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Everything is great.
Everything is fucking great.
-Louis Tomlinson
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Ella
"Wovon träumst du nachts, Bro?", lachte ich. Als würde ich mich darüber freuen, auf ein Konzert von einem Sänger zu gehen, den ich nicht mal mochte und der auch noch Popmusik machte. Ich hasste Pop mehr als alles andere. Es war so eintönig und wurde schnell langweilig. Die Künstler sangen nicht mehr über echte Gefühle, über echte Probleme aus ihrem Leben. Sie sangen nur noch über Trennungen, die angeblich sehr schmerzhaft gewesen waren. Ich verabscheute dieses unrealistische Gejaule und konnte immer noch nicht fassen, dass ich morgen wirklich zu diesem Konzert gehen sollte.
"Ich hatte nur gehofft, dass du dich auch drauf freust." Er sah geknickt aus und sofort tat er mir leid. Ich wusste, dass dieser Sänger meinen besten Freunden eine Menge bedeutete. "Och Dylli, du weißt doch, dass ich Popmusik nicht mag.", meinte ich an ihn gewand.
"Trotzdem kommst du morgen mit.", warf Ade glücklich ein. Genervt stöhnte ich auf. "Jaha, natürlich."
"Dann lasst uns jetzt pennen gehen.", sagte Dylan. "Ich brauche genug Energie, um mir morgen die Seele aus'm Leib zu schreien." Er grinste und sah Ade und mich an.
Ich konnte es mir wirklich vorstellen, dass er morgen durchgehend schreien würde. Was Konzerte angeht, ist Dylan genau so drauf wie ich. Umso lauter du mitsingst desto mehr Spaß macht das ganze Konzert.
"Los, raus aus meinem Wohnzimmer!", versuchte mein bester Freund, uns aus dem Raum zu schmeißen. "Bist du dir sicher, dass du hier schlafen willst? Ich kann auch hier schlafen.", meinte ich erneut. Wir hatten vorhin schon eine Diskussion, da Dylan meinte, dass er auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen müsste.
"Ja, Elli. Du schläfst in meinem Zimmer.", sagte er nochmal mit etwas Nachdruck. "Okay, okay." Ich hob abwehrend die Hände und erhob mich schwerfällig von der Couch. Mein Rücken knackte einmal und mich durchzog ein stechender Schmerz. Leise stöhnte ich auf. Ich hoffte, dass Dylan und Ade es nicht mitbekommen haben und anscheinend erhörte Gott mich, denn auch meine beste Freundin erhob sich müde und sagte, dass ich mit ihr kommen sollte.
Wir gingen aus dem Wohnzimmer und standen in einem sehr kleinen Flur. Ich verschwand erst kurz im Bad, bevor auch Ade hineinging und ich mich in Dylans Zimmer begab.
Ich zog mich um und legte mich in das Bett meines besten Freundes.
Ich sah verzweifelt zu Wincent. Was passierte hier? Das kann nicht sein. Nein, nein, nein. Das kann, das darf, nicht sein. Unruhig lief ich auf und ab und sah hektisch hin und her. Was wenn- Ich verbot mir, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Es wird alles gut werden. Nervös sah ich erneut zu Tür. Wincent saß immer noch seelenruhig auf einem Stuhl. "Ella, jetzt komm runter.", stieß er genervt aus. Ich sollte runterkommen? Seine kleine Schwester war in einer OP und er saß seelenruhig da und sagte mir, ich solle runterkommen? "Sag mal, bist du eigentlich noch ganz dicht?", fauchte ich ihn an. "Deine kleine Schwester hat gerade eine Operation! Machst du dir denn gar keine Sorgen?" Perplex starrte ich ihn an. Ich hatte immer gedacht, er und Vi hätten eine gute Verbindung. "Nicht wirklich, nein. Dieses kleine Miststück hat doch gar nichts anderes verdient.", zischte er wütend, bevor er sich erhob und auf mich zu kam. Er griff nach meinen Handgelenken-
Ich schreckte hoch. Es war nur ein Albtraum, Ella. Ich versuchte, mich zu beruhigen, doch ich spürte immer noch die unsichtbare Hand um meinen Hals, die mir die Luft zum Atmen raubte. Nach Luft ringend richtete ich mich auf. Angst machte sich in mir breit und ich spürte, wie mir heiße Tränen das Gesicht herunterliefen.
Der Gedanke an diese schmerzhafte Erinnerung zeriss mich innerlich. Hektisch fuhr ich mir übers Gesicht und raufte mir dann die Haare. Angestrengt versuchte ich, nicht mehr an Wincent und Vi zu denken. Ich sollte abhaken. Eigentlich hätte ich sie schon längst abgehakt haben sollen, doch die Albträume von dieser Nacht plagten mich immer noch.
Ich stand auf und lief in meiner Jogginghose und dem riesigen T-Shirt in die Küche. Dort angekommen, nahm ich mir ein Glas aus den Schränken und füllte mir etwas Wasser hinein.
Als ich das Glas an meine Lippen setzte, betrat ein verschlafener Dylan die kleine Küche. Schlaftrunken nahm er sich auch ein Glas und trank es komplett leer, nachdem er es gefüllt hatte.
"Was machst du mitten in der Nacht in der Küche, Elli?", fragte er mich und zog eine Augenbraue hoch. Ich trank einen Schluck, bevor ich antwortete: "Ich konnte nicht schlafen und du?"
"Ich auch nicht.", seufzte er. "Was hat dich davon abgehalten?"
Sollte ich ihn anlügen? Nein, das konnte ich nicht. "Ich hatte schon wieder einen Albtraum.", meinte ich leise. Dylan war der einzige, der von meinen Albträumen wusste und ich wollte auch, dass das so blieb.
"Wieder der selbe Traum?", hackte er nach. Ich nickte leicht. Doch anstatt mich jetzt mitleidig anzusehen, kam er auf mich zu und drückte mich an sich, sodass ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge vergraben konnte.
Ich atmete tief ein und aus und versuche, nicht in Tränen auszubrechen.
"Es wird alles gut, Elli. Er kann dir nichts mehr anhaben.", flüsterte mein bester Freund mir ins Ohr. Ein Glück hatte ich ihn. Ohne Dylan war ich verloren.
Ich löste mich aus der Umarmung und nickte leicht. "Ich weiß."
Aufmunternd lächelte er mich an und sah mir dann fest in die Augen. "Wir sollten und wieder hinlegen. Es ist gerade mal drei Uhr und wenn ich jetzt nicht genug Schlaf bekomme, bin ich morgen beim Konzert viel zu müde.", versuchte er, zu scherzen. Klar, dass Dylan auch mitten in der Nacht an das bevorstehende Konzert dachte.
"Okay.", meinte ich grinsend. Ich verließ die Küche und wollte wieder in das Zimmer zurück gehen, bevor ich mich noch einmal umdrehte und ein leises "Danke" hauchte.
"Nicht dafür, Elli. Das sollte selbstverständlich sein, immerhin bist du meine beste Freundin!" Den letzten Satz sagte er mit besonders viel Nachdruck.
"Trotzdem danke." Ich machte eine kurze Pause. "Ich hab dich lieb, Dylan und ich hoffe, das weißt du."
"Ich dich auch, Eliza. Schlaf gut."
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Habt ihr Freunde, mit denen ihr über alles reden könnt?
Was denkt ihr, hat es mit Ellas Traum auf sich?
Da ich heute voll produktiv war und gerade mega Bock auf Konversationen habe, ist hier das zweite Kapitel😂🤷🏼♀️
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