Kapitel 15 Halbe, Halbe!
Wir verlassen den Raum durch eine große metallische Tür und laufen einen langen Gang entlang.
"Wir haben uns schon Sorgen gemacht, aber jetzt bist du ja wieder da!", sagt Lucy.
"Moment! Wieder da? Wie lange war ich weg?", frage ich erschrocken.
Bitte ich darf nicht schon wieder 3 Stunden, oder so verpasst haben.
Constantin räuspert sich.
"Naja, es war nicht leicht dich zu kurieren, deine Wunden wollten sich nicht schließen, also haben wir dich für einen längeren Zeitraum im Heilbecken gelassen.", antwortet Constantin mir.
"Oh nein! Bitte nicht schon wieder 3 Stunden!", murmle ich nervös.
"Nein! Dieses Mal waren es keine 3 Stunden!", erwidert Lucy.
"Gott sei dank!", unterbreche ich sie erleichtert.
"Es waren 2 Monate!", entgegnet sie.
Abrupt belieb ich stehen.
"Ernsthaft? Verarscht ihr mich?", flüstere ich und sehe sie dabei misstrauisch an.
Constantin schüttelt energisch den Kopf.
"Leider nicht, es waren keine normalen Verletzungen!", antwortet er.
Ich kratzte mich am Kopf.
"Toll! Sehr toll!", flüstere ich.
"Wir sollten uns jetzt wirklich beeilen! Unser Anführer hat schon lange genug gewartet!", wendet Lucy hektisch ein.
"Ja, das sollten wir so. Ich bin gespannt, wer euch aufgetragen hat mich zu holen.", erwidere ich grinsend.
Lucy lächelt mir nur zu und wir laufen weiter, mehrere Gänge entlang, bis wir in einer großen Halle stehen.
Ein Großteil des Raumes ist mit Leuten, an Computern gefüllt, doch in der Mitte befindet sich ein Stuhl auf einem erhöhtem Podest.
Er ist von einem Hologramm der Erde umringt, das, wie es scheint, die Bewegungen des Widerstands und der Eroberer anzeigen soll.
Auf dem Stuhl sitzt ein Junge, der vielleicht nur ein paar Jahre älter als ich sein kann.
"Mist! Truppe 3 hat's erwischt! Ich brauch nen Kaffee! Haben wir noch Kaffee?", ruft er gestresst.
"Tut mir leid sie haben den Vorrat für diese Woche, bereits heute schon ausgetrunken und die nächste Lieferung kommt erst nächste Woche.", antwortet ihm jemand.
"Verflucht!", knurrt er.
Lucy räuspert sich, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
"Es tut mir leid, diese äußerst wichtige Unterhaltung zu unterbrechen, aber hier ist jemand der mit dir sprechen möchte." , sagt sie.
Er dreht sich um, grinst und kommt auf mich zu gelaufen.
"Ähhh Constantin und unsere Gunslinger Queen Lucy. Endlich! Du bist dann wohl Jason Theodor Harper! Schön dich kennenzulernen.",
Das Hologramm des Planeten hinter ihm erlischt flackernd, als er mir die Hand reicht.
Ein wenig nervös schüttle ich sie.
Ein kaltes Gefühl und ein Kribbeln in meinem Nacken, breiten sich aus.
Irgendwas stimmt mit ihm nicht.
Misstrauisch sehe ich ihn an.
"Sie sind kein Mensch, oder?", frage ich ihn.
Überrascht hebt er die linke Augenbraue.
"Er ist verdammt gut! Ja du hast Recht ich bin kein Mensch.", erwidert er.
Kurz bevor ich fragen kann, unterbricht er mich schon.
"Du bauchst gar nicht erst anfangen zu fragen! Ich kämpfe für den Planeten Erde, da er nicht der einzige ist, der den Eroberern zum Opfer gefallen ist. Mein Volk mag sich weigern einzugreifen, doch ich werde nicht tatenlos zusehen, wie diese Monster weiter unterwerfen und morden!", entgegnet er mit Zorn in der Stimme.
Ich schlucke.
"Dein Volk?", hake ich trotzdem neugierig nach.
"Die Phönizier! Viele von ihnen sind der Meinung, das es unnötig wäre unser kostbares Blut zu vergießen. Sie machen nichts als zusehen! Von Ihnen brauchen wir aber keine Hilfe erwarten, wir müssen uns alleine durchschlagen.", erklärt er und richtet sich dabei auch an die andern Leute im Raum.
Alle applaudieren und ein Großteil sieht sich nickend an.
"Willst du uns helfen diesen Möchtegern Herrschern in den Hintern zu treten und ihnen zu zeigen, dass die Erde sich nicht geschlagen geben wird.", fragt er mich grinsend.
"Ich hab bereits bei Hintern treten nicht mehr zugehört!", erwidere ich lachend.
"Willkommen bei der Widerstandsgruppe Goldener Phönix!", sagt er und ich schlage ein.
Ein tosender Applaus ertönt.
Neben mir höre ich das Tablet von Cristian piepen.
Geschockt atmet er auf und rennt zu dem Anführer.
Dieser sieht mich mit vor Schock geweiteten Augen an und richtet sofort seine Waffe auf mich.
Ein wenig verwirrt tun es ihm seine Anhänger nach.
Lucy versucht sie zu beruhigen.
"Hey! Lasst das!", ruft sie.
"Ähh, hab ich irgendwas falsch gemacht?", frage ich mit zittriger Stimme nach.
"Es geht nicht darum was du gemacht hast, sondern was du bist!", ruft der Anführer tobend.
"Ich habe absolut keine Ahnung wovon du da redest!", antworte ich.
"Jason! Während du regeneriert hast, habe ich eine Art Diagnose deiner "Rasse" laufen lassen, eine Sicherheitsmaßnahme, die ich immer mal durchführe!", fängt Constantin an.
Verwirrt sehe ich ihn an.
"Und?", hake ich nach.
"Jason! Die Diagnose hat ergeben das du zur Eroberergene besitzt! Du bist zur Hälfte Eroberer!", verkündet er.
Sprachlos stehe ich da.
"Sicher? Vielleicht hatte ich ja Eroberer DNA an meiner Kleidung, oder so.", antworte ich stotternd.
"Garantiert nicht!", erwidert er selbstsicher.
Bestürzt falle ich zu Boden.
Zur Hälfte Eroberer!
Aber meine Eltern sind doch Menschen, also wie ist das möglich?
"Wie? Wie?", murmle ich.
"Es tut mir leid Jason, aber unter diesen Umständen ist das Risiko zu hoch!", flüstert der Anführer.
"Was! Nein!", ruft Lucy entsetzt, doch auf ein wütenden Blick, ihres Anführers verstummt sich schluckend.
Ich schließe die Augen und warte auf die Schüsse.
"Halt!!! Lasst die Scheiße und packt die Waffen weg!!!", höre ich jemanden fluchen.
Mike??
Ich sehe überrascht auf.
Tatsächlich drängt sich Mike in einem rußigem Laborkittel und einem Reagenzglas voller Staub nach vorne.
Verblüfft sehen sie ihn alle an und lassen wirklich die Waffen sinken.
Erleichtert atme ich auf.
Selbst der Boss der Widerstandskämpfer sieht ihn neugierig an.
"Lucy du erinnerst dich doch sicherlich noch an der Eroberer in dem abgestürztem Raumschiff!", ruft er ihr zu.
Sie nickt ihm zu.
"Ja."
Mike strahlt vor Freude.
"Ich habe herausgefunden, was passiert ist!", ruft er grinsend.
Sofort herrscht absolute Stille im Raum.
"Warte! Warte! Warte! Du meinst doch nicht etwa, dass ...", fange ich an.
"Ich habe endlich herausgefunden, was die Eroberer wirklich wollen!", unterbricht mich Mike zustimmend.
Er steckt den Stick, den Alfred mit gab, an einer Seite des Podests an.
Ein großer DNA-Strang wird angezeigt.
"Das ist eine Probe, einer Zelle die wir vor einigen Monaten sammeln konnten...", beginnt er zu beschreiben.
Ein weiterer Strang erscheint.
"...und diese habe ich vor kurzem genommen!", beendet er seinen Satz, drückt dabei auf einen Knopf und ein Computer fährt aus dem Podest hervor.
"Wenn man sie vergleicht, ...", murmelt er.
Eine Art Scan läuft in Form von leuchtend blauen Strichen über beide Stränge.
"...wird man feststellen, das sie exakt gleich sind! Es sind Klone!", verkündet Mike seinen Durchbruch, während die beiden DNA-Stränge grün aufleuchten.
"Du meinst, das die Eroberer nichts weiter, als Klone sind!!! Selbst wenn, was hat es damit zu tun, dass der eine zu Staub zerfallen ist.", hinterfrage ich.
"Naja nach einiger Zeit konnte ich auf den von Alfred gesammelten Daten erkennen, das Jay Harper ihnen größtenteils in der genetischen Entwicklung geholfen hat.", berichtet er.
"Und?", fragt der Anführer von seinem Stuhl aus gespannt.
"Ich schließe aufgrund der Fakten darauf, das sie Eroberer, oder vielmehr ihre Klone, genetisch instabil sind!", erklärt Mike.
Um uns herum beginnen die Widerstandskämpfer zu tuschelnd und zu flüstern.
"Außerdem vermute ich, dass außer dem König und den Königinnen der Schiffe, alle Eroberer geklont sind! ", führt er weiter aus.
"Das könnte wirklich sein, denn ich denke ein Tod einer Königin oder des Königs selbst, wäre nicht gerade unauffällig. Es wäre wohl vergleichbar, als würde man eine Plasmabohrer hochjagen. Gut gemacht, übrigens!", sagt der Anführer und sieht dann Lucy, Mike und mich lobend an.
"Wie passe ich denn dann in das Ganze Schema!", frage ich Mike.
Er atmet tief aus.
"Was denkt ihr, würde man machen, wenn man eine genetisch vollkommen entwickelte, "stabile" Rasse zu seinen Füßen hat?", entgegnet er.
"Man benutzt sie!", flüstert der Boss und fährt sich dabei nervös durch die Haare.
"Haargenau! Ich konnte herausfinden, dass es einen Versuch für eine neue Rasse an Eroberern geben sollte.
Man benutzte die genetischen Merkmale der Eltern und kombinierte sie mit Eroberer DNA.
Problem war nur, dass diese anfangs von Eroberern aufgezogen wurden und auf unerklärlicherweise Selbstmord begangen.
Dann ließ man sie von den "echten" Eltern aufziehen und genau da kommst du ins Spiel Jason!", erzählte Mike.
"Also wird auf der Raumstation eine neue Art der Eroberer gezüchtet!", rufe ich entsetzt.
Mike nickt zustimmend.
"Ich konnte in dem Bericht leider nichts weiter finden, außer das diese stärker, schlauer und auch geschickter als Eroberer und Menschen zusammen seien sollen. Was für uns natürlich nichts gutes bedeutet!", sagt Mike zu guter letzt.
"Ja, das klingt in der Tat nicht prickelnd.", murmelt der Anführer der Widerstandskämpfer.
"Was ist jetzt mit mir?", frage ich vorsichtig nach.
"Da das jetzt zumindest einigermaßen geklärt ist, denke ich können wir dir ein wenig vertrauen. Trotzdem möchte ich das du nicht unbewacht bleibst und man dich täglich auf Herz und Nieren prüft. Du musst verstehen ich kann es mir nicht erlauben, ein Leck in unserem System zu haben. Wenn du verstehst, was ich meine.", erwidert er und zwinkert mir zu.
"Ja, ich würde mir nach alledem auch nicht ganz vertrauen.", antworte ich.
"Gut, dann zeigt dir Constantin dein Zimmer und danach würde ich kurz mit dir noch einmal unter 4 Augen reden wollen.", sagt er in Cristian's Richtung und sieht mich dann ernst an.
Ich nicke ihm stumm zu und folge dann Christian.
Bambambam!!!😄
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Hab ich etwas zu sehr übertrieben oder war etwas unverständlich? 😁
Gerne mit sowas in die Kommentare.
Ich sag jetzt nur noch bis dann, eure mysticscience. 🧐
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