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Kapitel 28

[Von Anfang an]

~Manchmal kann man zerbrochene Dinge nicht wieder zusammensetzten. Das ist auch bei Menschen so~

Casmiel wusste nicht, was in ihn gefahren war, als er Icarus seine Gedanken erzählt hatte.

Aber es tat so weh. Alles tat so verdammt weh.

Sein Körper hatte schon lange aufgegeben, seine Schmerzen zu registrieren. Er war einfach zu erschöpft, seine Augen hielten sich nur mit letzter Kraft offen und er war noch immer gezwungen so zu tun, als wäre alles in bester Ordnung, während er innerlich unter der Last auf seinen Schultern zerbrach.

Doch er konnte es nicht zeigen. Er durfte es nicht zeigen.

Er war nicht mehr beim Widerstand, nicht mehr bei Theseus, oder Alessia, oder Aspen. Er war nicht mehr bei Leuten, die verstanden, was er durchgemacht hatte. Er war nicht mehr bei seinen Freunden, die über die Jahre zu seinem Zuhause geworden waren.

Und jetzt hatte er sie aufgegeben.

Jetzt war er wieder hier, am Anfang.

Dort, wo er vor 15 Jahren schon gestanden war. Dort, wo er schon vor 15 Jahren schon dieses charmante Lächeln auf seine Lippen gezwungen, den Gesprächen gelauscht und mit den Leuten gelacht hatte, obwohl er sich in sein Zimmer verkriechen, (das noch immer genauso aussah, wie vor 15 Jahren, als er es verlassen hatte) und seine Mauer, die ihn eigentlich beschützen sollten, einreißen wollte. Doch er konnte nicht.

Er war jetzt hier. Er war nicht mehr beim Widerstand.

Er war in dem großen Saal, der immer für die großen Galas und Veranstaltungen seines Vaters gedient hatte, an denen er immer teilnehmen musste, um den Leuten zu zeigen, welch einen perfekten Sohn Charon Tripe doch bekommen hatte, welch eine würdigen Nachfolger (Eine weitere Fassade, die etwas schützen sollte, es aber eigentlich zerstörte)

Er war hier. Sprach mit denselben langweiligen Leuten, mit denen er schon vor 15 Jahren gesprochen hatte und deren Witze schon vor 15 Jahren unfassbar schlecht gewesen waren.

Er war hier. Schüttelte fremde Hände, setzte ein charmantes Lächeln auf, flirtete manchmal mit den Anwesenden und tat so, als wäre alles okay.

Alles war okay.

Es war nur genauso, wie vor 15 Jahren. Genauso wie damals.

Doch eine Sache war anders. Eine Sache, von der andere dachten, dass er es niemals bemerken würde.

Die Blicke.

Früher waren sie noch voller Stolz, Bewunderung und manchmal auch Neid.

Jetzt waren sie misstrauisch, vorsichtig und richtend.

Das Getuschel, das sich früher um Casmiels Schönheit, gutes Benehmen und gute Erziehung gedreht hatte, war nun voller Abscheu und falschen Gerüchten, die den Raum mit einer schweren Atmosphäre füllten.

Nichts, was Casmiel nicht gewohnt war.

Es erinnerte ihn an den Widerstand. An seine Leute.

Schließlich war er erst durch Theseus wirklich aus seiner Schale der Arroganz getreten, früher hatte er nicht als Held oder Vorbild gegolten.

Er war ein weiteres Mittel zum Zweck gewesen. Eine Waffe, die den Feind in Schach halten würde. Er war nur eine Notwendigkeit gewesen, deren Unannehmlichkeiten man eben akzeptieren musste, wenn man den Krieg gewinnen wollte.

Er war es gewohnt, gehasst zu werden.

Doch jetzt, da er wahre Liebe erfahren hatte, waren diese Blicke ihm fremd.

Nun war er Bewunderung, Sicherheit und sogar Mitleid gewohnt, weil Menschen endlich verstanden, das alles nur eine Maske gewesen war, um sie auf Abstand zu halten.

Er hatte verlernt was es hieß, ein Tripe zu sein, eine Maske zu tragen.

Zu lange hatte er schon die Freiheit genossen, die Theseus ihm geschenkt hatte.

Zu lange schon war er von diesem warmen Gefühl in seiner Brust abhängig, ohne es bemerkt zu haben, da es ihm einfach geschenkt geworden war, obwohl er nichts im Austausch geben musste.

Zu lange schon, war er normal gewesen. So normal, wie es für Casmiel Tripe nur ging.

Deshalb musste Casmiel sich zurückziehen. Deshalb entschuldigte er sich von den Leuten, mit denen er ein Gespräch geführt hatte und verschwand mit eleganten Schritten aus dem Raum, als wäre er nie dort gewesen.

Er fühlte sich nackt, ohne seinen Mantel, der ihm immer Wärme und Sicherheit gespendet hatte.

Er fühlte sich schuldig, unter den Blicken und Erwartungen, die auf ihn geworfen wurden.

Er fühlte sich verwundbar, da seine Maske schon vor langer Zeit gebrochen war.

Erst als die kalte Nachtluft ihm gegen das Gesicht schlug, bemerkte er, wo er war.

Der Balkon. Besser gesagt der Garten.

Denn die riesige Plattform, die im zweiten Stock der Villa lag und von Wänden und der schweren Decke befreit war, war wie ein eigener Park. Ein Steinweg schlängelte sich durch die grünen Grasflächen und wurde von herbstlichen Bäumen geschmückt, die ihre braunen, orangen und roten Blätter auf den Weg fallen ließen.

Der Nachthimmel war über ihm, der Mond warf ein gespenstisches Licht auf seine beinahe weißen Haare und spiegelte sich in seinen dunkelblauen Augen, wie auch die tausenden Sterne, die am fast schwarzen Himmelszelt tanzten und nur manchmal von Wolkenfetzen bedeckt wurden.

Casmiel atmete tief ein und aus und schloss seine Augen, um wenigstens einen Sinn auszuschalten, der während der Gala überlastet war. Zu viel. Es war einfach zu viel.

Er hatte sich an den Rand des Balkons gestellt, seine Hände auf die eiserne Schutzmauer gelegt, die ihn vor dem Fall beschützen. Seine Fingerspitzen schienen zu erfrieren, als er sie auf das kalte Metall legte, doch der Schmerz kam ihm gerade recht. Er holte ihn zurück in die Wirklichkeit, die Realität, in der er eigentlich nicht bleiben wollte.

Cas wollte abdriften in die tiefen seiner Gedanken, in denen er alleine sein konnte. Manchmal leistete Dolores ihm Gesellschaft, doch sie war verstummt, seitdem auch Eirenes Illusion verschwunden war. Tatsächlich vermisste er die Stimme der Vernunft, die nur in seiner Vorstellung existiert hatte und doch so real gewesen war.

„Casmiel. Du solltest wissen, dass ich es nicht schätze, wenn du einfach so verschwindest," erinnerte ihn eine Stimme von hinten und nun schienen nicht nur seine Fingerspitzen zu erfrieren.

Sein gesamter Körper versteifte sich und er öffnete seine Augen, nur um die Schönheit des Nachthimmels zu sehen. Doch selbst dieser Anblick, konnte ihn nicht beruhigen.

„Ich weiß, Vater. Bitte entschuldige, ich war lange nicht mehr auf einer solchen Veranstaltung. Ich brauche nur einen Moment um mich zu fangen" erklärte Casmiel ihm ruhig, die Stimme möglichst monoton, auch wenn sie leicht zitterte. Vielleicht konnte er es auf die kalte Nachtluft schieben, der er, wie auch sein Vater, ausgesetzt waren.

„Ich verstehe. Der Widerstand hatte wohl kein Verständnis für Geschäfte" summte Charon zustimmend und Casmiel konnte hören, wie er sich ihm näherte und sich neben ihn stellte.

Er wagte es nicht, seinen Blick von der Landschaft vor sich abzuwenden und in das Gesicht seines Vaters zu sehen, der nun neben ihm stand.

„Oh entschuldige, Vater. Ich denke wir hatten einfach keine Zeit um zu feiern, als wir um unser Überleben kämpfen. Das nächste Mal, werde ich eine Gala veranstalten, wenn die Jäger uns finden" erwiderte Casmiel nur sarkastisch und bereute seine Worte sofort.

Er war nicht mehr beim Widerstand.

Er war nicht mehr bei seinen Freunden.

Die Luft wurde dicker und gerade als Casmiel sich entschuldigen wollte, traf ihn die flache Hand seines Vaters an der Wange. Er fühlte keinen Schmerz, nur ein starkes Pochen, das von seiner Wange über seinen gesamten Körper rann. Sein Kopf war bei der Wucht des überraschenden Schlages zur Seite gezwungen worden und er blinzelte, um das plötzliche Drehen in seinem Kopf zu unterbinden.

Erst jetzt realisierte er, was passiert war und er drehte seinen Kopf langsam zu seinem Vater, der sein typisches, charmantes Lächeln trug, wie er es immer tat (wie er es immer getan hatte.)

„Vergiss nicht, wer du bist, Casmiel. Dort draußen magst du vielleicht eine Legende sein, aber hier bist du nicht der Anführer eines Widerstandes. Hier bist du nur eine Schachfigur" Charon legte seine Hand auf Casmiels brennende Wange, deren Schmerz nun eingesetzt hatte und Casmiel zuckte leicht bei der Berührung zusammen, „Kenne deinen Platz."

„Entschuldige, Vater. Es wird nicht wieder passieren." Entschuldigte Casmiel sich aufrichtig und er lehnte sich etwas in die Berührung seines Vaters. Sie waren etwas Besonderes, selten so sanft und angenehm wie diese und Casmiel suchte nach Berührungen. Vor allem denen, die ihm keine Schmerzen zufügten, da er diese so selten erlebt hatte.

Charon entfernte seine Hand von Casmiels Gesicht und lächelte ihn gutmütig an.

„Du weißt, dass ich nur das Beste für dich will, oder Cassy? Ich will dich strahlen sehen, wie eine neue Sonne am Himmel der Tripes. Ich weiß, dass du ein unfassbares Potenzial in die trägst. Also zeige es auch. Verstehst du, mein Sohn?" fragte Charon mit seiner tiefen, sanften Stimme.

Casmiel glaubte ihm. Er glaubte ihm jedes Wort, das er sprach.

„Ja, Vater. Ich weiß" antwortete er nur während ein leichtes Lächeln seine Lippen kräuselte. Er wollte seinen Vater stolz machen, ihm zeigen, dass er in der Lage war besser zu sein, als ein rebellischer Teenager.

Casmiel hatte den Boden unter seinen Füßen verloren.

Er hatte seinen Boden verloren und fiel in die Tiefen eines Meeres hinab, aus dem er möglicherweise nie wieder auftauchen würde.

Kurz hatte er sich gerettet, das Land wieder gespürt und die reißenden Wellen hinter sich gelassen, doch jetzt versank er erneut in den Massen der dunkelblauen Flüssigkeit, die seine Sinne verstummen ließ und seinen Körper in ein niemals endendes Loch drückten.

Aber Casmiel würde diesen Druck auf sich nehmen. Er würde sich dem Willens seines Vater beugen.

Das schuldete er ihm. 

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