Kapitel 18 ~ Mehr als nur ein Streit
POV. Fiona
"Na, das weißt du doch selber...", nuschelte Elly leise.
Was soll das denn jetzt heißen?!
"Wie meinst du das 'das weiß ich doch selber'?", fragte ich perplex.
"Das ist doch offensichtlich, oder?", meine Freundin hob hörbar die Stimme an. Anscheinend wurde sie wieder sauer. Genervt schnaubte ich.
"Ich weiß weder was los ist, noch was du willst! Soll ich mich etwa dafür entschuldigen, was wir in-", fing ich an, doch wurde prompt unterbrochen.
"Ja, besser wäre es. Obwohl das eh nichts bringen würde..." In Ellys Gesicht konnte man schon fast Abscheu erkennen.
"Was genau hab ich dir getan?!", schrie ich sie wütend an. Dafür bekam ich einen ungläubigen Blick aus eisblauem Augen.
Mittlerweile hatten auch Lia und Alice mitbekommen, das hier was los war. Sie versuchte, uns auseinander zu bringen, doch wir wehrten uns. Ich wollte einfach Antworten!
Warum genau reagierte sie so? Wieso behandelt sie mich wie den letzten Dreck?! Und warum zum Teufel gibt sie mir keine Antworten?!?!
"Sag mir doch einfach, was los ist verdammt!", schrie ich aufgebracht.
"Muss ich dir das ernsthaft erklären?!? Vielleicht helfe ich deinem Gedächtnis mal ein bisschen auf die Sprünge. Kampf, Krieg, zwei verschiedene Seiten, Feinde?!?!
Wegen euch ist meine Mutter gestorben!" Erneut stiegen Tränen in ihre Augen.
Perplex hielt ich inne. Wieso sollte sie denken, wegen mir wäre ihre Mutter gestorben? Ich weiß ja nicht einmal, woran ihre Mutter überhaupt gestorben ist, geschweige denn wann und wo.
Erst jetzt bemerkte ich, dass sich eine Schar Schaulustige um uns versammelt haben und neugierig zuhörten. Manche tuschelten miteinander, andere starrten uns einfach nur an. Auch Lia und Alice versuchten, aus Elly's Worten schlau zu werden.
Ich wurde leicht rot. Anscheinend war ich lauter gewesen, als beabsichtigt.
Auch Elly sah sich um und ihr ohnehin schon rötliches Gesicht nahm die Farbe einer Tomate an.
Ich räusperte mich. Meine Wut verflog zum größten Teil und wich einer Mischung aus Peinlichkeit und einer Art Verlangen, sofort zu Verschwinden.
"Komm mit", flüsterte mir Lia zu und packte meine Hand. Ebenfalls leicht rot stürmte sie zu unserer Wohnung.
Hinter mir folgten Elly und Alice uns. Die Menge verflüchtigte sich wieder und alle machten sich auf den Weg, dahin, wo auch immer sie hin wollten.
Die Sonne stand bereits am Horizont und tauchte alles in ein malerisches, goldenes Licht. Erst jetzt realisierte ich, dass die Blätter der Bäume schon gelb- und rötliche Töne annahmen. Wunderschön.
Kurze Zeit später standen wir vor unserer Wohnung und Lia schloss sie aufgebracht auf.
Als die Tür offen war, schlüpfte ich schnell hindurch und wollte Treppe nach oben laufen, da prallte ich gegen jemanden.
Drei Jungs hatten sich vor mir aufgebaut und musterten uns.
In der Mitte stand Finn, der über mir anfragte. Gegen ihn war ich auch gestoßen. Eine seiner pechschwarzen Haarsträhnen viel ihm ins Gesicht und verdeckte zum Teil seine fast genau so dunklen Augen. Kalt musterte er mich aus eben diesen.
Ich seufzte. "Was willst du Finn?!"
POV. Elly
Ich traute meinen Augen kaum. Vor mir sah ich dieser Typ, der immer bei Matthew war und mich offensichtlich nicht sehr gerne mochte.
Links und Rechts neben ihm standen andere Jungs.
Fiona stand direkt vor dem Jungen in der Mitte und sah zu ihm hinauf. Er überragte sowohl sie, als auch mich um einen Kopf.
Mir war nicht bewusst gewesen, dass er genau unter mir wohnte!
"Was willst du Finn?", hörte ich Fiona zu dem Jungen sagen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, welches mir eine Gänsehaut verschaffte.
Das bedeutet nichts gutes...
Ich riss meinen Blick von Finn los und musterte die anderen Jungen etwas genauer.
Der Links hatte lange, braune Haare, die er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Sie sahen jedoch, im Gegensatz zu manchen anderen, sehr gepflegt aus. In dem rechten Ohr hatte er zwei Ohrringe über einander und er betrachtete uns aus seinen Waldgrünen Augen.
Rechts von Finn stand ein Junge mit hellbraunen Haaren, die an den Seiten kurz rasiert waren, oben jedoch etwas länger und zu Seite gestylt. Er musterte uns ebenfalls mit einem stechenden Blick aus seinen leuchtend blauen Augen.
Dann wandte ich mich zurück zu Finn, der Fiona die Ehre erstattete zu antworten.
"Ich will, dass du nicht einfach gegen mich rennst", sagte er in einem eiskalten Ton.
"Tut mir leid, aber ich kann nichts versprechen", gab Fiona verschmitzt zurück.
Finns Lächeln wurde breiter.
Ich trat neben Fiona. "Hör zu. Entweder, du sagst uns jetzt, was du von willst oder lässt uns durch. So schwer ist das wohl nicht."
Wow, ich hab ihn dazu gebracht, zu schmunzeln. Immer noch versperrten sie uns den Weg.
"Okay. Entweder, du und dein Club der besonderen Augen macht jetzt den Weg frei, oder..."
"Oder was?", unterbrach er mich provozierend.
Das wird langsam echt affig, dachte ich.
"Was willst du?!", Fiona versuchte ruhig zu bleiben, jedoch gelang es ihr eher schlecht als recht.
"Ohhh, ist die kleine Fiona traurig?" Er beugte sich zu ihr herab und blickte sie mit einem höhnischen Grinsen direkt an. Wenn Fiona eins hasste, dann klein genannt zu werden. Und mit Sicherheit wusste dieser Mistkerl das, denn ein breites Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine Augen schienen fast zu glühen.
Da riss bei mir der Geduldsfaden.
"Lass. Uns. Durch", knurrte ich,
Sein dunkler Blick schwenkte zu mir und sofort wurde mir mulmig zumute. "Warum sollte ich?", entgegnete er kalt. Ich wollte gerade etwas bissiges antworten, als bei Fiona anscheinend eine Sicherung durchbrannte.
Sie schoss nach vorne und stieß den rechten Typen aus dem Weg, schlängelte sich geschickt zwischen den anderen hindurch und stürmte die Treppe hoch. Ohne lang zu überlegen, rannte ich ihr hinterher.
Alice und Lia schauen sich kurz an und stürmen auch los.
Erst als wir schon oben waren, realisierten die Jungs, was gerade passiert war. Dieser Finn stürmte die Treppe hoch, direkt auf Lia zum die erschrocken aufkreischte...
Und ich knallte die Tür direkt vor ihm zu und Fiona drehte den Schlüssel um. Etwas schweres knallte dagegen, doch die Tür hielt.
Erleichtert atmeten sowohl ich als auch Fiona und Lia aus.
Plötzlich musste ich lachen. "Dass war knapp...", brachte ich heraus und musste gleichzeitig Luft holen.
"Leute...", meinte plötzlich Alice, "Schaut mal."
Fragend drehte ich mich herum.
"Das darf doch wohl nicht wahr sein...", murmelte Fiona neben mir.
Unsere Wohnung war komplett verwüstet, überall lagen Mappen, Bücher, Hefte, Zimmerdeko und teils auch Scherben.
*****
Hey Leute!
Ja, es ist ziemlich spät geworden, ich weiß...
Ich hoffe, euch hat es gefallen ^^
schönen Nachmittag/Abend!
LG eure Moon
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