen.
Der Mann kommt angelaufen und blickt mir in die Augen.
Entschlossen packt er die Stange.
"Bereit?", fragt er mich.
Ich nicke ihm zu.
"Auf drei! Eins...! Zwei...! Drei!", ruft er und zieht auf drei die Stange mit einem Ruck aus meinem Arm.
Vor Schmerz schreie ich auf.
Wieso hab gerade ich mich verletzt und die beiden sind heil geblieben?
Das ist nicht so ganz fair!
Er hilft mir hoch und mustert die blutende Wunde.
"Das sieht schlimm aus!", stellt er fest.
"Ach wirklich?", knurre ich leicht genervt.
Lucy kommt angelaufen und spritzt mir etwas in die Schulter.
"Au! Was soll das?", keuche ich.
"Zier dich nicht so! Das hilft!", erwidert sie.
Es ist wohl ein Schmerzmittel, denn das Pochen und der stechende Schmerz verschwinden allmählich.
"Und was jetzt?", frage ich.
"Wie müssen die Blutung stoppen!", antwortet er.
Ein lauter Knall ertönt und Lucy kommt aus dem zusammenbrechendem Teil des Schiffes hervorgeschossen.
In linken ihrer Hand hat sie einen Verbandskasten.
"Setzt dich!", befiehlt sie mir.
Gesagt getan, ich mache was sie mir aufgetragen hat und setzte mich langsam in den Sand ab.
Lucy öffnet den Verbandskasten, zieht einen der Verbände hervor und wickelt ihn mir straff um die Wunde.
"Glotz weiter so und der Arm ist nur dein kleinstes Problem!", faucht sie mich plötzlich an.
Ich habe gar nicht bemerkt, wie sehr ich sie angestarrt hatte.
"Gib mir bitte den Chip, den dir Alfred anvertraut hat.", fordert sie mich auf, als sie schließlich fertig war.
Ich ziehe ihn aus der Tasche und reiche ihn ihr.
Genervt steht Lucy schließlich auf und wirft den Chip, dem Mann zu.
"Ich versuche jemanden zu erreichen Mike. Pass gut drauf auf und auf unsere Fracht!", murmelt sie und zeigt dabei auch auf mich.
Wow, jetzt bin ich also schon Fracht.
Herzlichen Glückwunsch Jason!
Du bist jetzt Fracht von zwei Widerstandskämpfern!
Viel Spaß!
Der Mann, der dem Anschein nach Mike heißt, schenkt ihr nur ein müdes Lächeln.
"Wie konnten wir eigentlich so einigermaßen unversehrt abstürzen?", frage ich ihn.
"Auf den letzten Metern habe ich es gerade noch geschafft den letzten Rest Antriebsenergie aus der Schüssel herauszuholen, damit wir nicht als rauchender Krater enden.", berichtet er.
"Danke.", erwidere ich lächelnd.
"Ist doch selbstverständlich! Ich hatte auch nicht vor so schnell abzudanken.", lacht er amüsiert.
"Wo sind wir eigentlich gelandet?", hake ich gespannt nach.
"Keine Ahnung, aber es gefällt mir nicht!", ruft Lucy plötzlich.
Wir laufen nach draußen.
Weit in der Ferne steht etwas sehr großes.
"Ist das ... ein Plasmabohrer?", flüstere ich geschockt.
Mike nickt mir zu.
"Ja! Hoffen wir mal, dass er sowohl noch kaputt als auch unbewacht ist.", erwidert er.
"Warum?", frage ich überrascht.
"Denk mal nach! Das hier ist eine Absturzstelle. Was denkst du, wo sie uns als erstes suchen werden?", antwortet Lucy.
"Sie suchen euch!", sage ich und lasse mich in den Sand fallen.
"Hör mir gut zu! Du gehörst jetzt zu uns! Wir sind nicht extra eingebrochen, damit du uns hier Probleme machst! Entweder du kommst freiwillig mit, oder ich schleife dich zum Boss!", brüllt Lucy mich wütend an.
Sie wird echt schnell wütend.
Ich sollte wohl besser aufpassen, was ich sage.
"Na gut ich komme mit!", erwidere ich knurrend.
Wirklich weit scheine ich ohne die beiden wohl erstmal nicht zu kommen, also wäre es wohl taktisch klüger sie vorerst zu begleiten.
Vorerst!
Außerdem ist wirklich alles besser, als in einer Raumstation abzusammeln.
"Wir müssen noch ein paar Sachen zusammensuchen!", erklärt Mike, während er mit Lucy in den hinteren Teil des Schiffes läuft, um dort noch irgendwas zu retten,
Die beiden verschwinden schließlich in den Überresten und werfen ab und zu Sachen nach vorne.
Darunter befinden sich mehrere Waffen und Messer, aber auch Wasserflaschen und etwas, das wie in Plastik verschweißtes Essen aussieht.
Ich muss irgendwie meinen Teil beitragen, also laufe ich nun zur Steuerung des Schiffes.
Ich lege mich auf den Boden, entferne vorsichtig ein paar Metallplatten und schaue es mir von unten an.
Viele der Kabel sind durchgeschmort und verbrannt und der Rest der Technik im inneren sieht auch nicht besser aus.
Wo ist es nur?
Ach da!
Langsam greife ich in das Innere des Pultes und nehme so vorsichtig wie möglich das Navigationssystem heraus.
Bitte sei noch ganz!
Ich stehe wieder auf und mustere das kleine metallische Ding in meinen Händen.
Damit man es sich besser vorstellen kann:
Es ist ein kleines, rundes, metallisches Gerät, auf dem jeglicher Ort, jede mögliche Stadt, aber auch jeder Planet
gespeichert sein kann.
Logisch, oder?
Es scheint vollkommen in Ordnung zu sein, äußerlich zumindest.
Hoffen wir mal, das es auch innerlich unbeschädigt ist.
Jetzt brauch ich nur noch etwas das das Bild überträgt.
Ich sehe mich in den Überresten des Schiffes um, doch ich finde einfach nichts, was auch noch intakt ist.
Lucy läuft nach vorne, bindet sich ihre Haare zusammen und starrt auf das Navigationssystem in meiner Hand.
"Warum hast du ...?", fragt sie entsetzt und stockt.
"Der Rest ist vollkommen zerstört! Es ist die einzige Option gewesen!", erkläre ich ihr.
Auch Mike läuft nach vorne, sieht mich ebenfalls entsetzt an und lässt die Rucksäcke in seinen Händen fallen.
Schnell klettert er, wie ich zuvor, unter die Steuerkonsole des Schiffes und sieht sich die Schäden an.
"Er hat es richtig gemacht Lucy! Anders geht es nicht!", ruft er überrascht.
Das schien er mit nicht zugetraut zu haben!
Wieso eigentlich?
Immerhin mit Raumschiffen kenne ich mich aus!
Dieser 10 Minuten Unterricht scheint wohl doch irgendwas zu bringen.
"Wir brauchen noch irgendein Gerät, das wir als Bildschirm benutzen können!", werfe ich ein.
Mike klettert wieder hervor und sieht sich das Navigationssystem genau an.
"Das haben wir leider nicht! Wir können von Glück reden, das es nicht mit dem Rest explodiert ist!", erwidert er.
Wir schauen uns an.
Wir haben gerade beide nicht wirklich den gleichen verrückten Gedanken?
"Das ist verrückt!", sagt er.
"Wir haben keine anderen Optionen und wir wollen doch sowieso da hin!", wende ich ein.
"Was habt ihr vor?", fragt Lucy neugierig.
"Wir hätten vor auf dem Plasmabohrer eines der Geräte zu entwenden!", erzählt Mike.
Lucy sieht uns ungläubig an.
"Das ist wirklich verrückt! Lasst uns losgehen!", lacht sie.
Wir stecken alles, was die beiden so rausgesucht haben in die Rucksäcke.
Lucy übergibt mir Alfreds ehemalige Waffe und erklärt mit kurz und knapp die verschiedenen Funktionen.
"Du vertraust mir?", sage ich grinsend.
"Beweis mir, dass es kein Fehler war!", seufzt sie.
Ich nicke ihr dankbar zu und schalte die Waffe ein.
Zufrieden fängt diese an zu surren und das rote Licht flackert langsam auf.
"Los gehts!", flüstere ich und laufe den anderen hinterher.
Wir steigen eine Düne herauf.
Langsam wird es immer wärmer!
Die Hitze flackert langsam über den Sand.
Meine Lunge brennt.
Wir scheinen uns dem Bohrer kaum zu nähern!
"Stopp!", zischt Lucy auf einmal.
"Was ist?", frage ich aufgeregt und halte an.
Sie bückt sich und untersucht etwas.
Das sind Spuren!
Etwas Großes war hier!
"Sie waren hier! Ca. vor 10 Minuten!", berichtet sie und sieht Mike an.
"Moment wer?", frage ich nach.
"Cruncher!", antwortet sie.
Verwirrt sehe ich sie an.
"Diese vierbeinigen Aliens!", erwidert Mike und versucht es mit seinen Fingern zu symbolisieren.
"Oh! Warum eigentlich Cruncher?", murmle ich.
"Das sagen wir dir lieber nicht! Sonst rennst du noch zurück!", knurrt sie beunruhigt.
"Weiter und Waffen bereithalten! Die sind garantiert noch hier irgendwo!", flüstert Mike und sieht sich mit seiner Waffe aufmerksam um.
Ein lautes Piepen, wie von einer Sirene ertönt.
Wir drehen uns vorsichtig um.
Sie sind wirklich noch hier!
Ein gewaltiger blauer Strahl schießt vom Himmel und äschert die Überreste des Schiffes ein.
Selbst Meter entfernt ist die Hitze zu spüren.
Der Sand um unsere Bruchlandung herum hat sich sogar in Glas verwandelt!
Mir klappt die Kinnlade herunter.
"Haben die gerade das Schiff mit einem Schuss in Staub verwandelt?", keuche ich.
Ich sehe nach oben.
Wie haben sie das gemacht?
In der Luft ist zumindest kein sichtbares Schiff zu sehen.
"Ja haben sie!", erwidert Lucy geschockt.
"Ich denke das wäre ein guter Moment, um abzuhauen!", brüllt Mike und eröffnet das Feuer.
Uns rennen mehrere dieser vierbeinigen Aliens, von meinen "Begleitern" auch liebevoll Cruncher genannt, entgegen.
Wir rennen so schnell wie möglich in Richtung des Bohrers.
Einer der Cruncher springt auf einmal über meinen Kopf und landet direkt vor mir.
Mit seinen vier bedrohlichen Stacheln zeigt er in mein Richtung und faucht mich mit seinen messerscharfen Zähnen an.
Seine schwarze, fast ledrige Haut spiegelt sich dunkel in der Sonne und seine neonfarben grünen Augen mustern mich fasziniert.
Aber das wohl eher, weil er gerade darüber nachdenkt, wie ich wohl schmecke.
Sie sehen Hunden wirklich ein wenig ähnlich.
"Aus böser Cruncher!", rufe ich deshalb probeweise.
Leider zeigt das kein Wirkung!
"Dahin!", ruft Lucy und zeigt auf eine Steinformation nicht weit von uns entfernt.
Der Cruncher faucht uns an, kriegt aber sofort eine Salve aus Lucys Waffen in seine Fratze.
Guten Appetit sag ich nur!
Schnell sprinten wir hinter die Steine und verstecken uns, in der Hoffnung all das zu überleben.
Hier wäre Fallen Planet, Kapitel 4. 😁
Wie findet ihr es?
Sowas wie, Verbesserungsvorschläge, Konstruktive Kritik, oder so?
Gerne damit in die Kommentare!
Ich freu mich drauf!
Bis dann, eure mysticscience.🧐
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