Der Regen peitscht gegen das Fenster,
Sturm und Wasser
vereinen sich
zu einer grauen Masse,
wie die Angst
Panik und Ungläubigkeit
zu einem Ganzen vermengt.
Der Moment ist surreal,
er fühlt sich nicht echt an.
Und ich lache,
hysterisch,
als ginge es nicht um mein Leben,
ich lache,
hysterisch
als läge mir die Welt zu Füßen,
doch in Wirklichkeit,
rase ich auf den Erdboden zu,
kurz davor.
auf dem Grund des Universums zu zerschellen.
Und ich falle,
aber die Höhenmeter,
die das Flugzeug zurücklegt,
haben keine Bedeutung.
Ich falle tief in mir drin,
und es ist nicht die Angst vor dem Tod,
die mich schier um den Verstand bringt,
es sind all die verstaubten Pläne,
verblichen in der Mittagssonne,
all die Worte in meinem Kopf,
die es nie auf Papier geschafft haben,
geschweige denn in die Luft dort draußen,
hinaus in die Welt,
hinaus zu dir.
Es sind die was wäre wenns,
die mir die Tränen in die Augen treiben,
während ich falle,
und falle,
und falle.
- Reue

Wir fliegen durch die Nacht,
unsere Füße schweben über dem Boden,
und wenn das mechanische Rattern
und Zischen der Getriebe nicht wäre,
vergäße ich beinahe,
dass ich nicht fliege,
sondern lediglich fahre,
auf dem Gepäckträger
deines Fahrrads.
Du hast darauf bestanden,
dass ich mich an dir festhalte,
Hände um deine Taille,
mein Kopf an deine Schulter gepresst.
Vielleicht spürst du es auch,
vielleicht klopft dein Herz genauso laut,
aber vielleicht hat es auch keine Bedeutung.
Es ist der letzte Tag,
bevor ich wirklich fliege.
Der Tag unserer Verabschiedung,
bevor der Atlantik
und drei Wochen
zwischen uns liegen werden.
Lichter ziehen vorbei
wie Sternschnuppen,
doch meinen Wunsch erfüllen sie nicht,
und als wir zum Stehen kommen,
und absteigen,
um uns zu verabschieden;
als wir uns ansehen,
vielleicht ein wenig zu lange,
vielleicht ein wenig zu intensiv,
und mein Blick zu deinen Lippen wandert,
drehe ich mich um,
vielleicht ein wenig zu schnell,
vielleicht ein wenig zu ruckartig,
und lasse dich einfach stehen.
Als ich wenig später an mein Fenster trete,
sehe ich dich noch immer dort draußen,
wie du verharrst,
einige Sekunden,
aber lange genug,
um einen Funken Hoffnung in mir zum Glimmen zu bringen,
ehe auch du dich abwendest,
und mit der Dunkelheit verschmilzt.

Je ne regrette rien,
sagen sie,
die, die noch nie in einem wackelnden Flugzeug saßen,
das im Sturzflug auf die Erde zurast.
Je ne regrette rien.
- Heuchler