Kapitel 12
Mavis Sicht
Nachdem ich Wendy erzählt hatte, dass ich fürs erste bei 'Mest' übernachten würde, verbrachten Zera, Doranbolt und ich fast das ganze Wochenende damit, all meine Sachen hier her zu bringen und mir neue Sachen zu kaufen.
Ich wohnte extra so weit wie möglich von Zerefs Zimmer weg, damit sich der Fluch nicht so schnell verschlimmern würde.
Doranbolt versprach mir sogar, dass er auf mich aufpassen und beschützen würde.
Nachdem ich umgezogen war, überlegten wir, wie wir Zeref finden könnten.
Zera vermutete, dass die Dämonen oder gefallenen Engeln einen geheimen Treffpunkt hatten, der so geschützt war, dass man keinen von ihnen dort orten könnte.
Das Problem war, dass es überall auf der Erde sein könnte.
Darum blieb uns nichts anderes übrig, als das alles den Engelrat zu berichten und zu warten.
Ich hatte herausgefunden, dass der Engelrat dafür sorgen soll, dass es Harmonie und Frieden unter den Engeln gab.
Geklappt hatte es auch sehr gut bis jetzt.
Anscheinend gab es nur Kriege zwischen den Engeln und den Dämonen.
In den Engelrat saßen die vier ältesten und weisesten.
Mehrer wollte mir weder Doranbolt noch Zera verraten.
Sie meinten es sei viel zu gefährlich für mich das alles zu wissen.
Als das Wochenende zu Ende war, ging ich mit Zera und Doranbolt zur Schule.
Schon im Bahnhof hatte ich das Gefühl gehabt, dass etwas anders war als sonst.
Und später wusste ich auch was:
Als wir aus dem Zug ausstiegen, sah ich Zeref, der seine Schuluniform an hatte.
Aber etwas war an ihn anders als sonst.
Ich konnte spüren, dass irgendetwas dunkles ihn umhüllte.
Dieses Gefühl war viel stärker und schlimmer, als bei unserem ersten Treffen.
Von Zera hatte ich erfahren, dass einige Menschen die Kraft eines Engel spüren konnten.
Dafür müsste aber auch der Engel stark sein.
Ich ging etwas näher zu Zera und flüsterte aufgeregt in ihr Ohr: "Ich habe Zeref gefunden! Ich werde in der Mittagspause zu ihm gehen und mit ihm reden."
Als Antwort nickte sie kurz mit dem Kopf.
Der Unterricht verlief so wie immer ab.
Es geschah währenddessen zum Glück nichts schlimmes.
In der Mittagspause ging ich sofort zu Zerefs Klassenzimmer.
Aber er war schon längst weg.
Darum schloss ich meine Augen und versuchte mich auf seine Kra5gt zu konzentrieren.
Im Wald konnte ich ihn ja auch so finden.
Also wieso sollte es jetzt auch nicht klappen?
Tatsächlich konnte ich kurz darauf ungefähr sagen wo er war.
Er war irgendwo im dritten Stock.
Schnell rannte ich dorthin und suchte ihn.
Es dauerte nicht lange, bis ich ihn auch fand.
Er ging gerade zu dem Notausgang, der zum Dach führte.
Ich lief ihm hinterher und rief mehrmals seinen 'Namen'.
Aber er blieb nicht stehen.
Ich rannte noch schneller und versuchte ihn einzuholen.
Auf dem Dach angekommen sah ich ihn am Dachrand stehen.
"Wieso bist du nicht stehen geblieben? Ich hab gesagt, dass du auf mich warten solltest, Zero!", beschwerte ich mich außer Atem.
"Du hättest nicht kommen sollen" sagte er stattdessen und schaute nach oben.
"Ist mir egal! Ich habe deinen Brief gelesen und ich weiß auch, wieso du mich wieder meidest. Es ist wegen dem Fluch. Stimmts, Zero? Oder sollte ich besser Zeref sagen", erwiderte ich und kam auf ihn zu.
Zum ersten mal des Tages drehte er sich um und schaute mich kurz überrascht an.
"Ich heiße nicht so. Wie kommst du überhaupt auf den Namen? Und was meintest du mit Fluch? Es gibt keine Flüche", wollte er wissen.
"Zera und Doranbolt haben mir alles gesagt. Ich weiß, dass du ein Engel bist. Ich weiß, dass du verbenannt worden bist. Ich weiß, dass es noch andere Engel gibt, die verbannt worden sind und ich weiß von deinem grausamen Fluch bescheid", antwortete ich ihm.
"Wieso bist du dann hier? Wieso meidest du mich dann nicht? Wenn du das alles weist, warum stehst du jetzt hier bei mir und redest mit mir? Du müsstest jetzt eigentlich Angst vor mir haben oder uns alle für verrückt halten....... also ....... warum bist du dann jetzt hier?", fragte er mich.
Dabei wurde seine Stimme erst immer lauter und verzweifelter, bis er langsam anfing zu weinen.
Langsam ging ich auf ihn zu.
Ich lächelte ihn sanft an und wische ihm die Tränen aus dem Gesicht.
"Ganz einfach: mir ist es egal. Mir ist es egal, ob du verflucht worden bist oder böse sein solltest oder was weiß ich noch. Ich mag dich so wie du bist und werde es auch immer", erwiderte ich mit sanfter Stimme und umarmte ihn.
"Du bist wirklich ein komisches Mädchen" sagte er lachend.
Er drückte sich leicht von mich weg und setzte sich hin.
"Was soll ich nur mit dir machen" murmelte er und schüttelte kurz den Kopf.
"Du könntest mir einfach etwas von dir erzählen. Auch wenn mir Doranbolt und Zera vieles erzählt haben, habe ich noch immer ein paar Fragen offen", erwiderte ich lächelnd und setzte mich neben ihn hin.
"Das könnte ich machen. Aber heute werde ich nicht alles erzählen können", meinte er daraufhin.
"Dann sag mir bitte, warum du verflucht worden bist. Ich habe gehört, dass man dafür gegen die Regeln brechen müsste. Aber ich kann mit einfach nicht vorstellen, dass das, was du verbrochen hast, so eine Strafe verdient hat", schlug ich vor und schaute dabei Zeref an.
Er schaute mich eine Zeit lang an.
Nach einer Weile schaute er in die Ferne und antwortete mit leiser und ruhiger Stimme :"...ich habe mit dem Leben gespielt. Eine Regel, die man auf gar keinen Fall brechen darf. ..... Der Grund dafür geschah damals, vor mehreren Hunde Jahren. Damals, als ich noch in so einer Art Schule meine Magie gelernt hatte...."
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