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People are going to judge you anyway, so you might as well do what you want.
-Taylor Swift
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Ella
Ich hörte einen spitzen Schrei von einer sehr vertrauten Stimme. "Ella!", schrie mir meine beste Freundin entgegen und fing an, zu rennen. Bei mir angelangt fiel sie mir um den Hals und drückte mich fest an sich. Ich legte meine Arme auch um sie und war froh, Ade endlich wieder bei mir zu haben.
Wir hatten uns fast vier Monate nicht gesehen, weil wir beide komplett mit der Uni beschäftigt gewesen waren.
W
ir ließen voneinander ab und grinsten uns an. "Ich hab dich vermisst, Ellalein.", seufzte sie und sah mich strahlend an. "Ich dich auch, A."
Sie packte meine Hand und zog mich mit sich. Als meine Hand ihre berührte, bemerkte ich, dass sie schon wieder abgenommen hatte. Sie hatte es mit ihrer Kleidung gut kaschiert und auch während der Umarmung war es mir nicht aufgefallen. Besorgt musterte ich meine beste Freundin einmal kurz von der Seite. Ich sollte sie nachher auf jeden Fall noch einmal darauf ansprechen.
"Und wie geht's dir?", fragte ich die braunhaarige, während ich freundschaftlich einen Arm um ihre Schultern legte. Auch ihre Schulterknochen traten stärker hervor als vor ein paar Monaten.
"Ganz gut, würde ich behaupten." Sie grinste mich an. "Ich habe jemanden kennengelernt."
Verblüfft sah ich sie an. Ihre letzte Beziehung war der komplett Reinfall und seit dem hatte sie keinen Partner mehr gefunden.
"Er heißt Zac und, hach," Sie seuftzte, "er ist so süß. Ich glaube ich mag ihn. Sehr sogar." Mit einem Strahlen im Gesicht sah sie mich an und zog mich mit zu den Rolltreppen.
"Das freut mich für dich, Ade.", sagte ich und drückte sie noch einmal an mich, bevor ich meinen Arm von ihren Schultern nahm.
"Und wie läuft's bei dir so in Sachen Liebe? Du bist meinen Nachrichten ja immer aus dem Weg gegangen.", lachte meine beste Freundin und wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen. Ich konnte ein Grinsen nicht zurück halten und antwortete ihr dann, dass ich niemanden in Aussicht hätte.
Ade kniff ihre Augen zusammen und musterte mich skeptisch, während sie mich zum Gleis der richtigen U-Bahn zog.
"Es ist wirklich wahr, Ade. Ich hab niemanden in Aussicht. Du wärst die erste, die davon erfahren würde."
Sie sah mich noch einmal skeptisch an und fing dann an, zu grinsen. "Das will ich doch auch hoffen! Immerhin bin ich deine beste Freundin. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn du es mir nicht sagen würdest.", ließ sie mich wissen und schob ihre Unterlippe ein wenig nach vorne. Ich schüttelte meinen Kopf und lachte. Die Situation war nicht wirklich lustig, aber trotzdem lachte ich. Ich hatte es vermisst, mich mit meiner Besten Freundin einfach zu unterhalten und wieder unbeschwert zu lachen.
Der Zug fuhr neben uns ein und Ade macht eine auffordernde Geste, die mir zeigen sollte, dass das unsere Bahn war. Wir stiegen ein und bekamen beide noch einen Sitzplatz.
"Und wie geht es Noah?", fragte sie mich. "Dylan jammert schon die ganze Zeit, wann er wieder kommt, obwohl die beiden fast ständig facetimen." Ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen.
"Glaub mir, Noah ist auch nicht besser. Als ich ihm erzählt habe, dass ich nach London fahre, wäre er am liebsten sofort mitgekommen, aber er hat morgen eine Prüfung, die er nun nicht einfach mal schwänzen kann." Ich zuckte mit den Schultern.
Dylan war seit dem Kindergarten mein bester Freund und Noah war sein Freund. Dylan war anders, ich war anders. Irgendwann waren wir dann zusammen anders.
Die anderen Kinder und ihre Eltern hatten uns immer abschätzig angeguckt. Wir waren nunmal nicht, wie alle anderen, doch wir hatten nie ein Problem damit. Anders sein fanden wir damals schon toll und wir finden es immer noch super, uns von anderen zu unterscheiden und mit unserem individuellen Kleidungsstil und unseren Persönlichkeiten heraus zustechen. Ich freute mich schon, meinen Besten Freund wieder zu sehen.
Ich bemerkte, wie mir jemand vor dem Gesicht herum schnipste. "Erde an Ella! Bist du noch da?", lachte sie. "Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell abdriften würdest." Sie legte eine besondere Betonung auf das "so" und sah mich dann kritisch an.
"Entschuldige, ich bin ein wenig in Gedanken gewesen." Ich sah sie etwas zerknirscht an. "Kein Problem. Woran hast du gedacht?", fragte sie mich neugierig.
"Ich hab an Dylan gedacht. Ich freue mich einfach schon so, ihn wieder zu sehen.", lächelte ich.
"Glaub mir, er freut sich auch unglaublich.", sagte die Studentin zu mir.
"Freut er sich, mich zu sehen oder freut er sich, dass ich mit euch auf dieses Konzert gehe?", meinte ich lachend. Ade und Dylan hatten mich überredet, mit ihnen auf ein Konzert von irgend so einem Sänger zu gehen, den die beiden anscheinend unglaublich gut fanden. Da ich irgendwann so genervt gewesen war, hatte ich zugestimmt. Ich bereute diese Entscheidung jetzt schon. Diese ganzen möchtegern Sänger, die sich für was besseres hielten, gingen mir schon ziemlich auf die Nerven und dann war es auch noch Popmusik! Pop! Ich war mir ziemlich sicher, dass dieser Abend der schlimmste meines Lebens werden würde.
Ade grinste und meinte dann, dass er sich vermutlich auf beides freute.
Die Bahn hielt und die braunhaarige machte mir mit einem Nicken verständlich, dass wir hier aussteigen mussten. Wir erhoben uns von den Sitzen und stiegen aus. Wir liefen wieder auf die Straße und meine beste Freundin lotste mich zu ihrer Wohnung, die sie sich mit Dylan teilte.
Als wir vor dem kleinen Apartment angekommen waren, öffnete sich die Tür und mein bester Freund kam mir strahlend entgegen. "Elli!", rief er und stürmte auf mich zu. Ich schmiss mich in seine Arme und schlang meine Beine um seine Hüfte. "Ich hab dich so vermisst, Elli.", nuschelte er in mein Haar. "Ich dich auch, Dylli."
Er setzte mich wieder ab, bevor er mich angrinste. "Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht Dylli nennen sollst, Elizabeth?", meinte er gespielt streng. Ich zog meine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor meiner Brust. "Ziemlich oft, aber das interessiert mich nichtmal ansatzweise, Dylli."
Er fing wieder an, zu grinsen und zog mich an der Hand mit in die Wohnung. Ade war schon an uns vorbei gegangen und stand nun mit einem Glas Wasser in der Hand in der kleinen Küche.
Wir fingen an, uns über Gott und die Welt zu unterhalten und lachten immer wieder. Irgendwann setzten wir uns dann mit Popcorn auf die Couch und guckten "Bad Moms". Wir lachten fast durchgehend und ich hatte endlich wieder das Gefühl, ganz zu sein. Mit meinen besten Freunden auf der Couch zu sitzen und uns eine Popcorn-Schlacht zu liefern, war wie früher, als wir noch alle in dem selben kleinen Kaff gelebt haben.
Nachdem der Film zu Ende war fragte Dylan mich:"Und Elli, freust du dich schon auf das Shawn Mendes Konzert morgen?"
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Was haltet ihr schon mal vorab von Ella, Ade und Dylan?
Was glaubt ihr, wird Ella auf Dylans Frage antworten?
Das war das erste Kapitel uwu
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