22
I say I love myself and they're like 'Oh my gosh, she is so brave. She's so political.'
For what? All I said is 'I love myself bitch.'
-Lizzo
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Ella
Es klingelte an der Tür und da Shawn nicht da war, öffnete ich die Tür. Ich hatte die letzten zwei Wochen den ganzen Stoff von der Uni bearbeitet und viel geschrieben. Zu meiner Verwunderung stand Shawns beste Freundin, Hannah, vor mir. Sie sah volkommen verheult aus und sah mich erschrocken an. "Oh 'tschuldige, ich wollte zu Shawn."
Ich sah sie mitleidig an. Wieso weinte sie so stark? "Kein Problem. Komm doch rein, Shawn kommt gleich." Sie schüttelte den Kopf. "Nein, geht schon. Ich gehe wieder." Sie drehte sich um, doch ich hielt sie auf. "Hannah, was ist passiert?", fragte ich sie. Sie konnte unmöglich so nach Hause gehen. Bei der Blondine brachen alle Dämme und sie fing hemmungslos an, zu schluchzen. "Ich habe so Angst, Ella." Ich ging einen weiteren Schritt auf sie zu und sie klammerte sich an mir fest.
"Ich- Ich weiß einfach nicht, wie das alles weiter gehen soll. Ich bin am Ende.", sie schluchzte laut auf. Ich zog sie mit ins Apartment und schmiss die Tür hinter uns zu. Hannah durchfuhren immer wieder heftige Schluchzer und sie schien, volkommen aufgelöst zu sein. "Was ist passiert, Hannah?" Sie war zwar eine völlig Fremde, doch ich wollte ihr Trost spenden, immerhin war sie die beste Freundin meines Fake-Freundes.
"Weißt du von meiner Beziehung zu Liam?", frage sie, nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte. Ich schüttelte den Kopf und sah sie auffordernd an. "Ich bin mit dem Geschäftsführer von Collins Publishing Industries, Liam Collins, zusammen und unsere Eltern wollen uns jetzt verloben." Erschrocken sah ich sie an. Ihre Eltern wollten, dass sie sich verlobten? "Ich will das nicht.", jammerte sie. "Ich will diese Beziehung nicht und ganz gewisse keine Hochzeit." Sie weinte unerbittlich weiter.
"Es fühlt sich alles so falsch an, diese ganze Beziehung ist fake!", schrie sie auf einmal hysterisch. "Ich bin mit ihm zusammen, weil meine Eltern meinen, dass es gut fürs Geschäft ist. Dieser Idiot ist-" Hastig schlug sie sich die Hände vor den Mund. Ruckartig rannte sie wieder in Richtung Tür. "Ich sollte gehen. Entschuldige, dass ich dich gestört habe." Sie öffnete die Tür und ich schaute ihr verwirrt hinterher. Was in aller Welt war das? Ich wollte ihr noch nach laufen, ließ es letztendlich aber doch.
Ich dachte noch eine Weile über das Gespräch nach. Ich wusste, dass Collins Publishing Industries eine Verlagsfirma war, da ich mich dort auch bereits beworben hatte. Es war unvorstellbar für mich, dass sie gezwungen wurde, eine Beziehung zu führen. Doch ich hatte das Gefühl, dass dies nicht das einzige war, was sie belastete. Sie wollte noch irgendetwas erzählen, hatte es aber gelassen, weil sie vermutlich Angst hatte.
Ich schreckte aus meinen Gedanken, als die Wohnungstür sich erneut öffnete und Shawn hinein kam. "Hey, alles in Ordnung?", fragte der Sänger. Ich schaute zu ihm und versuchte, zu lächeln. "Dir auch hey. Hannah war vorhin hier.", meinte ich bedrückt. "Hannah? Was wollte sie denn?" Shawn zog die Stirn kraus und musterte mich. "Sie ist total aufgelöst hierher gekommen, hat geweint und wollte zu dir. Sie hat mir von ihrer Beziehung mit Liam erzählt und meinte, dass ihre Eltern wollen, dass sie sich jetzt mit ihm verlobt. Sie-"
Der Kanadier riss seine Augen weit auf. "Sie soll was?" Er schien überrascht und voller Sorge. Hektisch kramte er sein Handy aus seiner Hosentasche und drückte schnell darauf rum. "Hannah? Was ist los?", meinte er volkommen besorgt. "Antworte mir, Hannah! Was ist passiert?" Er war aufgeregt und fuhr sich immer wieder hektisch durch seine braunen Locken. Er schmiss sein Handy wütend auf den Boden, als Hannah auflegte. "Ah scheiße!"
"Shawn, willst du drüber reden?", fragte ich ihn vorsichtig. "Fuck, nein!" Er lief schnell auf und ab. Seine Hände zitterten und die Sorge, um seine beste Freundin spiegelte sich in jeder seiner Bewegungen. Ich ging auf ihn zu, blieb dann aber unschlüssig vor ihm stehen. Letzten Endes griff ich nach seiner Hand, die er mir aber schnell wieder entriss. Ich zuckte zurück. Panisch schaute ich Shawn an. Er bemerkte meine Furcht und sah mich erschrocken an. "Was ist los?", fragte er und trat einen Schritt auf mich zu.
Ich fuhr zurück. "Ich- Wincent, er hat mich geschlagen, als er-" Ich ließ den Satz offen. Shawn trat besorgt einen weiteren Schritt auf mich zu. "Ich würde dir nie weh tun, Ella.", meinte er sanft und nahm bedacht meine Hände in seine. "Ich mache mir bloß Sorgen um Hannah." Ich nickte. "Ich weiß." Der Sänger zog mich an seine Brust und ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Ich atmete seinen Geruch ein und die Panik fiel von mir ab. "Ich verspreche es, Ella. Ich könnte dir nie weh tun.", hauchte er in mein Ohr und diese Worte lösten ein Feuerwerk der Emotionen in mir aus.
Shawn passte auf mich auf. Er hörte mir zu, er war da, wenn es mir schlecht ging. Obwohl ich ihn noch nicht wirklich lange kannte, hatte ich das Gefühl, bereits ein Leben lang bei ihm zu sein. Gemeinsam hatten wir emotionale Tiefen erlebt und seine bloße Anwesenheit hatte mich wieder heraus gezogen.
"Danke.", flüsterte ich, während wir immer noch eng umschlungen im Wohnzimmer standen. "Wofür?", fragte er und löste sich ein Stück von mir, damit er mich ansehen konnte. "Für deine Anwesenheit." Ich lächelte und wand mich aus seinen Armen, behielt aber seine Hände in meinen.
Wir behielten Blickkontakt und dieser Moment war der intensivste, den ich jemals erlebt hatte. Er war voller Spannung und einem weiteren Gefühl, das ich aber nicht so richtig einordnen konnte. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und drehte mich dann grinsend um. "Was willst du jetzt machen?", fragte er und wirkte dabei sehr verwirrt. Vermutlich hatte er diesen Wangenkuss nicht erwartet.
"Ich muss noch mein Kapitel beenden, damit Liyah mich morgen noch weiter durch die Stadt schleifen kann." Der Sänger wirkte enttäuscht. "Oh, okay. Ich hatte gehofft, du würdest mir bei einem Songtext helfen." Verwundert schnellte mein Blick zu ihm. "Ich kann keine Lieder schreiben.", meinte ich bestimmt. "Du kannst Romane und Gedichte schreiben, aber keine Lieder? Das widerspricht sich etwas, meinst du nicht?", fragte er mich belustigt. Ergeben seufzte ich. "Okay, aber wenn das Scheiße wird, sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt habe." Ich zuckte mit den Achseln und lief ins Musikzimmer.
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Dieses Buch hat bald 1000 Reads und das finde ich gerade ehrlich ziemlich krass! Danke, an alle, die das hier lesen und auch Voten und kommentieren. Die Kommentare motivieren mich immer so krass, deswegen danke❤️
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