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Kapitel 16

[Schachspiel]

~Weiß beginnt, Schwarz gewinnt...und Grau crasht das Spiel~

Theseus wachte auf.

Er war gestorben. Mal wieder.

Aber dieses Mal war etwas anders.

Er war nicht plötzlich in einem anderen Raum aufgewacht, niemand griff an und eigentlich hatte sich nichts verändert.

Er musste nicht feststellen, das er in einer Kampfarena gefangen war, die er seit Jahren beobachtet und studiert hatte. Es war nichts neues passiert.

Er lag nur in einem Raum, der vollkommen leise vor ihm lag und sein Atem schien das einzige zu sein, das Geräusche machte. So still war es...Theseus hasste diese Stille.

In seinem Kopf hörte er immer wieder eine Stimme, die beruhigende Worte zu ihm sagte. Ein Lächeln war dort...ein so charmantes Lächeln, das er dieser Person am liebsten die Zähne einschlagen wollte. Aber zugleich liebte er dieses Lächeln, genauso, wie er die Person liebte, der dieses Lächeln gehörte. Er liebte diese Stimme, diese Augen, die ihn aus der kalten Zelle rissen und mitten im tiefen Ozean absetzten. Er hätte gedacht, seine Abfuhr würde mehr schmerzen, doch eigentlich war er sogar erleichtert gewesen, das Casmiel seine Gefühle nicht erwiderte. Er hätte nicht gewusst, ob es real wäre, oder nicht und es hätte ihn in den Wahnsinn getrieben. 

Er hatte ihm in die Augen gesehen. Kurz bevor seine Hände seinen Hals umschlungen hatten. Etwas war seltsam gewesen. Überaus seltsam aber Theseus konnte nicht erkennen was genau es war.

„Guten Morgen, Theseus. Hast du deinen Tod genossen?" fragte eine bekannte Stimme, als die Tür zu seiner Zelle aufging und die Frau mit ihren hohen Stöckelschuhen eintrat. Die Leiterin, Elladora McCoy, ging direkt auf Theseus zu und trug ein ruhiges Lächeln auf ihren schmalen, roten Lippen. Sie war elegant und graziös, genauso wie Casmiel es gewesen war, als er mit Stöckelschuhen in die Höhle gegangen war und sich als nicht ganz so tot herausgestellt hatte, wie alle gedacht hatten. 

Ausgezeichnet" murmelte Theseus nur zurück. Keine Emotion lag in seiner Stimme. Keine Lust, kein Hass, keine Trauer. Nichts.

Die Frau nickte zufrieden als sie auf das Häuflein Elend herabsah und ihn musterte, als wäre er ihr nächstes Projekt.

Was würdest du geben, damit ich Casmiel Tripe von seinen Qualen befreie?" fragte sie dann aus dem Nichts und Theseus schien erst mit diesen Worten aufzuwachen.
Er setzte sich rasch auf und sah ihr in die eiskalten, hellgrauen Augen, die ihn hungrig anstarrten, wie ihre nächste Beute.

Dann aber trübte sich Theseus' Blick wieder und er sah auf den weißen Boden.
„Es ist zu spät. Er hat schon die unheilbare Phase erreicht. Sie haben nichts, was sie mir geben können, Elladora McCoy" antwortete Theseus nur müde. Er hatte keine Lust mehr auf diese Spiele. Dafür hatte er einfach keine Kraft.

„Oh, das weiß ich. Aber was würdest du geben, Darling?" fragte sie ungerührt weiter, das letzte Wort tropfte geradezu vor Spott und Hohn. Der Spitzname klang in seinen Ohren nach und die Stimme änderte sich zu der seinen. Wieso musste Theseus diese verdammte Stimme in seinem Kopf hören? Wieso konnte Casmiel nicht einfach verschwinden damit Theseus wieder...leben konnte?

„Ich wünschte, es würde etwas bedeuten. Aber das tut es nicht" er lachte bitter auf, den Blick noch immer auf den Boden gerichtet, die Knie nahe an den Oberkörper gezogen, als würde er sich kleiner machen.
„Aber mein Leben bedeutet nichts. Dennoch würde ich es geben, um ihn zu retten" antwortete er ehrlich. Sein Leben bedeutete nichts. Er war schon so oft gestorben. Es hatte also nicht denselben Effekt wie bei normalen Menschen, die es nur einmal leben konnten.

„Das ist wirklich schade. Er hat dir doch dein Leben genommen. Eine wahre Schande, dass er nicht mehr zu retten ist" seufzte sie fast schon...enttäuscht? War das das richtige Wort für diese Situation? Vermutlich nicht.
„Er war so ein Meisterwerk. Intelligent, gutaussehend. So perfekt. Doch genau das war sein größtes Problem. Er war zu gut für diese Welt, weshalb er Schmerzen ertragen musste. Stell dir eine Welt vor, in der Casmiel keine Kraft hätte. In der er ein normaler Mann wäre, das Geschäft seines Vaters übernommen und sich verliebt hätte. Stell dir diese Welt nur vor, Theseus, und sag mir, dass du sie dir nicht auch so sehr wünscht. Eine Welt, in der es keine Kräfte gibt. Keine ekelerregenden Mutationen und keinen Krieg wegen dieser Diskrimination. In der es nur ein Duzend Dragonen gibt, die die Elite-Armee Amerikas präsentiert. Die Welt würde uns fürchten, respektieren und ihren Platz erkennen. Endlich wäre alles wieder so, wie es war" seufzte sie sehnsüchtig während Theseus seinen Würgereiz unterdrücken musste. Stattdessen stieß er ein leises, bitteres Lachen aus.

„Oh. Das wollen Sie also? Das wollen Sie erreichen? Ein wirklich grandioser Meisterplan, aber dann hätten Sie die Arena niemals einführen sollen. Sie waren geblendet von der Macht und dem Reichtum, der diese Irrenanstalt Ihnen bringt und haben das große Ganze aus den Augen verloren" seine Worte klangen wie eine Lektüre, als würde ein Professor seine Studenten belehren, doch in seine Augen spiegelte sich nichts.
„Außerdem habe ich viele verschiedene Variationen von Casmiel Tripe gesehen. Er war immer perfekt, so wie er war, doch eines hat sich niemals verändert" bei diesen Worten war etwas anders. Anstatt vollkommen gefühlslos zu antworten, trugen diese Worte eine Rolle, hatten Bedeutung und ein kleines Lächeln schlich sich auf Theseus Lippen.
„Er hatte immer ein Ziel vor Augen. Vielleicht war er ein Arsch, ein wahnsinniger Massenmörder, ein bekiffter Hippie oder ein berühmter Schauspieler, aber er hatte immer etwas, das mich erkennen ließ, das Casmiel Tripe einzigartig ist und das er alles schaffen kann."

Kurz war es still, bis leises Klatschen den leeren Raum erfüllte und die Leiterin sich gerührt eine falsche Träne aus dem Augenwinkel wischte.
„Rührend. Wirklich. Casmiel wäre bestimmt sehr angetan von deinen Worten. Wirklich niedlich, mein armes, altes Herz" säuselte sie nur, doch das kalte Lächeln auf ihren schmalen Lippen verriet Theseus, das sie genau diese Worte erwartet hatte.

„Genau das liebe ich an dir, Theseus. Du bist voller Hoffnung. Seit Jahrtausenden lebst du schon, wanderst herum und suchst deine Bestimmung und du findest sie in einem bereits entschiedenen Krieg. Das ist wirklich eine tragische Geschichte. Schon einmal überlegt, eine Autobiografie darüber zu schreiben? Ich würde sie lesen" schlug sie amüsiert von dem ernsten Blick auf dem Gesicht des jungen Mannes vor. Es war sarkastisch -natürlich war es das- aber Theseus hatte tatsächlich schon einmal darüber nachgedacht. Für Casmiel, damit er niemals aus den Köpfen der Menschen verschwinden würde.

Gerade als Theseus antworten wollte, verfinsterte sich der Gesichtsausdruck der Leiterin und sie schrie in ein Mikrophon: „Sie sind was? Seoras Caibre und Juno Lovett?"

Theseus horchte bei den Namen auf und prägte sie sich sofort ein. Vielleicht konnten sie noch von Bedeutung sein, wenn sie die Leiterin so aus der Fassung bringen konnten.

Ein bitter-süßes Lächeln zierte wieder das Gesicht von ihr und Theseus musste schon wieder damit kämpfen, sein Frühstück nicht zu verlieren.

„Entschuldige mich bitte, mein Lieber. Es gibt nun wichtigeres zu tun" verabschiedete sie sich kurz, bevor sie sich umdrehte und schnell aus dem Raum eilte. Theseus war nun mehr als nur interessiert an der Situation. Juno Lovett und Seoras Caibre hatten es irgendwie geschafft, wichtiger zu sein, als der neue Anführer der roten Hand. Wer auch immer das war, er musste sie kennenlernen.

Der Gedanke an dieses großartige Chaos brachte ihn zum Grinsen.
Richtig. Es war nicht vorbei. Die Phoenixe hatten vielleicht ihre Königin verloren, doch das beendete nicht dieses Spiel. Es war nun Zeit für seinen eigenen Zug, unwissend, das schon jemand anderes dieses Aufgabe übernahm und gerade einen Einbruch in die Arena plante während irgendwo in Amerika gerade Pizza gegessen wurde und nebenbei nur die Zerstörung des Systems geschah.

Dieses Schachspiel war nun nicht mehr normal. Es war kein Spiel zwischen Schwarz und Weiß. Neue Parteien mischten sich zu ihnen, das Grau durchschlug die überwiegend weiße Herrschaft der Arena. Die Figuren wurden unaufhörlich verschoben, niemand war mehr sicher und das Spielbrett drohte jeden Moment auf ihren schwachen Stützen zu kippen.

Es war noch lange nicht vorbei.

Asperia Salem schliff ihre Messer und befestigte ihre Eisenstange in ihrem Waffengurt. Sie starrte in den schwarzen Nachthimmel, in dem die Sterne tanzten und spürte Liopes Kopf, der auf ihre Schulter fiel. Der junge Mann konnte seine Augen nicht mehr offen halten und Aspen lächelte leicht, bei dem zugegeben niedlichen Anblick ihres Bruders, der vermutlich gerade davon träumte einen besonders schmerzvollen Tod zu sterben.
Sie legte seinen Kopf sanft, damit er nicht aufwachte, auf ihren Oberschenkeln und zog seine Decke weiter hoch, um nun auch seine Schultern zu bedecken. Sie selbst war nicht müde. Wie könnte sie schlafen? Morgen wäre es endlich so weit. Sie würde die Chance haben, alles besser zu machen. Sie würde Theseus retten.
Hoffentlich...hoffentlich war es noch nicht zu spät. Aspen würde sie retten. Sie alle...

Während Liope friedlich auf dem Schoß seiner Schwester schlummerte, wurde anderswo gelacht und gegessen. Geschichten wurden erzählt, Getränke wurden geleert und Juno fühlte sich endlich wieder wohl an einem Ort. Nein...es war nicht der Ort. Dieser Palast machte ihr ehrlich gesagt Angst und sie traute sich nicht einmal an den verzierten Wänden zu streifen, doch sie fühlte sich wohl.
Es waren die Leute. Zusammen mit Seoras, der mit ihr wettete, das er Icarus' extra scharfe Mörder-Chili-Peperoni-Pizza essen konnte (Juno wusste, das er am Ende vermutlich heulend nach Milch schreien würde) und Icarus, der ihnen eine gemütliche Höhle aus Pölstern, Decken und dem Mobiliar gebaut hatte, saß sie zusammengekauert in dem erwähnten Unterschlupf und wettete ihre letzten drei Dollar (die sie einem Wächter abgeknöpft hatte) und einem Schlag ins Gesicht, das Seoras es nicht schaffen würde und lachte, wie sie noch nie zuvor gelacht hatte.
Sie hatte geduscht, mit angenehm warmen Wasser und duftenden Rosenshampoo, das ihre honigfarbenen Haare noch immer in diesem himmlischen Duft ertrinken ließ. Sie fühlte sich nicht mehr wie der Dreck, der sie in der Arena gewesen war.
Juno erfuhr das erste Mal in ihrem Leben, was es hieß, keine Gefangene zu sein und Freunde zu haben. Freunde, die vollkommene Idioten waren, die vermutlich an einem herabfallenden Klavier sterben würden, nachdem sie diesen ganzen verdammten Krieg überlebt hatten. Sie erfuhr das erste Mal in ihrem Leben, wie es war, ein Zuhause zu haben.

Es gab Hoffnung.
Vielleicht nicht für Casmiel. Vielleicht nicht für Theseus. Aber es gab Hoffnung und diese Partie war noch lange nicht zu Ende. Nicht solange es noch Grau zwischen dem Schwarz und Weiß des Schachbrettes gab. 

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