Wie Glas Und Sand [3/10]
- Part 3 -
Ella konnte es noch immer nicht glauben, als sie sich plötzlich hinter einem Steuer wiederfand, mit einer ungeduldigen Riana im Rücken und dem steinernen Labyrinth vor ihrer Nase. Sie konnte einfach nicht fassen, dass Riana von ihrem Geheimnis wusste und sie damit erpresste, nur um einen verwöhnten Prinzen zu retten. Und was würde danach passieren? Würde Ella nach so langer Zeit des Versteckspiels doch noch auffliegen und alles verlieren? Aber es hätte noch schlimmer kommen können. Riana hätte sonst was von ihr verlangen können, da war ein wenig Fliegerei ein wahres Geschenk.
Ella erreichte den Eingang des Labyrinths und sofort schoss ihr das Adrinalin, wie Laserstrahlen durch die Adern. Jetzt blieb in ihrem Kopf nur noch Platz für die Herausforderung vor ihr. Ella spürte das Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie den Eingang des Canyons passierte, der sie ihn seinen Bann zog. Ihre Ohren waren taub für Rianas Stimme, dessen Befehle von den Alluminiumwänden des nagelneuen Zweisitzers abprallten. Ein kribbeln durchströmte ihre Finger, aber es war ein angenehmes Gefühl der Vorfreude und der Schmerz in ihrem Arm war wie weggeweht. In diesem Moment existierten für Ella kein Sorgen und keine Familie, keine Pläne und keine Zukunft, in diesem Moment gab es nur sie selbst, das Fliegen und das Abendteuer in greifweite.
Nie hatte sie daran gedacht, das steinerne Labyrinth zu durchqueren, doch jetzt wo sie die ersten Steinsäulen erblickte, die bis in den Himmel zu reichen schienen, fragte sie sich, warum sie es nie gewagt hatte. Es war ein berrauschendes Gefühl, als sie sich in die erste scharfe Kurve legte und gleich darauf einer weiteren Steinsäule auswich, die sich in ihr Sichtfeld geschoben hatte. Sie hörte Riana hinter sich kreischen, doch es verstärkte nur ihr Lächeln.
"Riana, du musst jetzt nach dem abgestürzten Flieger ausschau halten", rief Ella nach hinten, während sie die Säulen im Slalom umflog. Doch Riana hörte nicht auf zu schreien. "Riana, jetzt halt den Mund und konzentrier dich! Wenn wir den Prinzen nicht finden, war alles umsonst!"
Es war immer wieder erstaunlich, wie leicht man Riana mit einer Erwähnung des Königshauses beeinflussen konnte. Ella hatte früher viele Gespräche ihrer Steifmutter und Schwestern belauscht, als sie sich selbst noch eine Mutter gewünscht hatte und die Hoffung hegte, sie würde eines Tages so geliebt werden, wie ihre Schwestern. Doch mit den Jahren hatte Ella gelernt, dass ihre Steifmutter niemanden liebte außer sich selbst und ihre Schwestern ihr Leben damit verbringen würden, ihrer Mutter einen Titel auf dem Silbertablett zu servieren. Wären Riana und Liliana nicht so unausstehlich, dann könnten sie Ella fast leidtun, doch sie verspürte auch jetzt kein Mitleid, als ihre Schwester mit grünem Gesicht sich daran machte, winzig kleine Bruchstücke eines abgestürzten Flugzeuges in Schatten des Canyons auszumachen.
Es war noch nicht viel Zeit vergangen als das Labyrinth plötzlich schmaler wurde, die Säulen immer weniger und Ella die Sicht auf eine riesige Felswand frei geräumt wurde. Wie ein Koloss schien sich der Fels vor Ella aufzubäumen und ihr den einzige Ausweg zu versperren. Verdammter Mist!, fluchte Ella innerlich und unterdrückte den Drang auf ihr Steuer zu schlagen. Ihre Augen zuckten hektisch nach oben, doch sie wusste, dass sie für eine Flucht nach oben bereits zu nah dran war. Aber das hier konnte keine Sackgasse sein. Es wäre eine Todesfalle und auch wenn sie nur Geschichten gehört hatte, aber es gab definitiv Menschen, die das Labyrinth durchquert und überlebt hatten. Sie könnte versuchen zu landen, doch hier gab es keine ebenen Landeflächen und für eine Umkehr war der Spalt bereits zu schmal. Ella atmete einmal tief durch und versuchte die in ihr aufsteigende Panik zu unterdrücken.
"Riana, kannst du etwas am Boden erblicken?", rief sie nach hinten.
"Nein, dort ist nur Stein", brachte Riana zittrig heruas und Ella konnte ihre Anspannung spüren. Entweder sie hatten den Flieger des Prinzen übersehen, oder er hatte es hier durch geschafft. Oder er war niemals ins Labyrinth geflogen, schoss es Ella durch den Kopf, doch sie erlaubte sich diesen Gedanken nicht. Es musste einen Weg geben, irgendwo in der Wand musste eine Durchgang sein.
"Riana", rief Ella laut und bestimmt. "Halt dich fest!", und mit diesen Worten ließ sie den Flieger mehrere Meter absinken. Ein schriller Ton, der wahrscheinlich von Riana versacht wurde, erfüllte den Innenraum, doch Ella spürte nur das Rauschen in ihren Ohren. Sie stabiliesierte den Flieger und drosselte das Tempo. Ihre Augen suchten hektisch die immer näher kommende Wand vor ihr ab, doch es war zu dunkel. Nach einem nervösen Blick auf das Schaltsystem, betätigte sie das Fernlicht und wich einer weiteren Steinsäule aus. Die Wand vor ihr ragte wie ein Höllentor vor ihr auf, doch noch hatte sie nicht aufgegeben. Erneut ließ sie den Flieger um mehrere Meter absinken und als Riana hinter ihr verstummte, war sie sich sicher, dass sie in Ohnmacht gefallen war. Wahrscheinlich besser für sie. Ella fand einen Knüppel zur Steuerung des Fernlichtes und stieß einen erleichterten Schrei der Freude aus, als ihr Lichtkegel auf ein schwarzes Loch in der Wand fiel: der Eingang zu einem Tunnel. Dank sei der modernen Technik, schoss es ihr durch den Kopf und beschloss sich so ein Teil für ihren eigenen Flieger anzuschaffen. Insofern sie es sich leisten konnte.
Dankbar war Ella auch für die schlafende Riana hinter ihr, denn die Tunnelfahrt hätte ihrer Schwester und damit auch ihrem Trommelfeld den Rest gegeben. Die Tunnelwindungen war stockdunkel und der Durchmesser nur wenige Meter breit. Ella musste sich voll auf jede Krümmung und Wölbung des Ganges konzentrieren, um frühzeitig einschätzen zu können, wohin die nächste Abbiegung führte. Einmal streifte einer ihrer Flügel die Wand und als ihr Flieger ins Wanken geriet, dachte sie schon, sie hätte es versaut. Doch wie durch ein Wunder erschien in diesem Moment ein Lichtpunkt am Ende des Tunnels und bevor ihr anderer Flügel, in die gegenüberliegende Wand krachen konnte, betätigte sie den Boost und schoss geradeaus in die Freiheit.
Blauer Himmel tat sich vor ihr auf und geblendet vom Licht übersah sie fast die drei majestätischen Säulen, die in einem Dreick kurz hinter dem Ausgang aufragten. Ella machte einen letzten Schlänker und sah wie sich der Canyon in der Weite öffnete und sich zu seinem Fuße eine Ebene erstreckte. Elle verlangsamte ihren Flieger, schaltete den Autopiloten ein und wartete bis ihr Herzschlag sich wieder beruhigt hatte, bevor sie einen Blick nach unten warf und wie erwartet einen gestrandeten Flieger zu Füßen der drei Säulen entdeckte.
"Respekt", murmelte sie zu sich selbst. "So viel hätte ich euch gar nicht zugetraut."
Sie setzte langsam zur Landung an und je näher sie dem Boden kam, desto sicherer war sie, dass das Fliegerwrack nicht all zu stark beschädigt war. So wie sie selbst, musste der Prinz die Säulen übersehen haben, nur dass er die Kurver nicht mehr bekommen hatte. Als ihr Flieger den Boden berührte, überkam Ella, trotz der Strapatzen und der Angst, die sie gehabt hatte, diese ermattende Leere, die nur das Fliegen zu füllen vermochte. Doch jetzt hatte sie keine Zeit für Wehleidigkeitenmusste und musste sich wohl oder übel, um eine möchtegern Prinzessinnen und einen leichtsinnigen Prinzen kümmern.
Sie stieg aus dem Flieger und schob den Pilotensitz nach vorne, so dass sie an die ohnmächtige Riana herankam. Sie hatte ihr Haar noch nie so zerzaust gesehen und Ella konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Was Riana doch nicht alles für einen Prinzen tat. Zuerst gab Ella sich Mühe, Riana behutsam aus dem Flieger zu heben, doch schnell stellte sie fest, dass sie damit keinen Erfolg haben würde und fing stattdessen an, Riana grob an ihren Füßen nach draußen zu ziehen. Endlich bekam sie Riana heraus gehievt, legte sie auf dem Sandboden ab und suchte das Versorgungswasser aus dem Flieger. Dann kniete sie sich neben den Regungslosen Körper und tätschelte Rianas Gesicht, doch sie rührte sich nicht. Dann versuchte Ella es mit einem vorsichtigen Schuss Wasser, den sie über Rianas Gesicht verteilte. Doch auch das funktionierte nicht.
"Mensch Riana, du bist doch sonst nicht still zu kriegen", murmelte Ella genervt vor sich hin, als sie plötzlich das Geräusch von Schritte vernahm. Ella blickte auf und erst jetzt fiel ihr auf, dass sie noch immer ihren Pilotenhelm trug. Die Sonne blendete sie, doch den jungen Mann erkennte sie, als er keuchend neben ihnen zum stehen kam und sie anstarrte.
"Eure Hoheit", entfuhr es Ella hastig und sie senkte ihren Kopf. In diesem Moment entfuhr Riana ein Husten. Nicht ihr ernst. Dennoch dankbar für die Ablenkung half Ella der erwachten Riana dabei sich aufzusetzen und drückte ihr die Wasserflasche in die zittrigen Hände.
"Was ist passiert?", nuschelte Riana und hielt sich die Hand vor die Augen, um sie vor der grellen Sonne zu schützen.
"Du hast versucht einen Prinzen zu retten und bist dabei ohnmächtig geworden", erwiderte Ella belustigt und bemerkte verwundert, dass sie Erleichterung darüber empfand, dass Riana nichts Zugestoßen war. Doch sie hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn der junge Mann, den sie so erfolgreich ignoriert hatte, ging neben Riana in die Hocke und musterte sie besorgt.
"Seid ihr wohl auf?", fragte er höflich und Ella konnte genau sehen, wie sich die Erkenntniss nach und nach in Rianas Augen schlich. Ein hoher, schriller Schrei durchzog den Canyon und Ella hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, doch sie stützte noch immer Rianas Rücken. Der Prinz zuckte kaum merklich mit seinem rechten Augen und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Das schien ihm weiß Gott nicht zum ersten Mal passiert sein. Ella hätte am liebsten laut geschnaubt.
"Entschuldigt", erwiderte Riana sofort, als sie ihr Erstaunen überwunden hatte, und senkte sogleich ihren Blick. "Ja, ich denke es geht mir gut, vielen Dank. Ich fühle mich nur etwas schwindelig."
"Meint ihr, ihr könnt laufen? Mein Pilot ist verletzt und ich hoffe, dass ihr einen Erstehilfekasten dabei habt. Es ist nicht schlimm, aber ich möchte ihn so schnell, wie möglich verarzten."
Riana nickte ergeben und strahlte dem Prinzen mit einem lieblichen Lächeln entgegen. Ella war überrascht, welche große Auswirkung die hoch gezogenen Mundwinkel auf Rianas Gesicht hatten. Die dunklen welligen Haare ihrer Schwester, die stets ihr kantiges Gesicht umrahmten, ließen Riana meistens, zusammen mit ihren schmalen Lippen und den eng zusammen gezogenen Augenbrauen, herrisch und unzufrieden erscheinen und auch das falsche Lächeln, dass sie ab und an für jemanden übrig hatte, wirkte meist berechnend und falsch. Doch dieses Lächeln ließ ihre Gesichtszüge weich und lieblich wirken, als wäre sie diejenige, die gerettet werden musste und nicht der Prinz selbst. Ella konnte sehen, wie ein Hauch von Röte das Gesicht des Prinzen erfüllte und sie wandte ihren Blick ab.
"Wenn ihr meiner Schwester beim Laufen helfen könntet, dann sehe ich nach, ob wir Medizin und Verbandszeug an Board haben und bringe es euch", erwiderte Ella ohne den Prinzen anzusehen, doch sie spürte anschließend, wie der Blick des Prinzen für einen Moment auf ihr ruhte. Aber dann sah sie sein Nicken aus dem Augenwinkel und wie er sich daran machte, Riana auf zu helfen. Bestimmt hatte sie den falschen Ton an den Tag gelegt, oder die falschen Worte verwendet, aber schließlich war sie, wenn auch nicht ganz freiwillig, extra hierher geflogen, um ihn zu retten. Da war es doch das Mindeste, dass er sich nicht über ihr unangemessenes Verhalten beschwerte.
Ella war sich nicht ganz sicher, was sie von dem Prinzen halten sollte. Sie wusste nur, dass nicht viel positives dabei war. Hatte er ernsthaft auch noch einen Piloten in diesen Schlamassel mit hinein gezogen? Es gefiel ihr nicht, diesem leichtfertigen Kerl aus der Klemme zu helfen, ganz egal wer er war. Doch seinen Piloten würde sie sicher nicht seinetwegen warten lassen und sie beeilte sich, als sie ihren Zweisitzer durchsuchte und alles von Nutzen in ihren Rucksack stopfte. Ella folgte den anderen zum abgestürzten Flieger, während die Sonne trotz der späten Tageszeit noch immer auf ihrer Haut brannte und ihr Kopf nur durch ihren Helm geschützt wurde. Als sie aufholte, beobachtete sie Riana und den Prinzen und fragte sich, ob ihre Familie sie endlich in Frieden lassen würde, wenn sie einen Thron hatten, um den sie sich kümmern mussten. Doch Riana war mit Sicherheit nicht das einzige ergeizige Mädchen, das es auf den Prinzen abgesehen hatte und wahrscheinlich hatte eine bürgerliche eh keine Chance. Dennoch war es eine ganz neue Möglichkeit, die Ella noch nie bedacht hatte. Was würde passieren, wenn ihre Schwester Königin wurde?
Sie holte die beiden ein, als diese den Flieger erreichten, der im Schatten einer der drei Säulen lag. Der Prinz kniete neben seinem Piloten, der am Boden lag und ruhig ein und ausatmete. Er war vielleicht Ende zwanzig und seiner Uniform nach zu schließen, ein Mitglied der könglichen Fluggarde. Er hatte eine Platzwunde an der Schläfe, doch ansonsten sah er unversäht aus. Wahrscheinlich hatte er eine Gehirnerschütterung.
"Hier, das ist alles was an Board war", sagte Ella und streckte dem Prinzen ihren Rucksack entgegen.
"Danke", sagte er mit einem Nicken und fing an den Inhalt zu durchwühlen. Riana kniete zur anderen Seite des blass aussehenden Mannes und fühlte seine Stirn. Ella beschloss Riana ihre Zweisamkeit mit dem Prinzen zu gönnen, vor allem da sie nichts mit ihm zu tun haben wollte und machte sich daran, die beschädigten Stellen des Flieger zu untersuchen. Es musste eines der modernsten Modelle sein, die Ella je zu Gesicht bekommen hatte und es tat Ella im Herzen weh ihn so demoliert daliegen zu sehen. Die Notlandung schien nehr oder weniger geglückt zu sein, doch Ella bezweifelte, dass der Flieger sich noch einmal erheben würde. Ella nahm ihren Helm ab, der ihre Sicht einschränkte und hockte sich neben die linke Außenwand des Fliegers. Vorsichtig strich sie über den eingerissenen Spalt und warf einen Blick auf den Verlauf, der sich bis auf den Flügel zog. Der Prinz und sein Pilot hatten wirklich verdammt viel Glück gehabt, dachte Ella, als sie die Summe der kleineren Schäden zusammen rechnete. Sie hätten genauso gut beide tot sein können.
Sie umrundete den Flieger einmal und trat dann ans Cockpitt, um die Geräte zu untersuchen. Sie mussten ein Signal an den Palast senden, damit diese wussten, wo sie gefunden werden konnten. Ella wusste, das solche abgelegenden Gegenden, in die sich normalerweise keiner verirrte, nicht kartografiert waren, aber es würde sicher einen leichteren Weg hierher geben, als den, den sie genommen hatten. Riana war versessen darauf gewesen, den Prinzen zu retten, doch den Teil des Plans, in dem sie den Prinzen sicher nach Hause bekamen, hatte sie nicht all zu gut durchdacht. Die Geräte dieses Flieger schienen nicht mehr zu funktionieren, doch ihr Zweisitzer würde sicher einen Sender haben. Aus Erfahrung, wusste Ella, dass es in den Canyonschluchten keinen Empfang gab, aber sie musste nicht lange suchen, bis sie einen Abschnitt an einer Feldwand entdeckte, an der sie ein gutes Stück nach oben klettern und den Peilsender drapieren konnte. So würden sie ein dauerhaftes Signal senden können und anschließend endlich nach Hause in ihr Bett.
Sie drehte sich zu den an anderen um und wollte sie gerade über ihr Vorhaben informieren, als sie den Prinzen hinter sich erblickte und reflexartig zusammenschreckte. Er beobachtete sie und Ella konnte für einen Moment nichts sagen.
"Ihr seid der Pilot?", fragte er und die Verwunderung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Ella zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Ja, ich bin der Pilot", antwortete sie knapp. "Und wenn ihr nichts dagegen einzuwenden habt, werde ich jetzt ein Signal drapieren, damit euch jemand finden kann. Dann seid ihr ganz bald wieder sicher in eurem Palast." Ella gab sich keine Mühe ihren genervten Ton zu unterdrücken, aber sie sah auch keine Notwendigkeit dafür. Dieser Prinz war nichts anderes als ein leichtfertiger Junge, der anscheinend nicht nur sich, sondern auch andere gern in Schwierigkeiten brachte und sie sah keinen Grund, ihn anders behandeln als irgendjemanden sonst. Er würde sie schon nicht einsperren lassen. Hoffentlich.
"Wie wollt ihr das anstellen?", fragte er, doch nicht skeptisch, wie Ella erwartet hatte, sondern mit einem Hauch von Spannung.
"Ich werde unseren Sender dort oben anbringen", antwortete Ella und zeigte dabei auf die halbrunde Felsplattform, die man von hier unten erkennen konnte.
"Ihr wollt da herauf klettern?", fragte er ungläubig.
"Wenn ich es hier her geschafft habe, dann schaffe ich es auch darauf", gab sie mit einem Achselzucken zurück und hatte sich schon an ihm vorbei geschoben und auf den Weg gemacht, als er ihr plötzlich hinterher rief.
"Wartet! Ich begleite euch."
Ella drehte sich überrascht zu ihm um, sah den Prinzen auf sich zu rennen und übersah dabei nicht den stechenden Blick, den ihr Riana sogleich zu warf. In ihrem Schoß lag der Kopf des schlafenden Verletzten und es war klar, dass sie sich nicht vom Fleck bewegen konnte. Ihre Augen strahlten Todeslust aus und Ella fragte sich, womit sie das verdient hatte.
Was war an diesem Tag nur schief gelaufen?
Fortsetzung folgt...
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Inspiriert von Charles Perraults Cendrillon ou la petite Pantoufle de verre (1697) und Marissa Meyers Wie Monde so Silbern (2013).
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