- 6 -
Jetzt oder nie;
wenn ich sterbe,
muss ich mich ohnehin nicht mehr schämen.
Jetzt oder nie,
wenn ich sterbe,
werden die Worte für immer in meinem Mund bleiben,
und zusammen mit meinem Körper verwesen,
wenn meine Leiche unter der Erde weilt.
Also klicke ich auf Autumns Bild,
und beginne zu tippen,
doch all die Worte,
in meinem Mund,
scheinen den Weg zu meinen Fingern nicht zu kennen,
und meine Sätze klingen versteift,
abgehackt,
falsch.
Nicht nach mir,
und nicht nach dem,
was ich ihr so verzweifelt sagen will.
Mit zittrigen Fingern lösche ich den Text.
Ich weine,
leise,
weil ich so viel zu sagen habe,
aber gerade jetzt,
unfähig bin,
meine Gefühle zu beschreiben.
- Ohne Worte.
Ich starre und starre,
in die Dunkelheit der Zimmerdecke,
das Mondlicht malt weiße Flecken auf den Putz.
Ich weiß nicht,
worauf ich warte,
vielleicht auf Schlaf,
vielleicht darauf,
dass etwas passiert,
in dieser grau-weißen Nacht.
Bläuliches Licht in meinem Augenwinkel,
lässt mich aufschrecken,
mein Handy vibriert,
eine Nachricht von dir.
Du schreibst ein paar Worte,
doch ich merke,
dass es dir schwerfällt,
zu erklären, wie du dich fühlst.
Ich rufe an,
»Summer?«, schniefst du,
und dann redest du,
und plötzlich fließt alles aus dir heraus,
all die Ängste, all die Trauer,
die ich immer nur erahnen konnte.
Stunden vergehen,
und obwohl du auf der anderen Seite der Stadt wohnst,
ist es,
als säßen wir nebeneinander,
in einer Umarmung,
und fast meine ich,
dein Shampoo zu riechen,
aber vielleicht ist das auch nur Einbildung,
wie all meine Tagträume,
in denen du die Hauptrolle spielst.
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