Perfect Storm
Meine Kinnlade fällt herunter, als ich sehe wer vor mir steht.
Oh mein Gott! Sag mir, dass das ein Alptraum ist. Bitte sag mir, dass ich noch in meinem Bett liege und nur träume.
„Da hat wohl einer Sehnsucht nach mir."
Seine Stimme verursacht Gänsehaut an meinem ganzen Körper und ich spüre wie ein heißer Schauder mir den Rücken herunterläuft. Bis seine Worte endlich in meinem Gehirn ankommen.
„Wie bitte?!"
Ich erkenne meine eigene Stimme nicht mehr wieder, sie klingt schrill und laut. Beruhig dich Zoe. Tief einatmen und wieder aus. Und ein und wieder aus.
„Ich weiß ja, dass mich Frauen lieben, aber dass ich so unwiderstehlich bin, dass sie mir bis nach Hause folgen..."
Bevor ich mich versehen kann berührt meine Handfläche seine Wange. Ich kann förmlich sehen wie sein Gesicht erst erschrocken und dann wütend wird.
„Sag mal spinnst du?!"
Seine tiefe Stimme dröhnt laut über den Flur und würde er mich nicht so verdammt wütend machen, wäre ich vermutlich noch angetörnter, als ich es sowieso schon bin. „Du mieses kleines Arschloch was fällt dir eigentlich ein zu behaupten ich wäre dir bis nach Hause gefolgt!"
„ Süße, natürlich bist du mir bis nach Hause gefolgt. Wieso solltest du sonst morgens vor meiner Tür stehen?"
„ICH BIN DIR NICHT NACH HAUSE GEFOLGT! ICH BIN DEINE VERDAMMTE NACHBARIN DU HORNOCHSE!"
Mein Herz pocht wild in meiner Brust und ich bin völlig außer Atem. Noch nie hat mich ein Kerl jemals so in Rage versetzt wie ER.
Meine Hände zittern und ich habe das Gefühl, dass ich ihm mit jeder Sekunde an den Hals springen könnte. Das Grinsen auf seinem Gesicht macht es mir nicht leichter meine Wut im Zaum zu halten.
Dieses kleine miese Arschloch!
Ich hole tief Luft um mit einer erneuten Hasstirade zu starten, doch bevor das erste Wort meinen Mund verlässt, höre ich wie meine Wohnungstür sich öffnet, und Sekunden später Amber ihren Kopf durch die Tür steckt.
Ich sehe, wie ihr Blick langsam von mir bis zu meinem neuen Nachbarn wandert und ihre Augen sich augenblicklich weiten.
„ Z, geht es dir gut? Ich hab dich schreien gehört und ich weiß du schreist nie."
Ich sehe wie etwas in seinen Augen aufblitzt bei Ambers Worten.
Seine Zunge fährt langsam über seine Lippen und obwohl ich ihm am Liebsten den Hals umdrehen würde, stockt mir der Atem.
„Anscheinend kann dich nur ein richtiger Mann zum Schreien bringen, Z."
Ganz ruhig Zoe. Ganz ruhig.
Ich hole tief Luft um mich zusammenzureißen bevor ich ihm eine Antwort gebe.
„Erstens bilde dir bloß nicht ein, du wärst der erste Mann, der mich zum Schreien gebracht hätte, dafür hat mein Verlobter schon gesorgt. Und zweitens, nenn mich nicht Z, dass dürfen nämlich nur Freunde und das sind wir garantiert nicht."
Ich weiß, dass ich wie eine totale Oberbitch klinge, was mir Ambers schockierter Blick von der Seite bestätigt.
„Dein Verlobter muss aber ziemlich schlecht im Vorspiel sein, sonst hättest du vielleicht ein bisschen besser geküsst."
Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich habe das Gefühl, dass ich ihm gleich eine runterhaue.
Ich wusste nicht, was es mit diesem Typen war aber er ließ mich jegliche Rationalität verlieren. In jederlei Hinsicht.
Mein Atem geht schneller, als ich einen Schritt auf ihn zugehe. Sein Blick wandert langsam an mir herunter und als er meine zusammengeballten Fäuste sieht, ziehen sich seine Mundwinkel nach oben und für einen kurzen Moment blitzt etwas in seinen Augen auf.
„Ich dachte prüde Jungfern prügeln sich nicht."
„Ich hab dir schon mal gesagt ich bin keine Jungf...!"
„West Baaaaaabyyy, wo bleibst duuuu?."
Eine hohe, langgezogene Stimme dringt durch die Wohnung. Ich zucke zusammen und mein Blick wandert auf das groß busige rothaarige Supermodel, was in nichts bekleidet als einem Hemd von IHM plötzlich im Türrahmen erscheint.
„Wer sind diese Frauen Baby?"
Sie zieht einen Schmollmund und fährt ihm mit ihrem Fingernagel über seine nackte Brust.
„Das sind meine Nachbarn Lindsay. Sie..." sein Blick wandert an meinen Beinen entlang
„... wollten sich gerade vorstellen."
Ich sehe wie Lindsays Blick langsam von Amber zu mir wandert. Ihr Blick bleibt etwas länger auf Amber weilen, bis er kurz zu mir wandert und schließlich beschließt, dass wir keine Bedrohung für sie sind.
Ihr Mund wandert langsam zu seinem Ohr um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, das jedoch alles andere als ein Flüstern ist.
Stattdessen, seine Augen zu ihr wandern, bohrt sich sein Blick immer noch in mich. Hält mich auf merkwürdige Weise fest.
„Lass mich nicht zu lange warten Baby, ich bin schon wieder ganz feucht."
Sie kichert und wirft ihre Haare über ihre Schultern und schlendert zurück ins Schlafzimmer.
Ihre Worte sind wie ein Ohrfeige und brechen das unsichtbare Etwas zwischen uns.
Oh mein Gott was für ein Arschloch! Wahrscheinlich überfällt er jede einfach im Badezimmer. Wahrscheinlich bin ich sein 100000 Pfosten in der Wand.
„Wo waren wir stehen geblieben?"
Er zieht seine Augenbrauen nach oben, während er auf eine Antwort wartet.
Sein selbstgefälliges Grinsen, lässt die Wut nun in mir hochkochen.
Verdammt! Was machte ich hier eigentlich?
„Wir waren nirgendwo stehen geblieben.", keife ich bissig, bevor ich mich hastig auf dem Absatz umdrehe und eine verdutze Amber hinter mir herziehe.
Zur Krönung meines Abpfiffs, donnere ich meine Haustür mit einem lauten Knall hinter mir zu.
In meiner eigenen Wohnung habe ich wieder das Gefühl richtig atmen zu können.
Ich atme noch ein paar Mal ein und aus bis ich mich umdrehe und auf Amber blicke, die mich mit einem Blick bedacht der nichts Gutes zu sagen heißt.
„Spuck es schon aus Z! Du hast deinen neuen Nachbarn geküsst! Wie konntest du mir nicht erzählen, dass du deinen superheißen Nachbarn geküsst hast?!"
Sie springt auf und ab, während ich mich seufzend aufs Sofa fallen lasse.
„A, es war ein Fehler. Ich bin verlobt."
„Aber du hast deinen superheißen Nachbarn geküsst! War er gut? Hat er es mit Zunge gemacht? Hat er dich angefasst? Hat er d..."
Die Worte sprudeln nun wie aus einem Maschinengewehr aus ihr heraus, völlig desinteressiert an der Tatsache, dass ich den womöglich schlimmsten Fehler gemacht habe,.
„ A! Es ist doch völlig egal, ob er es mit Zunge gemacht hat, oder nicht. Fakt ist, ich hab Brad betrogen", gebe ich schuldig von mir, meine Hände wandern nun über mein Gesicht.
Ich sehe wie Ambers Gesicht weicher wird, als sie sich neben mich aufs Sofa plumpsen lässt und meine Hand nimmt mit der ich mir zuvor noch durch das Gesicht gestrichen hatte.
„Z, es ist normal ab und zu Fehler zu machen. Die machen wir alle. Ich weiß, dass du es nicht hören willst und du weißt ich heiße es auch nicht gut jemanden zu betrügen , aber Z...Du bist viel zu früh erwachsen geworden. Guck dich an."
Mein Blick wandert hinter mir zum Spiegel und ich betrachte mich.
Mein Haar ist zum Dutt gedreht, meine graue Cashmere Bluse ist bis oben zugeknöpft und mein beigefarbener Rock geht mir bis zu den Knien.
Bin ich wirklich zu früh erwachsen geworden?
„Außerdem hab ich dich in meinem Leben noch nie so wütend gesehen. Nicht einmal als Tommy Stone dir in der vierten Klasse Sand in den Mund geschoben hat."
Sie kichert und wirft sich rücklings auf das Sofa. Ich drehe mich um und verschränke meine Arme vor der Brust.
„Er ist ein totales Arschloch!"
„Ja aber ein heißes Arschloch." seufzt sie, während sie eine Haarsträhne zwischen ihren Fingern dreht.
„Wäre da nicht Chris dann würde ich garantiert meine Beine für ihn..."
„ AMBER JOHNSON!"
„Was denn?"
Sie blickt unschuldig zu mir nach oben, während sie sich ein Kichern verkneifen muss.
„Du bist unmöglich, weißt du das?"
Sie kichert, steht auf und schlingt ihre Arme um mich.
„Ich weiß und deshalb bin ich auch deine beste Freundin."
Sie drückt mich an sich, ihr vertrautes Parfüm beruhigt für einen Moment meine Gedanken.
„Amber, was soll ich denn nun machen?"
Ich höre wie sie an meinem Ohr seufzt, dicht gefolgt von ein paar Worten.
„Z, lass es gut sein. Es war nur einmal. Sieh es als das letzte Mal kalte Füße vor der Hochzeit. Wenigstens weißt du jetzt hundertprozentig, dass du Brad heiraten möchtest."
Ich schlucke, während ich automatisch an ihrem Hals nicke, in meinem Kopf alles Andere als komplette Sicherheit.
***
Ich wusste, dass es ein Fehler gewesen war loszugehen. Der Himmel über mir färbt sich mit jeder Minute dunkler, während ich den Häuserblock von meinem Lieblingsbücherladen nach Hause laufe. Manchmal war es besser sich in der Fantasie von Büchern zu vergraben, als sich mit dem wirklichen Leben auseinander zu setzen. Zumindest für eine Weile.
Ich merke, wie der erste Regentropfen auf meinem Gesicht landet. Ich beschleunige meine Schritte, doch ehe ich mich versehen kann, gießt es wie aus Eimern.
Verfluchte Scheiße!
Mein ganzer Körper zittert, als der nasse Regen auf meine Kleidung und mein Gesicht pirscht.
Über mir donnert es, während ich die letzten Meter nach Hause sprinte. Zum Glück hat jemand die Eingangstür meines Apartmentkomplex offen gelassen, so dass ich nicht nach meinem Schlüssel kramen muss. Amber ist bei Chris und die Vorstellung nach einem schönen heißen Schaumbad ist das Einzige was mich anspornt die Treppen statt den Aufzug zu nehmen.
Ich bin sogar solcher Euphorie, dass ich zwei Stufen auf einmal nehme.
Vor meiner Eingangstür krame ich in meiner Handtasche nach meinem Haustürschlüssel. Das Licht an der Decke über mir fängt an zu flackern.
Verdammte Scheiße, wo ist denn mein Schlüssel?
Ich krame weiter in meiner Tasche und mit jedem weiteren Moment wird mir klar, dass ich meinen Haustürschlüssel vergessen habe.
„FUCK!" fluche ich und lasse mich auf die Treppenstufen vor meinem Apartment nieder.
Das war es wohl mit meinem Bad.
Als wolle der Himmel mich nun komplett auslachen, geht genau in diesem Moment das Licht über mir aus und plötzlich sitze ich im stockfinsteren Dunkeln.
Super. Stromausfall. Genau das was ich gebrauchen kann.
Ich weiß nicht wie lange ich schon vor meiner Haustür sitze, aber es kommt mir vor wie mehrere Stunden.
Ich zittere am ganzen Leib, während ich mir Bilder von schönen Orten in meinem Kopf vorstelle. Damals mit Brad auf den Bahamas.Ich war noch nie dort gewesen. Und ich war noch nie so glücklich, wie in diesen Moment. Ich hatte jemanden gefunden, der sich um mich kümmerte. Der mit zwei Beinen im Leben stand. Der mich vergessen ließ, dass meine Mutter drogenabhängig war. Der mich vergessen ließ, dass ich nur ein mittelloses Mädchen aus Texas mit abgewetzten Shorts und Cowboyboots war. Drei Tage nach unserem Urlaub hatte mich Brad gefragt, ob ich seine Frau werden würde.
Ich versuche den Moment vor meinem inneren Augen zu rekonstruieren, die Rekonstruktion etwas mehr romantiziert als die Wirklichkeit.
So wie es das immer war, oder nicht?
Zumindest, war es das was mich das Lesen und Lieben von Romantikbüchern gelehrt hatte.
Ich weiß noch genau, was ich in der Wirklichkeit dachte, als Brad mit einem Diamanten, vor mir kniete und mir die Frage stellte, die mein ganzes Leben verändern sollte.
Oh mein Gott Zoe, das ist der Moment, der dein Leben verändern wird.
Doch als ich in seine Augen sah und „ja" sagte, sah ich nicht unsere Kinder, unsere Träume und unser gesamtes Leben zusammen vor mir, sondern ich sah nichts. Nur den Diamanten, der mir entgegenglitzerte. Der Diamant, der eigentlich unsere Liebe symbolisieren sollte, mich an all meine Träume erinnern sollte, die ich jemals gehabt hatte. Doch stattdessen war dort nur ein Stein. Ein Stein, der eine Art Businessdeal abschloss.
Ich hätte mir damals Gedanken darüber machen sollen, hätte vielleicht noch etwas länger nachdenken sollen, bevor ich „ja" sagte, doch das kleine Mädchen in mir drin, das nach Sicherheit und Liebe schrie, war lauter.
Ich seufze und lehne meinen Kopf gegen das Geländer. Meine Augen schließen sich, während Fragen über Fragen in meinen Ohren rauschen.
Ein Knarzen, das durch den Flur hallt lässt mich zusammenzucken, gleichzeitig fegt ein lautes Donnergrollen über unser Dach.
Toll das kann ich jetzt auch noch gebrauchen.
Mein Puls beschleunigt sich wie von automatisch, als ich seine Fußschritte auf dem Boden höre.
Es war verrückt, wie sehr mich seine Anwesenheit durcheinanderbrachte.
Obwohl es stockdunkel ist, merke ich, wie sein Blick an mir hoch und runter fährt. Mein betrügerischer Atem beschleunigt sich, als ich merke, wie er einen Schritt auf mich zukommt. Ich habe das Gefühl ein Déjà-vu zu erleben.
Ich presse meine Beine zusammen und rutsche ein kleines Stück auf der Treppe nach hinten.
„Dir ist kalt."
Ein einfaches Statement. Ein einfacher Satz aus seinem Mund. Doch die Art und Weise, wie er es sagt, stellt Sachen mit mir an über die ich gar nicht nachdenken will.
Zoe er ist ein Arschloch. Er ist ein Arschloch.
Seine Finger legen sich auf meinen Arm, gleichzeitig zieht er mich hoch, so dass mein Gesicht an seiner Brust liegt. Seine Hand legt sich um meine Taille, während seine Andere langsam an meinem Hintern langstreicht.
„Wenn ich mit dir fertig bin ist dir nicht mehr kalt."
Mein Atem stockt, als er seine Hand in meine legt und mich willenlos in Richtung seiner Wohnung zieht.
Gefühle, die ich noch nie in meinem Leben zuvor erlebt hatte, scheinen in meinem Körper auszubrechen. Als ob sie jahrelang verschlossen gewesen wären.
Nicht nur mein Körper auch mein Kopf sind zu sehr damit beschäftigt, diese neuartigen Gefühle aufzunehmen, als sich gegen ihn zu wehren. Erst als er die Tür hinter sich zumacht und sich wieder zu mir umdreht, fangen die Alarmglocken in meinem Gehirn endlich an zu leuchten. Sein Gesicht wird kurz vom Blitz erhellt, bevor wir wieder in totaler Dunkelheit verschwinden. Mein Herz rast bis zum Anschlag und mein ganzer Körper ist unter Strom. Auf einmal wird mir die Situation in der ich bin ziemlich bewusst.
Du musst damit aufhören. Reiß die Tür auf und renn um dein Leben. Du bist verlobt! Es ist dunkel und ich kann gerade einmal seine Umrisse erkennen, als er auf mich zukommt. Ich weiche zurück, bis mein Rücken gegen die Wand gepresst ist.
„ West ich..."
Meine Worte werden augenblicklich erstickt, als er seine Lippen auf meine presst.
Oh mein Gott. Er tut es schon wieder.
Doch dieses Mal bin ich stärker.
Ich bin verdammt noch mal verlobt!
Mit einem Ruck stoße ich ihn von mir, schaffe Distanz zwischen uns, mein Atem kommt in einem erregten Keuchen von meinen Lippen.
„Lass mich in Ruhe!", presse ich keuchend hervor.
„Falls du es immer noch nicht verstanden hast, ich bin verlobt!"
Ich fahre mir durch die Haare, versuche sie wieder glatt zu streichen, bevor ich meine Schultern nach hinten ziehe und mich auf den Weg zur Tür mache.
Beim Vorbeigehen, landet seine Hand auf meinem Arm, hält mich zurück.
„Wenn du doch so glücklich verlobt bist, warum lässt du es dann schon zum zweiten Mal zu, dass ich dich küsse?"
Sein warmer Atem streicht über meinen Nacken, lässt einen warmen Schauer über meinen Rücken fahren.
„Ich? Es zulassen, dass ich du mich küss?!", ein leicht nervöses Lachen dringt aus meinem Mund.
„Wenn es hier einer nötig hat, dann bist du das! Was denkst du soll ich Anderes machen, wenn du mich gewaltsam wie ein Nymphomane in deine Wohnung schleppst?!
„Sofern du es noch nicht realisiert haben solltest, das Wegschubsen einer Frau bedeutet, dass sie nicht in deine Höhle gezogen werden will!", gebe ich schnippisch von mir.
„Ach ja? Und was bedeuten diese kleinen Geräusche, die besagte Frau immer von sich gibt, wenn ich das tue?"
Seine heiße Lippen kollidieren erneut mit meinen. Ich keuche erschrocken in seinen Mund, meine Augen weit aufgerissen.
Ich versuche ihn erneut von mir zu stoßen, doch seine Hände sind schneller, halten meine Arme nun über meinem Kopf gefangen.
Er öffnet nun meinen Mund leicht mit seiner Zunge, während er mir über die Oberlippe leckt.
Seine Lippen sind weich und ich habe das Gefühl, dass er mich alleine mit diesen schon zu einem Orgasmus bringen könnte. Ein Geräusch verlässt meinen Mund, dass sich anhört wie ein Flehen.
Ich spüre, wie sich seine Mundwinkel an meinen Lippen nach oben ziehen.
„Genau das. Darauf habe ich gewartet.", seine Stimme klingt rau, als er unseren Kuss kurz löst und mit seinen Lippen eine Linie meinen Hals entlangfährt.
„West bitte...", flehe ich, meine Gefühle nun auf Hochtouren.
Es war verrückt, wie irrational ich auf ihn reagierte und wie sehr ich mich zu ihm hingezogen fühlte.
Ich presse mich noch weiter an ihn und reibe mich an ihm hoch und runter, als seine Lippen sich erneut auf meine legen. Es ist als ob sich ein Schalter bei mir umgelegt hätte und mein Körper Feuer gefangen hätte. Ich war ihm willenlos ausgeliefert.
Meine Gedanken an Brad waren völlig nebensächlich geworden.
Es ist, als ob ich plötzlich eine andere Frau war. Nicht Zoe. Sondern jemand anders.
Eine wilde, freie, leidenschaftliche Frau, die sich dem Teufel mit blauen Augen hingebungsvoll hingab.
Seine Hand wandert zu meinem Haar und mit einem Ruck öffnet er meinen Dutt, seine Hände befinden sich nun in meinen Haaren. Sein Mund wird immer aggressiver, während er meine Beine plötzlich über seine Schultern legt.
Gott sei Dank ist es dunkel und er kann mein Gesicht nicht sehen. Gott sei Dank! Gott sei Dank!
Er löst seine Lippen von mir, während seine Hand langsam meinen Rock hochschiebt. Seine Finger legen sich auf mein Höschen und ich höre wie sich sein Atem beschleunigt.
„Fuck du bist ja ganz feucht!"
Ich beiße mir auf die Zunge, um nicht laut los zu stöhnen, als er seinen Zeigefinger in den Bund meines Höschen schiebt und es folternd langsam herunterzieht.
Ich spüre wie ein leichter Luftzug meine nackte Haut umspielt, als er mich noch näher zu seinem Gesicht zieht.
Mein Rücken drückt sich nach hinten, als sein Mund zwischen meinen Beinen landet. Ein lautes, langgezogenes Stöhnen entfährt meinem Mund.
Ich beiße mir auf die Lippen um weiteres Stöhnen zu unterdrücken.
Plötzlich spüre ich seinen Mund auf meinem Ohr und am liebsten würde ich ihn wieder nach unten drücken.
„Lass dich gehen Babe. Ich möchte, dass du so hart kommst, dass du meinen Namen schreist."
Keine Sekunde später ist sein Mund wieder zwischen meinen Beinen, seine Zunge wandert über meine Klitoris. Ein leichtes Kribbeln breitet sich zwischen meinen Schenkeln aus, ich presse meine Beine um seinen Kopf und ziehe an seinen Haaren, während Geräusche meinen Körper verlassen, von denen ich niemals denken würde, dass sie meine Eigenen sind.
Er kreist mit seiner Zunge immer weiter über meine Mitte, beißt und zwickt mich, während seine Hand meine Schenkel auf und ab wandert.
Ich habe das Gefühl, dass meine Haut flüssige Lava unter ihm ist. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so gefühlt. Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass es so sein würde. Der Teufel kannte sein Handwerk viel zu gut.
Ich spüre, wie sich langsam etwas in mir aufbaut, spüre wie es sich immer höher und höher in mir erstreckt, bis es mich plötzlich vollkommen übermannt. Für einen kurzen Moment übergebe ich die Kontrolle und ehe ich mich versehen kann schreie ich seinen Namen und erzittere.
Meine Beine erschlaffen wenige Sekunden später um seine Schultern, während er mit einer Hand meine Beine festhält und mit der anderen meinen Kopf zu sich runter zieht und seine Lippen auf meine presst.
Ich schmecke mich auf seinen Lippen, während er mit seiner Zungenspitze über meine Mundwinkel fährt.
„Ich will dich und zwar jetzt!"
Seine tiefe Stimme dringt in meinen Mund, während er meine Beine um seine Hüften schlingt und sich an mich presst.
Ich spüre seine Erektion förmlich durch seine Hose und frage mich, wie groß er wohl ist.
Ich kneife die Augen zusammen, nehme meinen ganzen Mut zusammen und schiebe meine Hand in seine Hose. Ich höre, wie er ein Lachen unterdrückt.
„ Scheint ganz so, als ob die alte Jungfer doch keine Jungfer ist."
Ein plötzliches Kichern aus meinem Mund, lässt mich für einen kurzen Moment innehalten, bevor ich meine Hand weiter nach unten in seine Hose schiebe bis ich ihn gefunden habe.
Ich streiche mit meinen Fingerspitzen über seine Länge, während West hörbar die Luft einzieht. Meine Hand wandert langsam von oben nach unten, doch bevor ich ihn in die Finger nehme, fängt das Licht über uns an zu flackern. Es dauert keine drei Sekunden, bevor der Raum wieder komplett in Licht getaucht ist.
Ich blinzele kurz um mich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen und es ist als ob ein Kübel Eiswasser sich erneut über mich ergießen würde.
Meine Hand steckt in Wests Hose, während meine nackten Beine sich um seine Hüften geschlungen haben. Seine Haare sind durcheinander und als ich in seine mitternachtsschwarzen Augen blicke, sehe ich pure Lust. Seine Lippen glänzen, während seine Augen an mir herunterwandern, als ob ich seine Beute wäre und er der Jaguar, der mich gleich auffressen will.
Es ist, als ob ich aus einem Traum wieder aufwache. Augenblicklich werde ich wieder zu Zoe Summers.
Oh mein Gott Zoe. Er hat dich nackt gesehen. Ein anderer Mann als dein Verlobter hat dich nackt gesehen. Oh mein Gott. Oh mein Gott. Oh mein Gott.
Ich spüre, wie sich mein Magen zusammenzieht.
Scheiße. Verdammte Scheiße.
Ich rutsche die Wand langsam herunter, bis meine Füße wieder den Boden berühren. Wests Augen verlassen mich kein Stück, als ich mein Höschen mit zitternden Händen vom Boden aufhebe, es mir überstreife, meinen Rock glatt streiche und meine Haare wieder zu einem Dutt zusammenbinde.
Mein Herz klopft mir bis zum Anschlag, als ich meinen Kopf hebe und in seine Augen blicke. Diese dunkelblauen fast mitternachtsschwarzen Augen.
„West es tut mir leid ich muss geh..."
Blitzschnell stemmt er seinen tätowierten Arm rechts neben meinen Kopf.
„Ich weiß, dass du es auch willst Z."
Seine Hand fasst unter mein Kinn, und er neigt meinen Kopf bis ich in seine Augen blicke.
Z,Z,Z. Dieser verfluchte Spitzname.
„Ich kann nicht West. Ich bin verlobt und das hier war ein Fehler."
Ich sehe wie sein Blick ausdruckslos wird. Wie das Licht in seinen Augen erlischt und sein Gesicht zu einer steinernen Maske wird.
„ Es wäre besser du gehst jetzt."
Seine Stimme ist kalt und emotionslos.
Es läuft mir eiskalt den Rücken herunter, als ich mich umdrehe, seine Haustür öffne und in den Flur husche.
Ohne mich noch mal umzudrehen, renne ich die Treppen herunter, bis ich draußen vor meinem Apartmentkomplex stehe. Es ist als ob mich meine Füße von selber tragen, denn plötzlich laufe ich, in die entgegengesetzte Richtung meines Apartments. Ich weiß nicht, wie lange ich laufe, aber als ich plötzlich vor dem bekannten weißen Penthouse stehe und unter der Fußmatte, nach dem kleinen silbernen Schlüssel suche, komme ich mir vor wie der letzte Depp. Das Schloss klickt und ich betrete das riesige Penthouse meines Verlobten. In das ich sofort hätte flüchten sollen, als ich gemerkt hatte, dass mein Schlüssel fehlt.
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