10
[Jungkook]
"Ist es gut so?" fragte ich meine Mutter, nachdem ich fertig damit war ihr die Nägel zu lackieren. Sie sah sich ihre nun hellblauen Nägel an und nickte. "Es ist perfekt. Danke dir. Ich werde es nie besser hinbekommen als du." Lachte sie, als ich aufstand. "Ja, keine Ahnung wieso ich es so gut kann." Auch ich musste etwas lachen und ging in mein Zimmer, um mein Schulrucksack zu nehmen und dann in den Flur zu gehen, wo ich meine Schuhe anzog, da ich nun zur Schule gehen musste. "Hast du dein Essen mitgenommen?" Fragte mich meine Mutter, was ich bejahte. Daraufhin verabschiedete ich mich bei ihr und verließ unser Zuhause.
In der Schule angekommen ging ich direkt zu Jimin, welcher vor der Schule stand und auf uns wartete. Er war immer der erste, da er am längsten fahren musste und sonst zu spät kommen würde, wenn er später los gehen würde. "Hey Jimin." Begrüßte ich ihn, als ich bei ihm ankam, woraufhin er von seinem Handy aufsah. "Hey Jungkook. Naa wie war dein Japanischkurs gestern?" Fragte er mich grinsend um mich zu ärgern.
"Schrecklich. Ich habe meine alte Schule überhaupt nicht vermisst." Sagte ich nur und hatte auch nicht vor ihm, und auch meinen anderen Freunden von Taehyung zu erzählen. "Egal, ist nur für dieses Halbjahr und dann wird der Kurs sicherlich wieder hier stattfinden." Meinte Jimin dann. "Hoffe ich doch."
Da wir noch etwas Zeit hatten, bis der Unterricht los gehen würde, gingen wir auch nicht rein und warteten zusammen auf Hoseok und Namjoon, die ebenfalls in unsere Klasse gingen, um dann mit ihnen rein zu gehen. In der Zeit unterhielten wir uns einfach und ich erzählte ihm von meinem gestrigen Nachhauseweg. "Und dann hat sich irgendein Mann neben mich gesetzt, obwohl der komplette Bus leer war. Er hat so krass gestunken, dass ich dachte ich würde.." Ich wurde immer leiser, als ich hinter Jimin blickte und jemanden sehen konnte, der mir lächelnd zuwinkte und auf uns zu ging. Genauer gesagt war es Taehyung.
Verdammt was soll ich tun? Soll ich ihn zu uns kommen lassen und Jimin die Wahrheit sagen, oder einfach weg gehen?
"Was ist los?" Fragte Jimin und wollte sich gerade umdrehen, doch ich hielt ihn am Arm fest, sodass er es nicht tun konnte und mich verwirrt ansah. "Nichts nichts. Ich habe mich nur daran erinnert, dass ich die Englisch Hausaufgaben vergessen habe. Weißt du, es ist ziemlich kalt, lass uns rein gehen." Meinte ich und zog ihn hinter mir her zum Eingang der Schule. "Es ist doch voll warm." Lachte er nur, weshalb ich meinen Kopf zu ihm drehte und ihn ansah. "Mir ist aber kalt."
Ich konnte sehen, wie Taehyung stehen blieb und mich etwas enttäuscht ansah, was mir wirklich Leid tat. Aber die Situation überforderte mich einfach, weshalb ich ziemlich schnell und auch unüberlegt reagierte und handelte.
"Wollen wir dann schon direkt zur Klasse gehen? Der Unterricht beginnt bald und wir könnten uns schonmal auf unsere Plätze setzen. Ich glaube die beiden kommen heute wieder zu spät." Meinte Jimin, woraufhin ich nickte. "Klar, geh schonmal vor, ich komme gleich nach. Ich muss Mark noch sein Essen bringen, welches er vergessen hat." Daraufhin trennten wir uns, Jimin ging hoch, zu unserer Klasse und ich ging wieder raus, wo ich mich direkt nach Taehyung umsah.
Kurz drauf fand ich ihn auch, wie er von der Schule weg ging. Also lief ich los, um ihn noch einzuholen, was ich auch ziemlich schnell tat, woraufhin ich vor ihm stehen blieb, sodass auch er stehen blieb. "Taehyung, warte kurz." Sagte ich etwas schnell atmend und konnte sehen, dass er mich nicht wirklich erfreut ansah. "Was denn? Jetzt, wo du alleine bist, willst du plötzlich mit mir reden? Ich bin nicht wirklich wütend auf dich, aber es verletzt mich schon etwas von dir so stehengelassen zu werden, wo du mir eigentlich sagtest, dass wir vielleicht Freunde werden könnten."
Ich presste meine Lippen aufeinander und fühlte mich wirklich schlecht. "Ich weiß, das verstehe ich auch. Glaub mir, ich möchte dich echt gerne kennenlernen. Aber jetzt gerade war es etwas unpassend. Und dafür gibt es auch einen Grund. Warte- gehst du schon auf diese Schule?" Fragte ich ihn, da es mich überraschte ihn heute schon hier zu sehen, doch er schüttelte seinen Kopf. "Nein, erst ab nächster Woche. Ich war nur kurz hier, um noch einmal nachzufragen, da ich heute Schulfrei habe. Aber wechsle das Thema jetzt nicht. Was für ein Grund denn?"
Okay, jetzt war ich wirklich in der Klemme. Er war der letzte, dem ich von der Lüge erzählen könnte, da es einfach nur unangenehm war. Aber ich wollte mir auch keine weitere Lüge ausdenken.
Ich sagte nichts und sah ihn einfach nur an. Ich war mir sicher, dass man an meinem Gesichtsausdruck deutlich sehen konnte, dass ich echt keinen Plan hatte, was ich tun musste. "So schlimm?" Fragte er und lachte leicht. Mir fiel auf, dass ich endlich mal seine Stimme hörte und verdammt diese machte ihn nurnoch attraktiver. Jeder Mensch sollte doch irgendwas an sich haben, was vielleicht schlecht ist, oder etwas haben, was einfach abstößend ist. Aber wie kann ich eine Person vor mir haben, die einfach nur.. perfekt ist? Irgendwas an dem muss faul sein.
Mir fiel außerdem auf, dass ich schon lange nichts sagte und ihn nur anstarrte, weshalb jetzt wohl Zeit war zu sprechen, damit es nicht noch komischer werden würde. "Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann." Seufzte ich und wand meinen Blick von ihm ab, da ich den Augenkontakt nicht mehr halten konnte. Irgendwie machte er mich nervös und das mochte ich überhaupt nicht.
"Wieso denn? Du kannst mir vertrauen. Und ich denke, dass es etwas mit mir zutun hat, weshalb deine Freunde mich nicht sehen dürfen und ich möchte wissen wieso. Glaub mir, ich habe schon schlimme Sachen gehört und auch selbst getan. Ich meine, ich war vor einigen Jahren in meinen Lehrer verknallt." Er lachte leicht und ich weitete meine Augen. "Mr. Choi?" Fragte ich ihn, da ich mich ebenfalls auf meiner alten Schüler in meinen Lehrer verknallt habe und war noch geschockter als er nickte. "Warte- du auch?" Anstatt ihm etwas zu sagen, fing ich an zu lachen, was wohl Antwort genug sein sollte, weshalb auch er lachte.
"Okay, aber wieso wundert es mich nicht? Ich meine, er sah wirklich gut aus." Meinte ich, wobei er mir zustimmte. "Naja, egal. Jetzt sag schon, wieso durfte dein Freund mich nicht sehen?" Fragte er mich ein weiteres Mal, woraufhin mein Lachen langsam verschwand.
Wenn ich schon meinen Freunden nichts davon erzähle, sollte ich es wenigstens ihm sagen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er Teil dieser Lüge war und deshalb sollte er davon Bescheid wissen. Das schaffe ich schon.
"Na gut, aber du musst mir versprechen niemandem davon zu erzählen. Nur mein Bruder weiß davon, sonst niemand. Ich hoffe ich kann dir vertrauen." Sagte ich, woraufhin er nickte. "Natürlich. Ich verspreche es dir. Dein Geheimnis ist bei mir sicher." Normalerweise vertraue ich niemandem so schnell, aber diesmal ging ich wohl ein kleines Risiko ein.
"Also.. es geht um eine Lüge, die ich meinen Freunden erzählt habe." Er nickte, womit er mir zeigte, dass er mir zuhörte. "Vor einigen Tagen habe ich etwas dummes getan. Ich habe ihnen erzählt, dass ich einen Freund hätte, den ich mir aber ausgedacht habe. Es ist so passiert, einfach nur, weil sie mich immer, wenn auch unbewusst, ausgeschlossen haben, weil sie alle in einer Beziehung sind, nur ich nicht. Also habe ich es ihnen dann gesagt, was eher eine Kurzschlussreaktion war und jetzt finde ich einfach nicht den nötigen Mut ihnen die Wahrheit zu sagen."
Mein Herz raste, weil es mir so peinlich war. Ich hatte irgendwie Angst davor von ihm ausgelacht zu werden, oder sonst etwas. Aber nichts davon passierte. Er sah mich einfach nur an und schmunzelte leicht. "Und wo ist das Problem? Ich dachte jetzt kommt etwas schlimmes. Und was hat es jetzt mit mir zu tun?" Fragte er nur, ohne zu wissen, dass die Person, die ich mir ausgedacht habe, förmlich vor mir stand.
"Ich bin auch noch nicht fertig. Mein imaginärer Freund ist einfach genau gleich wie du. Er hat den selben Namen, sieht genauso aus wie du und ist der Bruder von einem Freund meines Bruders. Es ist einfach so ein krasser Zufall, weshalb ich nicht will, dass meine Freunde dich kennenlernen und denken du wärst mein Freund."
Nur wurde sein schmunzeln zu einem Lächeln. "Das ist irgendwie echt süß. Aber ich sehe da immer noch kein Problem. Wenn du deinen Freunden nicht die Wahrheit sagen willst, ist es okay. Ich kann einfach so tun, als wäre ich dein Freund."
Was hat er gerade gesagt?
Da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, sah ich ihn einfach nur mit großen Augen und leicht offenem Mund an. Er lachte nur und legte einen Finger unter mein Kinn, um meinen Mund wieder zu schließen. "Guck doch nicht so schockiert. Es wäre etwas, was ich gerne tun würde, weil ich dir so helfen kann. Und so müsste ich mich nicht vor deinen Freunden verstecken, oder einen falschen Namen ausdenken. Also, soll ich es tun?" Fragte er mich ein weiteres Mal.
Ich wusste nicht, ob er es wirklich tun wollte, oder ich gerade einfach nur am träumen war. Aber wenn er es gerne tun würde und mir damit eine große Hilfe wäre, sprach eingentlich nichts dagegen. Also nickte ich dann etwas unsicher. "Ich bin dir wirklich dankbar. Ich schulde dir etwas!" Sagte ich, was er nur verneinte. "Brauchst du doch garnicht. Deinen Freund spielen zu dürfen ist Belohnung genug." Er zwinkerte mir zu und ging an mir vorbei, woraufhin ich hinter mir ein "Tschüß, wir schreiben später" hörte.
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Wie einige von euch schon gedacht haben, wird es eine Fake Beziehung geben yayy :3
Wieder ein etwas längeres Kapitel höhö
:):
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