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Kapitel 17

Elena

Es ist dunkel. So unendlich dunkel. Doch ich höre eine Stimme. Ein leises Schluchzen. Ein leises Weinen. Ein Flehen.

Ich spüre, wie ich meinen Atem anhalte. Meine Hand auf meinen Mund presse.

Mach keinen Mucks. Sei still. Versteck dich.

Das hat sie zu mir gesagt, bevor sie gegangen ist. Jetzt ist es dunkel, da wo ich bin. Ich höre mein Herz laut schlagen und habe Angst, dass sie es auch hören. Dass ich mein Versteck verrate. Ich presse die Augen fest zusammen und umklammern mein Kuscheltier.

Ich höre Schritte und ihr Wimmern. Ich möchte es nicht hören. Möchte nicht wissen, was passiert. Das Kuscheltier entgleitet meinen Händen, als ich sie benutze, um meine Ohren zu bedecken. Jetzt ist es dunkel und still. Nur das Rauschen meines Blutes ist zu hören.

Ich spüre, wie ich mich entspanne. Wie die Angst verfliegt. Ich wippe mit meinem Körper langsam vor und zurück und dann warte ich. Warte, dass sie kommt und sagt, dass alles gut wird. Dass sie mich anlächelt und mir mit ihren Fingern über die Wange streicht. Die Tränen fortwischt, die mir leise in der Dunkelheit hinablaufen. Ich warte und warte.

Doch sie kommt nicht.

Leise summe ich das Lied, dass sie mir immer vorgesungen hat, wenn ich nicht schlafen konnte. Sehe ihr lächeln und spüre den Kuss, den sie mir immer gibt. Ich warte, denn sie hat versprochen, mich zu holen.

Doch sie kommt nicht.

Die Tränen versiegen. Das Lied endet. Ich öffne langsam die Augen und lasse meine Hände sinken. Meine Atmung ist ganz ruhig. Mein Herz schlägt langsam.

Vorsichtig schiebe ich die Tür des Schrankes auf, indem ich gesessen habe. Das Wimmern und das Flehen ist fort. Ich blicke mich in der kleinen Stube um, sehe den roten Fleck auf dem Boden und verstehe nicht, was das sein soll.

»Mama?«, flüstere ich leise in die Stille hinein.

Ich krieche aus dem Schrank, wissend, dass ich das nicht soll. Ich soll leise sein. Mich verstecken und warten. Doch sie ist nicht gekommen.

Meine Beine sind schwach und dennoch gehe ich weiter. Suche den kleinen Raum nach ihr ab. Doch sie ist nicht da.

»Mama?«

Plötzlich ertönt das Quietschen der Tür und schreckhaft zucke ich zusammen. Doch als ich ihn sehe, beruhigt sich mein Herz. Seine goldene Rüstung glänzt in der hereinfallenden Sonne, die hinter ihm scheint. Die schulterlangen Haare locken sich um sein Engelsgesicht. Er ist groß und ich muss meinen Kopf komplett in den Nacken legen, um ihn anzusehen. So nahe war ich ihm noch nie und doch fühlt es sich so an, als kenne ich ihn schon mein Leben lang.

Kurz wirkt er grimmig, mich hier zu sehen, denn es ist falsch, dass ich jetzt hier stehe, wo Mama mir doch gesagt hat, dass ich mich verstecken und warten soll. Doch ich möchte nicht, dass er wütend wird. Genauso wenig wie ich möchte, dass Mama wütend ist.

»Was machst du denn hier?«, fragt mich Michael streng und ich zucke zusammen. Er darf nicht wütend auf mich sein.

»Ich suche meine Mama«, antworte ich leise. »Sie wollte mich holen.«

Ich deute auf den Schrank. Erzengel Michael sieht ebenfalls hin. Seine Stirn kräuselt sich. Wie die von Mama, wenn sie nachdenkt.

»Du warst dort drinnen?«, fragt er nach. Er klingt immer noch wütend, weil ich mein Versteck verlassen habe.

Ich nicke schnell und möchte, dass er mir vergibt. Michael sieht mich wieder an. Die blonden Haare wiegen sich im leichten Wind, der lau und warm hier oben ist. Immer und überall.

»Hast du etwas gesehen?«

Jetzt schüttel ich den Kopf.

Michael atmet erleichtert aus. »Gut.« Dann lächelt er breit und reicht mir seine Hand. Ich spüre, dass es okay war, den Schrank zu verlassen und atme ebenfalls erleichtert aus, bevor ich seine Hand mit meinen kleinen Fingern umschließe. »Komm mit. Ich bring dich von hier fort.«

Der Ort verschwimmt vor meinen Augen, die Jahre verstreichen. Ich falle. Dunkle Wolken über mir. Grelle Blitze und ein loderndes Feuer, das mich begleitet. Ich blicke in den Himmel. Falle tiefer und tiefer, ohne Halt und ohne Boden. Ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt. Ich schreie. Versuche, meine Flügel zu spannen, um den Aufprall zu verhindern. Doch ich kann nicht. Etwas hindert mich daran. Die Erinnerungen an den Tag, als meine Mutter starb. Die Einsamkeit. Die Dunkelheit. Die Wut und der Wunsch nach Rache, für diejenigen, die sie mir genommen haben. Ich schreie, als ich all diese Erinnerungen sehe. Michael, der mir geholfen hat. Der mir erzählt hat, wer meine Mutter getötet hat.

Der Druck auf meiner Brust wird stärker. Er nimmt mich gefangen. Bündelt meinen Schmerz zu einem einzigen Gedanken. Ich will Rache. Möchte denjenigen Schaden, der mir alles im Leben genommen hat.

Ich spüre meine Flügel, die sich ausbreiten, während ich immer noch falle. Die Blitze zucken unkontrolliert im tiefschwarzen Himmel. Doch sie können mich nicht aufhalten. Zu lange warte ich schon darauf, endlich Gerechtigkeit zu finden. Für meine Mutter. Und jetzt werde ich sie bekommen.

Dumpf schlage ich auf den Boden auf. Mein Rücken schmerzt genauso wie mein restlicher Körper. Ich spüre die Hitze, die sich durch ihn hindurch frisst. Spüre die Nässe, die sich auf meinen Wangen ausbreitet. Höre das Schluchzen aus meiner Kehle, das mich erzittern lässt. Und fühle diese tiefe Wut in mir keimen, als jede Erinnerung, die ich die letzten Tage verloren hatte, zurückkommt.

Ich bin nur aus einem einzigen Grund hier.

Und dieser ist Rache.

»Elena.«

Die Stimmen um mich herum dringen weiter vor, holen mich aus dem dichten Nebel, der sich immer mehr lichtet.

»Elena.«

»Was ist passiert?«

Es sind ihre Stimmen. Ihre Worte, die mich in das Zimmer zurückbringen, das für eine kurze Zeit meines war. Ihre Worte, die mir ein Stechen verpassen, genau an der Stelle, wo mein Herz wie wild schlägt.

»Kannst du aufstehen?«, fragt Azael zärtlich und schiebt sich in mein Blickfeld.

Doch als ich ihn anblicke, in seine warmen, dunklen Augen, fühle ich nur blanke Wut. Wut auf ihn. Auf Camio und auf Damian. Sie haben mich benutzt. Meine fehlenden Erinnerungen genutzt, um mich zu manipulieren. Haben getan, als wüssten sie nicht, wer ich bin.

Mein Kiefer spannt sich an, als ich seine ausgestreckte Hand beiseite schlage. Wie kann er es wagen, nach all dem, was sie mir angetan haben? Wie kann er es wagen, so zu tun, als wäre nichts passiert?

»Ich erinnere mich«, keuche ich und blicke sie alle der Reihe nach an. Erst Azael, der mich besorgt mustert. Dann Camio, dem ich eben gerade noch einen Teil von mir gegeben habe. Anschließend Damian, der die Augenbrauen hebt.

»ICH ERINNERE MICH«, brülle ich und spüre die Hitze der neuen Tränen, die über meine Wangen laufen.

»IHR HABT SIE GETÖTET.« Ich spucke meine Worte ihnen entgegen. Spüre den Hass tief in mir brodeln. »Ihr seid Abschaum.«

Ich knie mich hin und ignoriere, dass ich nackt bin. Denn meine Flügel, die weiterhin ausgebreitet sind, geben mir ein Gefühl von Sicherheit.

»Elena, wir ...«

Doch ich unterbreche ihn, denn mich interessieren ihre Ausreden nicht. Ihre Entschuldigungen oder Erklärungen. Egal was Azael mir sagen möchte. Es interessiert mich nicht.

»IHR HABT SIE GETÖTET«, schreie ich und spüre die Hysterie in mir. Mein Körper zittert und wird immer wieder von Schluchzern gebeutelt.

Ein dunkles Lachen dringt durch den Raum und erst jetzt bemerke ich den Mann im maßgeschneiderten Anzug. Piekfein steht er da, ganz in schwarz gekleidet. Elegant und doch mit einer dunklen Aura, die ihn umgibt.

Ich weiß, wer er ist und es wundert mich nicht, dass ausgerechnet der Teufel auf ihrer Seite ist.

»Wie amüsant.« Er kichert. »Wirklich erfrischend hier bei euch in Kanada.«

»Luc's.« Das tiefe Knurren ist von Damain, dessen Mine wie aus purem Stein zu sein scheint. Die Arme vor der nackten Brust verschränkt und jeder Muskel aufs härteste angespannt.

»Was denn?« Lucifer zuckt mit den Schultern.

»Elena«, raunt Azael.

Doch meine Geduld ist am Ende. Meine Nerven liegen blank. Die brodelnde Wut raubt mir meine Energie. Immer mehr Tränen rinnen über meine Wangen. Immer öfter gleiten Schluchzer aus meiner Kehle. Ich bin wieder fünf Jahre alt und verstecke mich in diesem Schrank, während meine Mutter um ihr Leben fleht. Ich fühle die Enge, die mich damals eingenommen hat. Spüre die Angst, die meine Knochen zum Beben gebracht hat. Die Panik packt mich, zieht mich tief nach unten. Mein Herzschlag stolpert vor sich her. Meine Atmung kommt unkontrolliert. Das Stechen in meiner Brust breitet sich aus, lähmt mich und nimmt mir die Sicht.

»Luc's, tue etwas.«

Ich weiß nicht, ob ich erst aus- oder einatmen soll, als hätte mein Körper verlernt, wie es funktioniert. Ich keuche. Röchle und sehe die Dunkelheit, die über mich bricht. Höre meine Mutter, wie sie meinen Namen ruft. Sehe ihre blonden Haare in einem Meer aus Blut.

»Luc's! Verflucht. Sie erstickt gleich. Hilf ihr, verdammt noch mal.«

»Jaja. Kein Stress.«

Ich atme. Atme falsch. Meine Lungen füllen sich nicht mit Sauerstoff. Sie schreien nach Hilfe. Meine Mutter. Sie schreit. So unendlich laut.

Plötzlich berührt mich jemand an der Stirn und schlagartig wird es dunkel. Keine Erdrückende Dunkelheit. Es ist wie eine warme Decke, die jemand über mich ausbreitet und mich hält. Und ich lasse mich fallen, auch wenn ich weiß, dass sie nicht echt ist.

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