Easy
Tränen fließen über meine Wangen, als ich auf die Tür schaue, aus der West vor wenigen Sekunden das Zimmer verlassen hatte. Ein Schluchzer dringt aus meinem Mund, als mir klar wird, dass ich ihn für immer verloren hatte. Dass er nie wieder zurück kommen würde. Dass ich ihn im Endeffekt doch verloren hatte.
Ein Schmerz legt sich über meinen Brustkorb, Tränen verschleiern meine Augen, als ich einen Schritt in Luke's Zimmer mache. Mein Herz zieht sich zusammen, als ich auf den kleinen Körper schaue, der sich hebt und senkt. Er sieht so friedlich aus, wie er dort liegt. So unschuldig. Ein erstickter Schluchzer kommt über meine Lippen, als ich meine Hand hebe und ihm vorsichtig mit den Fingern durch den Flaum auf seinem Kopf fahre. Ich presse die Lippen zusammen und schließe für einen Moment meine Augen. Er würde niemals seinen Vater kennenlernen. Er würde ohne seinen Vater aufwachsen. Ein leises Wimmern dringt aus meinem Mund.
„Mommy, ist bei dir, Baby. Mommy ist bei dir", schluchzende Worte kommen aus meinem Mund und ich weiß selber nicht, ob ich versuche ihn oder mich mit meinen Worten zu beruhigen.
Oh Gott.
Mein Atem stockt in meiner Brust, als ich einen Schritt zurück stolpere, meine Hand auf meinen Mund gepresst. Ich hatte alles verloren. Ich hatte alles, was mir wichtig war, verloren. Alles. Außer Luke. Luke. Mein Baby. Das Wundervollste, was mir jemals in meinem Leben passiert war. Das Produkt bedingungsloser Liebe. Der Mensch, der mich immer daran erinnern würde, dass Liebe das Wichtigste im Leben war.
Schluchzer dringen aus meinem Mund, als ich in mein Schlafzimmer stolpere. Meine Füße geben unter mir nach, als ich auf mein Bett falle. Meine Finger wandern wie von selbst unter mein Kopfkissen. So wie sie es die letzten Monate immer gemacht hatten, wenn ich mich besonders alleine fühlte. Meine Finger streifen das glatte Material, als ich das Foto herausziehe. Chris hatte es mir gegeben, nach dem ich versucht hatte von der Klippe zu springen. Es war ein Foto von West. Seine Haare waren verstrubbelt und er lachte in die Kamera. Zu oft hatte ich das Foto in der Hand gehabt. Die Ränder waren leicht wellig, so viele Tränen hatte ich über ihm vergossen. Mein Herz zieht sich zusammen, als ich mit meinen Fingern sanft über das Foto streife. Ich würde ihn nie wieder sehen. Ich hatte alles kaputt gemacht.
Mein ganzer Körper zittert und mir wird leicht schlecht. Ich würde Luke alleine aufziehen müssen. Ich würde nie wieder einen Menschen so wie West lieben. Nie wieder. Tränen fließen über mein Gesicht, als ich meine Augen schließe und das Foto an meine Brust presse, da wo mein Herz sich befindet.
***
Ich weiß nicht wie spät es ist, als ich schweißgebadet in meinem Bett aufwache. Ich hatte einen Alptraum gehabt. Von West. Mein Herz zieht sich zusammen, als mein Blick auf das Foto landet, das ich an meine Brust gedrückt habe. Meine Brust schnürt sich zu, als ich die Nachttischlampe anknipse. Meine Beine schwingen aus dem Bett, bevor meine nackten Füße auf den Teppich neben unserem Bett landen. Unserem Bett. Ein Stich durchfährt meinen Körper und ich schließe die Augen. Mein Bett. Bei dem Gedanken daran bildet sich ein Kloß in meinem Hals.
Mein Blick fällt auf die Uhr auf meinem Nachttisch. Vier Uhr einundzwanzig. Panik durchfährt mich, als ich realisiere, dass Luke seit sieben Uhr in seinem Bettchen lag. Es war nicht normal, dass er solange durchschlief. Normalerweise wachte er zwischendurch auf und weinte so laut, dass ich aufstehen musste, um ihn zu beruhigen. Hastig springe ich aus dem Bett, kümmere mich nicht darum, eine Hose anzuziehen und laufe barfuß den Flur entlang in Richtung Luke's Zimmer. Dunkelheit liegt über dem kompletten Raum, als ich auf Zehenspitzen ins Zimmer trete. Die kleinen Fledermäuse über seinem Bett wippen seicht vor sich hin, als ich nach vorne laufe und über den Rand seines kleinen Bettchens schaue. Ein erschrockener Laut dringt aus meinem Mund, als ich sehe, dass Luke's Kinderkrippe leer ist. Die Decke mit der ich ihn zugedeckt hatte war beiseite geschoben, auf der kleinen Schaumstoffmatratze lag sein blau- weiß gepunkteter Schnuller. Schrecken wallt in mir auf, während die Angst mir die Kehle zuschnürt. Panisch fange ich an zu rennen.
„Luke?", schreie ich laut durch das Zimmer, in der Hoffnung, dass er die Stimme seiner Mom erkennen würde und irgendein Geräusch von sich geben würde. Ein Weinen oder auch ein Glucksen. „Luke?!", meine Stimme wird immer panischer, während ich wie eine Wahnsinnige durch das Apartment renne. Ein eiskalter Schauer läuft über meinen Rücken, als ich an Brad denke. Die Polizei hatte ihn zwar festgenommen, aber was war, wenn er irgendwie entkommen war und nun Luke entführt hatte? Oder was war, wenn irgendeiner von Brad's kranken Freunden Luke etwas angetan hatte?
Oh Gott.
Ich durfte erst gar nicht daran denken. Übelkeit wallt in mir auf, Tränen steigen in meine Augen, als ich panisch in den Flur renne, wo das Telefon sich befindet. Ich würde die Polizei rufen. Ein eiskalter Kloß setzt sich in meinem Hals fest, als ich den Hörer abnehme und anfange zu tippen. Meine Finger zittern und für ein paar kurze Sekunden, fällt mir nicht einmal mehr die Nummer der Polizei ein.
„He'll probably climb a tree too tall and ride his bike too fast. End up every summer wearing something in the cast. He's gonna throw a ball and break some glass in a window down the street...", erschrocken ziehe ich die Luft ein, als eine weiche männliche Stimme zu mir dringt. Eine Stimme, die ich im Schlaf erkennen würde. Erschrocken schnappe ich nach Luft.
Das konnte nicht sein.
Ich schüttele meinen Kopf, überzeugt davon, dass ich mir die Stimme vermutlich nur eingebildet habe. „ Polizei Dienststelle Kansas City, Officer Marley, guten Tag", die Stimme des Officers wird durch das Geräusch meines laut schlagenden Herzens verschluckt. „ Hallo ? Ist da jemand? Halloooo ?"
Und da war sie wieder. Die Stimme. Die Stimme, die ich in jedem meiner einzelnen Träume erkennen würde. Wie in Trance lege ich den Hörer auf und folge auf wackeligen Beinen der Stimme dahin, wo sie her kommt.
„He'll probably stay out too late and drive his car too fast, get a speeding ticket he'll pay for mowing grass....
Mein Atem bleibt stehen, mein Körper wird von Wärme durchflutet, als ich in der Tür vom Wohnzimmer zum Stehen komme. Vor mir auf dem Sofa liegt West, sein Shirt hatte er ausgezogen, auf seiner Brust lag ein schlafender Luke. Mein Herz geht auf, als ich den Anblick in mir aufsauge. Luke's babyweiche Haut, so blank wie eine ungeschriebene Leinwand auf West seiner, die gezeichnet von schwarzen geschnörkelten Linien ist. Tränen sammeln sich in meinen Augen, als ich auf Luke's kleine Hand schaue, die um West's kleinen Finger geschlossen ist. Seine weiche Stimme dringt weiter durch den Raum, als er den Song, den ich so oft in meinem Leben gehört hatte, singt. Ich war überrascht, dass er den Song überhaupt kannte, denn es war Brad Paisley. Er sang einen Brad Paisley Song. Dabei stand er noch nicht einmal auf Country.
Ich lausche seiner schönen Stimme, Tränen laufen mir nun über die Wangen, als ich meinen Kopf an den Türrahmen lehne. Er ist zurück gekommen. Er ist zu uns zurück gekommen.
"There's worse folks to be like aw he'll be alright, if he's anything like me", die letzten Worte des Songs kommen aus seinem Mund, bevor seine Hand kurz einmal vorsichtig durch den weichen Flaum auf Luke's Kopf fährt. Ich beobachte, wie er seinen Kopf nach vorne beugt und ihm einen kleinen Kuss auf den Hinterkopf presst. Mein Herz wird mit Liebe durchflutet.
„Er sieht aus wie ich", erschrocken zucke ich zusammen, als West's Stimme das Zimmer durchdringt. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich bemerkt hätte. „Außer seine Nase. Die hat er von dir", seine Stimme klingt weich, als sein Blick auf den Kleinen fällt.
„Einmal als ich klein war, ich muss so ungefähr fünf Jahre alt gewesen sein...", sein Gesicht ist immer noch auf Luke gerichtet, als er weiterredet. „ hat mich ein Nachbarsjunge zum Spielen rausgeholt und wir haben stundenlang im Wald Räuber und Gendarm gespielt. Irgendwann ist die Dunkelheit über uns eingebrochen, aber wir waren zu sehr damit beschäftigt uns gegenseitig zu jagen. Es muss ungefähr ein paar Minuten später gewesen sein, aber damals als Kind kam es mir wie Stunden vor, hab ich den Nachbarsjungen verloren...", ein Laut zwischen einem Schnauben und Lachen dringt aus West's Mund. „ Ich hatte die Angst meines Lebens und irgendwann hab ich angefangen zu weinen. Ich weiß nicht wie lange ich im Wald herumgeirrt bin, bis meine Mom mich gefunden hat", seine Stimme nun voller Emotionen, so wie sie immer ist, wenn er von seinen Eltern spricht.
„Meine Mom hat geweint und ich weiß, dass ich damals nicht verstanden habe, warum sie geweint hat. Schließlich war sie ja nicht diejenige gewesen, die im Wald alleine herumgeirrt ist" , nun dringt ein Lachen aus seinem Mund und ich spüre, wie sich meine Lippen ebenfalls wehmütig nach oben ziehen.
„An dem Abend, als mein Dad und ich wie immer unser tägliches Ritual beim Zähneputzen hatten, - ich stand immer auf seinen Knien, weil ich noch nicht groß genug war um an den Spiegel zu kommen- da hab ich ihn gefragt warum Mom geweint hat..", er dreht seinen Kopf zur Seite und schaut mich nun durchs komplette Wohnzimmer in die Augen. „ Er hat mich zur Seite genommen und mir gesagt: ' Sohn, wenn du mal älter bist und wenn du deine eigenen Kinder hast, wirst du verstehen warum Mom geweint hat'. Es war nur ein einziger Satz. Ein einziger Satz, den ich früher nicht verstanden habe, aber ...", seine Stimme driftet für einen kurzen Moment ab und ich sehe, wie Emotionen über sein Gesicht huschen. „ aber in der letzten Stunde, in der letzten Stunde, als ich ihn in meinen Armen gehalten hab und dabei zugesehen hab, wie er eingeschlafen ist...", er schüttelt den Kopf. „ Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm jemals irgendetwas passiert, Babe. Und wenn jemals irgendwer versucht ihm weh zu tun, verdammt ich bring ihn um." Emotionen wallen in mir auf, Tränen steigen in meine Augen bei seinen Worten.
„Weißt du, wenn ich ihn angucke, dann seh ich nicht nur mich und dich in ihm, sondern auch sie", seine Worte sind geflüstert, als er wieder auf ihn herunterschaut und erneut anfängt zu reden. „Sie war so ein warmherziger und fürsorglicher Mensch. Und ihr Lachen hat den ganzen Raum erhellt. Ich hoffe, dass der Kleine davon etwas abbekommen hat", die letzten Worte kommen in einem ganz leisen Flüstern aus seinem Mund, aber ich höre sie trotzdem.
Ich habe das Gefühl, dass mein Herz bei jedem seiner Worte ein Stück mehr für ihn bricht. Tränen verschleiern mir nun die Sicht und ich muss einmal stark schlucken, bevor ich meinen Mund öffne und beginne zu reden. „West, natürlich wird er warmherzig und fürsorglich. Es gibt einen Grund, warum ich mich bei dir immer geborgen fühle und ich mich dir anvertraue, egal wie schlimm es in meinem Kopf aussieht. Es gibt einen Grund warum ich niemand Besseren als Vater für meine Kinder aussuchen könnte...", meine Stimme bricht und ein Schluchzer dringt aus meinem Mund. „Deine... deine Mom war nicht der einzige warmherzige und fürsorgliche Mensch"
Und dann ist es um mich geschehen, Tränen laufen mein Gesicht herunter, gleichzeitig dringen leise Schluchzer aus meinem Mund. Es ist, als ob die ganzen Emotionen von den letzten Monaten aus mir hervorquellen.
„Babe", seine Stimme klingt weich und voller Emotionen zu mir, sein Kopf ist nun auf mich gerichtet. „Komm her", mit seiner linken Hand winkt er mich zu sich heran, während ich mit verschleierten Augen zu ihm laufe. Mit der Hand deutet er neben sich aufs Sofa und ehe ich mich versehen kann, liege ich neben ihm, sein linker Arm um mich gelegt, während ich seinen Geruch einatme. Ich schließe die Augen und lasse mich von der Wärme seines Körpers durchfluten.
Sein Arm zieht mich noch ein Stückchen näher an seinen Körper. Mein Herz schlägt laut in meinen Ohren, gleichzeitig wird mein Körper wieder von diesem Gefühl erfasst, dass nur West in mir auslöst. Dieses Gefühl, bei dem mein ganzer Körper anfängt zu kribbeln, so als ob man mich an einen Strommast gehängt hätte. Ich seufze leise auf und vergrabe meine Nase in seiner Halsbeuge.
„Ich hab dich vermisst", murmele ich leise in seine Halsbeuge, während ich mich noch näher an seinen Körper kuschele. Luke gibt ein kleines glucksendes Geräusch von sich, schläft aber friedlich weiter.
„ ch weiß, Babe", sein warmer Atem streift mein Ohr, Liebe durchflutet meinen Körper. „ Ich dich auch."
***
August
Die heiße Nachmittagssonne strahlt auf uns herunter, ich ziehe mir den Hut auf meinem Kopf ein wenig strammer und überschlage meine Beine auf meinem Strandtuch.
„Oh mein Gott, Zoe, hätte ich Shane nicht zu Hause, würde ich West auf jeden Fall spätestens jetzt anspringen!", Roxanne seufzt neben mir, ich folge ihrem Blick, der auf West gerichtet ist, der am Wasser ist, auf seinem Arm hat er Luke. Wegen der Sonne hatte ich Luke ein hellblaues Babykäppchen aufgesetzt, und erst jetzt fiel mir auf, dass Vater und Sohn im Partnerlook waren. West hopste mit nichts als einer hellblauen Badehose bekleidet mit dem Kleinen durchs seichte Wasser.
Ein lautes Babylachen dringt zu mir. Mein Herz geht auf, doch das ist nicht das einzige Gefühl, das sich in mir bemerkbar macht, als ich die Beiden beobachte. Ein warmes Ziehen, breitet sich zwischen meinen Beinen aus, so wie es in den letzten Wochen immer häufiger vorgekommen war. Mein Blick wandert West's muskulösen Körper herunter, bis er an seinen Bauchmuskeln angelangt ist, die sich bei jedem seiner Lacher zusammenziehen. Seit zwei Wochen, nach dem der Arzt es ihm endlich erlaubt hatte, ging er wieder regelmäßig ins Fitnessstudio. Ich wusste nicht wie er es machte, aber es war, als ob sein Körper die Muskeln förmlich anzog. Kaum war er wieder dort gewesen, hatte sein Rücken an Breite gewonnen und seine Shirts spannten nun wieder über seiner Brust. Er ging auch wieder arbeiten, was ihm die meiste Freude bereitete, denn er konnte wieder zeichnen. Das was er so sehr liebte.
„Roxanne!", ermahne ich sie, froh, dass ich wieder meine Stimme gefunden habe und mich für einen kurzen Augenblick von dem Anblick von West und Luke ablenken kann. Ein Kichern dringt aus ihrem Mund, gleichzeitig wirft sie ihren Kopf nach hinten. Das karamellfarben gefärbte Haar fällt ihr in Strähnen über die Schulter. Der Umgang mit Amber tat ihr anscheinend nicht gut. Ich schüttele den Kopf, gleichzeitig formt sich ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht.
„Was denn?! Guck ihn dir doch mal an!", ich verdrehe leicht die Augen, in der Hoffnung, dass ich die Hitzewelle, die sich in meinem Körper ausbreitet damit vertuschen kann.
„Rox, er war fast zehn Monate im Koma. Was wär ich für eine Freundin, wenn wir seine Gesundheit durch Sex aufs Spiel setzen würden?", ich verschränke meine Arme über meinen Bauch, die Haut weich an einigen Stellen. In den letzten zwei Monaten hatte ich einiges an Kilos von der Geburt wieder verloren, aber meine Figur vor der Geburt hatte ich immer noch nicht erreicht. Ich wusste, dass ich nicht dick war, aber wenn mir nachmittags, wenn ich mit dem Kinderwagen von Luke durch den Park spazierte, Frauen mit meterlangen Beinen und knappen Shorts, die gerade mal über ihren trainierten Hintern gingen, entgegenkamen, kamen mir die Zweifel. Vielleicht war es deshalb, warum ich mit West seit acht Wochen nicht mehr geschlafen hatte..
Zunächst hatte ich es darauf geschoben, dass er gerade erst aus dem Koma aufgewacht war und dass er davon immer noch schwach wäre, aber mit der Zeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass ich nicht wollte, dass er meinen Körper sah. Als er dann auch noch wieder an Muskelmasse zugenommen hatte, fand ich meinen Körper einfach noch unförmiger.
„Gott Zoe, sieht für dich so jemand aus, der beim Sex zusammenbrechen könnte?", sie deutet mit ihrem Finger auf West, der Luke jetzt auf einem Arm durchs Wasser trägt. Ich beiße mir auf die Lippen und schüttele den Kopf.
„Zoe, ich weiß, dass du gerade ein Kind bekommen hast und dich vermutlich, deshalb unwohl in deiner Haut fühlst, woran Brittany, mal nebenbei bemerkt nicht ganz unschuldig ist, aber dein Körper ist perfekt . Du musst dich wegen nichts schämen"
Wenn man mir vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass Roxanne so offen mit mir reden würde und dass wir einmal so gute Freundinnen werden würden, hätte ich vermutlich gelacht. Die Beziehung zu Shane tat ihr gut und dass sie sich endlich aus Brittanys Klauen befreit hatte auch. Zum ersten Mal sah man, was sie wirklich für ein Mensch war. Ein hoher Schrei durchdringt unser Gespräch, dicht gefolgt von einem Kichern. Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich beobachte, wie Chris und Amber im Sand fangen spielen. Sie trägt einen dunkelgrünen Strandrock, den sie sich leicht über die Bikinihose gebunden hat. Ihr schwarzes Bikinioberteil, war typisch Amber. Knapp und sexy. Die roten Haare wehten in dem leichten Nachmittagswind, als Chris seine Arme von hinten um ihre Mitte schlingt und sie mit einer schnellen Bewegung hochhebt. Ein Kreischen dringt aus ihrem Mund, während ihre Beine in der Luft baumeln. Ich kichere.
„Na, was macht ihr beiden Hübschen so ?", erschrocken zucke ich zusammen, als Shane's Stimme an mein Ohr dringt.
„Shaaaane", höre ich Rox's empörtes Kreischen, gleichzeitig gibt sie ihm einen Klaps auf den Arm. „Musst du uns so erschrecken?", ein reumütiger Ausdruck huscht über sein Gesicht, während er sich durch die dunkelblonden Haare fährt. Er trägt ein dunkelgraues Poloshirt und weiße Badeshorts. Es ist wohl das legerste Outfit in dem ich ihn je gesehen habe, denn meistens, wenn ich die beiden besuche, trifft man ihn im Anzug an.
Shane war das totale Gegenteil von West. Da wo West Kanten im Gesicht hatte, war Shane weich und jugendhaft. Den Bart, den er vor ein paar Wochen noch getragen hatte, war nun abrasiert und entblößte nun sein jungenhaftes Gesicht. Er war drei Jahre älter als Chris und West, aber wenn man sein Gesicht nun betrachtete könnte man die drei gleich alt schätzen. Er war der perfekte Schwiegersohn und laut Rox hatten ihre Eltern ihn schon sofort ins Herz geschlossen. Er war einfach perfekt für Roxanne.
„Tut mir leid, Darling", seine Stimme ist voller Ernst, als er uns beide abwechselnd anschaut. „Ich wollte euch nicht erschrecken", ein kleines Lächeln erscheint auf meinem Gesicht.
„Ist schon gut Shane." ich zwinkere ihm zu, als ich beobachte, wie er seine Hand mit Rox ihrer verschränkt. Ein leicht wehmütiges Gefühl dringt durch meinen Bauch, als ich beobachte, wie die beiden so vertraut miteinander umgehen.
„Der kleine Mann will gar nicht mehr aus dem Wasser. Hat er wohl von seinem Dad", ein tiefes Lachen dringt an mein Ohr und als ich mich umdrehe, bleibt mir für einen kurzen Moment die Luft im Halse stecken. Hinter mir stand West. In seinem einen Arm hielt er Luke, die Sonne ließ sein Haar karamellfarben leuchten, seine blauen Augen wie flüssiges Indigo auf mich gerichtet. Mein Herz setzt für einen kurzen Moment aus und ich habe das Gefühl, als ob ich mich in seinen Augen verliere. Seine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, als er sich mit der freien Hand einmal durchs Haar fährt.
„Wie wärs, wenn seine sexy Mom auch ins Wasser kommt? ", ich spüre, wie ich rot werde, als das tiefe Timbre seiner Stimme über meinen ganzen Körper fährt und ein Ziehen zwischen meinen Beinen verursacht. Seine Augen bohren sich förmlich in meine und ich habe das Gefühl, dass meine ganze Haut unter Flammen gesetzt wird. Ich spüre, wie mich Rox von der Seite anschaut, ihr Gesicht zu einem Grinsen verzogen.
„Ähm lieber nicht. Das war schon genug Sonne für den Kleinen heute. Du weißt, dass Doktor Wayland gesagt hat, dass ein Baby noch nicht so viel Sonne verträgt", versuche ich abzulenken, wende meinen Blick ab und stehe auf. Mein Pony klebt mir von der Hitze im Gesicht. Aber es war alle Male besser mit den kurzen Haaren, als mit den Langen.
„Wisst ihr was?", höre ich plötzlich Rox's Stimme neben mir flöten, während sie von dem Strandtuch aufspringt. „ Macht euch beiden heute einen schönen Abend. Wir nehmen den Kleinen", ehe ich mich versehen kann, hat Rox Luke aus West's Armen genommen.
„Rox, das musst du nicht wir..."
„Zoe, das ist absolut kein Problem. Macht euch einen schönen Abend", bevor ich noch etwas Weiteres erwidern kann, hat sie sich Shane geschnappt und die beiden laufen mit Luke auf dem einen Arm und ihre Sachen auf dem Anderen davon. Ich schaue den beiden verdutzt hinterher, gleichzeitig spüre ich den Blick von West auf mir. Er ist unglaublich still geworden und als ich meinen Kopf ein Stück zur Seite drehe, schaue ich in seine Augen, die sich nun eine Nuance dunkler gefärbt haben. Mein ganzer Körper fängt an zu kribbeln, gefolgt von einem leicht unbehaglichem Gefühl.
„Ähm ich pack am besten die Sachen ein. Du kannst schon vor gehen und am Wrangler auf mich warten", ein leicht hysterischer Wortschwall verlässt meinen Mund, als ich aufspringe und zu meiner Strandtasche springe.
Ich musste mich ablenken. Ich musste dieses Gefühl zwischen meinen Beinen wieder loswerden...
Akribisch verstaue ich die Sonnencreme in meiner Strandtasche und fasse nach den Enden meines Strandhandtuchs.
„Wollt ihr etwa schon gehen?", höre ich plötzlich Amber's leicht enttäuschte Stimme und als ich meinen Kopf hebe, sehe ich Chris vor mir, der eine leicht mit Sand bedeckte Amber in seinen Armen hält.
„Ja. Es ist schon ziemlich spät", inzwischen habe ich das Strandtuch perfekt gefaltet und verstaue es in meiner Strandtasche.
„Rox und Shane haben den Kleinen zu sich mit nach Hause genommen", ergänze ich noch, als ich Amber's leicht verwirrten Gesichtsausdruck in mir aufnehme. Inzwischen hat Chris, Amber heruntergelassen und die beiden Männer sind in einem angeregten Gespräch vertieft.
„Wir sehen uns dann am Auto", ruft mir West über seine Schulter zu, mir entgeht nicht der Blick, mit dem er mich ein letztes Mal anschaut. Amber entgeht er auch nicht.
„Oh, Oh, Oh. Das wird eine heiße Nacht zwischen euch beiden Z!", ruft sie plötzlich aus, gleichzeitig zieht sie ihre Augenbrauen nach oben.
„A!", zische ich, gleichzeitig halte ich ihr die Hand vor den Mund.
„Was denn? Jetzt kann ich ja wohl meine Meinung frei dazu äußern! Du bist ja schließlich nicht mehr mit diesem Wichser zusammen!", sie stemmt die Hände in ihre Seite und funkelt mich an.
„Ja... schon... aber..."
„Nichts aber!", unterbricht mich Amber. „ Ihr habt eine ganze Nacht für euch alleine! Sturmfreie Bude. Wenn du da mal nicht den wildesten, ungezügelsten Sex deines Lebens haben wirst, dann weiß ich auch nicht", ein Grinsen breitet sich auf ihrem Gesicht aus, bevor sie mich frech von der Seite anschaut.
„Woher willst du wissen, dass ich noch nicht den wildesten und ungezügelsten Sex meines Lebens gehabt hab?", frage ich sie kichernd, während ich beobachte, wie ihr die Kinnlade herunterfällt.
„Zoe Lauren Summers!! Hast du etwa Witze über dein Sexleben gemacht?", ruft sie gespielt empört heraus, woraufhin ich lachend den Kopf schüttele. Das Lachen bleibt mir allerdings in der Kehle stecken, als mir wieder einfällt warum ich seit acht Wochen nicht mehr mit West geschlafen hatte.
„A, ich kann nicht mit ihm schlafen."
„Und ob du das kannst! Luke ist aus dem Haus und euch Beide hält nichts auf."
„A, ich kann wirklich nicht mit ihm schlafen!"
„Wie warum?", ihr Gesichtsausdruck ist nun verwirrt, während sie mich anschaut. „ Ihr habt endlich zusammen gefunden. Nach so langer Zeit. Natürlich könnt ihr jetzt miteinander schlafen."
„Hast du dir mal meinen Körper angeguckt?", die Worte taumeln ungefiltert aus meinem Mund und für einen kurzen Moment beiße ich mir auf die Lippen. Ich sehe wie Amber's Gesichtsausdruck weicher wird.
„Z", ihre Stimme klingt weich, als sie meine Hand nimmt. „Du hast eine Schwangerschaft hinter dir, da ist es normal, dass dein Körper ein bisschen weicher geformt ist. Aber das ist kein Grund sich vor West zu schämen. Er liebt dich Süße."
"Ich weiß, aber was ist, wenn..."
„Nichts wenn, Zoe, er liebt dich. Und jetzt schwing deinen süßen Hintern zu deinem Mann, fahr mit ihm nach Hause und habt den größten Sex, seit Christian Grey und Anastasia Steele."
„Wirklich, Amber?! Fifty Shades of Grey?", ich verdrehe die Augen und kichere.
„Mit was hätte ich es denn sonst vergleichen sollen?", ruft sie mir über ihre Schulter zu, als sie kichernd den Strand in Richtung Parkplatz davonläuft.
***
Den ganzen Nachhauseweg haben West und ich im Wrangler geschwiegen. Einzig allein seine heißen Blicke zwischendurch machen mich wahnsinnig. So bald West den Wagen in der Auffahrt geparkt hat, springe ich mit meiner Tasche aus dem Wrangler und rufe ihm ein: „Ich bin dann mal duschen", über meine Schulter zu.
Mein Herz pocht wild in meiner Brust, als ich die Haustür aufschließe und so schnell ich kann ins Apartment husche.
Was um Gotteswillen war das?
Ich erkannte mich selbst nicht mehr. Es war nicht, als ob mir auf einmal ein zweiter Kopf gewachsen war und West liebte mich, das wusste ich. Dennoch hatte ich verdammte Angst davor mich ihm nackt zu zeigen. Meine nackten Füße tapsen durch den Flur, bis ich vor der Tür des Badezimmers angekommen bin. Erleichtert seufze ich auf, als ich die Tür hinter mir schließe. Meine Tasche lasse ich auf den Boden gleiten, während ich aus meinem gelben Kleid, was ich mir zu Zeiten der Schwangerschaft gekauft hatte, steige. Es kringelt sich in einem Pool voller Stoff unter mir, als ich meine Beine hebe und aus ihm heraustrete. Dann klipse ich meinen BH auf und steige aus meiner Unterhose. Mit einer Hand schalte ich meinen I Pod an und steige in die Dusche. Die sanften Töne von Miranda Lambert dringen durch das Zimmer, als das warme Wasser auf meinen Rücken herunterrieselt. Ich seufze erleichtert auf. Es tat gut nach einem langen Tag endlich unter der Dusche zu stehen.
Leise summe ich vor mich hin, während ich nach dem Shampoo greife und es in meine kurzen Haare einmassiere. Danach spüle ich es wieder aus, Shampoo läuft noch über mein Gesicht, als ich halb blind nach meinem Duschgel greife.
"He comes in, slams the door behind him, and he can't hide the worry on his face...", laut singe ich mit, bevor ich das Wasser ein letztes Mal über meinen Kopf fließen lasse, bevor ich die Augen öffne. Meine Finger wandern unter die Kappe meines Duschgels, doch bevor ich es öffnen kann höre ich ein lautes Knarzen. Erschrocken schreie ich auf, lasse das Duschgel fallen, als sich die Duschkabine öffnet. Peinlich berührt bedecke ich mit beiden Händen meine Brüste und meinen Bauch, wohl wissend, dass ich ihm ein weiteres weibliches Körperteil, unbedeckt entgegenstrecke. Seine fast schwarzen Augen sind nun auf mich gerichtet, als er mit einer Hand hinter mich greift und die Dusche ausstellt.
Oh Gott!
Mein Herz pocht wild in meiner Brust, Scham erfüllt mich und ich habe das Bedürfnis meinen Körper zu verhüllen. Ich stehe vor ihm. Nackt. Mit mindestens fünf Kilo zu viel. Ich mache Anstalten an ihm vorbeizulaufen, schaffe es auch aus der Dusche und greife nach einem Handtuch. Doch bevor ich es um mich wickeln kann, hat er nach meiner Hand gegriffen.
„Babe", das Wort ist heiser und ich spüre sofort eine Hitzewelle, die sich zwischen meinen Beinen ausbreitet, als er mit seinem Daumen über meine Handfläche kleine Kreise fährt. „Sag mir was mit dir los ist", ein Kloß bildet sich in meinem Hals, als ich in sein Gesicht schaue, seine Augen intensiv auf mich gerichtet, so als ob sie in meine Seele schauen wollten. Ich schüttele den Kopf und versuche mich ein Stück von ihm wegzudrehen, gleichzeitig zieht er erneut sanft an meiner Hand und ehe ich mich versehen kann, komme ich direkt vor ihm zum Stehen.
Mein Oberkörper ist an seine Brust gepresst, während sein Atem mein Ohr streift. „Es ...es ist nichts", stottere ich vor mich hin, während ich versuche mich erneut von ihm zu befreien.
„Bullshit", höre ich ihn heiser ausrufen, bevor er seine Hand ausstreckt und mein Kinn sanft anhebt, so dass ich ihm in die Augen schauen kann. „Babe, du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst", seine Stimme klingt weich, als er mit seiner Hand jetzt sanft mein Gesicht umfasst. Im Hintergrund läuft immer noch Miranda Lambert , während mein Herz unkontrolliert in meiner Brust schlägt. „Über alles", fügt er nachdrücklich hinzu.
„Ich .. ich ...", stammele ich und schließe meinen Mund wieder. Vor ein paar Stunden hatten sich meine Worte noch vollkommen logisch in meinem Kopf angehört, doch als West nun so vor mir steht habe ich plötzlich Angst, dass er mich auslachen wird. Seine Hand greift plötzlich nach meinem Nacken und er zieht mich ein Stückchen näher an sich heran.
„Sprich, Babe", sein Ton ist fordernd, aber zugleich weich.
„Ich... ich weiß es hört sich albern an, aber du ... du bist so sportlich und seit du wieder ins Fitnessstudio gehst hast du wieder diesen super trainierten Körper bekommen und glaub mir ich finde das auch ziemlich heiß, aber wenn ich mich dann im Gegensatz angucke.. ich hab ein Kind bekommen und ich.. ich war noch nie gut in Sport... und früher da hat es vielleicht keinen Unterschied gemacht, weil ich nicht essen durfte was ich wollte... aber du weißt dein Körper....", meine zusammenhangslosen Worte werden im Keim erstickt, als warme, weiche Lippen auf meinem Mund landen.
Oh Gott wie lange hatten wir uns nicht mehr geküsst? Es kam mir vor, wie eine halbe Ewigkeit.
Ein Seufzen dringt aus meinem Mund, als ich meine Arme um seinen Nacken schlinge und mich vollkommen seinem Kuss hingebe. Seine Lippen saugen an meinen, während seine starken Arme sich um meine Taille schlingen und er mich hochhebt. Wie von selbst schlingen sich meine Beine um ihn, während mein nackter Oberkörper sich an seine Brust presst.
Ich hatte ihn vermisst. Oh Gott ich hatte ihn vermisst.
Sein hartes Glied presst sich zwischen meine Beine, als seine Zunge langsam in meinen Mund wandert. Hitze breitet sich zwischen meinen Beinen aus, als ich mit meiner Zunge seine berühre, während er mich aufs Waschbecken absetzt. Mit seiner Hand drückt er meine Beine auseinander und stellt sich dazwischen. Mein Herz dröhnt laut in meinen Ohren, mein Brustkorb droht zu zerschellen. Mit seiner rauen Hand wandert er langsam meinen Oberschenkel hinauf, streicht einmal sanft über meine Mitte, bevor er meinen Oberkörper sanft herunterdrückt. Ein leises Stöhnen dringt aus meinem Mund, als er in langsamen Bewegungen meinen Bauch entlangfährt, seine Zunge weiterhin in meinem Mund. Mein ganzer Körper steht unter Flammen. Es waren zu viele Empfindungen auf einmal.
„Oh Gott, du machst mich verrückt, Babe", keucht er heiser, bevor seine Hand hoch zu meinen Brüsten wandert. „ Am Liebsten würde ich dich noch mal schwängern", er umfasst mit seinen beiden Händen meine Brüste und presst seinen Körper noch näher an mich. „Ich brauch keinen Stock in meinem Bett, Babe. Ich brauch eine Frau", ich stöhne auf, mein Körper rutscht den Spiegel entlang nach oben, mein Hintern sitzt jetzt auf dem Wasserhahn. Mit einem Fuß kicke ich die Seife um, als meine Füße an den beiden Seiten des Waschbeckens zum Stehen kommen.
„Und eine Frau hat Kurven, Babe", ehe ich mich versehen kann, kniet er sich vor mir hin und seine Lippen landen auf meiner Mitte. Sein Kopf hängt im Waschbecken, während er mit seinen Lippen Sachen anstellt, bei denen sich mir der Kopf dreht. Punkte erscheinen vor meinem inneren Auge, gleichzeitig wird das Keuchen, das meinen Mund verlässt immer lauter. Mein Körper rutscht ein Stück nach oben, während meine Beine sich anfühlen, wie Pudding. Seine Zunge dringt noch ein Stück tiefer in mich ein, ein fast schon animales Stöhnen dringt aus meinem Mund, als ich meinen Kopf an den Spiegel hinter mir sinken lasse.
„Oh Gott West", stöhne ich, als seine Zunge mich zur Besinnungslosigkeit bringt. „Hör bloß nicht auf", ich schließe meine Augen und spüre, wie eine Welle sich langsam in mir aufbaut. Ganz langsam. Stück für Stück. Meine Beine fangen an zu zittern, Mein ganzer Körper fängt unkontrolliert an zu zucken und ich weiß, dass ich gleich da bin. Und dann auf einmal ertönt ein lautes Zischen hinter uns. Ein lautes Kreischen verlässt meinen Mund.
„Oh mein Gott ist das kalt!", wie von der Tarantel gestochen, zucken wir Beide zusammen. Unser lautes Gelächter vermischt sich miteinander, als das Waschbecken sich mit eiskaltem Wasser füllt.
West erstickt mein Lachen, in dem er seine Lippen auf meine presst, mit der anderen Hand dreht er den Wasserhahn ab. Unsere Zungen berühren sich, während ich unter den Saum seines Shirts greife und es ihm über den Kopf ziehe. Meine Hände wandern ungeduldig über seine harte Brust und meine Lippen verlässt ein Seufzer. Ich spüre, wie sich West's Lippen an meinen zu einem Grinsen verziehen. „Na gefällt dir das?", ich nicke und presse meine Lippen noch intensiver auf seine.
Mit einer Hand greift er nach meinem Hintern und hebt mich hoch. Meine Beine baumeln, in der Luft, als ich meine Hände um seinen Nacken schlinge und er mich in unser Schlafzimmer trägt. Weich lande ich auf den Kissen, als mich West auf dem Bett ablegt. Sein Körper thront über mir und ich beobachte ihn dabei wie er seine Hose öffnet und sie ganz langsam über seine Beine zieht. Meine Zunge wandert über meine Lippen, als ich seinen durchtrainierten Körper in mich aufnehme. Seine Hände wandern unter den Bund seiner Boxerbriefs und ehe ich mich versehen kann , thront er in seiner ganzen nackten Pracht über mir.
Mein Atem beschleunigt sich, als er meine Hände umfasst und meine Arme über meinen Kopf legt. Seine dunklen Augen sind intensiv auf mich gerichtet, bevor er ohne Vorwarnung mit einem schnellen Stoß in mich dringt. Ein Keuchen verlässt meinen Mund. Es war ein Jahr her, seit ich mit ihm geschlafen hatte. Ein ganzes Jahr. Dennoch fühlte es sich an, als ob wir nie auseinander gewesen wären.
Er schiebt sich ein weiteres Stückchen in mich, ein heiseres Stöhnen verlässt seinen Körper.
„Oh Gott, wie konnte ich nur so lange darauf verzichten", meine Worte kommen in einem halben Stöhnen aus meinem Mund, als er sich bis zum Schaft in mich hineinschiebt. „Weeeeest", ein Schrei dringt aus meinem Mund, der sofort erstickt wird, als sein heißer Mund sich auf meinen presst.
Unsere Körper bewegen sich im Gleichklang während meine Hände wild über seinen Körper fahren.
„West...", keuche ich laut auf, meine Brüste dringen sich ihm entgegen. „Bitte", flehe ich, gleichzeitig rutsche ich unruhig auf der Matratze hin und her. Sein Griff um meine Arme lockert sich und ehe ich mich versehen kann, greift er nach meinen Beinen und legt sie sich um die Hüften. Die Veränderung des Winkels führt dazu, dass ich alles viel intensiver spüre.
Hitze wallt zwischen meinen Beinen auf, als ich mich ihm erneut entgegendrücke. Meine Hände krallen sich nun in seinen Hintern. Ich stöhne erneut auf, als sein Glied genau den richtigen Punkt trifft.
„Ja West, genau da", keuche ich, als er immer wieder in mich einstößt. Mein Atem wird schneller, ein kribbeln breitet sich in mir aus, während meine Beine anfangen zu zittern.
Oh Gott ich würde gleich kommen. Punkte bilden sich vor meinen Augen, ehe ich mich versehen kann bäumt sich mein Körper auf und ein langsames Stöhnen dröhnt aus meinem Mund.
Während mein Körper langsam von seiner Wolke herunterkommt, stößt West immer weiter in mich. Seine Augen sind fest zusammengekniffen, während laute Stöhngeräusche seinen Mund verlassen. Plötzlich greift er nach meinem linken Bein und legt es sich über die Schulter. Ein Ziehen breitet sich zwischen meinen Beinen aus, als er in dieser neuen Position einen ganz anderen Punkt trifft. Seine Hand wandert zwischen meine Beine und mit seinem Daumen streicht er über meine Klitoris.
„Komm noch mal mit mir, Babe", seine Worte sind rau, als er ein letztes Mal in mich stößt, Hitze durchfährt mich und dann ist es als ob ich mich von einer Klippe gestürzt hätte. Im freien Fall.
Unser Stöhnen vermischt sich miteinander, als er sich in mir ergießt. Sein Körper sackt auf meinen. Mein Herz pocht laut in meiner Brust, als mein Körper wieder auf die Erde zurück zu kommen scheint. In einer schnellen Bewegung zieht er sich aus mir heraus und rollt uns beide so, dass ich nun in seinen Armen liege mein Kopf direkt unterhalb seiner Brust. Sanft streicht er mir eine leicht verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückt.
„Ich hab dich vermisst Babe", hauchen seine Lippen an meiner Stirn, bevor er mich noch näher an seine Brust zieht. „So unendlich vermisst", ein warmer Schauer rieselt über meinen Körper, während ich seinen warmen Geruch einatme.
„Ich dich auch", murmele ich, während ich meine nun leicht kalte Nase an seine Halsbeuge reibe. Ich höre ein leichtes Lachen unter mir, während ich dabei zu sehe, wie West's freie Hand das Bett hinabwandert und er kurze Zeit später die Bettdecke über unsere beiden Körper zieht.
„Dir ist auch immer kalt, Babe", er schüttelt leicht den Kopf, während er mich noch enger an sich presst. „Selbst im Sommer", ein leises Glucksen dringt aus seinem Mund, woraufhin ich ihm spielerisch in die Seite boxe.
„Spätsommer", schmolle ich. „Wir haben Spätsommer", ich beobachte, wie West's Miene weich wird, als er auf mich herunterblickt.
„Babe, im Spätsommer haben wir tagsüber noch 27 Grad Celsius."
„Aber nicht abends", schmolle ich weiterhin, während ich mich noch näher an ihn kuschele. Sein Körper zuckt leicht unter mir, so als ob er ein Lachen unterdrücken muss. Ich hebe meinen Kopf und schaue ihm in die Augen, bereit dafür, dass ein grinsendes Gesicht auf mich herab blickt. Stattdessen sind seine Gesichtszüge weich, seine Augen intensiv auf mich gerichtet.
„Ja, wir haben Spätsommer", er streichelt mir einmal sanft über den Arm, bevor er mir einen erneuten Kuss auf die Stirn drückt. Ich seufze und schließe meine Augen, mein Kopf an seiner warmen, nackten Brust. Das sanfte Heben und Senken seiner Brust, ist so beruhigend, dass es mich komplett einlullt. Mein Atem wird immer flacher, mein Körper immer schwerer, bis ich irgendwann eingeschlafen bin.
***
Helle, warme Sonnenstrahlen, die das Bett fluten, wecken mich. Ein leichtes Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich mich zur Seite rolle. Meine Hand tastet übers Bett auf der Suche nach West seiner, doch als ich merke, dass das Bett neben mir leer ist, öffne ich meine Augen. Mit noch halb schläfrigen Augen suche ich das Zimmer ab, doch West scheint nirgendwo zu sein. Mein Herz zieht sich für einen kurzen Moment zusammen, bei dem Gedanken, dass er vermutlich schon wieder abgehauen sein könnte, doch als mein Blick über den Boden schweift und ich sein T- Shirt von gestern neben meinem Bett sehe, atme ich erleichtert auf. Er musste also irgendwo im Apartment sein.
Ich schwinge meine Beine über die Bettkante bis meine nackten Füße auf dem Boden landen. Dann hebe ich West's Shirt hoch und streife es mir über den nackten Körper. Es ist so groß, dass es mir bis über die Knie geht. In dem Geruch seines Shirts eingehüllt, laufe ich auf nackten Füßen über den Schlafzimmerboden und öffne leise die Tür. Leises Summen dringt aus der Küche, während mir der Geruch von frischem Kaffee in die Nase weht. Mein Herz setzt für eine kurze Sekunde aus, ein leichter Sprung ist in meinem Schritt, als ich um die Ecke biege.
„That may be all i need, in darkness she is all i see. Come and rest your bones with me. Driving slow on Sunday morning and i never want to leave...", West's tiefe, melodische Stimme dringt zu mir, als ich die letzten Meter zur Küche hinlege. Mein Kopf ist an den Türrahmen gelehnt, als ich ihn in mich aufsauge. Er trägt kein Shirt, einzig und allein eine hellgraue Jogginghose, die tief auf seinen Hüften sitzt. Sein Rücken ist zu mir gedreht, während er irgendetwas in einer Schüssel zusammenrührt. Bei jeder Bewegung spannt sich sein Rücken an.
Ein Seufzer dringt aus meinem Mund, gleichzeitig beiße ich mir auf die Lippen. Für eine Weile beobachte ich West beim Verrühren seiner Zutaten, bis er sich auf einmal umdreht und nach etwas zu suchen scheint. Als er mich erblickt, sehe ich, wie ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht erscheint, seine Augen gleiten meine nackten Beine hinauf. „Wie lange stehst du da schon und guckst deinem heißen Freund beim Backen zu, Zoe Lauren Summers?", höre ich ihn spielerisch fragen, als er mit dem Kochlöffel in der Hand in der Luft herumwirbelt.
„Heiß?", ich verdrehe die Augen, als ob er etwas total Unsinniges von sich gegeben hätte. „Wissen sie Mister Taylor, ich bekomme täglich Angebote von gutaussehenden Männern, die mir den Hof machen wollen", ich setze meinen besten Südstaatenakzent auf, meine Stimme gespielt hochnäsig, während ich auf ihn herunterschaue.
„Ach ja?", ich sehe, wie seine Augen aufblitzen, inzwischen hat er den Kochlöffel weggelegt. „Aber können die auch das?", ehe ich mich versehen kann hat er drei große Schritte auf mich zu gemacht und drückt mich mit seinem Körper gegen den Türrahmen, seine Lippen auf meine gepresst. Geschmack von Zucker liegt auf meinen Lippen und ich gebe einen kleinen Seufzer von mir. Ich schmiege meinen Körper noch enger an seinen und gebe mich dem Kuss vollkommen hin.
Ich weiß nicht wie lange wir dort am Türrahmen stehen und wie zwei Teenager herumknutschen, aber als wir uns atemlos wieder voneinander lösen, schüttele ich den Kopf.
"Nein. Das kann keiner", meine Stimme ringt nach Luft, während ich ihm in die dunkelblauen Augen schaue. Ein freches Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, gleichzeitig zwinkert er mir zu. Ich schüttele nur den Kopf und laufe durch die Küche. Neben ihm bleibe ich stehen, stütze mich ab, schwinge meine Beine ein Stück nach oben, bis ich direkt neben ihm auf der Arbeitsplatte zum Sitzen komme.
„Was backst du denn?", ich spähe über seine Schulter in die Rührschüssel und sehe, dass er inzwischen Butter und Zucker verrührt hat.
„Brownies", ein Grinsen, wie das Grinsen eines Fünfjährigen, huscht über sein Gesicht und ich muss mich zusammenreißen nicht in lautes Gelächter auszubrechen.
In meiner Küche steht ein 26 jähriger Mann übersät mit Tattoos und Muskeln, aber freut sich darüber Brownies an einem Sonntagmorgen zum Frühstück zu backen.
„Kann ich dir helfen?", ein Grinsen breitet sich ebenfalls über meinem Gesicht aus. Ich liebte Brownies.
„Mhhm, lass mich mal überlegen", gespielt reibt West sich unter seinem Kinn. „Ich denke, solange du den Teig nicht wieder vorher aufisst, kann ich deine Hilfe gut gebrauchen"
Ich kichere und schlage ihm spielerisch mit der Hand auf die Brust. Ein tiefes Lachen dröhnt aus seinem Mund. „Was heißt hier wieder?", rufe ich empört aus und stemme meine Hände in meine Hüften.
„Naja..", auf seinem Gesicht breitet sich ein Grinsen aus und ich spüre, wie mein ganzer Körper anfängt zu kribbeln. „Ich kann mich noch gut an einen Abend erinnern, als wir angefangen haben zu backen. Und wenn ich mich Recht erinnern kann Babe, hast du den ganzen Teig gegessen bevor wir überhaupt fertig waren."
„Wir waren betrunken!", rufe ich empört aus und werfe meine Hände in die Luft. „Und wenn ich betrunken bin, hab ich nun mal Hunger!", ein lautes Lachen dröhnt aus seiner Kehle, während er seinen Kopf zurückwirft.
„Und wenn ich mich Recht erinnern kann, dann bin ich nicht die Einzige gewesen, die genascht hat. Ich kann mich nämlich gut an jemanden erinnern, der die flüssige Schokolade mit dem Löffel komplett ausgelöffelt hat!", meine Augen verengen sich zu Schlitzen, während ich mit dem Finger auf ihn deute, sein Lachen erfüllte immer noch den Raum. #
Na warte! Meine Finger greifen nach der Schüssel mit der Buttercreme und nach und nach stecke ich meine Finger hinein, bevor ich sie zu meinem Mund führe und sie ablecke.
„Tut mir leid Baby, aber ich bin ja anscheinend so schlimm... ich kann mich absolut nicht zurückhalten", ich zucke mit den Schultern und lecke meine Finger wütend einen nach dem anderen ab, bevor ich sie erneut in die Buttercreme tauche.
Ich weiß, dass mein Verhalten total kindisch ist, aber die Wut hat sich inzwischen so in mir gestaut, dass ich nicht weiß wohin mit mir. Sein Lachen scheint immer lauter zu werden und ich habe das Gefühl, dass er sich überhaupt nicht mehr einkriegt. Ich beobachte aus den Augenwinkeln, wie er sich die Tränen aus den Augenwinkeln streicht. Wütend schnaube ich auf und stelle die Schüssel mit einem lauten Knall auf die Küchentheke.
„Wenn ich anscheinend so schlimm bin, dann brauch ich dir auch nicht mehr zu helfen", ich weiß nicht was in mich gefahren war. Normalerweise hasste ich jede Konfrontation, aber West schien alle Gefühle in mir zum Vorschein zu bringen. Und zwar nicht nur die Positiven.
Ich stütze mich an dem Rand der Arbeitsplatte ab, mit einem Bein schon auf dem Boden, als ich plötzlich merke wie ich sanft wieder nach oben geschoben werde. Meine Beine werden auseinandergedrückt und ehe ich mich versehen kann befindet sich sein Körper zwischen meinen Beinen. Sein Gesicht thront nun über meinem Kopf, meine Augen auf der Höhe seiner nackten Brust.
„Babe", seine Stimme klingt beschwichtigend, inzwischen hat er aufgehört zu reden.
„Lass mich in Ruhe", keife ich ihn ein bisschen zu dramatisch an, während ich mit meinen beiden Händen gegen seine Brust schlage. Was nicht viel zu helfen scheint, denn sein Körper bewegt sich keinen Millimeter nach hinten. Sein Kopf wandert ein Stück nach unten, sodass sein Gesicht nun auf meiner Augenhöhe ist. Stur, drehe ich meinen Kopf zur Seite und weigere mich ihn anzuschauen. Verdammt ich liebte diesen Kerl, aber manchmal brachte er mich zum Wahnsinn! „Schau mich an Babe", seine Worte sind fordernd, als er mit einer Hand unter mein Kinn fasst und meinen Kopf zu sich dreht, sodass ich ihm jetzt in die Augen schauen muss. „Weißt du, du bist ziemlich süß, wenn du sauer bist", ein kleines Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, was die Weißglut noch mehr in mir aufkochen lässt.
„Weißt du West, manchmal bist du echt ein Arschlo...", meine Worte werden im Keim erstickt, als sich seine Lippen auf meine drücken. Für einen kurzen Moment versuche ich mich noch zu wehren, aber als er seine warmen Hände um mein Gesicht legt ist es um mich geschehen. Ich schließe meine Augen und gebe mich seinem Kuss vollkommen hin. Ich konnte ihm einfach nicht länger sauer sein. Er war zwar ein Idiot aber ich konnte manchmal auch eine ziemliche Zicke sein.
„Verdammt West ich liebe dich, aber manchmal treibst du mich echt in den Wahnsinn", keuche ich zwischenzeitlich, als sich unsere Lippen für einen kurzen Moment voneinander lösen. Ich beobachte wie sich bei meinen Worten seine Augen eine Nuance verdunkeln, bevor er seine Lippen wieder stürmisch auf meine presst.
„Sag das nochmal Babe", seine Stimme klingt fordernd, seine Hände nun in meinem Haar, als er mich noch näher an sich drückt.
„Ich liebe dich West Taylor", flüstere ich an seinen Lippen, während seine Augen sich in meine bohren. In seinem Blick liegt Etwas, was ich nicht ganz deuten kann. Ich habe das Gefühl, dass mein Herz für einen kurzen Moment in meiner Brust stehen bleibt, als er mich mit so einem intensiven Blick anschaut, dass es sich anfühlt, als würde er in meine Seele blicken.
„Heirate mich"
Mein Herz bleibt in meiner Brust stehen, als seine raue Stimme die Worte über seine Lippen bringt, von denen ich niemals dachte, dass ich sie ein zweites Mal in meinem Leben hören würde. Nur dieses Mal hatten die Worte eine ganz andere Bedeutung für mich.
„Heirate mich, Zoe Lauren Summers", mein Mund öffnet sich, mein Atem bleibt in meiner Kehle stecken, als ich in Schockstarre zu ihm hinaufblicke. „Babe", seine Stimme voller Emotionen, während er mein Gesicht mit seinen Händen umfasst und mir tief in die Augen blickt. Seine Augen hatten nun die Farbe eines dunklen Herbststurmes angenommen.
„Ich weiß, dass du in deiner Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hast, und dass es schwer für dich ist Leute an dich heran zu lassen. Besonders Leute, die du liebst", ein kleines Lächeln erscheint nun auf seinen Lippen, während er mir mit der Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. „Aber ich will, dass wir eine richtige Familie sind. Du, Luke und ich", meine Augen sind inzwischen voller Tränen, als er weiter redet.
„Weißt du Babe, als ich dich das erste Mal gesehen hab, da wusste ich es schon. Ich weiß, dass sich das dumm anhört und du dich fragst, wie ich damals schon gewusst habe, dass du mal die Frau sein wirst, die ich heiraten will...aber verdammt Babe, ich wusste es ab dem Moment, in dem du in dieses verdammte Badezimmer gerannt bist",e Ein Lachen dringt aus seiner Kehle, während er sich nun mit einer Hand durch die dunklen Haare fährt. Jedes einzelne Wort seiner tiefen Stimme streicht wie Samt über meine Seele.
„Und weißt du auch warum ich es wusste?", seine Augen schauen mich fragend an, mein Herz dröhnt mir immer noch laut in den Ohren, mein Körper unfähig sich zu bewegen.
„Meine Mom", das Wort kommt weich aus seinem Mund, bevor er erneut anfängt zu sprechen. „Mit sechszehn, es muss ein paar Monate vor ihrem Tod gewesen sein, da hat sie mir gesagt, dass wenn das richtige Mädchen kommt, ich es wissen würde, weil mein Herz...", er deutet auf seine Brust und schaut mir dabei tief in die Augen. „ sich nach dem Mädchen sehnen würde, sobald es weg wäre", seine Mundwinkel ziehen sich nach oben, seine Augen blitzen für einen kurzen Moment auf, bevor er weiterspricht.
„Damals hab ich gedacht, sie erzählt mir totale Hirngespinste, aber als ich dich in diesem Badezimmer geküsst hab und du danach abgehauen bist... ich... ich wusste, dass ich dich wiedersehen musste", mein Herz ist in diesem Moment das komplette Gegenteil von dem, was es vor ein paar Minuten gewesen ist. Inzwischen schlägt es dröhnend laut in meiner Brust.
„Als ich auf diesem Parkplatz stand und dir dabei zugesehen hab, wie du weggefahren bist, mein Herz...", er legt sich erneut die Hand auf die Stelle, da wo der Albatros über seiner Brust thront. „So wahnsinnig sich das anhört, aber es hat sich nach dir gesehnt."
„West...", sein Name kommt in einem Flüstern über meine Lippen, meine Augen leicht aufgerissen.
„Und selbst jetzt, wenn ich von dir getrennt bin Babe, sehnt sich mein Herz nach dir", seine Worte kommen in einem Flüstern von seinen Lippen, sein Blick nun voller Emotionen.
„Ich weiß, dass es nicht immer einfach mit mir ist und dass ich dir nicht viel bieten kann, aber heirate mich Babe. Heirate mich und mach mich zu dem glücklichsten Mann auf diesem Planeten", meine Augen sind inzwischen voller Tränen, ich habe das Gefühl, dass mein Herz vor lauter Emotionen droht zu zerbersten, als ich in die dunklen Augen des Mannes schaue, den ich über alles liebe. Dem ich mein Herz geben würde, wenn seins nicht mehr schlägt. Dem ich mein Leben anvertrauen würde, dem ich mein ganzes Leben lang lieben würde.
Mein Herz macht einen Salto, als ich langsam mit meinem Kopf nicke und meinen Mund öffne. „Ja", hauche ich leise. So leise, dass man es kaum wahrnehmen kann. Aber West scheint es zu hören, denn keine Sekunde später, spüre ich wie sein Körper sich um mich schlingt und er mich mit einem Ruck hochhebt und ich in seinen Armen liege.
„Verdammt!!", ruft er laut aus, während er mich in Richtung des Schlafzimmers trägt. „Sie hat ja gesagt!", seine Stimme dringt nun laut jubelnd durch das ganze Apartment, während ein Kichern aus meinem Mund kommt.
„Mach dich schon mal darauf gefasst, dass du bald meinen Namen tragen wirst." seine Stimme dringt rau an mein Ohr, während er die Schlafzimmertür öffnet und mich ins Zimmer trägt. Er lässt mich behutsam auf dem Bett nieder und macht einen Schritt nach hinten.
„Warte hier", er hebt einen Finger und lässt mich auf dem Rand des Bettes zurück, während er durch den offenen Türspalt der Schlafzimmertür hindurch huscht. Mein Kopf dreht sich immer noch, mein Körper völlig unter Strom.
Ich würde West heiraten. OH MEIN GOTT! Ich würde West heiraten!!! Ein leises hohes Quietschen dringt aus meinem Mund, während ich auf dem Bett auf und ab hopse. Erschrocken presse ich mir die Hand auf die Lippen, ein leises Kichern dringt aus meinem Mund. Ich würde Mrs. Zoe Lauren Taylor werden. Meine Mundwinkel ziehen sich zu einem Lächeln hoch.
„Was gibt's hier zu grinsen?", höre ich plötzlich das tiefe Timbre seiner Stimme zu mir dringen. Mein Grinsen wird noch größer, als ich ihn erblicke. Seine Jogginghose hängt immer noch tief auf seinen Hüften, während er ins Zimmer kommt. Seine Hände hat er hinter seinem Rücken versteckt. Er schließt die Tür leise hinter sich zu und kommt ohne seinen Blick von mir zu lösen, auf mich zu.
„Du weißt, dass ich von meinen Eltern richtig erzogen wurde. Deshalb will ich, dass hier auch richtig machen. Und streng genommen müsste ich deine Eltern auch fragen, aber da du deine Mutter so lange nicht mehr gesehen hast und du deinen Vater auch nicht zu kennen scheinst..", ich beobachte, wie er ein paar Schritte auf mich zu kommt, und nun genau vor meinen Füßen zum Stehen kommt. „Deshalb frag ich dich hier und jetzt...", mein Mund öffnet sich leicht, als er auf die Knie geht und obwohl er mir die Frage vor ein paar Minuten schon mal gestellt hat, scheint mein Herz trotzdem in meiner Brust zu zerbersten „Zoe Lauren Summers, willst du meine Frau werden", ich beobachte, wie er seine Hände von seinem Rücken nimmt und auf einmal seine Hand öffnet. In ihr befindet sich ein schlichter silberner Ring, mit einem Stein in der Mitte. Meine Augen weiten sich, als ich ihn in mir aufnehme.
„West...", hauche ich, während meine Augen den Ring vollkommen in sich aufnehmen. „Er ist wunderschön", meine Stimme ist ein ehrfürchtiges Flüstern.
„Er hat meiner Mutter gehört", seine Worte sind nun heiser und ich sehe, wie die Tränen in seine Augen steigen. „Es war der Verlobungsring meiner Eltern."
„Und jetzt... möchte ich, dass du ihn trägst", mein Herz zieht sich vor lauter Gefühlen zusammen, als West meine linke Hand mit seinen warmen, weichen Fingern umschließt und mir den Ring über den Ringfinger schiebt.
Tränen sammeln sich nun in meinen Augen, als ich beobachte, wie er einmal schlucken muss, damit die Tränen nicht auch sein Gesicht herunterfließen. Wie von selbst wandern meine Hände an sein Gesicht und legen sich an seine Wangen. Sein Dreitagebart kratzt ein wenig an meinen Handinnenflächen, und in diesem Moment konnte ich mir kein schöneres Gefühl vorstellen. Die reinste Seide der Welt, würde sich nicht so schön anfühlen, wie sein Gesicht unter meinen Händen.
„West, ich brauch keinen Mann, der mir tonnenweise Geld bietet. Ich brauch auch keinen, der mir die neusten Kleider kauft. Alles was ich brauche ist einen Mann, der mich liebt und der mich versteht so wie ich bin. Mit dem ich lachen kann. Mit dem ich weinen kann. Mit dem ich von Klippen springen kann...", bei der Erwähnung von unserer Klippennacht stiehlt sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Mit dem ich streiten kann. Mit dem ich lauthals Countrysongs singen kann und der mich nicht verurteilt, wenn ich im Schlaf rede, morgens Augenringe habe, ein bisschen mehr Speck auf den Hüften habe oder mir die Haare abschneide. Bei dem ich einfach ich selber sein kann, so wie ich bin" und dann tue ich das Einzige was mir in diesem Moment richtig erscheint. Ich lege meine Lippen auf seine und zeige ihm, wie sehr ich ihn liebe.
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