[4 - Wer nicht hören will]
Erst ein Knall und dann ein Brüllen reißen Madara aus seinem Lesefluss.
Als er aus dem Tempel eilt, weiten sich seine Augen. Er erkennt sofort, dass es sich hier um den neunschwänzigen Fuchs handelt. Doch ist sein Auftauchen nur ein Zufall sein?
Sollte er sein Susanoo benutzen?
Er weiß genau wie schädlich das für seine Augen ist, doch geht es hier immer hin um seinen ganzen Clan!
"Ich dachte, ich revanchiere mich mal bei euch.", ertönt eine Stimme hinter ihm und Madara dreht sich schlagartig um.
All seine Vermutungen bestätigen sich.
Doch hätte er nicht gedacht Kagura Ootsutsuki so schnell wiederzusehen. Sollte sie nicht noch verletzt sein?
Dabei fällt ihm erstmals auf, dass sich die Vornamen Kaguya und Kagura sehr ähneln. Ob das ein Zufall ist?
"Du kontrollierst den Kyubi?", hackt Madara nach. Auch eine solche Technik ist ihm noch vollständig unbekannt.
"Das erfordert wirklich keine große Mühe.", erwidert sie monoton.
Madara aktiviert sein Mangekyou. Wäre es nur der Neunschwänzige gewesen, hätte er sich drauf verlassen mit seinen Leuten gemeinsam eine Lösung zu finden, doch auch wenn er noch nicht sicher weiß wie stark sie ist, will er das Ganze jetzt schnell beenden.
"Hat diese Technik eigentlich einen Namen?", fragt die Frau unbeeindruckt die aufsteigende Gestalt beobachtend.
"Susanoo.", erwidert Madara finster und formt erste Fingerzeichen.
"Susanoo...", wiederholt diese nachdenklich und weicht Madaras Katon Angriffen spielend aus.
"Verstehe, es ist nur eine einfache Hülle.", meint sie und Madara dreht sich erstaunt um als die Frau auf einmal hinter ihm steht.
Wie hat sie es durch sein Susanoo geschafft? Normalerweise sollte diese Hülle doch nicht zu durchdringen sein.
Ehe Madara auch nur über diese Frage nachdenken kann, geschweige denn es schafft zurückzuspringen, spürt er bereits wie ihm mit bloßer Hand auf den Brustkorb geschlagen wird.
Erst verzögert spürt Madara den Schmerz und fasst sich soweit, dass er zurück springt, um etwas Abstand zu gewinnen.
Madara spuckt das Blut, welches sich in seinem Mund sammelt aus.
Er spürt, dass diese winzige Berührung ihm fast die Lunge zerfetzt hätte. Er hatte es nur flüchtig mit dem Hyuuga-Clan zu tun, doch fällt dieser Angriff eindeutig unter deren Tai-jutsu.
Noch ein oder zwei Angriffe von der Sorte und er kippt tot um.
Sein Sharingan bringt auch nichts, wenn er mit dem Susanoo nicht so schnell reagieren kann.
"Madara!", ertönt eine weitere aufgewühlte Stimme und Izuna kommt mit gezogenem Katana neben seinem Bruder zum Stehen, der bereits aus beiden Augen blutet und es ernsthaft in Betracht zieht sein Susanoo als Deckung aufzugeben.
"Kümmert euch um den Biju.", meint das Oberhaupt, doch Izuna schüttelt entschieden den Kopf.
"Man soll das Problem doch an der Wurzel packen.", erwidert der Jüngere und geht ohne zu zögern auf die Ootsutsuki los, die aber einfach von einem schwarzen Strudel eingesaugt wird, bevor das Katana ihr die Brust durchstößt.
Izuna gerät für einen Moment aus dem Gleichgewicht, doch fängt er sich wieder und sieht sich mit seinem Sharingan suchend um.
Madara, der als erster bemerkt, dass sie hinter seinem Bruder wieder auftauchen will, schubst diesen beiseite und kassiert einen weiteren sanften Schlag, diesmal in den Bauch.
Das war eindeutig seine Leber und Madara droht für einen Moment in die Knie zu sinken, da greift Izuna sie erneut an, woraufhin sie für einen Moment verschwindet.
"Ein Raum-Zeit-Ninjutsu?", fragt Izuna schnell und stellt sich mit Madara, der sein Susanoo deaktiviert hat, Rücken an Rücken, damit sie mit ihren Sharingans gemeinsam alles vor und hinter ihnen im Blick haben.
"Scheint so.", erwidert das Oberhaupt und sieht sich prüfend um.
"Hat sie den Neunschwänzigen auf uns gehetzt?", fragt Izuna erzürnt.
"Scheint so.", antwortet Madara - offensichtlich mit den Gedanken irgendwo anders.
"Du warst im Schrein?", hackt sein Bruder weiter nach.
"Scheint so."
Bevor Izuna sich über die in keiner Form auch nur ansatzweise informativen Antworten seines Bruders beschweren kann, müssen sie beide ausweichen, da die Klaue des Kyubis sie sonst zerquetscht oder in Stücke gerissen hätte.
Madara springt auf eines der Hausdächer und lockt mit einem Pfeifen die Aufmerksamkeit des Fuchses auf sich. Ein Genjutsu, mit dem er den Kyubi kontrolliert, ist seine letzte Idee dieses Monster unter Kontrolle zu bringen und tatsächlich hält dieser mitten in seiner auf Madara zu schwingenden Bewegung inne.
Kurz bevor sich im Auge des Neunschwänzigen die Tomoe des Sharingans abbilden, könnte Madara schwören eine Reflexion des Mondes gesehen zu haben.
Während im Hintergrund Gejubel für seinen Erfolg den Kyubi zu stoppen zu hören ist, geht ihrem Oberhaupt etwas durch den Kopf.
Die Kaninchen-Göttin besteht auf der Legende der Mond-Göttin.
Ihn faszinierte ihr Anblick und versuchte sich ihr anzunähern, doch sah Kaguya immer wieder nur zum Abendhimmel hinauf. Sie war fasziniert vom Mond und äußerte eines nachts den Wunsch nichts mehr als Frieden zu wollen.
Auch wenn es in diesem Moment nur ein flüchtiger Gedanke ist, fragt Madara sich ernsthaft, ob es möglich wäre, dass Kagura und Kaguya Ootsutsuki miteinander verwandt sind.
Heißt es nicht in jeder Legende findet man ein Fünkchen Wahrheit?
"Du kannst nicht gleichzeitig den Fuchs und mich aufhalten.", ertönt eine Stimme hinter ihm, doch dreht Madara sich dieses eine Mal nicht um.
"Madara Uchiha.", er dreht sich langsam zu ihr um und Kagura legt den Kopf schief.
"Du hattest mich beim letzten Mal nach meinem Namen gefragt. Deiner war Kagura Ootsutsuki?", fragt er gefasst.
"Stimmt.", meint sie und Madara bemerkt ihr Zögern. Dieses Vorgehen hat also tatsächlich angeschlagen.
"Es gibt eine uralte überlieferte Geschichte, die handelt von der Kaninchen-Göttin. Ihr Name ist Kaguya Ootsutsuki. Sie ist ebenfalls aus dem Himmel gekommen. Meintest du das als du sagtest, du seist nicht von hier?"
"Stimmt, das ist meine Großtante. Der Name mit dem Kaninchen spielt wahrscheinlich auf ihre Hörner an... ich bin geneigt dir zu glauben.", grübelt die Ootsutsuki. "Aber woher der Sinneswandel?", fragt sie misstrauisch.
"Du hast recht, dass ich keine Chance habe euch beide auf einmal aufzuhalten. Doch wünsche ich mir nichts mehr als Frieden.", so kitschig dies auch klingt, musste Madara dies einfach aussprechen, da er sich sicher ist, sie würde darauf anspringen.
Schließlich meinte sie sie wolle sich revanchieren und hatte die Uchiha beim ersten Mal nicht angegriffen, sondern sich nur verteidigt.
Und wie erwartet geht sie darauf ein und fängt quasi an übers ganze Gesicht zu strahlen.
"Habe ich euch etwa wirklich ganz falsch eingeschätzt?", fragt sie mit großen Augen und verbeugt sich schnell. "Es tut mir leid, ich habe nicht viel Ahnung von dem, das außerhalb meiner Familie geschieht. Ich hätte wissen müssen, dass man an anderen Orten auch anders auf Fremde reagiert. Da hab ich wohl wirklich etwas überreagiert. Ich sorge dafür, dass der Kyubi wieder in den Götterbaum kommt und behebe die entstandenen Schäden."
Ehe Madara irgendwas darauf erwidern kann - er ist noch zu perplex wie einfach er ihr etwas vorschwindeln konnte - springt sie auch schon an ihm vorbei auf den Neunschwänzigen und verschwindet gemeinsam mit diesem in dem schwarzen Strudel, welcher ihm vorhin schon aufgefallen war.
"Du hast sie in die Flucht geschlagen?!", ruft Izuna und das Clan-Oberhaupt weiß ehrlich nicht, was er dazu nun sagen soll.
Dabei hätte er niemals geglaubt, dass Worte tatsächlich eine solche Macht besitzen. Vielleicht sollte er ja öfter mal ein Buch lesen.
Doch was meinte sie mit Götterbaum? Da ihm der Begriff etwas sagt, beschließt er - trotz allem Gejubel - sich zurückzuziehen, um diese Geschichte zu vertiefen, statt eine große Rede darüber zu halten wie er es fertig gebracht hat den Biju zu stoppen.
Er hat eine Menge offener Fragen.
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