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Jeden Tag sah ich auf meinen Schützling hinab, jeden Abend besuchte ich ihn und lernte immer mehr von ihm.
Die Menschen waren gemein, zu ihm. Doch durch etwas Magie schaffte ich es, das mein Schützling keines dieser Menschen traf. Er sollte nicht wie sie werden, seine Seele sollte weiterhin rein und erfüllt von Glück sein.
Er erzählte mir von seinen Eltern, seiner großen Schwester die den Namen Jisu trug. Jungkook liebte sie sehr, immer wieder lächelte er sein Hasenzähnchen lächeln wenn er von ihr sprach.
Nur ein Paar Jahre lagen zwischen den Beiden Geschwistern. Ich hatte mal gesehen das sie ihn in Schutz genommenen hatte als einer seiner Klassenkameraden ihn ärgern wollte. Eigentlich wollte ich schon eingreifen, doch sie war diesmal schneller.
Anfangs hielt ich es für einen Fehler meinerseits weil ich zu spät war, doch nun, war es mehr Erleichterung das ich nicht allein für ihn zuständig war.
Der Junge wurde durch und durch geliebt.
Mein Tag war lang, voller Aufgaben bestückt, doch ich nahm mir die Zeit zu ihm zu fliegen. Durch die dichten Wolken hinab zu meinem Engel.
Den ganzen Tag konnte ich heute nicht zu ihm, so sehr hatte meine Mutter mich in der Hand gehabt und gedrillt.
Vorsichtig klopfte ich an das Fenster, hinter dem Jungkook auf seinem Bett saß. Das Gesicht gesenkt und das Licht hatte er gelöscht. Nur der Mond, der bereits oben am Himmel thronte beleuchtete das kleine Häufchen.
Das Klopfen am Fenster lies ihn nun aufschauen, doch statt dem Strahlendem Lächeln, das ich sonst jeden Tag zu sehen bekam, sah ich wie kleine glitzernde Tränen seine Wange hinab kullerten und in dem Stoff seiner Klamotten versickerte.
Ich musste garnicht weiter nachdenken, vorsichtig öffnete ich das Fenster und betrat das Zimmer mit Leichtigkeit. Dann eilte ich zum Bett und schloss den Jungen in meine Arme.
Zehn Jahre stand er nun schon unter meinem Schutz, er war größer geworden und hatte an Sicherheit dazu gewonnen.
Mit seinen 15 Jahren war er auch wirklich sehr weit, er lernte schnell dazu und liebte den Sport. Er hatte viele gute Freunde und die Beziehung zu seinen Eltern pflegte er stets gut.
Er war ein Vorbild für viele Kinder in seinem Alter.
Nur so, hatte ich ihn in diesen 10 Jahren Schutz, nie gesehen. So zerbrochen und kaputt, weinend auf seinem Bett zusammengebrochen. Ich schwor mir für diesen Moment an, ihn nie wieder so sehen zu wollen.
Anfangs, erwiderte der Junge meine Umarmung etwas. Seine Hände berührten meine Weichen Flügel und wieder spürte ich mein schlagendes Herz ganz deutlich.
Er hatte in diesen Zehn Jahren meine Gefühle durcheinander gebracht, alles in mir aufgewühlt und wieder zusammengesetzt, ein neues Puzzle entstand in mir.
Das Bild dieses Puzzles war kein anderer als er.
„Was ist geschehen?", fragte ich vorsichtig wobei der sachte Wind der durchs Fenster kam, die dunkle Gardine bewegte.
Eine düstere Stimmung lag in diesem Zimmer, seine Aura strahlte Wut, Trauer und Hass aus, gegen wen wusste ich nicht.
„Sie sind tot Taehyung.."
Seine Stimme war nur ein nuscheln, ein kleines flüstern in mein Hemd.
Ich verstand es trotzdem klar und deutlich, es zerschnitt diese Stimme wie ein Messer.
„Wer?"
Der Junge hob seinen Kopf und sah mich aus seinen seelenlosen Augen an, emotionslos und allein gelassen.
„Jisu und meine Mutter. Sie starben heute und du hast es nicht verhindert."
Seine Stimme begann zu bebben sein Körper zitterte unter meinen Berührungen und ein unglaublich schlechtes Gefühl legte sich auf meine Schultern und drückte mich in den Abgrund.
Seelenlos, ohne Gefühl und nichtssagend sah mich Jungkook weiterhin an. Die geliebtesten Menschen in seinen Leben waren tot, vergraben unter dem Schutt eines Autos.
Die Bilder zwei Schreiender Frauen Bildete sich in meinem Kopf, alles in mir drehte sich und mir wurde schwindelig.
Sie riefen nach mir, riefen nach Hilfe und ich hatte es nicht gehört.
„Taehyung.. ich will das du verschwindest.."
Die Worte schnitten mir ins Fleisch. Ich stand auf und taumelte zum Fenster, dort hielt ich mich am Rahmen fest. Das was der Schützling befiel, musste ein Schutzengel tun. Lange hatte ich geübt, gelernt was zutun ist, alles vergebens. Ich habe gescheitert, komplett.
Der Schritt hinaus tat unfassbar weh, es war wie ein abschied nur ohne das Lächeln und ohne der Sicherheit das ich zurückkehren durfte.
Jungkook bohrte mir einen Dolch ins Herz und lies diesen stecken ohne bedecken zu haben. Ich breitete meine Zitternden Flügel aus und flog los, Tränen die nicht flossen durften sammelten sich in meinen Augen. Engel weinten nie, konnten sie nicht, dafür war ihr Körper nicht ausgerichtet, doch ein Schutzengel besaß diesen Körper. Den Körper eines Menschen, sie fühlten und sahen wie die Menschen, ein unterschied zu den Engeln die ohne Gefühl hoch oben herum stolzierten.
Weit kam ich nicht, denn schon bald fehlte mir jegliche Kraft zu fliegen und zu weinen. Ich viel, die Kraft lies nach und meine Flügel peitschten in dem unnachgiebigen Wind umher, sie hatten jegliche Kontrolle verloren.
Ich schloss meine überstrapazierten Augen und versuchte die Kontrolle zu erlangen doch vergeblich, stattdessen verfiel ich einem Trancezustand in dem ich nichts mehr vernahm.
Ich schlug meine Augenlieder abrupt auf und weitete meine Flügel. Ketten rasselten und mit Verwunderung musste ich feststellen das ich mich nicht mehr im fiel.
Ich kniete im Kerker des Schlosses, so vernahm ich es an den Schreien die aus dem Nebenraum erklangen.
Ein schaudern ging durch meinen Körper, als der letzte schrei ertönte und erlosch.
Ein Klirren verriet das die Klinge zu Boden gefallen war, ein Zeichen dafür das der Gefolterte nun sein Leben gelassen hatte.
Vor mir befand sich eine Stählerne Tür die mich von der Freiheit abtrennte. Ketten hielten meine Hände oben fest und meine Beine waren am Boden befestigt worden.
Wie ich hier her gelangt war, war mir durchaus ein Rätsel.
Meine vom weinen geröteten Augen brannten und das triste Licht das von einer Glühbirnen oben stammte machte diesen Schmerz nicht sonderlich besser.
Mein Herz machte ein satz als ich den Schlüssel an der Tür sich drehen hörte, drei Leute betraten den Raum. Skitus in meine Mutter waren zwei davon, der dritte war der Henker.
Seine Flügel waren zerfetzt und wahrscheinlich flugunfähig, Mutter hatte ihn aus einem Kampf gegen die Hölle auf ihre Seite bringen können. Also diente ein bereits tot geklärter Engel als Henker in diesem Schloss.
Er jagte mir unfassbare Angst ein, das Blutverschmierte Messer in seiner Hand verriet nichts gutes.
„Mutter, was soll das heißen?"
Meine Stimme war heißer und kratzig.
Skitus blickte hinunter auf seine Beine, die Flügel dicht an seinen Körper gepresst.
„Das sollte ich dich fragen. Warum schleichst du dich Nachts aus deinem Gemach? Warum redest du mit einem trampel von einem Menschen? Warum beschützt du ihn und vor allem, warum weinst du? Du solltest der Nachfolge der Königsfamilie werden Taehyung, doch du bist nichts weiter als ein kleiner toter Engel."
Ihre Worte waren schneidend Heiß und liesen die Luft hier drinnen knistern. Die Tür wurde geschlossen. Jedes ihrer fragen lies mich immer mehr zögern. Skitus hatte mich gesehen und mich verfolgt, dies teilte er nach seinem Befehl der Königin mit.
Der Angsteinflößende Engel trat näher zu mir, strich mir über meine Flügel, die mir so wichtig waren. Jungkook hatte sie geliebt, oft schon war er auf einem der weichen Flügel eingeschlafen und immer sagte er wie schön er sie fand.
Doch Jungkook war jetzt wohl Vergangenheit. Er hasste mich, verabscheute mich da ich die geliebten Menschen nicht gerettet hatte. Der Henker lies sein verseuchtes Messer über einen meiner Flügel wandern, der Schmerz jagte mir durch den Rücken hinauf in den Kopf.
Ein schrei entfloh meiner überstrapazierten Kehle und hallte in den dunklen Gemäuern wieder.
„Wiederwertig und unrein."
Zischte meine Mutter und trat nah an mich ran.
„Soll er dir doch deine Flügel nehmen, dich erniedrigen und brechen Engelchen. Dann wirst du zu das werden, nach dem du dich 10 Jahre lang gesehnt hast."
Ich schluckte den aufkommenden Kloß in meinem Hals hinunter und kreuzte den Blick meiner Mutter.
Nie hatte ich mir darüber Gedanken gemacht wie die Folgen meiner Sünde wohl sein konnten. Nun geschah es, sie entrissen mir das, womit ich zu ihm konnte und das was er am meisten an mir geschätzt hatte.
Ich holte tief Luft und presste meine Lippen zusammen als der Henker die Schneide seines Messer über meinen Rücken fahren lies. Dickes dunkles Blut floss über meinen Rücken und tränkte mein weißes Hemd in der todbringenden Farbe.
„Tu das." presste ich hervor und das schallen der Ohrfeige, die sie mir erteilte, erklang in meinen Ohren.
„Turus, schmeiße ihn nach deiner Tortur hinunter in die Welt der Unreinheit."
Der Henker verbeugte sich und fing an mit seinem tödlichen Spiel.
Ich wusste nicht wie lang ich bereits hier war.
Jeden Abend verschwand der Henker und lies mir die Zeit mich minimal zu generieren.
Meine Flügel waren zerstört, dickes und getrocknetes Blut klebte an einzelnen Federn. In meinem Leben war keine Zärtlichkeit mehr, nichts woran ich mich festklammern konnte.
Der Henker trat an mich heran. In seiner Hand ein weiteres Messer.
„Lass uns das Spiel nach der langen Zeit beenden." hauchte er dreckig in mein Ohr.
Er lief hinter mich, meine Beine Zitterten, mein Herz pochte schnell gegen meine Brust bereit den Schmerz auf mich zu nehmen.
Dieser lies auch nicht lange auf sich warten, ein greller Schrei entfloh meiner Kehle als er anfing mir den Flügel zu nehmen.
Doch lange hielt ich dieses Foltern nicht aus, mein Körper war zu schwach vom schreien und weinen und verfiel der Bewusstlosigkeit.
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Und schon haben wir den dritten Advent 😨
Nächste Woche ist der vierte und damit auch das letzte chapter von Fallen Angel 😣
I hope you enjoy
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