Der Tod macht mir keine Angst,
er ist das einzig wirklich sichere.
Der Sensenmann ist pünktlich,
er kommt nicht zu spät;
die einzige Sicherheit
in der Unsicherheit.
Doch woher weiß ich,
dass ich heute sterben werde?
Wieder Unsicherheit,
unsicherer als zuvor.
Vielleicht habe ich ja nun doch begonnen,
ihn zu fürchten,
den Tod.
Jetzt,
wo er näher denn je ist.
Panik sickert langsam,
denn sie ist dick wie Blut,
doch Blut findet immer seinen Weg
durch eine offene Wunde.
- Todesangst.

Wir sitzen im Kreis,
zu zehnt oder elft,
dämmriges Licht,
der Gestank von Bier
liegt in der Luft.
Mein Hals brennt,
von der Flasche Wein,
die wir beide uns teilen.
Fast wie ein Kuss,
muss ich andauernd denken.
Gelächter,
Grölen,
Wahrheit oder Pflicht.
Ich weiß,
dass du es hasst,
dieses Spiel,
und ich bin ein wenig beruhigt,
weil ich so nicht die einzige bin,
die nur sitzt und wartet und hofft,
dass das Wort nicht an mich gerichtet wird.
Die Flasche eiert,
landet auf dir.
Du nimmst Wahrheit,
»In wen bist du verliebt?«
Du zögerst, seufzst,
»Ich bin raus«,
und den ganzen restlichen Abend,
kann ich nicht umhin,
mir vorzustellen,
und mir zu wünschen,
dass du ausgestiegen bist,
weil dir mein Name durch den Kopf geschwirrt ist.