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You lived through hell.
Now you're trying to die.
The skin is healed but you're bleeding inside.
Shots fired just to numb the pain but there's no one legt to save.
-Lamb of God
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Ella
Nachdem ich das Hotelzimmer betreten hatte, rief ich Camila an. Die Lateinamerikanerin hatte mich gebeten, mich zu melden, sobald ich im Hotel war, da ich ihr erzählt hatte, dass ich weder zu meinen Eltern noch zu Ade und Dylan wollte. "Hey Mila.", brachte ich schwach hervor, als sie abhob. "Wie geht's dir?", fragte sie direkt, ohne mich zu begrüßen.
Verbittert lachte ich auf. "Scheiße." Camila seufzte. "Nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber das, was ich erwartet hatte.", meinte sie und klang so niedergeschlagen wie ich mich fühlte. "Es ist süß, dass du dir Sorgen machst, aber ich würde jetzt am liebsten einfach nur schlafen, Mila.", ließ ich sie wissen, woraufhin sie sich schnell von mir verabschiedete.
Ich zog mir schnell Etwas zum Schlafen an und legte mich dann in das Hotelbett. Es fühlte sich kalt an ohne Shawn. Die Wärme, die von ihm ausging, war nicht da. Er war nicht da. Ich bemerkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, aber es kamen keine. Den ganzen Flug über hatte ich geweint und war nicht zur Ruhe gekommen. Seit mehr als 36 Stunden hatte ich nicht geschlafen und mein Körper machte mir das gerade auch deutlich bewusst.
Ich sah verzweifelt zu Wincent. Was passierte hier? Das kann nicht sein. Nein, nein, nein. Das kann, das darf, nicht sein. Unruhig lief ich auf und ab und sah hektisch hin und her. Was wenn- Ich verbot mir, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Es wird alles gut werden. Nervös sah ich erneut zu Tür. Wincent saß immer noch seelenruhig auf einem Stuhl. "Ella, jetzt komm runter.", stieß er genervt aus. Ich sollte runterkommen? Seine kleine Schwester war in einer OP und er saß seelenruhig da und sagte mir, ich solle runterkommen? "Sag mal, bist du eigentlich noch ganz dicht?", fauchte ich ihn an. "Deine kleine Schwester hat gerade eine Operation! Machst du dir denn gar keine Sorgen?" Perplex starrte ich ihn an. Ich hatte immer gedacht, er und Vi hätten eine gute Verbindung. "Nicht wirklich, nein. Dieses kleine Miststück hat doch gar nichts anderes verdient.", zischte er wütend, bevor er sich erhob und auf mich zu kam. Er griff nach meinen Handgelenken und drückte sie fest zusammen.
Plötzlich stand Shawn neben mir und griff nach meinem Kinn. "Du hast alles ruiniert!", fauchte er, bevor er seine Faust hob und mir in die Magengrube schlug. Ich-
Ich schreckte aus meinem Traum hoch. Scheiße. Panik machte sich in mir breit und ich atmete schnell. Diesen Traum hatte ich schonmal, aber damals hatte Shawn mich vor Wincent beschützt. Jetzt tat er mir auch weh.
Die Luft in dem Raum wurde immer stickiger und dünner. Ich bemerkte die Seile, die sich wieder um meinen Hals und meine Brust schnürten und mich dazu brachten, nach Luft zu schnappen. Panisch sprang ich aus dem Bett und rannte beinahe zu dem kleinen Balkon. Mehrfach rüttelte ich an der Tür, bis ich sie letztendlich aufreißen konnte und die kalte Nachtluft Londons mir entgegen schlug.
Ich stellte mich nach draußen und ließ meinen Blick über die wunderschöne Stadt schweifen. Die Lichter waren hell und erleuchteten die ganze Metropole. Ich konnte das London Eye sehen und wie es blinkte. Gefühlt alles war erleuchtet und hin und wieder konnte ich auch Stimmen und Gelächter vernehmen. Die Menschen waren fröhlich und lebten, was mir genommen worden war. Ich war noch nicht lange ohne Shawn, aber es fühlte sich an, als wäre mir jegliche Lebensfreude genommen worden.
An der Fensterscheibe ließ ich mich herunter gleiten und setzte mich hin. Meine Knie zog ich an meinen Körper und plazierte meinen Kopf auf ihnen. Meine Augen suchten nach einem Anzeichen von Shawn, das zeigte, dass er noch hier war, bei mir. Natürlich fanden sie nichts. Er war auf dem Weg nach Dallas. Wieso sollte er in London sein?
Irgendwann war ich anscheinend auf dem Balkon eingeschlafen, denn als ich aufwachte, ging die Sonne gerade erst über der Stadt auf. Ich zitterte am ganzen Körper und versuchte, aufzustehen, was mir kläglich misslang. Meine Beine waren wackelig und ich fror. Nach vier weiteren Versuchen schaffte ich es endlich, musste mich aber an der Tür festhalten, um nicht hinzufallen.
In dem Hotelzimmer ging ich ins Badezimmer und wollte mich unter die Dusche stellen, doch mein Blick blieb an meinem Gesicht hängen. Meine Augen waren rot vom Weinen, mein Gesicht war blass und wirkte eingefallen und meine Augenringe stochen hervor. Ich sah volkommen fertig aus. Meinen Blick wandte ich von mir ab und entledigte mich meiner Kleidung. Das heiße Wasser prasselte auf meine Haut und ließ mich langsam wieder auftauen.
Ich fühlte mich zumindest wieder etwas lebendig, als ich aus der Dusche stieg und mir ein Handtuch nahm. Ich zog mir einen großen, dicken Pulli an und eine Jogginghose. Meine Beine trugen mich zum Bett, auf das ich mich schmiss. Die Decke zog ich bis zu meinem Kinn hoch und kuschelte mich dahin. Jetzt fehlte nur noch Shawn. Schon waren meine Gedanken wieder bei diesem idiotischen Sänger.
Da ich nicht einschlafen konnte, griff ich nach meinem Handy. Ich hatte mehrere Nachrichten von Shawn, in denen er fragte, wo ich war und sich für sein Verhalten entschuldigte. Am liebsten würde ich ihn anrufen und sagen, dass alles okay wäre, aber das war es nicht. Er hatte Scheiße gebaut, gewaltige Scheiße. Weitere Nachrichten waren von meinen Freunden aus Großbritannien und von meinen Eltern.
Wir sind erleichtert, dass diese Beziehung nicht echt war, aber verstehen nicht, wieso du das getan hast, tun wir nicht. Deine Konten sind wieder offen.
Deine Eltern
Was war das bitte für eine Nachricht? Ich verdrehte meine Augen. Das ergab keinen Sinn und dann dieses Deine Eltern war auch unnötig. Ich konnte doch sehen, wer die Nachricht geschickt hatte.
Auch Camila hatte mir noch eine Nachricht geschrieben.
Schreib mir oder ruf an, wenn was ist.
Ich antwortete nur der Lateinamerikanerin, dass ich das tun würde. Als ich mein Handy wieder weglegen wollte, bekam ich eine Email.
Sehr geehrte Miss Scott,
wir würden uns gerne mit Ihnen am 30. Juli um 15 Uhr in der Filiale von Collins Publishing Industries in Toronto treffen, damit Sie den Vertrag unterschreiben können. Wir werden Ihnen im Laufe der nächsten Tage eine Kopie des Vertrages zukommen lassen, damit Sie ihn lesen können und wenn Sie möchten natürlich noch überprüfen lassen können.
Geben Sie uns bitte Bescheid, ob Ihnen der Termin passt.
Mit den besten Wünschen Liam Collins
Den Vertrag hatte ich beinahe vergessen.
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Würdet ihr Shawn verzeihen?
Ich denke, ich mache roto_rota heute ein Kompliment 💚
Du bist ein mega netter Mensch und schreibst soo gut 😍💚Ich feier es übrigens mega, bei Used to this dabei sein zu dürfen😂💚 Du wirst deinen Weg finden, wo auch immer er dich hinführt, aber du wirst ihn finden. Wenn du ihn gefunden hast, wirst du wissen, dass er der richtige für dich ist, aber egal, wie du dich entscheidest, wir werden hier alle hinter dir stehen💚
Ich möchte euch nochmal dazu auffordern, etwas hinzuzufügen💕
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