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I never told you


„ Ich verstehe dich Mom...", die Worte sind erfüllt durch meine Schluchzer, als ich weinend in den Armen meiner Mutter liege. „ Ich verstehe dich besser, als du glaubst... Luke.. er ...er ist... sein Vater..." 

„ Sch", meine Mutter versucht mich zu beruhigen, in dem sie mir mit einer Hand über den Kopf streicht. 

„Sein Vater... er ist nicht der Anwalt von dem du gelesen hast", meine Stimme klingt qualvoll, als ich meinen Kopf von der Schulter meiner Mutter löse und ihr ins Gesicht schaue. „ Er ist.. er ist jemand Anderes... West.. er ist er ist ...", die Worte stocken in meinen Hals und egal, wie sehr ich mich anstrenge, sie verlassen nicht meine Lippen. Stattdessen dringt ein erneuter Schluchzer aus meinem Mund. 

„Oh Zoe, mein Schatz", die Stimme meiner Mutter dringt an mein Ohr, bevor sie mich in ihre Arme zieht. „ Du hast ihn geliebt", ihre Stimme klingt weich, als sie mit ihrer Hand behutsam über meinen Kopf streicht und für einen kurzen Moment, fühle ich mich wieder wie ein kleines Kind. „ Er war deine erste große Liebe", ihre warme Stimme dringt an mein Ohr, während sie mir behutsam über den Rücken fährt. 

In der ganzen Zeit habe ich versucht stark zu sein. Nicht nur für mich, sondern auch für Luke. Doch jetzt genau in dem Moment, in dem ich in den Armen der Frau liege, von der ich gedacht habe, dass sie mich niemals lieben könnte, fühle ich mich so schwach, wie noch nie in meinem Leben zuvor. Ein Schluchzer dringt aus meinem Mund, meine Unterlippe fängt an zu zittern, bevor ich anfange zu reden. „ Brad...er er hat herausgefunden, dass West und ich ...", meine Stimme bricht ab und ich muss mich für einen kurzen Moment sammeln um weiterzureden. „Brad er hat West angeschossen, an .. an dem Tag von...von ...", immer heftigere Schluchzer dringen nun aus meinem Mund, vermischt mit einem sich anbahnenden Schluckauf. 

„Oh Gott, mein Schatz..", die Stimme von meiner Mutter dringt geschockt zu mir , während sie mich noch näher in ihre Arme zieht. „ Ich hatte ja keine Ahnung", die Worte dringen voller Mitleid zu mir, während sie mir über den Kopf streicht. Ich schließe die Augen und genieße die Wärme der Umarmung meiner Mutter. Egal wie alt man war und egal wie sehr man sich vormachte, dass man seine Mutter nicht brauchte, im Endeffekt war sie immer der einzige Mensch, der deine Wunden heilen konnte. Der einzige Mensch, der dein Innerstes komplett verstand. 

Für eine geraume Zeit, redet keiner von uns beiden, bis ich schließlich den Mut finde, die letzten Worte auch noch auszusprechen. „Er liegt im Koma", meine Worte kommen in einem Flüstern über meine Lippen, mein Blick auf die Wand gerichtet. „ Die Kugel mit der Brad ihn getroffen hat ist in seiner Brust stecken geblieben, deshalb .. deshalb hat er eine Menge Blut verloren und die Ärzte mussten ihn notoperieren", mein Herz zieht sich bei jedem einzelnen meiner Worte zusammen. 

„Seine Lunge... sie... sie wurde durch die Kugel verletzt und jetzt haben sie ihn künstlich beatmet", meine Stimme zittert bei den letzten Worten. „Die Ärzte wissen nicht hundertprozentig, wann er wieder aufwachen wird, oder ob er jemals wieder aufwachen wird..", bei meinen letzten Worten schwingt eine Welle von Schmerz mit. In meinen Augen schwimmen nun die Tränen. 

„Manchmal Zoe...", die Stimme von meiner Mutter klingt fern, als sie beginnt zu erzählen. „Treffen wir auf einen Menschen, der unser ganzes Leben auf den Kopf stellt. Der All das, was wir jemals geglaubt haben in Frage stellt",  die Finger meiner Mutter fahren nun behutsam durch meine Haare. 

„Weißt du noch, als du damals von der Schaukel gesprungen bist?", ein kleines Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, bevor ich an ihrer Brust nicke. „ Und weißt du noch, was ich danach gesagt habe?", meine Augen füllen sich mit Tränen, als ich an die Worte zurück denke, die sie mir damals gesagt hatte. Ich presse meine Lippen aufeinander, während ich stumm nicke. 

„ Zoe Summers du bist erst vier Jahre alt und wenn du größer bist wirst du es vielleicht irgendwann verstehen. Du wirst verstehen, dass du nicht immer nur auf dein Herz hören kannst. Du wirst verstehen, dass du auch über die Dinge nachdenken musst, denn manche Sachen sind gefährlich. Zum Beispiel von dieser Schaukel zu springen", sie wiederholt die Worte, die ich in den ganzen 18 Jahren kein einziges Mal vergessen habe. „Und weißt du noch, was du darauf geantwortet hast?", an dieser Stelle hebe ich meinen Kopf und schaue meiner Mutter in die blauen Augen, die meinen so unglaublich ähneln. 

„Aber Mommy,  ich hab im Kindergarten gelernt, dass das Herz  einer unserer wichtigsten Organe ist. Warum soll ich denn dann auf meinen Kopf hören?", die Worte kommen in einem Flüstern über meine Lippen, während ich meiner Mutter in die Augen schaue. Ein Lächeln erscheint auf ihren Lippen, bevor sie behutsam mit ihrer Hand nach meinem Kinn greift und mir eindringlich in die Augen schaut. 

„ Zoe Schatz, ich hab versucht dir dein ganzes Leben beizubringen, dass du auf deinen Kopf hören sollst. Dass du rational mit deinem Leben umgehen sollst. Denn glaub mir Zoe, alles was ich wollte, war dich vor den Schmerzen zu bewahren, die du durchleben würdest, wenn du auf dein Herz hörst", ein leicht trauriges Lächeln erscheint über ihre Lippen „ Denn glaub mir, so sehr ich deinen Vater auch geliebt habe, gleichzeitig war es auch einer der schmerzhaftesten Erfahrungen, die ich jemals gemacht habe", ihr Blick ist in weite Ferne gerückt. „Aber glaub mir ich würde immer wieder auf mein Herz hören, wenn es mir deinen Vater wieder bringen würde", ein Lächeln erscheint auf ihren Lippen, bevor sie meine Hand mit ihren zerbrechlichen Fingern umschließt. 

„Zoe, das was ich dir damit sagen will, ist dass du niemals aufhören solltest auf dein Herz zu hören. Du solltest dir von niemanden einreden lassen, dass etwas unmöglich ist", ihre andere Hand wandert zu meiner Wange und umfasst mein Gesicht. „ Auch wenn es Ärzte sind, die dir erzählen, dass West für immer in Koma liegen wird", ihre Worte treffen mich bis in mein Herz und ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen. 

„Danke, Mom", meine Stimme kommt in einem Flüstern über meine Lippen. 

„Nicht dafür, Schatz", sie drückt meine Hand und das erste Mal seit Jahren hab ich das Gefühl, dass ein Stück meiner alten Mutter wieder vor mir steht.

***

Nach fünf Tagen entlassen die Ärzte mich endlich aus dem Krankenhaus. Luke schläft tief und fest, als Chris und Amber mich vor meiner Haustür rauslassen. „Und du bist dir sicher, dass wir nicht noch eine Nacht bei dir verbringen sollen?" Amber streckt ihren Kopf aus dem Fenster und schaut mich fragend an. Ich schüttele meinen Kopf. „Ja ich bin mir sicher. Ihr habt mir schon genug geholfen." 

„Aber...", protestiert Amber, ihre Stimme steigt eine Oktave höher. 

„Baby, du hast gehört was sie gesagt hat", Chris's Stimme unterbricht Amber mitten im Satz. 

„Aber Chris, was ist wenn der kleine Nachts aufwacht und ihr die ganze Wohnung zusammenschreit und.." 

„Amber!", seine Stimme hallt laut durch den Wagen und lässt Amber sofort verstummen. Ich sehe, wie sie auf ihrer Unterlippe kaut und mit ihren Fingern nervös im Schoß herumzappelt. 

„Baby, ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber Zoe muss auch lernen alleine mit Luke umzugehen. Sie kann nicht immer zu uns kommen", seine Stimme klingt jetzt weicher, gleichzeitig streicht er eine Haarsträhne aus Amber's Gesicht. „ Ich weiß, dass du dir Sorgen machst und da bist du nicht die Einzige, aber Zoe muss lernen mit Luke alleine klarzukommen", mein Herz zieht sich zusammen, als ich den intensiven Blick beobachte mit dem Chris, Amber anschaut. Wenn man mich jemals gefragt hätte, wie ich Liebe definieren würde, dann hätte ich auf sie gezeigt, denn für mich waren die beiden der Inbegriff der Liebe. 

„Und außerdem hab ich ihr gesagt, dass sie mich jederzeit anrufen kann. Nicht wahr Zoe?",  ich nicke und strecke meine freie Hand durch das offene Autofenster hindurch, bevor ich nach Amber's Hand greife. 

„A, das ist echt lieb von dir und ich weiß es auch zu schätzen, was ihr beide alles für mich getan habt, aber ich glaube ich brauche erst einmal ein paar Tage für mich. Ein paar Tage, in denen Luke und ich alleine sind. Nur Mutter und Sohn", meine Stimme klingt weich und mit jedem einzelnen meiner Worte sehe ich, wie Amber's Gesicht langsam in sich zusammenfällt und die Erkenntnis sie trifft. Ein leises Seufzen dringt aus ihrem Mund, bevor sie anfängt zu sprechen. 

„Okay. Aber nur unter einer Bedingung", Amber schaut mir eindringlich in die Augen „ Wenn du Hilfe brauchst, sagst du uns sofort Bescheid", sie drückt meine Hand. „ Und zwar sofort." Ich nicke bei ihren Worten, lehne mich nach vorne und presse einen Kuss auf Amber's Wange. 

„Ich hab dich lieb, A." 

„ Ich dich auch Z", ein Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht. „ Und jetzt beweg deinen süßen Hintern in deine Wohnung, bevor der Kleine aufwacht", ich ziehe meinen Kopf aus dem Fenster und mache einen Schritt zurück. Der Motor des Autos springt an, und ich winke Ihnen das letzte Mal zu, bevor die beiden davonfahren.

Mit Luke in seinem Körbchen, laufe ich die Treppen nach oben. Der Kleine schläft immer noch tief und fest, eingehüllt in seine hellblaue Decke mit Sternen. Mein Blick fällt für einen kurzen Moment auf ihn, wie er seelenruhig die Augen geschlossen hält, so als ob ihm Nichts und Niemand auf der Welt etwas antun könnte. Und wie immer in den letzten fünf Tagen, in denen ich Ihn anschaue, kann ich es kaum begreifen, dass ich so etwas Wunderschönes wie ihn geschaffen habe. Dass so etwas Wunderschönes, Kleines das Produkt von zweier Menschen war, die sich über alles geliebt haben. Wenn ich ihn ansah, sah ich meine vollen Lippen, West seine dunklen Haare, meine kleinen Ohren, wobei das linke genauso ein bisschen abstand, wie meines, und das aller Schönste, West seine Augen. Die Augen, die mich ab dem ersten Moment in denen ich sie erblickt hatte in ihren Bann gezogen hatten. Und die Augen, die mich jetzt auch immer wieder in ihren Bann zogen, wenn Luke seine blauen Babyaugen öffnete. 

Oben angekommen, stecke ich den Schlüssel ins Schloss und öffne die Tür. Alles sah noch genauso aus, wie ich es zurückgelassen hatte. Ich stelle Luke samt Körbchen kurz auf der Küchentheke ab, bevor ich mir meine Schuhe von den Füßen stülpe. Dann greife ich vorsichtig ins Körbchen und hebe Luke, ohne ihn aufzuwecken mit seiner Decke aus ihn herraus. Sein kleiner Kopf ist an meine Brust gepresst, als ich vorsichtig, ohne laute Geräusche zu machen, in Luke's Zimmer laufe. Meine nackten Füße hallen leise auf dem Fußboden wieder, als ich mich nach vorne beuge und ihn behutsam in seine Babykrippe lege, über der kleine Batmanfledermäuse von der Decke herunterhängen. 

Für einen kurzen Moment beobachte ich, wie sich sein kleiner Körper ein Stückchen zur Seite bewegt, er seine kleine Hand hebt und sie zu seinem Mund führt. Mein Herz scheint beinahe vor Liebe zu zerbersten, als ich beobachte wie sein kleiner Mund sich zu einem O formt. Ein Lächeln formt sich auf meinen Lippen dicht gefolgt von einem leisen Gähnen. Die Tage im Krankenhaus hatten mich doch schon ziemlich ausgepowert und jetzt gerade in diesem Moment, in dem ich ein wenig zur Ruhe kam, merkte ich, wie erschöpft ich doch eigentlich war. Ich werfe noch einmal einen schnellen Blick auf Luke's Bett, bevor ich auf leisen Füßen das Zimmer verlasse und in das Schlafzimmer laufe. 

Das Schlafzimmer war genau so eingerichtet, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Die Wand an der das dunkelbraune Bett stand, war in einem dunklen Rot gestrichen. Unten auf dem Fußboden lehnte West's Gitarre an der Wand. Ein kleines Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als ich auf nackten Füßen über den dunklen Laminat laufe und meine Finger nach ihr ausstrecke. Für einen kurzen Moment schließe ich meine Augen und sehe West's Lächeln vor mir. Seine Grübchen, die immer dann erschienen, wenn er sich über etwas freute. „ Ich vermisse dich. Ich vermisse dich so sehr", flüstere ich leise, bevor ich meine Hand wegziehe und meine Augen wieder öffne. Ein wehmütiges Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als ich wieder auf meine Beine komme und in Richtung Schrank laufe. Auf dem Weg dorthin ziehe ich mir mein Kleid über den Kopf und werfe es unachtsam in die nächste Ecke. Mit einer Hand schalte ich das Licht des begehbaren Kleiderschranks an und greife in das oberste Regal, wo sich meine Pyjamas befinden. Doch bevor ich nach einem greifen kann, fällt mein Blick auf etwas Dunkelgraues, das sich weit hinten in der Ecke meines Regals befindet. Mein Herz zieht sich für einen kleinen Moment zusammen, bevor meine Hände in die Ecke des Regals wandern und ich West's dunkelgraue Shirt herausziehe. Es war das Shirt, was er mir gegeben hatte, als wir beide unser erstes Date hatten. Wenn man es überhaupt so nennen konnte. Die Nacht, in der wir beide von der Klippe gesprungen waren.Meine Augen schließen sich für einen kurzen Moment, als ich das Shirt an meine Nase halte und den schwachen Geruch von Sandelholz einatme. Der Geruch, der mich immer an ihn erinnern würde. Meine Finger zittern, als ich vorsichtig meine Arme durch die Ärmel des T Shirts stecke. Der weiche, glatte Stoff fällt sanft meinen Körper herunter, bis der Saum kurz über meinen Knien zum stehen kommt. Zitternd atme ich aus und knipse das Licht meines Kleiderschrankes aus, bevor meine nackten Füße in Richtung Bett über den Boden laufen.


Leises Babywimmern, weckt mich aus meinem Schlaf. Auf nackten Füßen, mein Gesicht noch von Schlaf gezeichnet, laufe ich in das nebenliegende Zimmer. Luke liegt in seiner Krippe und weint. Hohe, wimmernde Geräusche dringen aus seinem Mund, während sein Gesicht ein wenig rot angelaufen ist. „Sch", meine Hände wandern unter seinen klitzekleinen Körper, bevor ich ihn hochhebe und an meine Brust drücke. „Mommy ist ja bei dir schh", ich schaukele ihn ein wenig hin und her, während beruhigende Worte meinen Mund verlassen. Er musste einen Alptraum gehabt haben. Mein Herz zieht sich zusammen, während ich ihn weiter sanft hin und her schaukele. Und als ich nicht mehr weiß, wie ich ihn beruhigen soll, fange ich an zu singen. 

„Dragon tales and the water is wide . pirates sail and lost boys fly. Fish bite moonbeams every night, and i love you", meine Stimme hallt leise durchs Zimmer, während meine nackten Füße über den Fußboden wandern. „ Godspeed, little man, sweet dreams, little man. Oh my love will fly to you each night on angels wings. Godspeed, sweet dreams...", mit jedem meiner Worte scheint Luke ruhiger zu werden, während ich mit ihm in meinen Armen sanft durchs Zimmer schwinge. 

Als ich beim dritten Chorus angekommen ist er eingeschlafen. Behutsam lege ich ihn zurück in sein Bett und laufe auf tapsenden Zehen aus dem Zimmer. Leise schließe ich die Tür hinter mir und laufe ins Schlafzimmer, wo ich die Decke zurückschlage und mich unter die Bettdecke lege. Es dauert nicht einmal fünf Minuten, da bin ich eingeschlafen.

Helle Sonnenstrahlen wecken mich am nächsten Morgen. Mein Zimmer ist in ein helles Gelb getaucht, als ich meine Beine über den Bettrand schwinge und meine Arme über meinen Kopf ausstrecke. Ein leises Gähnen dringt aus meinem Mund, bevor meine nackten Füße den Boden berühren. West's Shirt ist bis knapp unter meinem Hintern hochgerutscht. Mit einer Hand ziehe ich es wieder herunter, als ich meinen Weg zu Luke's Zimmer mache. Leise knarzend öffne ich die Tür. 

Luke's Zimmer ist ebenfalls in einen hell gelben Schein gehüllt, eine leichte Briese dringt durch das offene Fenster, vermischt mit einem leisen Babyglucksen. Ein warmes Gefühl dringt durch meinen Magen. Ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als ich zu Luke seiner Krippe laufe. Luke's kleine Beine strampeln hin und her, als kleine hohe Laute aus seinem Mund kommen. Sein Gesicht ist zu einem Lächeln verzogen und genau in diesem Moment, sieht er seinem Vater so sehr ähnlich, dass mir die Tränen in die Augen steigen. 

Du sollst dir von niemanden einreden lassen, dass etwas unmöglich ist. 

Die Worte meiner Mutter dringen durch meinen Kopf und auf einmal sehe ich West's Gesicht vor mir. Sehe seine Züge so stark vor meinem inneren Auge, dass ich das Gefühl habe, dass er vor mir steht. Plötzlich dringt eine solche Sehnsucht durch meinen Körper, dass ich das Gefühl habe es würde mich innerlich zerreißen. Ich schließe für einen kurzen Moment meine Augen und atme einmal tief ein und aus. Dann öffne ich sie wieder, meine Augen auf den kleinen Körper meines Sohnes gerichtet. Ich habe einen Entschluss gefasst. Ich strecke meine Hände nach Luke aus und hebe seinen kleinen Körper hoch. „Komm kleiner Mann, Mommy geht Daddy besuchen.

***

Eine halbe Stunde später, bin ich auf dem Weg zu Roxy und Shane. In der Zeit in der ich West im Krankenhaus besuchen wollte, musste ich Luke irgendwo abgeben. Ich hatte die beiden vorher angerufen und Roxy hatte mir versichert, dass Shane zwar noch unterwegs war, sie aber zuhause war. Ich schob den weißen Kinderwagen vor mich hin, überall an den Ecken fingen die Blüten so langsam an zu blühen. Mitte Mai war eine schöne Jahreszeit in Kansas, obwohl es teilweise auch ganz schön heiß werden konnte. 

Mein dunkelblaues, schulterfreies Kleid spannt noch über den Babybauch, der noch immer nach der Schwangerschaft zu sehen ist. Die Vögel zwitschern, Kindergeschrei durchdringt die Luft als ich bei unserem örtlichen Bäcker um die Ecke laufe. „ Wenn haben wir denn da?", ein eiskalter Schauer durchfährt meinen Körper als ich eine hohe, weibliche Stimme zu mir dringen höre. „Dass du dich überhaupt noch auf die Straße traust", ein Schnauben dringt durch die Luft, ich hebe meinen Kopf und schaue in Brittany's Gesicht, das sich nur wenige Meter von mir entfernt befindet. Ein eiskalter Schauer rennt meinen Rücken herunter. Was macht sie hier? 

Ihre Haare fallen wie immer makellos, glatt über ihre Schultern. Ihr Körper steckt in einem marinefarbenen Kostüm, an ihren Ohren, goldene Diamantstecker. Ihr Blick fällt auf den Kinderwagen und sie macht einen Schritt nach vorne. „Wie ich sehe, hast du dich von dem Typen aus der Gosse schwängern gelassen. Du bist so dumm!", sie lacht höhnisch auf und macht einen weiteren Schritt nach vorne. „ Brad, hätte dir echt alles gegeben und du hast alles weggeworfen, für einen armen, kleinen Typen aus der Gosse, der noch nicht einmal Geld genug hat, um dir einen Diamanten zu kaufen", ihre Stimme trieft nur so vor Hohn und Abschaum. „Und jetzt siehst du ja, was du davon hast", sie lacht erneut auf. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Arm aus. „ Einen kleinen Bastard, der genauso armselig, wie sein Vater ist!" Sie streckt ihre Arme nach Luke aus. „ Komm zu Tante Brittany!", sie lacht hoch auf und das ist der Moment in dem ich vollkommen die Beherrschung verliere. 

„Lass, die Finger von meinem Sohn!", meine Stimme klingt schneidend, als ich einen Schritt nach vorne mache und mich vor dem Kinderwagen aufbaue. Ein erneutes, wahnsinniges Lachen dringt aus ihrem Mund. 

„Glaubst du jemals, dass du eine gute Mutter sein wirst? Guck dir doch einmal deine eigene Mutter an! Alles was du schaffen wirst, ist dir eine Spritze zu geben und ehe du dich versehen wirst, wird dein einziger Gedanke sein, wann du deine nächste Spritze bekommst!", ihre Worte spritzen nur so vor Gift, als sie sich in Rage redet. 

„Du bist genauso, wie deine Mutter. Genauso blind. Genauso blind, vor Liebe für einen Mann, mit dem du niemals zusammen sein wirst. Einen Mann, der bald ins Gras beißen wird, ob du es willst oder nicht. Und dann wird alles was von ihm übrig bleibt nur noch dein kleiner Bastard hier sei....", ein lautes klatschendes Geräusch dringt durch die Luft und ich beobachte, wie Brittany's Kopf von der Wucht ein Stück nach hinten fliegt. 

„Wag dich noch einmal, so über Zoe zu sprechen!",  erschrocken reiße ich die Augen auf, als ich die laute, donnernde Stimme erkenne, die neben mir ertönt. Shane thront neben mir, seine Brust hebt und senkt sich heftig, als er sich immer weiter in seinem Anzugshemd vor Brittany aufbaut. Brittany hält sich inzwischen die rote Wange und funkelt uns böse an. 

„Das wird dir noch leid tun!", zischt sie, während sie nach ihrer Tasche greift die auf den Boden gefallen ist. „Wenn meine Anwälte erst einmal eingeschaltet wurden..." 

„Süße, ich bin selber Anwalt und es wird dir verdammt noch einmal leid tun, wenn eine einstweilige Verfügung gegen dich eingeleitet wird!", droht Shane mit ausgestreckten Finger, sein Gesicht wütend verzogen. 

„Shane, sie ist es nicht wert", versuche ich ihn zu beruhigen, indem ich meine Hand auf seinen Arm lege. 

„Zoe, ich lass nicht zu, dass sie so mit dir spricht!" 

„Shane, mir ist es egal, was sie sagt. Sie kennt West nicht. Und schon gar nicht mich. Sie kennt nur die Version von mir, die ich jahrelang vorgegeben habe zu sein", meine Stimme klingt ruhig, gleichzeitig schaue ich ihm in die Augen, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich es ernst meine. 

„Pahh Zoe du und deine Freunde , ihr seit so erbärmlich!", Brittany's Stimme klingt erneut zu mir. Ich sehe, wie Shane's Gesicht sich erneut zu einer wütenden Grimasse verzieht. Ich hebe die Hand und werfe Shane einen mahnenden Blick zu. Dann drehe ich mich um und schaue Brittany ins Gesicht. 

„Weißt du was?", meine Lippen formen sich zu einem Lächeln. „ Ich und meine Freunde mögen zwar erbärmlich sein, aber weißt du was wir im Gegensatz zu dir haben?", ich warte absichtlich ein paar Sekunden ab, bevor ich ihr antworte. „Wir haben alle eine Person, die uns liebt. Mögen es Eltern sein, Freunde oder einen Partner", das Lächeln auf meinem Gesicht vertieft sich immer mehr. „ Aber weißt du Brit, all das was du hast, ist ein eiskaltes Herz. Ein so eiskaltes Herz, dass niemand jemals in der Lage sein wird Gefühle für dich aufzubauen, außer du selbst!", und damit laufe ich zum Kinderwagen zurück und und lasse eine verdutzte Brittany auf dem Bürgersteig stehen. 

Shane, der die ganze Zeit neben mir gestanden hat, macht einen Schritt nach vorne und ehe ich mich versehen kann holt er erneut mit seiner Hand aus und schlägt Brittany wieder ins Gesicht.„Und das war für Rox ! Wenn du sie noch einmal anfassen, geschweige denn anrufen solltest, bekommst du es mit mir zu tun!", mit diesen Worten dreht sich Shane um und läuft in meine Richtung. 

" Alles in Ordnung mit dir?", seine Stimme klingt besorgt, als er sich nach unten beugt und in den Kinderwagen schaut. „ Alles in Ordnung mit dem Kleinen?"

Ich nicke und schenke ihm ein Lächeln. „Ja alles in Ordnung. Danke Shane", meine Stimme klingt erleichtert, als ich den Kinderwagen weiter vor mich hinschiebe. 

„Sie ist Geschichte. Etwas, was ich niemals wieder in mein Leben lassen werde!", meine Stimme klingt emotionslos. 

„Ich hoffe, du glaubst nicht, das was sie über West gesagt hat..", er greift nach meiner Hand und schaut mich von der Seite an. Ich schüttele meinen Kopf. 

„Vor ein paar Wochen vielleicht, aber jetzt nicht mehr", meine Stimme driftet für einen kurzen Moment ab. „ Eigentlich war ich sogar auf den Weg ins Krankenhaus. Auf dem Weg dahin wollte ich Luke bei euch abgeben. Würde es dir Etwas ausmachen, Luke direkt mit nach Hause zu nehmen? Ich hab Rox schon Bescheid gegeben"

Ein warmes Lächeln erscheint auf Shane's Gesicht. „Nein, kein Problem. Du weißt doch ich verbringe gerne Zeit mit dem Kleinen", er beugt sich nach vorne und drückt mir einen Kuss auf die Wange. 

„Geh, zu deinem Mann. Ich pass auf den Kleinen auf. Und wenn es sein muss, beschütze ich ihn mit meinem Leben. Ich schwöre", er macht ein Kreuz über seiner Brust und ich schüttele lachend den Kopf. 

„Was machst du noch hier? Lauf los", er macht mit seiner Hand eine Bewegung, die mir vermitteln soll, dass ich abhauen soll. Ich beuge mich ein letztes Mal noch einmal über den Kinderwagen und drücke Luke einen kleinen Kuss auf den Flaum auf seinem Kopf. 

„Tschüss Baby. Mommy ist bald wieder da", dann mache ich einen Schritt zurück und umarme Shane ein letztes Mal, bevor ich mich umdrehe und die Straßenseite wechsele. 

***

Die Sonne wärmt meinen Nacken, als ich die fünf Häuserblocks zum Krankenhaus laufe. Auf dem Weg dorthin kommen mir Paare mit Kindern entgegen und jedes Mal fühle ich tief in meiner Brust einen Stich. Wenn Brad nicht gewesen wäre, hätte ich All das auch haben können. Dann wären West, Luke und ich eine richtige Familie. Dann hätte Luke einen Vater. Einen Vater, der ihm vermutlich, den besten Batman von ganz Amerika an die Wand gemalt hätte. Ein Dad, der an Stelle von mir, seinem Sohn Songs zum Einschlafen vorsingen würde, wenn dieser nicht schlafen konnte. 

Ich vermisste West so sehr. Ich vermisste es, wie er mich zum Lachen brachte. Seine Augen, die mich immer wieder in seinen Bann zogen. Seine Wärme, wenn ich nachts alleine in meinem Bett lag. Aber am aller Meisten vermisste ich die Tatsache, dass ich meinen besten Freund verloren hatte. Dass ich den Menschen verloren hatte, mit dem ich über alles redete. Der mir zuhörte und mir all meine Ängste nahm. Der meine Hand hielt, wenn ich weinte und bei dem ich das Gefühl hatte, dass es vollkommen belanglos war, was passierte, solange er nur an meiner Seite war. Tränen steigen in meine Augen und mein Herz zieht sich zusammen.

 Reiß dich zusammen, Zoe. Reiß dich zusammen. 

Schnell wische ich meine Tränen weg und streiche mir meine Haare aus dem Gesicht. Meine Füße werden schneller, als ich am Ende der Straße nach rechts abbiege. Vom Weiten kann ich das Krankenhaus sehen und für einen kurzen Moment muss ich stehen bleiben und einmal tief durchatmen. Eine laute Sirene ertönt neben mir, als ein Krankenwagen mit Blaulicht an mir vorbeifährt. Einen Krankenwagen zu sehen, war für mich nicht mehr das Selbe. Während ich zuvor den Krankenwagen nur als ein nerviges Auto wahrgenommen hatte, verband ich nun damit so viel mehr. Ich dachte an die Person, die sich gerade in diesem Moment auf der Sanitärsliege des Krankenwagens befand. Ich dachte an die Menschen, deren Leben durch das Auftauchen dieses Krankenwagens aus den Fugen geraten war. An die Familien, die dadurch zerstört wurden. 

Ein leicht wehmütiger Schmerz dringt durch meinen Körper, aber ich versuche ihn auszublenden. Es war an der Zeit nach vorne zu blicken. Und es war an der Zeit zu hoffen. Obwohl die Hoffnung, dass West aufwachen würde, wie die Hoffnung nach Regen in einer endlosen Dürre war. Man wartete vergebens. Manchmal, war der Ort nämlich verdammt in der ewigen Dürre zu verweilen. Manchmal war es das Schicksal des Ortes in der Dürre zu leben. 

Meine Füße tragen mich die Straße hinauf, bis ich plötzlich vor den Eingangstüren des Krankenhauses stehe. Ich atme einmal kurz ein und wieder aus, bevor ich einen Schritt nach vorne machen und die Glastüren sich öffnen. Meine Therapeutin wäre verdammt stolz auf mich, wenn sie mich jetzt so sehen könnte. In den ganzen Monaten hatte sie versucht mich ins Krankenhaus zu bewegen. Für sie war es ein wichtiger Faktor des Heilungsprozesses, aber für mich tat die Vorstellung einfach zu sehr weh, ihn dort liegen zu sehen. Dass ich ihn nur zweimal in einer Woche besuchen würde, war für mich ein riesiger Schritt. 

Meine Sandalen klatschen über den weißen Linoleumboden, als ich meinen Weg zum Aufzug mache. Die Türen öffnen sich keine Sekunde nachdem ich vor ihm stehen bleibe und ein alter Mann mit Gehstock läuft gefolgt von einer alten Damen, die vermutlich seine Frau sein muss, aus dem Aufzug. Ein Lächeln erscheint auf meinen Lippen, als ich sehe, wie die Frau nach der Hand ihres Mannes greift. 

 Komm Ernie wir fahren nach Hause und dann koche ich dir erstmal deinen Lieblingsbraten, du bist ja völlig unterernährt", ein leises Lachen dringt aus meinem Mund, als ich in den Aufzug steige. Es verweilt noch so lange, bis ich im vierten Stockwerk angekommen bin. Der Aufzug öffnet sich mit einem lauten Geräusch und ich trete mit schwerem Herzen auf den Krankenhausflur. An der Rezeption sitzt dieses Mal Caroline. Als sie mich erblickt wirft sie mir ein Lächeln zu. 

„Miss Summers. Was für eine Überraschung!", ruft sie aus. „ Wie geht es Ihnen?", sie wirft einen Blick auf meinen noch vorhandenen Babybauch. „Wie geht es dem Kleinen?" 

„Mir geht es gut, und dem Kleinen auch",  ich schenke ihr ein Lächeln zurück. 

„Das freut mich",  ihr Lächeln ist aufrichtig, als sie nach ihrer Kaffeetasse greift. Sie nippt einen Schluck an ihrem Kaffee, bevor sie die Kaffeetasse wieder abstellt. 

"Gibt es schon irgendwelche Neuigkeiten von ihm?", Caroline schüttelt mit dem Kopf, das Lächeln auf ihrem Gesicht ein wenig eingefallen. 

„Nein. Leider noch nicht. Die Werte sind immer noch stabil, aber er zeigt noch keine Anzeichen wieder aufzuwachen", der kleine Keim von Hoffnung, der sich in meinem Herzen ausgebreitet hat, erstickt. 

„Okay, danke Caroline", ich wende mich ab und laufe den Flur entlang zu West's Zimmer.

 Mein Herz zieht sich zusammen, als ich vor seiner Tür angekommen bin. Mit zitternden Händen drücke ich die Türklinke herunter und öffne die Tür. Wenn ich geglaubt hätte, dass es dieses Mal einfacher war, West anzuschauen, dann hatte ich mich getäuscht. Sein lebloser Körper liegt, wie zuvor auf dem Bett. Seine Hände an verschiedene Geräten angeschlossen, in seinem Mund, der Beatmungsschlauch. Das Einzige was sich verändert hat, ist, dass die Bettwäsche gewechselt wurde.Eine Welle von Trauer durchfährt mich, als ich seinen Körper dort liegen sehe. Auf zittrigen Beinen laufe ich durch den Raum, ziehe einen Stuhl zu seinem Bett und lasse mich neben ihn fallen. Dann greife ich nach seiner leblosen Hand, mein Blick in die Ferne gerichtet, da es zu sehr weh tut ihn anzuschauen. 

Für eine geraume Zeit sitze ich einfach dort und lausche dem lauten Piepen seines Monitors. „Weißt du noch, damals als du mir das Bild von dir und Chris gezeigt hast? Als ihr jung wart? Ihr müsst so ungefähr fünf oder sechs Jahre alt gewesen sein", meine Stimme klingt kratzig, als ich anfange zu sprechen. 

„Luke sieht genauso aus wie du früher", ich hebe seine Hand zu meinem Mund und presse einen Kuss auf seine kalte Handoberfläche. „Er hat genau die selben Augen wie du und seine Haare sind genauso dunkel wie deine". Tränen steigen mir in meine Augen und meine Lippe fängt an zu zittern. 

„Wenn er noch genau die selbe Art wie sein Dad hat, wird er die Frauen in den Wahnsinn treiben", ein leicht ersticktes Lachen dringt aus meinem Mund, als mir die erste Träne übers Gesicht läuft. 

„Ich weiß, dass ich nie offen über meine Gefühle mit dir geredet habe. Dass ich dir nie erzählt habe, wie sehr mein Herz immer dann, wenn ich dich sehe wie verrückt in meiner Brust schlägt." die Tränen kommen jetzt in Bächen mein Gesicht herunter. „ Verdammt es schlägt sogar jetzt, wie verrückt in meiner Brust", ich hebe seine Hand hoch und halte sie an meine Brust, da wo mein Herz sich befindet . „Siehst du?", ein Schluchzer dringt aus meinem Mund, ich schließe meine Augen, während die Tränen mein Gesicht herunterfließen. 

„In meiner Kindheit hab ich kein einziges Mal das Wort Ich liebe dich gehört und selbst Brad und Ich haben es uns nur ganz selten gesagt", ich wische mir die Tränen unter den Augen weg, und greife mit meiner Hand nach seinem Gesicht. Seine Wange fühlt sich kalt unter meinen Fingerspitzen an. „Aber West, glaub mir Baby, ich liebe dich", ein qualvoller Schluchzer dringt über meine Lippen, als ich seine Hand nehme und meine Lippen erneut auf sie presse.

 Ich schließe meine Augen und lege meinen Kopf auf seiner Hand ab, die auf der Bettdecke liegt. „ Ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen", meine Stimme zittert, als erneute Schluchzer aus meinem Mund dringen. „Ich liebe dich und deine verdammte Art und ich würde alles geben, damit du wieder aufwachst". Und dann breche ich vollkommen in Tränen aus. Mein Körper fängt an unkontrolliert zu zittern, als laute Schluchzer aus meinem Mund dringen, die das ganze Krankenzimmer erfüllen. Meine Augen brennen, ein Schluckauf dringt aus meinem Mund, als mein Körper zitternd bebt. 

Ich weiß nicht, wie lange ich dort sitze, aber irgendwann rücken meine Schluchzer in den Hintergrund und das stetige Piepen der Herzmaschine in den Vordergrund. Einer der Krankenschwestern muss das Fenster heute morgen geöffnet haben, denn für einen kurzen Moment spüre ich wie ein leichte, luftige Brise durch mein Haar weht. Ich schließe kurz die Augen und atme einmal tief ein und aus. 

„Babe?",  ein Schmerz dringt durch meinen Körper, als ich nach einer Ewigkeit seine Stimme wieder in meinem Kopf höre. Ein leichter Windzug fährt erneut durch mein Haar. Ich öffne die Augen und wische mir mit der Hand die Tränen weg. Dann lege ich meine Hand wieder auf die Decke. „ Babe?", seine Stimme dringt erneut durch meinen Kopf nur dieses Mal ist sie viel tiefer und viel rauer. Etwas Leichtes weht über meine Hand. Etwas Leichtes, das sich anfühlt, als würden Fingerkuppen über meine Hände streichen. Ein Kribbeln breitet sich auf meiner Handoberfläche aus, das sich in meinem ganzen Körper ausbreitet. Mein Mund öffnet sich leicht, als mein Herz stehen bleibt. 

Oh mein Gott.

Ich kannte dieses Gefühl. Ich hätte getötet, um dieses Gefühl wieder zu fühle. Mein Herz bleibt stehen, als ich meinen Kopf hebe und in die dunkelblauen Augen schaue, die mich anschauen. 

„Oh mein Gott", ich schlage meine Hand vor meinen Mund ,meine Stimme zittert, meine Augen weit aufgerissen. „Oh mein Gott!", ich kann nicht anders, als meine Hand nach ihm auszustrecken und ihn zu berühren. Mein Herz bleibt fast stehen, als ich ich seine Wange umfasse. Tränen steigen in meine Augen und als ich in seine Augen blicke, sehe ich, dass es bei ihm nicht anders ist. Er hebt seine Hand hoch und umfasst meine Hand, die an seiner Wange liegt. „ Oh mein Gott, du lebst.". Und dann breche ich in herzzerreißende Schluchzer aus. 

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