
Kapitel 27
Nachdem er verschwunden war, machte ich mich ebenfalls auf den Weg.
Dabei ließ ich aber für einen Notfall meinen Dolch herausen.
Während ich durch das Schlachtfeld ging, sah ich erst das ganze Ausmaß des Krieges, falls man es so nennen konnte.
Viele waren auf beide Seiten schwer verletzt.
Einige schon tot und starrten mit deren leblosen Augen nach oben, falls sie den überhaupt noch hatten.
Die meisten verstorbenen waren Engeln.
Es wurde aber auch noch immer gekämpft.
Alle waren beschäftigt und es gab keinen mehr, der keinen Kratzer abbekommen hatte.
Ich ging weiter nach vorne und ignorierte sie.
Denn ich konnte ihnen besser helfen, wenn ich das 'Spiel' gewonnen hatte.
Dann wäre die Schlacht vorbei.
Bis jetzt ignorierte mich auch jeder Dämon. Ich hielt meine Schusswunde.
Nach einer Weile stellte sich doch ein Dämon vor mich hin.
Er grinste mich hämisch an und wollte mich mit seinem Speer angreifen.
Ich verwandelte seine Waffe in einen Blumenstrauß.
Danach hielt ich meinen Dolch gegen seinen Hals.
Er schaute mich ängstlich und überrascht an.
Ich tritt ihn zur Seite. Anschließend schlug ich ihn mit dem Dolchgriff K.O.
Als ich fertig war, ging ich langsam weiter.
Diese kleine Aktion hatte mich leider Energie gekostet.
Viel zu viel Energie.
Mit der Zeit wurde auch meine Sicht immer verschwommener.
Ich musste sogar mehrmals kurz stehen bleiben, weil mir für einen Moment alles schwarz vor den Augen wurde.
Es fehlte nicht mehr viel.
Bald war ich bei unserer Seite.
Bald hätte ich es geschafft.
Ich musste es einfach schaffen!
Für Natsu!
Für Mavis!
Und für alle anderen!
Ich erblickte Doranbolt, der gerade mit einer Dämonin kämpfte.
Auch er hatte ein paar Verletzungen von dem Kampf abbekommen.
Ich ging langsam weiter.
Am liebsten wäre ich sofort umgefallen, aber das durfte ich nicht.
Noch nicht.
Ich würde weiter gehen.
Selbst wenn ich danach sterben würde.
Als ich den ersten Schritt auf unsere Seite gemacht hatte, ertönte eine Laute Stimme: "Halt! Wir kapitulieren! Aber unter einen Bedingung:..."
Mehrer bekam ich aber nicht mehr mit, weil aufeinmal alles schwarz um mich wurde und ich zu Boden fiel.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in meinem alten Zimmer.
Ich setzte mich langsam auf.
Dabei bemerkte ich, dass es ziemlich sauber war.
Man konnte keinen Staub erkennen.
"Zeref, du bist ja wach", sagte aufeinmal jemand.
Ich schaute mich um und sah Sting, der mit einem Tablett das Zimmer betrat.
"Erinnerst du dich noch an mich, ich bins, Sting. Wir gingen mal in den selben Jahrgang."
"Ja, lange nicht mehr gesehen", erwiderte ich.
"Du solltest dich am besten nicht so viel bewegen, sonst können sich deine Wunden wieder öffnen", schlug er vor.
Er gab mir das Tablett, wo Hühnersuppe, ein Stück Brot und schwarzen Tee drauf war.
"Wo ist Mavis?", fragte ich, bevor ich anfing die Suppe zu essen.
"Du meinst das kleine Mädchen? Ihr gehst gut, wenn man den Fluch nicht mitbetrachtet. Zuletzt war sie bewusstlos", antwortete er.
Genau in dem Moment öffnete sich die Tür und Mavis kam herein.
Sie sah mich an, lief auf mich zu und umarmte mich fest.
"Zeref! Du lebst!", rief sie überglücklich.
Ich erwiderte glücklich die Umarmung.
"Ja, ich lebe noch. ...Wie sieht es im Niemandsland aus?", wollte ich wissen.
"Stimmt ja, du bist ja noch vor der Nachricht schon umgekippt. Wir haben gewonnen! Lucifer höchstpersönlich hat kapitulier! Sie verhandeln gerade jetzt", erklärte Sting, "und wenn wir schon bei Verhandlungen sind, du musst auch bald gehen. Alle Engeln haben von deinem Besuch mitbekommen."
"Ja. Der Engelrat war nicht sehr erfreut über diese Nachricht gewesen", bestätigte Doranbolt, der gerade lächelnd vor der Tür stand, "wann möchtest du dort hingehen?"
"Am besten sofort", antwortete ich und stand langsam auf.
"Du bist noch immer genau so verrückt wie damals", erwiderte Sting, machte aber keine Anstalten mich aufzuhalten.
"So soll es dann sein", sagte Doranbolt.
Im nächsten Moment waren wir auch schon vor dem Gerichtssaal.
Alle außer Doranbolt und ich gingen rein.
Wir gingen erst ein paar Minuten später rein.
Alle erhebten sich, als wir rein gingen.
Es erinnerte mich etwas an damals, als ich wegen Natsus Wiederbelebung verbannt wurde.
Langsam ging ich mit Doranbolt in die Mitte.
Es waren schon alle da.
Alle vier Ratsmitglieder und alle Ritter.
Es waren sogar Natsu, Gray, Zelda, Sting, Rouge und Mavis anwesend.
Dieses mal war es aber die ganze Zeit still gewesen.
Keiner hatte irgendeine Beleidigung mir zugeworfen oder sagte, dass ich verbannt oder was weiß ich noch werden sollte.
Es war einfach nur still.
In der Mitte angekommen sagte Draculos wieder die selben Worte wie damals: "Wir haben uns hier versammelt um den Angeklagten Zero Ishida, der damals als Zero Dragneel, einer der stärksten und wichtigsten Engeln des Lichts, bekannt war, zu verurteilen. Er wurde angeklagt, weil er trotz seiner Verbannung hier her gekommen war. Nun Ishida, wieso warst du hier?"
Anfangs schaute ich sie überrascht an. Normalerweise interessierte ihnen so etwas nicht.
"Ich war hier, weil die Dämonen ein unschuldiges Menschenmädchen ins Niemandsland gebracht haben", erklärte ich wahrheitsgetreu.
"Wieso hast du sie hier her gebracht und nicht wieder auf die Erde?", hackte er nach.
"Weil die Gefahr zu groß war, dass sie es nochmals tun würden", antwortete ich.
"Gut. ....Wir haben vorkurzen mit Lucifer verhandelt. Wir haben von ihm gehört, dass ihr eine Vereinbarung hattet.... Erläutere diese."
"Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich habe gegen ihn gekämpft. Während dem Kampf hat er einen Vorschlag gemacht. Er sagte, dass wenn ich es schaffen würde, bis zu der anderen Seite des Schlachtfeldes zu kommen, dann würde er unter bestimmten Bedingungen kapitulieren."
"Das war alles, was wir wissen wollen...... In wenigen Minuten, werden wir unser Urteil verkünden", erklärte Draculos und besprach sich mit den anderen drei.
Währenddessen blieb ich stehen und wartete.
"Wir haben uns entschieden", verkündete er nach einiger Zeit, "da wir durch deine Hilfe den Krieg schnell gewinnen konnten und wir auch fürs erste, vielleicht auch nie wieder, gegen sie kämpfen müssen, werden wir den Fluch aufheben. Du wirst aber trotzdem noch verbannt bleiben und bekommst auch deinen Rank nicht mehr zurück. Wir können auch bei einer Person den Fluch nicht mehr rückgängig machen. Der Fluch ist bei der Person viel zu weit fortgeschritten. Das einzige, was wir machen können, ist, dass es sich nicht mehr weiter ausbreitet. Zusätzlich wirst du mit ihrem Schutzengel ebenfalls ihr Schutzengel sein, solange sie noch lebt. Versagt du, dann wirst du deinen Fluch wieder zurückbekommen."
Irgendwie war ich von dem Ergebnis übrrascht.
Hatte sich in den 400 Jahren wirklich so viel verändert, dass sie gnädiger geworden waren?
Oder lag es an etwas anderem?
Alle vier standen auf und stellten sich um mich herum hin.
Sie sprachen wieder einen Spruch.
Es war tatsächlich der Spruch, der den Fluch aufhebte.
Als sie fertig waren, verließen alle außer die vier Ratsmitglieder, Doranbolt, Mavis, Natsu, Gray und Zelda den Raum.
Draculos ging auf uns zu. Er schaute Natsu an und fragte :"Sie sind Natsu Dragneel, oder?"
"Äh, ja? Was soll das mit dem 'Sie'?", erwiderte er verwirrt.
"Bei uns wird jeder mit einem Rank und Namen mit 'Sie' angesprochen. Außer unter Familien und Freunde", erklärte Doranbolt.
"Von Ihnen möchte ich nichts hören! Ich bin noch immer sehr enttäuscht von Ihnen. Sie haben Ihre Aufgabe vernachlässigt. Zero hätte nicht verschwinden sollen, geschweige denn hier her kommen können", meinte Draculos.
Doranbolt kratzte sich verlegen an den Hinterkopf und sagte: "Da haben Sie ....vielleicht recht... Aber vergessen Sie nicht, dass die Dragneels besonders stur sind. Wenn die sich was in den Kopf gesetzt haben, werden sie es auch tun."
".... da können Sie recht haben, aber das war auch wiederum der Grund, weshalb ich Sie ausgesucht habe..... Wir weichen aber vom Thema ab.... Natsu,.... wie ich gehört habe, ist wieder Ihre Gabe zurückgekommen. Sie müssen deswegen hier auf die Schule gehen, damit Sie sie kontrollieren können. Sonst könnte noch etwas schlimmes passieren", wechselte Draculos das Thema.
"Heißt das, dass ich nie wieder zurück kann?", fragte Natsu.
"...Nicht ganz. Sie können von mir aus auch dort leben. Aber Sie müssen bei uns die Schule besuchen. Egal wann", erklärte er.
"Keine Sorge. So schlimm ist es nicht", erwiderte Gray, "jeder von uns, musste dort durch."
"Ok.... Ich gehe in diese Schule, aber ich möchte auch mein normales Leben führen können", beschloss Natsu.
"Dann haben wir das geklärt", murmelte Draculos und verschwand.
Kurz darauf waren wir alle wieder in der Hütte.
"Sag mal Doranbolt, was genau habt ihr mit Lucifer verhandelt?", wollte ich wissen.
Ich konnte noch immer nicht glauben, dass die Strafe nur so harmlos ausgefallen war.
"Ich war nicht dabei gewesen. Erzähl mal lieber wie du es geschafft hast ihn zu überreden", erwiderte er.
"...ich weis nicht so genau... nachdem Natsu, Gray und Mavis verschwunden sind, habe ich wie gesagt gegen ihn gekämpft. Dann hat er aufeinmal gesagt, dass er aufgeben würde, wenn ich dieses 'Spiel' gewinnen würde.... und noch etwas machen würde. Er sagte auch, dass er dann ein Fluch, den er auf Mavis gemacht hat, auflösen würde. Hat er auch gemacht", antwortete ich.
Ich hatte ja schön fast das Date vergessen!
"Zeref..... kann ich mit dir reden? Und das alleine?", fragte Mavis aufeinmal.
Ich nickte kurz als Antwort ich, nahm ihre Hand und verschwand mit ihr in mein Zimmer.
"Was ist denn los, Mavis?", wollte ich wissen.
Sie schaute auf den Boden und antwortete leise :"Ich möchte mich entschuldigen. Ich.... ich wollte dich nicht verletzen."
Ich zog sie an mich und umarmte sie sanft.
"Es ist ok.... Ich habe nur das gesagt, weil ich nicht wollte, dass dir was passiert... Aber jetzt ist alles endlich vorbei. Sorry, dass ich mein Versprechen nicht gehalten habe."
"Versprechen?"
"Ja. Ich habe dir doch versprochen, dass ich dich nicht mehr meiden würde, aber ich habe es getan."
Sie löste sich leicht aus meiner Umarmung und schaute mich an.
Dabei lächelte sie.
"Kein Problem. Wir haben beide Fehler gemacht."
"Ja. Wir hätten bestimmt einiges besser machen können", meinte ich lächelnd.
Langsam kam ich ihrem Gesicht näher.
"Vielleicht sollten wir jetzt damit anfangen", fügte ich leise hinzu.
"Ja, vielleicht sollten wir das wirklich", erwiderte sie und kam mir auch näher.
Ich überbrückte die letzten paar Zentimeter und küsste sie.
Sofort erwiderte sie den Kuss.
Es war ein schönes Gefühl.
Ich hatte zwar noch nie jemanden davor geküsst, aber ich wusste, dass ich niemals einen besseren Kuss haben würde, als mit Mavis.
"Es gibt da noch etwas, was ich dir schon seit längerem sagen wollte: Ich liebe dich, Mavis. Danke, dass du in mein Leben gekommen bist", flüsterte ich, als wir den Kuss wieder gelöst hatten.
"Ich liebe dich auch. Ich bereue es kein bisschen damals in den Wald gegangen zu sein", erwiderte sie lächelnd.
"Und das obwohl du jetzt wegen mir verflucht bist?"
"Vor allem deswegen. Wäre der Fluch nie gewesen, hätten wir uns nie kennen gelernt und ich hätte auch nie die Wahrheit über dich erfahren."
"Da hast du recht", meinte ich.
"Was wirst du jetzt machen?", fragte sie neugierig.
"Wie meinst du das?", fragte ich zurück.
"Du weißt wie ich es meine. Was wirst du jetzt mit deinem Leben machen, jetzt, wo du nicht mehr verflucht bist?", wollte sie wissen und schaute mich dabei erwartungsvoll an.
"Ich gehe weiter zur Schule. Und ich werde dich so lange ich kann beschützen. Das hätte ich so oder so gemacht. Selbst, wenn der Engelrat es nicht gesagt hätte. Ich will solange ich kann mein Leben mit dir verbringen.", antwortete ich ihr und lächelte dabei.
"Ist das ein Versprechen?", fragte Mavis.
"Ja, ich verspreche es dir", erwiderte ich.
Mavis Sicht
Lügner.
ENDE.
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Keine Sorge, so offen lasse ich es nicht enden.
Es wird noch ein Epilog kommen, wo Mavis' Satz erklärt wird.
LG Misa-chan
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