36
Luciens Sicht
Die ganze Zeit plagte mich ein seltsames Gefühl. Unruhig blickte ich auf mein Telefon, doch noch immer war keine Nachricht angekommen.
"Entschuldigt mich kurz", bat ich meine Eltern und entfernte mich vom Tisch.
Hastig eilte ich in den Flur und tippte auf Aspen Anrufen.
Es wählte, lange, doch niemand nahm ab. Erneut rief ich sie an und ließ das Telefon noch länger klingeln, doch wieder nichts.
Schwer schluckend wechselte ich zu Damians Kontakt und wählte seine Nummer an, doch auch er war nicht erreichbar.
Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Ich konnte es nicht beschreiben, doch es plagte mich seitdem wir von Zeus zurückgekehrt waren.
Aspen hatte sich die ganze Zeit komisch verhalten, war seltsam in sich gekehrt und gedankenverloren. Über ihr Gesicht hatte sich ständig eine seltsame Traurigkeit gelegt.
Und ich konnte ihre Gefühle nicht mehr wahrnehmen. Sonst spürte ich ihre Unruhe, doch nun war nichts mehr da.
Ich wusste, dass sie mir etwas verschwieg, doch erzählend tat sie nichts.
"Ich muss nochmal los. Sagt June, ich bin bei Freunden, wenn sie fragt", erwiderte ich zu meinen Eltern und hoffte, sie wären nicht allzu wütend, dass ich sie allein am Tisch ließ.
"Ist alles gut bei dir, Schatz?", fragte meine Mutter fürsorglich. Hastig nickte ich, bevor ich mich verabschiedete.
Trotz der Kälte und dem Schnee nahm ich mein Motorrad und fuhr los.
Vielleicht würde ich bei Damian Zuhause Antworten finden.
Der Schnee peitschte mir unangenehm auf das Visier des Helmes und trübte mir deutlich die Sicht, doch fuhr ich ununterbrochen weiter, bis ich bei Damian war.
Eilig sprang ich von meinem Bike. Mit zittrigen Händen schloss ich es ab und eilte zu Damians Haustür.
Immer wieder presste ich den Daumen auf die Klingel, bis endlich Payton die Tür öffnete.
"Wo ist Damian?", rief ich an ihr vorbei, in das Haus hinein. Überstürzt presste ich mich an ihr vorbei und eilte in das Wohnzimmer.
"Hey, Lucien!", motzte Payton, wegen des Matsch, den ich ins Haus brachte, doch ignorierte ich sie.
Entgegen meiner Erwartungen, sah ich nicht Damian im Wohnzimmer, sondern Noah mit einer Platzwunde am Kopf, Jason mit einem verbundenem Arm, Penny, die mit Tränen in den Augen neben Noah saß und Sebastian, welcher eindringlich auf Jason einredete.
"Was ist passiert?", entfuhr es mir etwas zu laut. Sofort zog ich die Aufmerksamkeit der anderen auf mich.
Irgendetwas war gehörig schiefgelaufen und die Gesichter, bewiesen mir genau das.
Und es ging um Damian und Aspen.
"Was ist passiert?", fragte mich erneut, mit forschem Ton. Die Sorgen, dass Aspen etwas zugestoßen sein könnte, brachte meinen Körper zum Beben
"Es ist etwas passiert", murmelte Noah und berührte vorsichtig die Wunde seiner Stirn. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
"Was?", rauschte es aus meinem Mund heraus. Einige Schritte wagte ich auf ihn zu, bevor ich am Kragen packte.
"Was ist passiert?"
"He, lass ihn los!", bemerkte Payton mit zusammengekniffenen Augen.
Schwert atmend ließ ich Noah los. Kurz fuhr er sich über den Hals.
"Wir wollten direkt zu dir und die Sicht war schlecht. Den Dämonen sah ich zu spät, als ich von der Fahrbahn schlitterte und gegen den Baum raste!"
Ein deutlich hörbares Keuchen entfuhr mir, während sich mein Herz schmerzlich zusammenzog. Meine Gedanken schlugen übereinander.
Die Angst, dass Aspen verletzt sein könnte, schnürte mir die Kehle zu, aber auch die Gedanken, wie sie sich bei dem Gefühl gefühlt haben muss.
Verdammt, ihre Mutter war auf diese Art gestorben.
Doch vor allem wollte ich wissen, wo Aspen steckte und warum alle hier waren, außer sie.
"Damian brachte uns hierher. Er sagte, dass es ihm leidtäte", erklärte Jason, weil Noah sich den scheinbar schmerzenden Kopf hielt.
Wut überrollte mich wie eine Lawine. Auch wenn ich ihm kaum vertraut hatte, sah ich in ihm einen Bruder. Doch es war abzusehen, dass er uns verriet, doch dass er Aspen verletzten wollte, würde ich ihm niemals verzeihen.
"Ich bring ihn um!", stieß ich verächtlich aus. Völlig überstürzt wollte ich aus dem Zimmer eilen, um meinen "Bruder" ausfindig zu machen, doch Payton hielt mein Handgelenk eisern umschlungen.
"Das hat doch keinen Sinn! Vielleicht finden wir erst einmal heraus, wo sie ist, bevor du blind darauf losrennst!"
"Arbeitest du mit Damian zusammen?", fuhr ich sie genervt an und wollte mein Handgelenk von ihrer Hand wegreißen, doch sie war stärke als angenommen.
"Willst du mich veralbern? Ich will ihn genauso wie du finden und klein machen, dafür dass er alles über Bord wirft!", fuhr sie mich lautstark an. Genervt blies sie sich eine der dunklen Strähnen aus dem Gesicht. "Und nun benutze wenigstens eine Gehirnzelle!"
Von ihr überredet nickte ich mit dem Kopf. Daraufhin ließ sie mein Handgelenk los.
"Wie wollt ihr sie finden?"
"Ich werde versuchen Aspens Telefon zu orten", erklärte mir Jason. "Ich brauche einen Laptop!"
Payton zog eine Schublade der Fernsehkommode auf und holte einen Laptop hervor, den sie Jason reichte.
Schwer atmend ließ ich mich neben Sebastian nieder. Unruhig wackelte ich mit dem Bein. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn Aspen verletzt war und ich sie nicht beschützt hatte.
Es war mein Versprechen immer für sie da zu sein.
"Alles gut wird, Kumpel!", erwiderte Sebastian und klopfte mir auf die Schulter.
"Sie ist stärker als wir alle glauben!"
Ein leichtes Lächeln glitt über mein Gesicht. Ja, sie war verdammt stark, doch fürchtete ich, dass diese Stärke sie töten würde, denn Aspen würde alles für uns opfern, sogar ihr Leben.
Doch ohne sie könnte ich keinen Tag mehr lebendig verbringen. Ohne sie machte das Atmen keinen Sinn. Ohne sie würde alles zerbrechen, wie ein Kartenhaus im Wind, verwelken wie Blumen ohne Wasser.
"Ich hab sie!", rief Jason und drehte den Laptop zu uns. Auf dem Bildschirm war eine Karte abgebildet, auf der Friedhof zu erkennen war.
"Was sollten sie dort wollen?", fragte Penny skeptisch und begutachtete mit großen Augen die Karte.
"Was auch immer, ich werde sie finden", stieß ich aus und sprang vom Sofa auf. Eilig stürzte ich aus dem Wohnzimmer zur Haustür. Die Rufe nach mir blendete ich vollkommen aus.
Alles was zählte, war die Liebe meines Lebens zu finden. Alles, was wichtig war, war Aspen in meine Arme zu schließen und nie wieder loszulassen.
Schwungvoll setzte ich mich auf mein Motorrad und fuhr los.
Der Weg bis zum Friedhof war nicht weit, doch der Schnee war zu tief, sodass ich zu Fuß weiter musste.
"Aspen!", rief ich durch das Gelände und blickte mich immer wieder um. Nirgendwo konnte ich sie entdecken.
Doch dann sah ich etwas Silbernes aufblitzen. Hastig jagte ich durch den Schnee und bückte mich herunter. Auf dem Boden fand ich eine silberne Klinge. Neben ihr lagen noch die Reste von Asche.
Es hat ein Kampf stattgefunden.
Behutsam nahm ich die Klinge in meine Hände und begutachtete sie. Schwer schluckend ließ ich sie wieder fallen.
Sie gehörte Damian. Die feinen Linien trug er auf jeder seiner Klingen. Sie waren sein Markenzeichen.
Doch die Asche war sein Werk. Er muss sein Feuer genutzt haben. Es war kein Kampf zwischen Aspen und Damian, sondern ihnen und Dämonen.
Und sie alle ihre Kräfte genutzt.
"Aspen! Damian!", schrie ich und stürzte weiter durch den Schnee, bis von weitem bereits zwei Körper sehen konnte. Sie waren leicht von dem Schnee bedeckt. Um einen Körper hatte sich Blut gesammelt.
Brennender und stechender Schmerz jagte durch mein Herz. Ich konnte ihre Gesichter nicht sehen, aber ich wusste, wer dort lag.
"Aspen!", flehte ich und stolperte auf die beiden zu.
Mit jedem Schritt quollen mehr Tränen meine Augen hinauf.
Brennend flossen sie über meine Wange.
"Nein", flüsterte ich und ließ mich neben Aspen auf die Knie fallen.
"Nein!", schrie ich.
Panisch packte ich ihren Kopf und betete sie in meinem Schoß.
"Bitte, Aspen. Bitte bleib mir!"
Vorsichtig fuhr ich mit meiner Hand über ihre Wange. Sie war so kalt und so blass.
Ihr ganzes Gesicht war blass. Die Lippen blau.
"Nein", hauchte ich mit brüchiger Stimme. Verzweifelt strich ich über ihre Wange, schüttelte ihren Körper.
Sie öffnete ihre Augen nicht. Verdammt, sie öffnete sie nicht.
"Aspen!", schrie ich sie an. Tränen nahmen mir die Sicht und tropften auf ihren Körper nieder, vermischten sich mit ihrem Blut.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, raubte mir die Kraft zum Atem. Keuchend zog ich Aspens Körper an meinen, wollte ihr meine Wärme schenken.
Immer wieder fuhr ich über ihr feuerrotes Haar.
"Es wird alles gut", flüsterte ich tränenerstickt. Behutsam gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn. "Alles wird gut", wiederholte ich, leise, erstickt.
Doch sie wachte nicht auf. Ihr Herzschlag schlug nicht mehr gemeinsam mit meinem.
Vorsichtig ließ ich sie auf den Boden nieder. Erneut überkam mich ein Schwall an den Tränen, doch blinzelte ich sie bitter weg, während ich die Haarsträhnen aus Aspens Gesicht strich.
Was hatte ich getan? Verdammt, ich hatte sterben lassen. Ich hatte sie nicht beschützt.
Sie war allein gewesen, ohne mich.
Schreiend legte ich mich über ihren Körper, während meine Finger sich in den kalten Boden gruben.
Immer wieder schrie ich ihren Namen, bis meine Stimme brach und nur noch ein leises Flüstern meinen Mund verließ.
Aspen war der erste Mensch, der mir das Gefühl gab, dass Liebe etwas Gutes war und es wert war, an sie zu glauben.
"Ich liebe dich, Aspen Bronte", flüsterte ich ihr zu. Vorsichtig gab ich ihr einen Kuss auf die kalten Lippen, bevor ich sie fest in meine Arme zog.
Sanft wog ich sie zu einer Melodie, die in meinem Kopf erklang.
"Lucien."
Irgendwoher vernahm ich ein leises Flüstern.
"Aspen?"
Vorsichtig legte ich sie auf den Boden, doch ihre Augen waren geschlossen.
Es stammte nicht von ihr.
"Lucien", ertönte es erneut.
Der zweite Körper schoss es mir durch meinen Kopf. Der dichte Nebel, von Aspen, löste sich für einen Augenblick.
"Damian", entfuhr es mir mit kratziger Stimme. Augenblicklich fuhr ich herum und sah meinen Bruder ebenfalls auf dem Boden liegen.
Seine Hand ruhte auf seinem Herz, während seine Augen nur halb offen waren.
"Bruder", rief ich und robbte zu ihm. Mühevoll zwang er sich seine Augen zu öffnen.
Seine grauen wirkten glasig.
"Wo haben sie dich erwischt?", fragte ich hastig und suchte seinen Körper nach Wunden ab, doch konnte keine finden.
Mit einem Mal spürte ich Damians Hand auf meiner. Sie war genauso kalt wie Aspen ihre.
Langsam, nur allmählich, verstand ich warum.
"Verbunden", flüsterte Damian und deutete auf mein Herz.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte ich zwischen Aspen und Damian umher, bis ich es begriff.
Schwer keuchte ich. Aspen hatte mich belogen. Bei Zeus wurde unser Bund aufgelöst, doch sie hatte einen Bund mit meinem Bruder geschlossen.
Warum bloß hatte sie nichts gesagt? Oh, wir hätten darüber reden können. Wir hätten das hier verhindern können.
Bittere Tränen rollten über meine Wangen.
"Es tut mir leid", flüsterte mir Damian zu und drückte fest meine Hand. Seine Stimme klang kratzig, rau und gebrochen.
Kurz zuckte sein Gesicht zusammen, bevor er sich erneut an sein Herz fasste.
Er würde ebenfalls sterben, wie Aspen.
Kopfschüttelnd lehnte ich mich zu ihm und drückte seine Hand fester.
"Nein, es tut mir leid. Ich hätte dir vertrauen sollen und für dich da sein müssen. Du bist mein kleiner Bruder, Damian!"
Trotz der Schmerzen, die Damian haben musste, lächelte er matt.
"Ich habe mir immer einen Bruder gewünscht", murmelte er, bevor er kurz die Augen schloss.
"Nein, nein, Damian", flehte ich und schüttelte an seinem Körper. Ich konnte nicht beide verlieren.
Erneut öffnete Damian die Augen, doch das Leben schwand immer mehr aus ihm.
Tief holte er Luft.
"Ich dachte, du könntest es nicht und wärst nicht bereit, aber nutze deine Kräfte", stieß er mühevoll hervor. "Rette sie."
Langsam lockerte sich sein Griff um meine Hand. Sein Kopf sank in den Nacken, bevor seine Lider sich schlossen.
"Damian?", fragte ich tränenerstickt, doch er war gegangen.
Keuchend rang ich nach Luft, während ich nach meinem Herzen griff, als könnte ich die Schmerzen lindern. Doch natürlich war das unmöglich.
"Ich werde sie retten, Damian!", stieß ich entschlossen aus. Tief holte ich Luft. Mit dem Ärmel meiner Jacke wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und robbte zurück zu Aspen.
Der Anblick ließ erneut mein Herz brechen, doch ich konnte sie zurückholen, egal was es mich kosten würde.
Entschlossen legte ich meine Hände auf die Wunde und schloss die Augen.
Wir Engel besaßen alle eine Macht, die tief in uns schlummerte und wartete geweckt zu werden. Doch die Wenigsten taten es, denn es war eine Macht, die kaum kontrollierbar war. Und es gab bereits Engel, die von ihr vernichtet wurden.
Damian hatte sie geweckt, denn er war stärker, als alle Engel. Und dennoch glaubte er an meine Macht und ich würde sie wecken.
Ich würde sie wecken, trotz dessen, was sie anrichten konnte, für ein Mädchen, welches in die Welt der Lebenden gehörte.
Aspen hatte so viel geopfert, so viel ertragen, den Tod hatte sie nicht verdient.
Mit einem Ruck öffneten sich meine Flügel. Behutsam legte ich sie um ihren Körper. Wärme breitete sich in mir aus, während mein Körper von einem Beben erfüllt wurde.
Ein Kribbeln durchfuhr meine Hände, bis ich das helle Licht sah. Es wurde immer heller, bis es auf Aspen überging und die Wunde zum Leuchten brachte.
Allmählich schloss sich die Wunde, wobei immer wieder eine feine Linie von der Wunde abging und sich über Aspens Körper zog.
Es war meine Engelsenergie, die sie retten würde.
Ein lauter Schrei entfuhr mir, bevor sich ihre Wunde schloss und das Licht in meinen Händen erlosch. Doch die Energie bebte noch immer in meinem Körper, wie ein Feuer, welches ausbrechen wollte.
Und wenn es ausbrach, würde es alles mit sich verschlingen, denn ich hatte etwas Dunkles und Mächtiges in mir geweckt.
"Aspen?", fragte ich vorsichtig und strich über ihre Wange. Ihr Gesicht hatte deutlich mehr Farbe gewonnen, doch ihre Augen waren noch immer geschlossen.
Doch sie würde aufwachen. In ihr floss nun Engelsblut und es würde jegliche Wunde heilen.
"Das war eine spektakuläre Show."
Ruckartig blickte ich auf und sah in die dunklen Augen von Ares. Hass und Wut überkamen mich. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, während ich samt meiner Flügel aufstand.
"Ich werde dich vernichten, Ares", drohte ich ihm mit dunkler Stimme und näherte mich ihm.
Ich würde alles von ihm vernichten.
"Mach dir nichts draus, Lucien! Dir steht größeres bevor, als deine kleine und dein misslungener Bruder!"
Wütend preschte ich zu ihm, doch er stieß mich leicht von sich.
Meine Füße rutschten über den von Schnee getauten Boden, bevor ich wieder halt fand.
"Verschwinde, Ares oder ich töte dich hier und jetzt!"
Das Licht erschien erneut in meinen Händen und wandelte sich in kleine Blitze, die bis zu meinem Arm hinauf wanderten.
Doch in Ares Augen blitzte nur die Begeisterung auf. Laut klatschte er in seine Hände.
"Ich wusste es. Du warst schon immer stärker als sein Bruder. Du musstest es nur zulassen!"
Stirnrunzelnd ließ ich meine Hände sinken. Augenblicklich verschwanden die Blitze.
"Was meinst du?", glitt die Frage mir über die Lippen. Irgendein seltsames Gefühl machte sich in mir breit.
"Dabei dachte ich, Damian würde es dir erzählen!"
Selbstsicher drehte mir Ares seinen Rücken zu. Leicht hob sich sein Kopf an.
"Du bist mein Sohn, Lucien!"
Die Worte waren wie kaltes Wasser. Wie eiskaltes Wasser, welches mich lähmte. Ungläubig starrte ich Ares an, fassungslos über seine Worte.
"Deine Mutter hatte eine Affäre mit mir, bis sie schwanger wurde und ihr Mann davon erfuhr. Er schickte ließ dich im Glauben, er sei dein Vater, bis er dich auf die Erde schickte, damit du die Wahrheit nicht erfahren würdest, doch ich bin dein Vater!"
Hastig schüttelte ich den Kopf. Das war unmöglich. Niemals würde meine Mutter, geschweige den mein Vater mir das antun.
Niemals konnte ich der Sohn eines solchen Monsters sein.
Niemals konnten die Kräfte, die ich geweckt hatte, Ares entstammen.
"Vielleicht wird dir nun bewusst, woher deine Macht stammt."
"Du lügst!", entfuhr es mir nun endlich, als ich mich aus meiner Starre gelöst hatte. "Das ist unmöglich!"
Fassungslos schüttelte ich mit dem Kopf. Das war nur eine Masche. Alles waren nur lügen, dass konnte Ares schon immer gut. Manipulieren und lügen.
"Dieses Mal ist es nichts als die Wahrheit. Damian hätte dir alles bestätigen können!"
Langsam näherte sich Ares mir. Kurz vor mir blieb er stehen und reichte mir seine Hand. Angewidert blickte ich auf diese.
"Komm mit mir und ich werde dir deine Macht lehren. Zusammen können wir die Welt beherrschen!"
Ein sarkastisches Lachen entfuhr mir, bevor ich auf seine Hand spuckte.
"Niemals werde ich mit dir kommen."
Ares nickte geschlagen und entfernte sich wieder einige Schritte, bevor er sich bereit machte zu gehen.
"Du hast nichts mehr außer mich. Wenn die Macht dich verschlingt, wirst du von allein kommen!", erwiderte er selbstsicher, bevor er verschwand.
Sprachlos blieb ich zurück. Meine Gedanken überschlugen sich und versuchten einen Sinn oder eine Antwort zu finden, aber es gab keine.
Nur, dass ich der Sohn eines Monsters war.
Jahrelang hatte ich meinen Bruder verurteilt, Sohn von Ares zu sein, obwohl ich ebenfalls einer war.
Keuchend stützte ich mich auf meine Oberschenkel ab.
Verdammt, mein gesamtes Leben war eine Lüge gewesen.
Wer war ich überhaupt? Konnte ich mich noch Lucien Wayne nennen? Und was würde ich mit der Magie, in mir machen, die ich geweckt hatte?
Sie könnte Aspen und alle Menschen, an meiner Seite verletzten.
Zu Ares konnte ich nicht gehen. Niemals. Aber konnte ich verschwinden, als hätte es mich nicht gegeben.
Es würde Aspen verletzten, aber sie würde leben und in Sicherheit sein. Vor mir.
"Es tut mir leid", flüsterte ich zu ihr. Kurz kniete ich mich neben sie und berührte sanft ihre Lippen.
"Es ist das Beste für dich!"
Dann verschwand ich.
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