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Hands to myself


Ich habe das Gefühl, dass meine Worte durch den gesamten Flur hallen und in meinem Kopf höre ich sie immer und immer wieder. 

Oh Gott, warum hatte ich ihn das gefragt? 

Da hatte ich einmal in meinem Leben meinen Gefühlen freien Lauf gelassen und das gemacht, was ich wollte und dann bekam ich wahrscheinlich eine Abfuhr. Ein Schamgefühl steigt in mir auf, als ich wieder und wieder die Szene in meinem Kopf abspiele, wie ich ihm diese Frage gestellt habe. Vermutlich war er deshalb so ruhig, er lachte mich innerlich aus. „ Ähmm vergiss einfach was ich gesagt habe!" stammele ich, drehe mich um und versuche hastig meine Apartmenttür zu öffnen. Unerwartet greift seine Hand nach meinem Arm, bevor er mich kurzerhand wieder zu sich dreht. „ Babe." seine Hand umfasst mein Kinn und seine dunkelblauen Augen fixieren mich mit so einer Intensität, dass ich für einen kurzen Moment vergesse zu atmen. „ Natürlich will ich noch mit reinkommen." Seine Gesichtszüge werden weich, auf seinem Gesicht erscheint ein Lächeln. Mein Herz macht einen Hüpfer, gleichzeitig atme ich erleichtert auf, bevor ich den Schlüssel erneut ins Schloss stecke. Auf einmal werde ich regelrecht nervös, bei der Vorstellung, dass West gleich in meinem Apartment stehen wird. Dass er meine rosa Wände und meine weißen Dielen begutachten wird. Dass ihm auffallen wird, dass ich keinen Stil habe und dass mein Apartment nicht halb so cool aussieht wie seins. 

 Oh Gott warum hatte ich ihn mit rein gebeten? 

Das leise Klicken der Tür weist mich darauf hin, dass die Tür nun offen ist und auf einmal scheint es mir nicht mehr so eine gute Idee ihn eingeladen zu haben. Was wäre, wenn er genau wie Brittany die Nase rümpfen würde? Oder was wäre, wenn er meine CD's finden würde? Oh Gott, er würde direkt in meine Seele blicken... Aber das war West! Der Mann, der mich in all der Zeit nicht ein einziges Mal verurteilt hatte. Der sich mir anvertraut hatte. Der einfach immer für mich da gewesen ist. 

Ich schaue auf mein Handgelenk und atme tief ein und wieder aus. West muss spüren, wie nervös ich bin, denn auf einmal schlingt er mir sanft einen Arm um die Taille und zieht mich an sich, meinen Rücken an seinen Oberkörper gepresst. „ Babe, ganz ruhig." sein Atem streift mein Ohr und eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Nacken aus. „ Ich bin es nur", seine warme Stimme umhüllt mich und ich habe das Gefühl als ob ich in eine weiche Decke eingehüllt werde. In eine weiche, warme Decke unter dessen Tiefen ich nie wieder auftauchen möchte. Meine Hand zittert, als ich die Tür vorsichtig aufdrücke und den Blick auf die rosafarbenen Wände meines Apartments freigebe. Ich betrete mein Apartment, dicht gefolgt von West, der hinter mir leise die Tür schließt. „ Es ist ziemlich mädchenhaft.." ich lache nervös und stecke mir eine Haarsträhne hinters Ohr „ also falls du dich unwohl fühlst..." ich fuchtele nervös mit meinen Händen herum, während ich in meinem Apartment auf und ab tigere. „ Also ich würde es ähhm, verstehen wenn du wieder geh..." er unterbricht mich mit einem Kuss, meine Augen erschrocken aufgerissen, seine Lippen warm auf meine gepresst. Seine Arme legen sich um meinen Körper, bevor er mich in seine schützende Umarmung zieht. Ich fühle mich verschlungen in seinem Geruch und seiner Wärme, mein Herz fährt Achterbahn, als er mit seinem Zeigefinger kleine Kreise auf meinen Rücken malt. „ Babe." sein Atem streift meine Lippen, als er sich kurz von mir löst, und mir intensiv in die Augen blickt. „ Ich könnte mich niemals unwohl in deiner Nähe fühlen." Mein Atem stockt bei seinen Worten und ich habe das Gefühl, dass ich in das Dunkelblau seiner Augen gesogen werde. Seine Mundwinkel ziehen sich leicht nach oben, als er mir mit dem Daumen über die Unterlippe fährt. Ich seufze, schließe die Augen, bevor ich spüre, wie sich seine Lippen sanft auf meine Stirn pressen. „ Hast du ein Problem damit, wenn ich kurz deine Dusche benutze?" höre ich plötzlich seine Stimme als er sich sanft von mir löst auf seinen Lippen ein Lächeln. Ich schüttele den Kopf, immer noch leicht benebelt. „ Danke." er presst erneut einen Kuss auf meine Stirn, macht einen Schritt nach hinten, greift nach dem Saum seines T-Shirts und zieht es sich mit einem Ruck vom Oberkörper. Meine Augen weiten sich und mein Puls wird schneller. Er zieht eine Augenbraue fragend nach oben, als er mich anschaut. „ Ähhm das Badezimmer ist da drüben." ich zeige mit dem Finger in die Richtung wo das Badezimmer sich befindet und beiße mir auf die Unterlippe. Die Vorstellung, dass West in ein paar Sekunden nackt in meinem Badezimmer sein wird, bringt mich dermaßen durcheinander, dass meine Hände anfangen zu schwitzen. „ Ich glaub, ähhm ich such mal nach einem Handtuch für dich." Nervös fahre ich mir mit der Hand über den Oberkopf, bevor ich mich umdrehe und eilig in Richtung Kleiderschrank laufe. Ich höre ein leises Lachen hinter mir und kurze Zeit später, dass Klicken der Badezimmertür. 

Oh Gott... Mein Herz dröhnt so laut in meiner Brust, dass ich mir sicher bin, dass der halbe Apartmentkomplex es hören kann. Ich öffne die Tür meines begehbaren Kleiderschranks, schließe sie hinter mir und lasse mich mit dem Rücken gegen sie fallen. Ich schließe die Augen und verweile für einen kurzen Moment in dieser Position, Kopf an die Tür gepresst. Das Geräusch der anlassenden Dusche dringt zu mir und mein ganzer Körper fängt an zu kribbeln. Ein Ziehen breitet sich zwischen meinen Beinen aus, als ich mir vorstelle, wie das warme Wasser West's nackten Körper herunterfließt. Was um Gotteswillen war nur mit mir los? Ich schnappe nach Luft, presse meine Oberschenkel zusammen und versuche mich wieder zu beruhigen.

 Er war nur in meinem Badezimmer. Zwar nackt, aber er wollte nur duschen. Nur duschen. Etwas was jeder Mensch fast täglich tut. 

Das Wasser läuft weiter im Badezimmer, als ich mich langsam von der Tür stoße mich auf Zehenspitzen stelle, in die große Stoffbox auf einem meiner Regalbretter greife, und ein weißes Handtuch herausfische. Meine Hand zittert leicht, als ich wieder normal auf meinen Füßen stehe, das Handtuch an meine Brust gepresst. Ich musste mich beruhigen.... Ich würde einfach ins Badezimmer gehen, bevor er mich bemerkte, das Handtuch für ihn hinlegen und schnurstracks wieder aus dem Badezimmer flitzen. Ja, genauso würde ich es machen! 

Ich stoße einen Schwall Luft aus, als ich die Türklinke langsam herunterdrücke und in mein Wohnzimmer trete. Seine weiche Stimme dringt durch das Badezimmer, als ich mich diesem immer mehr näher. 

"Every time that you get undressed, i hear symphonies in my head, i wrote this song just looking at you ohhh,ohh...." 

Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben, als ich realisiere, was er singt. Mein Herz macht einen Hüpfer, ich atme noch einmal kurz aus, als ich langsam, mit zitternden Händen die Badezimmerklinke herunterdrücke. Dampfschwaden kommen mir ins Gesicht, als ich mit nackten Füßen die feuchten Badezimmerfliesen betrete. West's Stimme hallt immer noch durchs Badezimmer, als ich tief Luft hole und ohne einmal zur Seite zu schauen, durchs Badezimmer tapse und das Handtuch auf die Waschmaschine lege. Geschafft. Erleichtert seufze ich auf, drehe mich um und mache mich wieder auf den Weg nach draußen. Doch auf einmal ist es merkwürdig still im Badezimmer, denn das Einzige was ich höre ist das Plätschern des Wassers. Ich keuche erschrocken auf, als mir klar wird, dass er aufgehört hat zu singen. Obwohl es falsch ist und ich weiß, dass ich lieber weiter gehen sollte, bleibe ich stehen und mein Kopf wandert wie in Zeitlupe zur Dusche. Ein heißer Schauer läuft über meinen Körper, mein Mund öffnet sich leicht, als sich West's Augen durch das beschlagene Glas der Duschwand in meine bohren. Ich spüre, wie ich rot werde, als mein Blick an seinem muskulösen Körper entlang wandert. Ein Kribbeln breitet sich auf meiner Haut aus, als seine Hand plötzlich zur Duschwand fährt und sie langsam zur Seite schiebt. Der Raum wird in große Dampfwolken gehüllt, als er aus der Dusche tritt, das Geräusch des prasselnden Wassers hinter ihm. Ich bin wie erstarrt und kann meinen Blick nicht von ihm abwenden, als er vor mir zum Stehen kommt, Wassertropfen auf seiner kompletten Haut. Mein Atem stockt, als er plötzlich mit seiner Hand nach dem Saum meines Tops greift und es mir Stück für Stück langsam über den Kopf zieht. Als er an meinen Armen angekommen ist, hebt er sanft mit seiner Hand meine Arme hoch und zieht mir das noch feuchte Oberteil über den Kopf. Ich höre mein Blut in meinen Ohren rauschen, als seine Finger hinter meinen Rücken wandern, und meinen BH öffnen, bis ich mit nichts mehr bekleidet als meinen Shorts vor ihm stehe. Seine Hand wandert langsam zum Bund meiner Shorts und keine Sekunde später steh ich nur noch, mit meinem schwarzen Spitzenslip, vor ihm. Seine Augen verdunkeln sich, als sein Blick an meinem Slip hängen bleibt, bevor er seine Finger sanft unter ihn schiebt und ihn mir langsam die Beine herunterstreift. Mein Herz klopft stürmisch in meiner Brust, als er mit seinen Fingern mein Handgelenk umfasst und mich mit sich in die Wärme der Dusche zieht. Das warme Wasser prasselt über unsere Körper, als er die Duschwand hinter uns schließt. 

Der Raum zwischen uns ist nun dermaßen intim, dass wenn ich einen bloßen Schritt nach vorne mache, meine Lippen keine Zentimeter entfernt von seinen wären. Mein Blut pulsiert in meinen Adern, bei der bloßen Vorstellung, dass ich einen Schritt nach vorne machen könnte, um meine Lippen auf seine zu pressen. Seine dunklen Augen sind auf mich gerichtet, als er plötzlich einen Schritt nach vorn macht. Ein Schauder läuft meinen Rücken herunter, als seine Lippen keine Zentimeter entfernt vor meinem Gesicht stehen bleiben. Ich spüre seinen warmen Atem in meinem Gesicht, mein Puls beschleunigt sich, als seine Hand hinter mich greift und kurze Zeit später mit meinem Haarshampoo wieder auftaucht. Er drückt ein wenig auf die Tube, bis sich ein kleiner rosaner Fleck auf seiner Handinnenfläche bildet. Mein Mund ist leicht geöffnet, als er meinen Kopf leicht nach hinten neigt und mir das Shampoo mit einem sanften Druck in die Haare einmassiert. Ich schließe die Augen und genieße das Gefühl von seinen Fingerspitzen an meiner Kopfhaut. Ein Seufzer verlässt meine Lippen und ein warmes Gefühl breitet sich in meiner Magengegend aus. Diese ganz einfache, simple Geste, ließ mich zum ersten Mal in meinem Leben fühlen, als ob sich jemand um mich kümmerte, als ob es jemanden nicht egal war, wie es mir ging. 

Ich öffne die Augen, bevor er meinen Kopf sacht unter den Duschkopf hält. Das nun, nur noch, lauwarme Wasser perlt über meinen Kopf und spült das Shampoo aus meinen Haaren. Ich beobachte wie der Schaum nach und nach in den Abguss läuft, bevor ich wieder meinen Kopf hebe und in West's dunkle Augen blicke. Ohne sich von meinem Blick zu wenden, greift er erneut hinter meinen Rücken, bis er mein Duschgel in der Hand hält. Erneut drückt er eine ausreichende Menge Shampoo auf seine Hand und stellt das Shampoo wieder ab. Sanft legt er seine Hände auf meine Arme und fährt mit kreisenden Bewegungen über meine Haut. Ich habe das Gefühl, dass meine ganze Haut Flammen fängt, da wo seine Finger mich zuletzt berührt haben. Langsam wandern seine Hände über meinen Bauch, seine Fingerspitzen über meinen Bauchnabel kreisend, während meine Atem immer dünner zu werden scheint, je näher er meiner Brust kommt. Ich keuche auf, als er in einer kurzen, schnellen Bewegung über meinen Oberkörper wandert, sich dann vor mich hinkniet und sich meinen Beinen widmet. Seine Hand umfasst meinen rechten Knöchel, gleichzeitig hebt er meinen Fuß hoch und fährt mit langsam kreisenden Bewegungen über meinen Fuß. Ich kichere und winde meinen Fuß unter seiner Bewegung. „ Kitzelig?", seine Stimme klingt amüsiert durch das Rauschen des Wassers, als er erneut über meinen Fuß streift. „ West!" ich kichere erneut und versuche meinen Fuß unter seiner Hand wegzuziehen. Er lacht und wandert langsam, erst mein rechtes, und dann mein linkes Bein hoch. Ein Ziehen breitet sich zwischen meinen Beinen aus und ich habe das Gefühl, dass ich jede Minute mit meinen Beinen wegknicke, weil sie sich anfühlen wie Pudding. Mit einem sanften Druck schiebt mich West wieder unter den Duschkopf, der nun fast eiskalt ist. Ich schreie kurz auf, als das kalte Wasser meinen Rücken trifft und dann über meinen Körper fließt. Gänsehaut breitet sich über meinen Körper aus und meine Zähne fangen an zu schlottern.

 Plötzlich hört das Wasser aus dem Duschkopf auf und ich stoße einen erleichterten Seufzer aus. „ Danke", murmele ich zwischen schlotternden Zähnen, während ich meine nackten Arme um meinen Oberkörper schlinge. West hat inzwischen die Duschwand geöffnet und läuft über die feuchten Badezimmerfliesen zur Waschmaschine. Ich kann meine Augen einfach nicht von ihm lassen, denn die Art und Weise, wie sich seine Oberarme anspannen, als er nach dem Handtuch greift, bringt mich dermaßen durcheinander, dass ich fast vergesse zu atmen. Seine nassen Haare stehen in alle Richtungen ab, das Wasser glitzert auf seinem Oberkörper, als er wieder zur Dusche läuft. Ich versuche meinen Blick auf seinem Oberkörper zu lassen, doch mein Blick schweift immer mehr nach unten und ich merke, wie ich rot werde. Ich schließe die Augen und atme tief ein und aus, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Als ich die Augen wieder öffne, kommt West vor mir zum Stehen, das Handtuch weit ausgebreitet, bevor er mich keine Sekunde später damit einhüllt. Sofort wird mir ein bisschen wärmer und ich seufze leicht auf. Seine Arme greifen nach meinen Körper und mit einem kleinen Ruck, bin ich von meinen Füßen gezogen und liege in seinen Armen. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, als seine starken Arme unter meine Beine fassen, mein Kopf an seine Schulter gepresst. Sein warmer Atem streift meinen Hals, als er die Klinke der Badezimmertür herunterdrückt und mit mir das Badezimmer verlässt, das Geräusch seiner nackten Füße auf den Dielen. Mit jedem seiner Schritte schlägt mein Puls schneller und ein Kribbeln breitet sich in meinem ganzen Körper aus. Das Apartment ist fast komplett ins Dunkle gehüllt außer ein kleiner Lichtstrahl vom Mond, der durch mein Wohnzimmerfenster scheint. 

Ich keuche leise auf, als er vor meiner Schlafzimmertür zum Stehen kommt, seine Hand drückt die Klinke herunter. Die Tür springt leise auf und gibt mein Schlafzimmer frei, das nun komplett in weißes Mondlicht getaucht ist. Eine leichte Brise weht durch mein offenes Fenster, meine weißen Vorhänge, fast unsichtbar, flattern im Wind. Mein Atem stockt als er mich wieder auf meine Füße setzt, seine Augen- fast so dunkel wie das Zimmer- auf mich gerichtet. Seine Finger wandern sanft zu dem Knoten, der in der Mitte mein Handtuch zusammenhält und lösen ihn. Das Handtuch fällt von mir ab und gibt meinen nackten Körper frei. Ich spüre, wie meine Wangen sich verfärben, als sein Blick auf meinen nackten Körper gerichtet ist. Mein Mund öffnet sich leicht, gleichzeitig macht er einen Schritt nach vorn und drückt mich sanft mit dem Rücken auf das weiche Laken. Ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen, als er sich über mich senkt, unsere Körper ins weiße Licht des Mondlichts getaucht. Meine nassen Haare sind um mich gefächert, seine mitternachtsschwarzen Augen blicken in meine, bevor er seine Oberarme neben meinem Kopf absetzt, die Linien seiner Tattoos im Mondlicht schimmernd. 

Mein Herz droht in meiner Brust zu zerspringen, seine Wärme und sein Geruch umhüllen mich, als er seine Lippen federleicht auf meine legt. Meine Lippen fangen an zu kribbeln, als er den Druck seiner Lippen verstärkt, meine Haut brennt, mein Herz glüht und in meinem Bauch breitet sich ein Gefühl aus, als ob ein ganzer Schwarm von Vögeln in ihm seine Bahnen ziehen würde. Mein Mund öffnet sich leicht, als seine Hand zu meinem Hinterkopf gleitet und seine Fingerspitzen sanft durch meine Haare streichen. Seine Zungenspitze gleitet in meinen Mund, als er mich so nah an seinen warmen Körper zieht, dass ich das Gefühl habe, dass wir nur noch ein Körper sind. Ich atme seinen Geruch ein. Meine Arme sind um seinen Nacken, meine Beine mit seinen verschlungen, als ich ihn so intensiv zurück küsse, dass ich für einen kurzen Moment keine Luft mehr bekomme. Man sagt, dass zwei gebrochene Puzzleteile nicht zusammen passen, aber ich habe das Gefühl, dass unsere gebrochenen Stücke doch irgendwie zusammenpassen. Dass sich die gebrochenen Stellen auf eine Art ineinander harken und sich nicht mehr von einander lösen. 

Meine Lippen sind geschwollen, ich hole keuchend Luft, als er sich von mir löst und federleichte Küsse auf meinen Hals presst. Meine Finger streichen sanft durch sein weiches, dunkles Haar, als sein Kopf wieder zu meinem Gesicht wandert. „ Babe, jedes Mal wenn ich dich anschaue, werde ich noch verrückter nach dir. Jedes Mal, wenn.... ich deine blonden Haare, diese babyblauen Augen, dieses kleine Lächeln, das sich immer auf dein Gesicht stiehlt wenn du mich siehst, sehe, fühle ich mich wie der letzte Idiot", seine Stimme klingt rau, seine Gesichtszüge weich. Blut pulsiert in meinen Adern und ich höre mein Herz laut in meiner Brust schlagen. „ Ich hab das Bedürfnis dir Blumen zu kaufen, dich zum Lachen zu bringen, deine Hand zu halten, wenn es dir schlecht geht, deine Tränen zu trocknen oder dich auch..." sein Gesicht verzeiht sich zu einem frechen Grinsen, als seine Hand meine Arme über dem Kopf festhält. „ zum Schreien zu bringen." mit einer sanften Bewegung dringt er in mich ein, mein Keuchen geht in seinem Mund unter, der sich keine Sekunde später auf meinen legt. Ich seufze, als seine warme Zungenspitze sanft in meinen Mund dringt und sich mit meiner verschmelzt . Seine Fingerspitzen hinterlassen eine Gänsehaut, als sie langsam meinen Oberkörper entlang fahren und ich habe das Gefühl, dass mein Herz vor Gefühlen fast überläuft. Seine Hände umfassen zärtlich mein Gesicht, als er mit langsamen Stößen immer wieder in mich eindringt. Ein warmes Ziehen breitet sich zwischen meinen Beinen aus, ich presse meinen Kopf noch weiter ins Kopfkissen und seufze an seinen Lippen. 

Dieses Mal war es anders. Es war so anders im Gegensatz zu der Holzhütte. Während der Sex im Wald, stürmisch -ja fast impulsiv- und leidenschaftlich war, war dieser hier weich und sinnlich, fast so als ob wir Liebe machten. Als ob wir ein Paar wären, das sich liebte. Als ob jede einzelne Berührung dem Anderen sagte, wie sehr wir ihn wollten. Wie sehr wir ihn liebten. Mein Atem stockt, als seine Lippen sich plötzlich von meinen lösen und er seine Finger, neben meinem Kopf, mit seinen verschränkt. Seine dunklen Augen halten meinen Blick , als er immer wieder langsam in mich hineinstößt, Zentimeter für Zentimeter. Sein Keuchen dringt an mein Ohr und es ist dermaßen erotisch und intim, dass ich das Gefühl habe, dass meine Beine in Flammen aufgehen. Das Brennen zwischen meinen Beinen wird immer unerträglicher, mein Atem geht nur noch stoßweise, mein Mund leicht geöffnet. Meine Beine fangen an zu zittern, als er erneut tief in mich stößt und für einen kurzen Moment dort verweilt. Sein Mund presst sich erneut heiß auf meinen und ich habe das Gefühl, als ob ich in eine Spirale gezogen werde. Mein Kopf dreht sich, als er sich erneut aus mir herauszieht und wenige Sekunden später wieder in mich eindringt. Als West bemerkt, dass mein Höhepunkt immer näher kommt, wechselt er die Position, in dem er mich auf seinen Schoß setzt. Der Winkel, in dem wir uns nun befinden, lässt ihn viel tiefer in mich eindringen. Mein Atem geht immer schneller, meine Bewegungen werden immer hastiger, als das Brennen immer größer wird und keine Sekunde später sich zu einem Inferno ausbreitet. Mein Rücken drückt sich durch, meine Zehen rollen nach vorne, als mein Körper unkontrolliert anfängt zu zittern, bevor ich mit einem leisen Schrei an seinen Lippen komme. Er stößt noch ein letztes Mal sanft in mich, bevor sich sein Gesicht ebenfalls zusammenzieht, ein tiefes Stöhnen seinen Mund verlässt und er keine Sekunde später mit seinem Körper auf mich sackt. Für eine kurze Weile verbleiben wir in dieser Position, beide von uns keuchend nach Luft schnappend. Mein Lippen fühlen sich geschwollen an, meine Beine zittern immer noch leicht, als West mich mit einer schnellen Bewegung auf sich rollt und meinen Körper noch näher an sich zieht. Mein Kopf liegt auf seiner Brust, meine blonden Locken auf seinem Oberkörper ausgebreitet, als ich die Augen schließe und seinem stetigen Herzschlag lausche. Seine warme Hand, malt Kreise auf meinen Rücken, seine andere Hand streicht sanft durch mein Haar, als mein Atem immer flacher wird und ich nach einer Weile, - den Kopf auf seiner Brust-, in seinen Armen einschlafe.

Ein schmerzerfülltes Wimmern durchschneidet die Luft, weckt mich. Hände schlagen nach mir, dicht gefolgt von einem lauten Stöhnen. West liegt gekrümmt auf dem Laken, sein Gesicht voller Schmerz zusammengezogen, als er immer wieder, wild um sich schlägt. Sein Körper zuckt unkontrolliert, als ein weiteres Wimmern seinen Mund verlässt. Er muss einen Alptraum haben.. „ MUM! Nein bitte nicht!" sein rauer, angsterfüllter Schrei hallt durch den gesamten Raum, während sich mein ganzes Herz für ihn zusammenzieht. „ Lass mich nicht alleine !" schmerzerfüllte Schluchzer dringen aus seinem Mund, seine Stimme panisch. Seine Hand greift ins Leere, sein Gesichtsausdruck bricht mir das Herz. „ Mum, bitte, NEIN, NEIN!", er wirft seinen Körper heftig im Bett hin und her, seine Schluchzer immer lauter werdend. Es ist, als ob der verletzliche Junge wieder vor mir steht. Der sechszehnjährige Teenager, der seine Eltern verloren hat. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter und versuche nicht in Tränen auszubrechen, bei der Vorstellung, wie sehr West's Herz immer noch gebrochen sein muss, wenn er nach sieben Jahren noch Alpträume von seinen Eltern bekommt. Es gibt nicht viele Sachen, die einen Mann brechen, aber der Verlust eines geliebten Menschen bricht jeden, egal wie stark, mutig oder auch selbständig er ist. Einen geliebten Menschen zu verlieren, bricht das Herz in zwei Teile. Und einer dieser Teile  wird für immer bei der geliebten Person bleiben. West hatte zwei Teile seines Herzens verloren. Und der kleine Teil, der übrig geblieben war, hatte ebenfalls Risse. Risse, die ihm immer noch Schmerzen bereiteten.

Mein Herz zieht sich bei seinem Anblick zusammen, als ich vorsichtig über das Bett zu ihm krabbele und ihn in meine schützenden Arme ziehe. Meine Finger fahren beruhigend durch sein Haar, meine Stimme weich wie Samt. „ Schhh Baby, es ist nur ein Traum. Ich bin bei dir." Sein Atem wird flacher, als ich ihm immer wieder mit der Hand beruhigend durch die Haare streiche. Eine seiner Hände krallt sich an meinen Rücken, sein Körper immer noch leicht zitternd. „ Baby." meine Hand streicht in sanften Bewegungen über seinen Rücken, meine Stimme mitfühlend.  "Du bist nicht allein." ich flüstere fast, gleichzeitig schaue ich ihm tief in die Augen.  „ Du hast mich. Vergiss das nicht." meine Stimme bricht leicht , ich greife nach seiner Hand und verschränke unsere Finger miteinander und führe sie an meine Lippen, bevor ich sanft Küsse auf seine Fingerknöchel presse. Mein Atem stockt, als seine dunkelblauen Augen sich mit so einer Intensität in meine brennen, dass ich das Gefühl habe, dass ich in Flammen aufgehe. Urplötzlich umschlingen seine Arme meinen Rücken und er presst mich so nah an seinen Körper, als ob er mich nie wieder loslassen will. Sein warmer, männlicher Geruch umhüllt mich, als er mich in seinen Armen hält, mein Kopf in seiner Halsbeuge. Ich atme den Geruch seiner warmen Haut ein, als seine Hand sanft durch mein Haar streicht. Wärme breitet sich in meinem Körper aus und ich schließe die Augen. Seine Hand wandert immer wieder durch meine Locken und ich seufze. Und genau in diesem Moment brauchen wir keine Worte. In diesem Moment, in dem ich in seinen Armen liege, seine Wärme mich umhüllt, scheint all das, was wir sagen wollen sinnlos. Scheint alles auf dieser Welt sinnlos, denn alles was ich wahrnehme, ist der Geruch seiner Haut und das Pochen seines Herzens.

„ Zoooooooooeeee!" eine hysterische Stimme und das Klopfen an der Tür weckt mich. Mein Kopf liegt auf West's Brust, meine Haare wild um mich gefächert. Ich hebe meinen Kopf und bemerke, dass unsere Beine miteinander verschlungen sind und seine Arme um meinen Oberkörper liegen. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, als ich sehe wie süß West beim Schlafen aussieht. Ich hebe meine Hand und streiche sanft über die Stoppeln auf seiner Wange. Ein leichtes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, seine Augen immer noch geschlossen. „ Hey." meine Stimme klingt weich, ja fast liebevoll, als ich auf ihn herunterschaue. Seine dunkelblauen Augen öffnen sich, seine Hand umfasst meinen Nacken, bevor er mich zu sich herunterzieht und seine warmen Lippen auf meine presst. Ich schließe die Augen und seufze.      „Selber hey", flüstert er an meinen Lippen und ich habe das Gefühl, dass mein ganzer Körper in seinen Armen zerschmelzt. „ Zooooeeee!!! Mach sofort die Tür auf! Oder ich ruf die Polizei!" Ich erstarre, als ich realisiere, wessen Stimme das ist. 

Brittany. 

„ Oh Gott!" Überstürzt reiße ich mich von West los und springe panisch vom Bett auf. „ Fuck! Fuck! Fuck!" meine Augen sind weit aufgerissen, als ich hysterisch zum Kleiderschrank renne und mir das nächstbeste an Kleidung überziehe. „ Du musst sofort verschwinden !" meine Stimme zittert, als ich mich wild umschaue. „ ZOEEE LAUREN SUMMERS!" Brittany's Stimme muss mein halbes Apartment wecken, denn ihre Stimme ist so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten muss. „ Nein ich beruhig mich nicht! Ich kann mich nicht beruhigen!" höre ich Brittany vor meiner Haustür zischen, während sie weiterhin stürmisch an meine Tür klopft. „ Lauren?" West's Stimme klingt amüsiert, während er eine Augenbraue hochzieht. „ Das ist nicht lustig!" zische ich, während ich ihn am Arm packe und vom Bett ziehe. „ Lauren Summers." auf seinem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus, während ich ihn halb hinter mir über den Boden schleife.     „ Hört sich heiß an." meine Hand schlägt auf seinen nackten Oberarm, woraufhin er lacht und ich ihm die Hand vor den Mund halte, da Brittany auf einmal ein bisschen ruhiger geworden ist.  „ Willst du, dass die uns erwischen?" zische ich, gleichzeitig ziehe ich ihn weiter hinter mir her, was nicht wirklich leicht ist bei seiner Muskelmasse. 

Vor meinem Schrank bleib ich stehen, reiße die Tür auf und gebe ihm einen kleinen Schubs bis er in meinem Kleiderschrank steht. „ Du bleibst da drin, bis ich dich wieder raushole. Und gib auf garkeinen Fall irgendwelche Geräusche von dir." Ein amüsiertes Lachen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „ Ich warne dich, West! Keinen Mucks! Hast du gehört?" flüstere ich leise, bevor sein Lachen von seinem Gesicht fällt, er stumm nickt, in seinen Augen ein komischer Ausdruck. Mein Gesicht wird weich und eine Welle von Mitleid durchflutet mich, als ich sehe, wie er dort in meinem Schrank steht, ohne Klamotten, wie ein Ausgesetzter, der nicht erwünscht ist. Bevor ich realisiere was ich mache, tragen mich meine Füße ganz von alleine, die paar Schritte zu ihm. Ein warmes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, als ich kurz vor ihm stehen bleibe, mein Mund keine Zentimeter von ihm entfernt. „ Danke." flüstere ich aufrichtig und streife meine Lippen kurz, sanft über seine. In dem Moment, in dem ich mich von ihm löse, wandert seine Hand urplötzlich zu meinem Nacken, zieht mich an sein Gesicht, bevor er seine Lippen stürmisch auf meine presst. Sein Kuss raubt mir den Atem, mein Herz dröhnt mir in den Ohren, als seine Arme mich auf einmal vom Boden heben und mich an seine Brust pressen. Ein kleiner Schrei entfährt mir, dicht gefolgt von einem Kichern, als meine Beine halb in der Luft baumeln. Sein tiefes Lachen vibriert an meinen Lippen, als ich weiterhin in der Luft hänge. „ ZOEEEEEE!!! MACH DIE VERDAMMTE TÜR AUF! ICH WEIß, DASS DU ZUHAUSE BIST!" Mein Körper erstarrt unter seinen Armen und ich öffne die Augen. Ich seufze, als seine Arme sich langsam von meinen lösen und ich seine nackte Brust herunterrutsche. Seine Augen bohren sich wie ein stummes Versprechen intensiv in meine, als ich ein paar Schritte zurückgehe, bis ich mit dem Rücken an der Kleiderschranktür bin. Ich werfe ihm noch einen letzten Blick zu, bevor ich die Tür hinter mir schließe. 

Mein Herz schlägt mir bis zum Anschlag, als ich zu meiner Haustür laufe und sie öffne. „ ZOE! Verdammt noch mal, wo warst du gestern Abend?" Brittany's Stimme klingt wütend, als sie an mir vorbeirauscht, einen Kleidersack in ihrer einen Hand. Hinter ihr Roxanne. „ Ich hab dich gestern den ganzen Abend versucht anzurufen!" ihre Stimme hallt hysterisch durch mein Apartment, als sie den Kleidersack auf meinem Bett ablegt. „ Und wie um Gotteswillen siehst du aus?!" Sie rümpft ihre Nase, ihr Blick schweift tadelnd meinen Körper entlang und bleibt an meinem Hals hängen. „ Hast du etwa immer noch diesen dämlichen Ausschlag?" 

Verdammt! Der Knutschfleck! Den hatte ich ja fast ganz vergessen.... 

„Brittany, ein Ausschlag kann bis zu drei Wochen anhalten. Natürlich hat sie ihn noch." Mein Kopf hebt sich bei dem Klang von Roxanne's Stimme . Brittany's Gesicht verzieht sich voller Ekel und sie rümpft die Nase. „ Ewww! Ich hoffe du deckst ihn später reichlich ab." ihre Stimme klingt angeekelt und ich verdrehe die Augen innerlich. „ Ähhm, was ist denn später?" frage ich unsicher, meine Augen fragend auf Brittany's Gesicht geworfen. „ Wenn du an dein Telefon gegangen wärst, wüsstest du was heute ist! Aber anscheinend warst du wohl mit anderen Dingen beschäftigt!" ihr Blick fährt an mir hoch und runter. „ Und um ehrlich zu sein ..." sie hebt ihre Hand und wirft ihren Kopf leicht nach hinten „ will ich auch gar nicht wissen womit, denn wie man sieht war es nichts Gutes!" ihre Stimme klingt bissig, als sie sich eine ihrer glänzenden Haarsträhnen über die Schulter streicht. „ Wie dem auch sei..." sie taxiert mich mit ihren Augen herablassend, als sie abwesend mit ihren manikürten Fingernägeln über den weißen Stoff des Kleidersacks streift. „ Charlotte hält heute ihre Verlobungsparty. Das Motto ist Black and White." sie macht kurz eine Pause bevor sie weiterspricht. „ Roxanne und ich haben dir ein Kleid mitgebracht." Roxanne nickt neben ihr, während Brittany gerade zu hingerissen klingt, als ihre Finger zu dem Reißverschluss des Kleidersacks wandern und ihn mit einer leichten Bewegung öffnen. „ Du verstehst sicherlich, dass du nun, da deine Hochzeit nur noch acht Wochen hin ist, kein weiß mehr tragen darfst." ihr Ton ist geschäftsmäßig, als sie ein schwarzes, knielanges Chiffon Kleid mit drei viertel Ärmeln, aus dem Kleidersack zieht. „ Wir haben das gute Stück bei Louis Vuitton ergattert. Natürlich alles auf Brad's Kreditkarte." sie lacht, als ob die Tatsache, dass sie mit Brad's Kreditkarte bezahlt hat, das Witzigste überhaupt wäre. „Du hast Brad's Kreditkarte?" frage ich sie verblüfft, mein Mund leicht geöffnet. Sie lacht unecht, während sie sich vom Bett aufrichtet, das Kleid in ihrer rechten Hand. „ Natürlich Dummerchen. Brad und ich kennen uns schon seit zehn Jahren, selbstverständlich gibt er mir dann seine Kreditkarte." 

Sie kannten sich schon seit zehn Jahren ?!

Ich wusste, dass Brittany's und Brad 's Eltern sich kannten, aber dass sie sich schon so lange kannten.... Brittany musste dann damals dreizehn gewesen sein und Brad....Oh Gott, zwanzig.     „Ich hoffe, du hast die passenden Schuhe zu dem Kleid." Brittany's Stimme durchdringt meine Gedanken „ Am Besten such ich dir selber welche aus." ihre langen Beine staksen in Richtung Kleiderschrank, ihre Absätze klackern über die Dielen. Ich reiße meine Augen auf, als mir klar wird was sie vorhat, Panik wallt in mir auf. Roxanne's Augenbrauen ziehen sich verwirrt zusammen, als sie mein Panik erfülltes Gesicht sieht. „ Ähhm Warte!" rufe ich einen Ticken zu hysterisch, gleichzeitig renne ich hinter Brittany her. Sie bleibt stehen, die Hand längst auf der Türklinke meines begehbaren Kleiderschranks. Sie wirft mir über ihre Schulter einen genervten Blick zu, ihr Fuß tappt ungeduldig auf dem Boden. „ Ich such mir selber die Schuhe aus." meine Stimme klingt atemlos, als ich mich schnurstracks zwischen sie und die Tür werfe. „ Ich hab schon die perfekten in meinem Kopf. Ganz schlicht, aber super stilvoll." Ich schenke ihr ein strahlendes Lächeln, während ich sie leicht von der Tür wegschiebe. „ Es tut mir leid, aber ich sollte so wie ich aussehe unbedingt ein Bad nehmen, wenn ihr wollt, dass ich heute Nachmittag rechtzeitig fertig bin." ich zwinkere Brittany und Roxanne zu und laufe zu meiner Haustür, bevor ich die Tür leise öffne „ Wir treffen uns dann heute Nachmittag. Wann hattest du gesagt Brittany, hatte die Party angefangen?" die gestellte Neugierde, war eine meiner besten Emotionen. Ich hatte sie im Laufe der Jahre perfektioniert. Perfektioniert, wie eine Art Waffe. Brittany scheint mir mein Interesse abzukaufen, denn augenblicklich fängt sie an mich voll zu quatschen. „ Um 16 Uhr. Und trag deine Haare auf keinen, unzwar auf gar keinen Fall, offen. Deine Haare sind ja grauenhaft." sie rümpft die Nase, als ihr Blick über mein Haar gleitet. „ Und jetzt komm Roxanne! Unser Friseurtermin wartet nicht !" Sie tritt in den Hausflur und zieht Roxanne hinter sich her, die fast über ihre Füße stolpert, mit so einer Wucht zieht sie Brittany hinter sich her. Ich bleibe noch an der Tür stehen, bis ich höre wie sich ganz unten im Hausflur die Tür unseres Apartmentkomplexes öffnet und keine Sekunde später mit einem Klicken schließt. 

Ich atme erleichtert auf und husche wieder in mein Apartment. Puh, das war knapp! Meine Füße tragen mich abermals, wie von selbst zum Kleiderschrank und ich drücke die Klinke herunter. Ein warmes Gefühl breitet sich in meinem Körper aus, und ein Lächeln stielt sich auf mein Gesicht, als mein Blick auf West fällt. Er liegt auf dem Bauch, sein Kopf auf seine tättoowierten Armen abgestützt, seine Augen geschlossen. Seine Haut ist von der Sonne gebräunt sein Haar fällt ihm sanft über die Stirn, und genau in diesem Moment wird mir klar, dass ich West mein Leben lang anschauen könnte und nie im Entferntesten genug von seinem Anblick bekommen würde. Fast so, als ob man seinen Lieblingssong immer und immer wieder hören würde. Und selbst, wenn man genug von ihm hatte, wenn man ihn dann doch irgendwann wieder hörte, kamen all die Gefühle wieder hoch, die man mit dem Song verband und man wusste, warum genau dieser Song, das Leben verändert hatte. Warum genau dieser Song dein Lieblingssong war. 

Ich habe das Gefühl, dass ich eine halbe Ewigkeit in der Tür stehe und einfach nur West dabei zu sehe, wie er atmet. Wie sich sein Körper nach oben und unten senkt. Wie sich seine Lippen zu einem leichten Lächeln ziehen und er irgendetwas Unverständliches in seinem Schlaf murmelt. Inzwischen hab ich mich ebenfalls an der Tür hinabgleiten lassen und sitze auf dem Boden. Meine Knie angewinkelt, mein Kopf auf meine Hände gestützt. Nach einer weiteren Weile, öffnet West auf einmal nacheinander seine Augen. Sein Gesicht ist verschlafen, als sein Blick auf mich fällt, bevor er sich verwirrt im Kleiderschrank umschaut. „ Wie viel Uhr ist es ?" seine Stimme klingt verschlafen, als er sich langsam aufrappelt und seine Arme über seinen Kopf ausstreckt und gähnt. „ Keine Ahnung. Ich hab seit Längerem nicht mehr auf die Uhr geschaut." gebe ich schuldbewusst zu und merke wie ich leicht rot werde. „ Babe ," mein Herz macht einen Hüpfer bei der Art und Weise, wie er das Kosewort sagt, seine Stimme rau und verschlafen. „ Du willst mir also sagen, dass du die ganze Zeit, als ich geschlafen hab, hier drin saßt... " ein freches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, und ich frage mich, ob Macho- West eigentlich zu jeder Tageszeit heraus kommt „ und mich beobachtest hast..?" ich merke wie ich noch mehr rot werde, mein Blick auf den Boden gerichtet. „ Nicht ganz... ich hab mich erst mit Brittany und Roxanne unterhalten, schon vergessen?" ich versuche, dass Zittern in meiner Stimme mit Feixen zu überspielen, als ich meinen Kopf wieder hebe und ihm in die Augen blicke. Sein Gesicht wird weich, als seine Augen, die nun die Farbe einer stürmischen See angenommen haben sich in meine bohren. „ Babe, ich hab aufgehört zu zu hören, als du dich zwischen die Tür und dieser Gozilla Braut geworfen hast ... und ich bin mir ziemlich sicher, dass du die beiden danach rausgeschmissen hast." seine Mundwinkel ziehen sich nach oben, als er mit einem Finger plötzlich sanft über meine Unterlippe streicht. „ Was bedeutet, dass du fast die ganze Zeit hier gesessen hast und mir beim Schlafen zugeguckt hast." er gluckst leise und ich habe das Gefühl ich könnte vor Scham sterben. Oh Gott! Ich war, wie ein liebeskranker Teenager, der seine Augen nicht von dem Objekt seiner Begierde lassen konnte... Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und bete, dass sich die Erde unter mir auftut und mich verschluckt. 

Plötzlich spüre ich wie West's Hände sanft nach meinen Händen greifen und sie von meinem Gesicht ziehen, seine Augen blicken intensiv in meine. „ Babe, du brauchst dich nicht zu schämen, nicht vor mir. Schon vergessen?" seine Mundwinkel ziehen sich nach oben, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn presst. „ Um ehrlich zu sein, hab ich dir was verschwiegen." er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und mein Puls beschleunigt sich bei seinen Worten. „ Gestern Nacht... da bin ich wachgeworden. Ich hatte, wie so oft einen total schlimmen Alptraum." sein Gesicht ist mit Scham erfüllt, woraufhin ich seine Hand nehme und beruhigend über seine Handoberfläche streiche. „ Du hast mich in deinen Armen gehalten und obwohl dein kleiner Körper meinen schweren fast nicht halten konnte, du hast mich einfach gehalten." ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, als er weiter erzählt „ Du sahst so unbequem aus, als du dort lagst mit mir in deinen Armen, dass ich dich kurzerhand umgedreht hab, bis du mit deinem Kopf auf meiner Brust lagst." So war ich also am Morgen auf seiner Brust gelandet! Ich dachte ich hätte mich im Schlaf wild hin und hergewälzt... „ Ich konnte meine Augen einfach nicht von dir lösen, als du dort auf meiner Brust lagst, du sahst so süß aus mit deinen Augen geschlossen und wie du immer wieder meinen Namen geseufzt hast.." ein Lachen dringt aus seinem Mund und ich schlage ihm spielerisch auf den Arm. „ Ich hab dir bis zum Morgengrauen beim Schlafen zugesehen, bis ich endlich eingeschlafen bin." seine Stimme klingt peinlich berührt. „ Deshalb, bin ich vermutlich auch jetzt hier eingeschlafen." lacht er nervös auf und streicht mir mit seinen Fingern sanft durchs Gesicht. „ Was machst du nur mit mir?" seine Stimme klingt weich und mein ganzer Körper fängt an zu kribbeln. Ich schmiege mein Gesicht in seine Hand, schließe die Augen und genieße, dass Gefühl seiner warmen Haut auf meiner. 

Nach einer Weile in der wir so verharren, höre ich plötzlich die Kirchenglocken von draußen in mein Apartment dröhnen. „ Oh mein Gott." ich springe hastig zurück, als ich realisiere, wie spät wir es haben. „ Es ist schon zwei Uhr! Um vier muss ich auf dieser dämlichen Verlobungsparty sein!" ich reiße hysterisch die Tür auf, renne ins Badezimmer und lasse den Wasserhahn an, um die Badewanne voll laufen zu lassen. Mein Blick fällt auf West, der in der Tür zum Badezimmer stehen geblieben ist, eine Augenbraue hochgezogen, als er beobachtet wie ich Schaum in die Badewanne lasse. „ Sorry Baby, aber ich muss mich fertig machen." Ich beiße mir auf die Zunge, nach dem ich realisiere, was ich gesagt habe. Mir war schon wieder der Kosename herausgerutscht... Ich räuspere mich und beiße mir nervös auf die Unterlippe.„ Zoe, wenn du mein Babe bist bin ich dein Baby. Egal, ob dir das peinlich ist." seine Stimme klingt weich seine Augen auf meine gerichtet. Ich spüre, wie mein Kopf sich plötzlich langsam bewegt und ich nicke. Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, als er seine Kleidung, die er gestern auf dem Badezimmerboden liegen gelassen hat, aufhebt und sich sein dunkelrotes T-Shirt über den Kopf zieht. Eine Minute später, steht er wieder komplett angezogen vor mir. „ Ich lass dich jetzt mal alleine." Er macht einen Schritt nach vorn und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „ Wenn du was brauchst, ich bin da. Immer." Seine Worte hallen noch immer durch meinen Kopf und vor allem durch meinen Körper, als er sich umdreht und ich kurze Zeit später das Klicken meiner Haustür höre.

Anderthalb Stunden später, stehe ich frisch gebadet in meinem schwarzen, Louis Vouitton Chiffon Kleid, vor dem Spiegel und vollführe die letzten Handgriffe. Meine Haare sind zu einer eleganten Flechtfrisur nach hinten gesteckt, in meinen Ohren stecken Brad's Ohrstecker. Ich schließe den Lippenstift, greife nach meinem Prada Parfüm, das ich von Brittany zu meinem letzten Geburtstag bekommen habe, und spritze mir ein bis zwei Spritzer auf den Hals. Ich versuche nicht all zu lang in den Spiegel zu schauen, denn das was ich dort sehe, ist wieder dieses heuchlerische Ich. Dieses Ich, das ich einfach nicht mehr bin. Dieses Ich an das ich mich wieder gewöhnen muss, wenn ich Brad in acht Wochen das Ja Wort geben werde. Acht Wochen... Die Zeit war so schnell vorbeigegangen. Es kam mir noch nicht  so vor,  als dass es fast ein Jahr her gewesen war, als Brad um meine Hand angehalten hatte. Dennoch kam es mir vor, wie in einem anderen Leben. Als ob eine vollkommen andere Person zu der Verlobung zugestimmt hatte. 

Zum Schluss stülpe ich mir meine schwarzen Pumps über die Füße, bevor ich meine schwarze Handtasche in die Hand nehme, noch einmal nachchecke ob ich irgendetwas vergessen habe und keine Sekunde später die Tür hinter mir schließe. Meine Absätze hallen durch den Hausflur, als ich Stufe für Stufe die Treppen herunterlaufe. Die Nachmittagssonne brennt sich durch meine Ärmel in meine Haut, als ich die Fahrertür meines Autos öffne und in das Wageninnere gleite, meine Hand sofort auf den Knopf der Klimaanlage gedrückt. Der Weg zu Charlotte ist nicht besonders weit, denn sie wohnt in genau dem selben Viertel wie Brad, zusammen mit Cole in einer weißen Villa, mit einem riesigen Garten, eingerahmt von riesigen Bäumen mit lavendelfarbenden und weißen Blüten. Immer wenn ich dort war kam ich mir vor, als ob ich im Paradies gelandet wäre. Und genauso ist es auch dieses Mal, als ich meinen Fuß auf die heißen Pflastersteine setze und die warme Luft, erfüllt von dem Geruch der Blüten, einatme. 

Die Party ist schon im vollen Gange, als ich langsam das Tor zum Garten öffne, die Anlage voll von Menschen in schwarz und weiß, die sich miteinander unterhalten. Leise Klänge von Opernmusik durchdringen den Garten, während über uns die Blüten in der Luft flattern. Ich schließe für einen kurzen Moment die Augen und atme den Geruch der Natur ein. Ich seufze und öffne wieder die Augen. In der Mitte des Gartens steht eine riesige weiße Torte mit rosanen Blüten auf denen die Worte Engaged eingraviert sind. Ich rolle innerlich mit den Augen, bevor mein Blick über die Gäste schweift. „ Huhu ZOE, hier sind wir!" Charlottes Hand winkt mich hysterisch zu sich herüber. Sie steht an einem kleinen runden Tisch mit Blair und ihren Mann , Brittany und Keith, und Roxanne, die alles andere als glücklich aussieht. Ich runzele verwirrt die Stirn, als ich über den Rasen zu dem runden Tisch gelaufen komme. „ Ohhh Zoe, es ist so schön dich wieder zu sehen. Dein Kleid steht dir wiedereinmal ausgezeichnet. Ist es von Louis Vouitton?" zwitschert Blair, während mein Blick auf Roxanne fällt, dessen Wange auf der einen Seite gerötet ist. Fast so als ob sie jemand geschlagen hätte... „ Ja natürlich ist es von Louis Vouitton ." höre ich Brittany zwitschern, ihre manikürte Hand klammert sich an Keith Arm. Ich kann meinen Blick einfach nicht von Roxanne wenden, und als sie plötzlich bei der Stimme von Brittany zusammenzuckt, bekomme ich ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend. „ Ähmm würdet ihr mich kurz entschuldigen. Ich muss Roxanne etwas wegen meiner Hochzeit fragen." Mein Arm harkt sich bei Roxanne ein, bevor ich sie hinter mir her ziehe und vier verdutzte Gesichter hinter mir lasse. Ich ziehe sie solange hinter mir her, bis ich vor der weißen Gartenlaube stehen bleibe, die etwas abseits von dem Geschehen der Party ist. „ Rox, alles okay mit dir?" Ich benutze meinen Spitznamen für sie, meine Stimme besorgt. Ein nervöser Ausdruck huscht über ihr Gesicht, als sie eine ihrer Haarsträhnen zwischen ihre Zeigefinger nimmt und sie rumdreht. „ Ja, ähh wieso sollte nicht alles in Ordnung sein?" ihrer Stimme klingt zittrig und sie kann mir nicht in die Augen schauen. „ Wenn Brittany dich schlecht behandelt Rox, dann musst du mir das sagen! Sie hat kein Recht so mit dir umzugehen!", meine Stimme klingt aufbrausend, als ich einen Schritt auf sie zu gehe und ihr in die Augen schaue. „ Es ...es ist alles in Ordnung Z. Versprochen." etwas huscht kurz über ihr Gesicht, bis es verschwunden ist. „ Es war nur ein Unfall... sie hat mir aus Versehen ihre Tasche ins Gesicht gehauen." sie lacht nervös und streicht sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht. 

Ich weiß, dass es auf keinen Fall ein Unfall war, denn ich kenne Brittany und ihre Ausbrüche. Am Anfang, als ich Brittany kennengelernt hatte, war sie einmal so wütend geworden, dass sie mich die Treppe heruntergeschubst hatte. Zum Glück war ich nur ein paar Stufen nach unten gerutscht, so dass ich mir im Endeffekt nur meinen Knöchel geprellt hatte. Ich weiß, dass es zwecklos ist Roxanne davon zu überzeugen, mir zu sagen, was wirklich mit Brittany passiert ist, denn im Gegensatz zu mir ist Brittany ihre beste Freundin und sie kennen sich schon seit dem Kindergarten. Und obwohl Brittany immer wieder gemein zu ihr ist, ist sie doch das Einzige was sie hat. Roxanne wäre früher in der Schule richtig gehänselt worden, wenn sie Brittany nicht gehabt hätte, die mit ihr befreundet war. Seit dem glaubte Roxanne wohl, dass sie etwas schuldig bei Brittany hatte. Und wenn ich schuldig meine, dann wohl schuldig für das ganze Leben. 

Ich seufze innerlich und nicke nur, als Roxanne mich mit flehenden Augen anschaut. „ Okay." flüstere ich und schaue ihr ernsthaft ins Gesicht. „ Aber wenn irgendetwas sein sollte, ich bin für dich da." Roxanne nickt, gleichzeitig breitet sich ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht aus.            „ Danke Z." sagt sie, während sie den Rock ihres Kleides wieder glatt streicht und ihre Schultern nach hinten drückt. „ Ich denke wir sollten wieder zu den anderen gehen, hinterher schickt Brittany noch ein Suchkommando." sie lacht nervös und läuft über die Anlage in die Richtung aus der wir hergekommen sind. Ich runzele die Stirn, folge ihr aber dennoch, denn alleine möchte ich sie nicht mit Brittany und den anderen lassen. Ich weiß, dass Brittany sie auf keinen Fall vor den anderen attackieren wird, aber trotzdem ist mir nicht wohl bei der Tatsache, wenn ich sie mit den Anderen alleine lasse. Vom Weiten höre ich schon, wovon das Gespräch handelt und am Liebsten würde ich sofort Reißaus nehmen, denn ich weiß, dass sie mich sofort wieder in das Gespräch verwickeln werden. Es geht nämlich um Hochzeiten. Um Charlottes Hochzeit, um Brittany's und binnen fünf Minuten wird es sicherlich auch um meine gehen. Ich zwinge mich zu einem Lächeln, als Roxanne und ich uns dem Tisch immer mehr nähern. „ Ach, da seit ihr ja wieder." ruft Charlotte fröhlich, gleichzeitig rückt sie ein Stück zur Seite, damit wir uns wieder an den Tisch stellen können. „ Sag mal Zoe, auf deiner Hochzeit wird doch auch eine Kutsche sein, die dich zur Kirche fährt oder?" Ich seufze innerlich und mache mich auf das Schlimmste gefasst, als ich den Mund öffne um Charlotte eine Antwort zu geben.

Der Himmel ist ein Farbenspiel aus Rot, Orange und Dunkelblau, als es anfängt über unseren Köpfen zu dämmern. In der letzten Stunde hat sich die Temperatur ein bisschen abgekühlt und ein lauwarmer Wind weht durch mein Haar. Brittany, Charlotte, Roxanne und Blair sind in einer wilden Diskussion über Hochzeitskleider verwickelt, während ich beobachte, wie die Blüten vom Baum durch die Luft wirbeln. Meine Lunge ist staubtrocken, da ich seit circa drei Stunden nichts mehr getrunken habe. „ Entschuldigt mich kurz, ich hol mir eben was zu trinken." ich lächele die vier- die beiden Männer haben sich im Laufe des Gespräches verdrückt- zu und laufe in Richtung Haus um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich atme erleichtert auf, als ich die Tür zum Haus öffne und mir der kalte Wind der Klimaanlage entgegenweht. Das Haus ist zu meiner Erleichterung komplett leer, da alle Gäste im Garten zu sein scheinen. Meine Schuhe hallen über den Marmorboden, als ich meinen Weg in die Küche mache. Ich fische mir ein Glas aus dem oberen Schrank, nehme eine Wasserflasche, bei dessen Preis sich mir der Magen umdreht, und gieße mir das Glas fast bis zum Rand voll. Ich nehme einen großen Schluck, gleichzeitig wandert mein Blick aus dem großen Küchenfenster von dem man die ganze Straße beobachten kann. 

Ich beobachte, wie zwei Kinder auf der gegenüberliegenden Straßenseite Fangen spielen und ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich bin so versunken in dem Spiel der Kinder, dass ich heftig zusammenzucke, als etwas Braunes meinen Augenwinkel kreuzt. Automatisch stellen sich die Haare auf meinen Armen auf, als mein Blick auf den Bürgersteig keine zwanzig Meter vor mir wandert. Aus der Entfernung kann er mich nicht sehen, aber ich ihn. Mein Herz macht einen Hüpfer, als ich dabei zu sehe, wie West über die Straße läuft, seine Lederjacke spannt sich über seine Arme und seine Haare sind zerzaust. Ein Gefühl der Sehnsucht wallt plötzlich in mir auf und meine Fingerspitzen fangen an zu jucken. Vorsichtig stelle ich das Glas wieder auf die Küchentheke. Ich habe das Gefühl, dass mich meine Beine von alleine tragen würden, denn ehe ich mich versehen kann öffne ich die Vordertür des Hauses und renne über die Einfahrt so schnell ich kann. Meine Schuhe klackern laut auf dem Asphalt meine Stimme dringt über die komplette Einfahrt und ich kann froh sein, dass im Garten Opernmusik gehört wird. „ WEST!" Ich beobachte, wie West plötzlich stehen bleibt und sich langsam zu mir umdreht. Meine Beine tragen mich ein letztes Stück zu ihm hin, bevor ich wild in seine Arme springe, meine Beine um seine Hüften schlinge und meine Lippen stürmisch auf seine presse. Seine Hände sind auf meinen Hintern gepresst, als meine Arme sich wie von alleine um seinen Nacken schlingen. „Ich hab dich vermisst", meine Stimme klingt atemlos, als ich meine Lippen erneut auf seine presse. Seine Zunge wandert in meinen Mund, als er mich noch näher an seinen warmen Körper presst. 

Oh Gott ich hatte ihn wirklich vermisst! 

Ein vorbeifahrendes Auto hubt laut und ich kichere an West's Lippen. West knabbert leicht an meiner Unterlippe, als er ein paar Schritte mit mir über den Bürgersteig läuft. „ Babe, was machst du hier?" seine Stimme klingt rau, als er weiterhin an meiner Lippe knabbert.                        „ Verlobungs..." Eine Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus, als seine Lippen zu meinem Hals wandern. Ich kichere. „ Ich kann mich nicht konzentrieren wenn du das machst." „ Wenn ich was mache?" fragt er unschuldig, während seine Lippen weiter an meinem Hals herunterwandern. „ Das hier?" er drückt mir behutsam zwei Küsse auf den unteren Hals. Ich seufze und nicke. Ein leises Lachen dringt aus seinem Mund , als seine Lippen meinen Hals wieder nach oben wandern. Als er am Ende meines Halses angekommen ist, wandert er statt zu meinen Lippen zu meiner Stirn und presst einen behutsamen Kuss darauf. „ Ich hab dich auch vermisst, Babe." seine Stimme klingt weich und ich habe das Gefühl ich zerschmelze zu Butter in seinen Armen. Ein weiteres Auto fährt an uns vorbei und hubt laut. „ Holt euch ein Zimmer!" ich kichere und West lacht ebenfalls. „ Ich glaub es wird Zeit dich wieder herunterzulassen und dich dahin zurück zu lassen, wo auch immer du hergekommen bist." seine Stimme klingt amüsiert, als er mich langsam an seinem Körper heruntergleiten lässt. „ Verlobungsparty." West runzelt seine Stirn fragend , als die Worte meinen Mund verlassen. „ Ich bin auf einer Verlobungsparty. Um genau zu sein, dort drüben." ich deute mit dem Finger keine fünf Meter von uns entfernt auf die Villa von Cole und Charlotte. Ich beobachte, wie West's Augen groß werden. „ Einer deiner Freunde lebt in so einem Haus?" sein Mund öffnet sich leicht, als er die Villa in sich aufsaugt. Ich lache unecht auf und rolle mit den Augen. „ Leben? Wohl eher damit angeben." Ich streiche mir eine wild gewordene Haarsträhne hinter die Ohren, als ich auf die weiße, neumoderne Villa vor uns schaue. 

West's Mund klappt nach einer kurzen Zeit wieder zu und ich sehe wie sein Gesicht weich wird.    „ Womit hab ich dich eigentlich verdient?", seine Stimme klingt rau, als er mit seiner Hand über mein Gesicht streicht. Ich kichere. „ Ich weiß nicht. Ich glaub ich hab im Moment ein Faible für Idioten." Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben, seine Augen leuchten auf, als er meinen Kopf zu sich zieht und mir einen letzten warmen, weichen Kuss auf die Lippen drückt. Ich schließe die Augen und versuche das Gefühl von seinen Lippen auf meinen in eine Art Box zu schließen, die ich immer an Tagen wie heute rausholen kann, damit mich das Gefühl einfach wieder glücklich macht. Er löst sich von mir, und schaut mir in die Augen. „ Und jetzt los, ab zu deiner Verlobungsparty! Sonst wirst du vermisst." seine Hand gibt mir einen kleinen Klaps auf den Hintern, als ich mich umdrehe. Ich kreische ein klein wenig auf. „ Du Idiot!" stoße ich aus, während ich die Auffahrt zur Villa wieder nach oben laufe, sein tiefes Lachen hinter mir.

Die kalte Luft meiner Klimaanlage weht mir ins Gesicht, als ich von Charlottes Verlobungsparty nach Hause fahre. Es ist fast ein Uhr morgens und ich bin völlig fertig. Meine Füße Schmerzen, ich hab Hunger und ich will einfach nur in mein Bett. Nach dem ich von meinem kleinen Ausflug mit West, wieder zur Party gestoßen war, hatten Brittany und Charlotte das Thema Hochzeitskleid endlich fallen gelassen und waren nun zum Thema Schwäne übergegangen. Roxanne war nirgendwo zu sehen und anscheinend hatte sie sich kurz für eine Weile verkrümelt, denn nach einer halben Stunde ungefähr war sie wieder da gewesen. Der Rest der Nacht verlief unspektakulär. Um Punkt Mitternacht hatten Charlotte und Cole ihren Kuchen zusammen angeschnitten, den wir dann alle gegessen hatten. Danach hatten die meisten Gäste die Party verlassen, da die Luft allmählich raus gewesen war.

Ich parke mein Auto vor meinem Apartmentkomplex und nehme zwei Stufen auf einmal, da ich froh bin, dass ich gleich in mein Bett hüpfen kann. Vor meiner Tür halte ich inne, als ich einen schmalen Lichtstrahl durch meine Tür scheinen sehe. Mein Herz klopft mir wild in der Brust, bei der Vorstellung, dass West auf der anderen Seite auf mich wartet. Ein strahlendes Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich schnell nach meinem Schlüssel greife und die Tür mit vollem Elan öffne.

 Doch das was ich auf der anderen Seite sehe, lässt mich nicht in Freudensprünge ausbrechen. Vor mir steht Brad in einem seiner Businessanzüge in der einen Hand eine kleine Aktentasche, vor ihm zwei Koffer, von denen einer mir gehört. Mein Gesicht fällt in sich zusammen, als mein Blick auf die Koffer fällt.„ Liebling, da bist du ja endlich." seine Lippen wandern zu meinem Gesicht, als er mir ein Küsschen links und ein Küsschen rechts auf die Wange drückt. „ Stell dir vor! Ich hab heute einen riesen Fall an Land gezogen!" seine Stimme überschlägt sich fast, seine Brust bläht sich leicht auf. „ Und da ich weiß, dass du schon immer mal nach New York wolltest, hab ich mir gedacht, ich nehme dich einfach mit zu meinem Businessmeeting." Wenn mein Gesicht vorher eingefallen war, will ich nicht wissen, wie ich jetzt aussehe. „ Du wolltest doch schon immer mal etwas von Tiffany's . Und in einer Woche lässt sich das bestimmt erledigen." sagt er geschwollen, während sich mein Herz immer mehr zusammenzieht. „ Ist das nicht toll? Der Flieger geht auch schon in...." er schaut auf seine Rolex „... vier Stunden! " seine Stimme ist total aufgeregt, während sich in meiner Magengrube ein Stein bildet. Ein dicker fetter Stein, der sich in mein Herz schneidet, als mir klar wird, dass ich West für eine ganze Woche nicht sehen werde. Und das Schlimmste? Ich kann ihm noch nicht einmal Bescheid sagen, weil ich die nächsten Stunden hier gefangen bin. Mit Brad.

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