28
I need you more than I want to.
-Camila Cabello
---
Ella
Unsicher stand ich vor der Wohnung von Dylan und Ade. Vorsichtig drückte ich auf die Klingel und wartete darauf, dass mir einer der beiden die Tür öffnete. Das Türschloss knackte, als der Schlüssel herum gedreht wurde. Ade stand völlig fertig vor mir und fiel mir in den Arm. Fest drückte ich sie an mich.
Als sie Shawn sah, stieg ihr der Scham ins Gesicht und ihre Augen wurden glasig, was vermutlich an Shawn lag. "Sorry, dass ich euch Umstände bereite. Wollt ihr rein kommen?" Ich nickte und Shawn meinte: "Du machst keine Umstände. Ich wollte sowieso noch mal wieder nach London." Er grinste sie an und auch ihre Gesicht zierte ein leichtes Lächeln. Wir betraten die Wohnung, stellten die Koffer in den Flur und zogen Jacken und Schuhe aus. Im Wohnzimmer saß Dylan auf der Couch und starrte in die Leere. Ich begrüßte ihn mit einem kurzen Hallo, aber er beachtete mich nicht. Als Shawn ihn grüßte, schreckte der Student hoch und schaute den Sänger mit großen Augen an.
"Oh mein Gott. Shawn Mendes ist in meiner Wohnung.", hauchte er, was Shawn zum Schmunzeln brachte. "Auch schön dich zu sehen, Dylan." Die Ironie tropfte nur so in meiner Stimme. Sein Blick huschte zu mir, doch er sagte nichts. Ich beachtete ihn nicht weiter und sah zu Ade, während Dylan weiterhin fasziniert zu Shawn blickte. Ich ging einen Schritt auf sie zu und fragte leise: "Willst du drüber reden?" Sie schüttelte den Kopf und holte sich ein Glas aus dem Schrank. "Wollt ihr auch was trinken?", fragte sie, weshalb Shawn und ich nickten.
"Hast du etwas gegessen?" Ade reichte mir das Glas. Entschuldigend sah sie mich an und schüttelte mit dem Kopf. "Dann iss jetzt etwas!", meinte ich lauter als beabsichtigt. Ich spürte Shawns Blick in meinem Nacken, als er einen Schritt näher kam und vorsichtig einen Arm um meine Taille legte. Ich lehnte mich leicht an ihn und versuchte, mein Temperament zu zügeln. Meine beste Freundin nickte nur stumm. Sie schaute in die Schränke, die zu meiner Verwunderung leer waren. "Seit wann sind die Schränke leer, Ade?", fragte ich und biss die Zähne aufeinander. "Seit Dylan nach Manchester gefahren ist." Ich schaute sie skeptisch an. "Und wann war das?" Sie senkte den Blick und schluckte schwer. "Vor fünf Tagen."
Der Schock stand sowohl Shawn als auch mir ins Gesicht geschrieben. "Wir gehen jetzt etwas essen.", sagte ich bestimmend und packte sie am Handgelenk. Sie wehrte sich nicht, stimmte aber auch nicht zu. Ich schob sie in den Flur und wir zogen uns gleichzeitig die Schuhe an. Shawn folgte uns und auch Dylan stand im Türrahmen, da wir nicht alle in den kleinen Flur passten. Ich öffnete die Tür auf und zog Ade hinter mir her bis zu dem Italiener. Ich schenkte den anderen beiden keine Beachtung mehr, da es mir einfach nur wichtig war, dass Ade etwas aß.
Als wir die Wohnung wieder betraten, holten Shawn und ich unsere Koffer und stiegen in das Taxi ein, das wir gerufen hatten. Ade hatte zwar nicht viel gegessen, aber wenigstens etwas und Dylan wollte jetzt noch mit ihr einkaufen gehen. Wir hatten entschieden, dass Shawn und ich in ein Hotel gehen würden, da die Wohnung für vier Personen dann doch zu klein war. Wir fuhren in ein kleines Hotel in der Nähe, in dem ich schon mal übernachtet hatte.
Nachdem Shawn für uns beide eingecheckt hatte und wir im Hotelzimmer waren, schmiss ich mich erstmal aufs Bett. Der Jetlag machte mir zu schaffen und auch diese ganze Situation mit meinen besten Freunden empfand ich nicht als angenehm. "Wie fühlst du dich?", fragte der Kanadier und sah mich skeptisch an. Ich fuhr mir mit den Händen durchs Gesicht und seufzte.
"Ehrlich gesagt, fühle ich mich schrecklich." Ich setzte mich wieder aufrecht hin. "Das ist alles beschissen gerade. Ade geht es scheiße, obwohl sie es nicht zugibt, bei Dylan fühlt es sich so an, als würde er mich hassen, dich habe ich aus Kanada geschleift, obwohl du eigentlich an einem Song arbeiten solltest. Ich bin echt ein schrecklicher Mensch." Shawn kam dichter auf mich zu, bevor er meinte: "Du bist alles andere als ein schrecklicher Mensch, Ella." Er zog mich auf meine Füße und legte dann sanft seine Finger unter mein Kinn. Diese Berührung löste ein Kribbeln in mir aus und ich musste leicht lächeln. "Du bist so unglaublich wundervoll.", hauchte er und zog mich dichter an sich heran. "Es ist süß, dass du trotz des Streits hierher gekommen bist, um für sie da zu sein und Dylan wird sich auch wieder einkriegen. Außerdem wollte ich dich doch begleiten. Der Song rennt nicht weg und wir haben die letzten Tage schon einiges geschafft."
Shawn nahm mich in seinen Arm, sodass ich mein Gesicht in seine Halsbeuge legen konnte und seinen Geruch einatmen konnte. Die Anspannung fiel immer mehr von mir ab. Dieser Sänger hatte einen deutlich zu großen Einfluss auf mich, was mir selbst Angst einflöste. "Wir sollten Schlafen gehen.", meinte Shawn dann nach einer Weile, in der wir uns nicht voneinander gelöst hatten. Ich nickte und wand mich aus seinen Armen.
Nachdem wir beide einzeln im Bad gewesen waren und uns dort auch umgezogen hatten, fielen wir nun müde ins Bett. Der Sänger zog mich dichter an sich heran und legte seinen Arm um meine Taille. Obwohl es auch eine Couch gab, war es irgendwie von Anfang an klar gewesen, dass wir im selben Bett schlafen würde.
"Schon blöd, dass unser Date ins Wasser gefallen ist.", murmelte er leise. "Es tut mir leid.", antwortete ich zerknirscht. "Kein Problem. Wir können ja auch in London ausgehen." Ich könnte das Grinsen, das auf seinem Gesicht lag, praktisch hören und schmunzelte. Er drückte mich noch enger an sich heran und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.
Meine Augenlider wurden immer schwerer und ich kuschelte mich an den Kanadier. Langsam aber sicher schlief ich ein und eigentlich dachte ich, dass Shawn auch schon schlafen würde, doch kurz bevor ich im Land der Träume versank, hörte ich ihn noch ganz leise nuscheln. "Ich liebe dich, Ella."
---
Ahhhh freut ihr euch auch so über das Ende wie ich? 😂
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro