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Die Entscheidung Der Meerjungfrau [1/2]

- Teil 1 -

Es war einmal tief unten im Meer ein Königreich, größer und prachtvoller, als es die Menschen jemals hätten errichten können. Vereint waren die Mächte der Meere und ihr Zusammenhalt spendete Frieden und Wohlstand. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Wege von Wasser und Land sich wieder kreuzen würden und Zwietracht an die Stelle von Ruhe und Ordnung treten würde. Bedroht war der Frieden durch einen menschlichen Herrscher, der Meeresressourcen ausbeutete und versuchte das Wasser, als Waffe gegen seine Gegner zu verwenden. Angespannt war die Lage des Wasservolkes und so begab es sich, dass ihr Herrscher eine folgenreiche Entscheidung traf. Er entführte den Sohn seines Feindes und ließ ihn in das tiefste Verlies seines Schlosses sperren. Nur ein Zauber hielt den Menschen unter Wasser am Leben, welcher nicht von langer Dauer sein würde. Doch der Feind weigerte sich auf die Forderungen der Meeresbewohner einzugehen und so kam es, dass der Frieden stärker ins Schwanken geriet denn je. Unruhen verbreiteten sich durch alle Meere und nur die königlichen Töchter lebten in Abgeschiedenheit, die sie von allen Gerüchten abschirmen sollte. Doch die Meeresbewohner waren von Natur aus neugierig und die königlichen Töchter waren es alle mal.

Es war die älteste Tochter, die sich eines Nachts heimlich in das Verließ tief unten im Schloss schlich, nachdem sie ein Gespräch über den gestohlenen Prinzen belauscht hatte. Hinter verzauberten Algensträngen lag der junge Mann und schlief. Viel grausamer hatte sich die Meerjungfrau den Menschen vorgestellt, doch seine Gesichtszüge waren weich und sein Körper hatte sich im Schlaf zusammen gerollt, als versuchte er sich Schutz zu spenden. Eine Welle von Mitgefühl überkam sie und so schwamm sie sofort zurück zu ihren Schwestern, um ihnen davon zu berichten. Alle scharten sich um sie und lauschten beharrlich auf das, was sie zu erzählen hatte. Nur eine der sechs Schwestern saß am Rand und sträubte sich davor, den Geschichten ihrer ältesten Schwester zu lauschen.

Die jüngste der Schwestern war die einzige der sechs, die es noch nicht gewagt hatte bis an die Meeresoberfläche zu schwimmen und die Welt zu sehen, in der die Menschen lebten. Schon immer wurde sie die kleine Meerjungfrau genannt und wahrscheinlich würde sie diesen Namen behalten, bis sie das Versäumnis ihres letzten Geburtstages nachholte und dorthin schwamm, wo das Licht am hellsten war. All ihre Schwestern vor ihr hatten diese Tradition zur Vollendung ihres sechszehnten Lebensjahres vollzogen, doch sie hatte sich nicht überwinden können. Zu groß war ihre Angst vor dem Unbekannten und zu grausam die Gesichten über die Wesen, die am Land lebten. Doch jetzt war einer von ihnen hinunter in ihr Reich gekommen und Kälte drang durch ihren Körper, wenn sie wagte darüber nachzudenken.

Die ganze Nacht machte die kleine Meerjungfrau kein Auge zu, denn ihre Schwestern wurden es nicht müde, über den Fremden zu diskutieren. Ihre älteste Schwester war eine friedvolle Person und sprach sich dafür aus, dass ihr Vater die Forderungen mindern und so die Freilassung des Prinzen vorantreiben sollte. Zwei ihrer anderen Schwestern sahen eine größere Gefahr darin, Schwäche zu zeigen und appelierten daran, dass ihr Vater standhaft bleiben sollte. Ihre impulsievste Schwester war sogar dafür an dem Prinzen ein Exempel zu statuieren, indem man seine Leiche zu seinem Vater zurück schickte. Bei diesen Worten wurde der kleinen Meerjungfrau eiskalt, doch es waren die folgenden Sätze ihrer nächst älteren Schwester, die sie anschließend nicht mehr los lassen wollten.

"Was wenn die Menschen im Gegenzug eine von uns holen?", fragte sie ihre Schwestern mit Angst erfüllten Stimme und zum ersten Mal in dieser Nacht herrschte Stille unter den Königstöchtern. Die Worte spukten, wie böse Geister durch ihren Kopf und es war ihre älteste Schwester, die am nächsten Tag ihr bleiches Gesicht als erste bemerkte. Sanft strich sie der kleinen Meerjungfrau über das Gesicht und nahm sie schützend in ihren Arm.

"Du hast Angst vor ihm, nicht wahr? Aber glaub mir, er ist genauso ein Kind, wie du es noch zu Weilen bist."

Die kleine Meerjungfrau blickte zu ihrer Schwester auf und diese konnte sich ein mütterliches Lächeln nicht verkneifen, als sie den Unglauben auf ihrem Gesicht sah.

"Komm heute Nacht an mein Bett", sprach ihre große Schwester weiter, war jedoch darauf bedacht, dass niemand sie belauschte. "Ich werde dir dabei helfen deine Angst zu bekämpfen."

Die kleine Meerjungfrau nickte, doch sie verspürte nicht wie sonst das wohlige Gefühl, wenn ihre Schwester sie umsorgte. Ihre Schwanzflosse kribbelte, als sie des Nachts wach lag und auf die gleichmäßigen Atemzüge ihrer Schwestern lauschte. Sie hatte eine dunkle Vorahnung, was sie heute Nacht tun würden, dennoch schwamm sie leise zu ihrer Schwester, welche mit offenen Augen in ihrem Bett lag. Sie verließen das königliche Schlafgemach und schwammen gemeinsam durchs Schloss. Es war erstaunend für die kleine Meerjungfrau, wie gut sich ihre Schwester darin verstand, sich unbemerkt durch das Schloss zu bewegen. Doch vor allem fühlte sie einen Anflug von Stolz, dass ihre älteste Schwester dieses Wissen mit ihr teilte.

Die kleine Meerjungfrau war kaum überrascht, als sie den Eingang zum Schlossverließ erreichten, so sehr hatte sie in den letzten Stunden versucht, sich auf das Schlimmste vorzubereitet. Die Kraft des Meeres, die durch ihre königlichen Adern flossen, machte es ihnen leicht, die Wachen zu verwirren und unbemerkt an ihnen vorbei zu kommen. Je tiefer sie kamen, desto mehr wünschte sich die kleine Meerjungfrau wieder in ihrem Bett zu sein, doch sie wehrte sich gegen ihre Angst. Ein Schaudern konnte sie aber nicht unterdrücken, als die Algenstangen des menschlichen Gefängnisses in Sicht kamen. Ihre Schwester bemerkte ihr Zögern und berührte sie sanft an den Oberarmen.

"Scheue dich nicht, kleine Schwester. Du wirst sehen, dass nichts Grausames an ihm ist und dann wirst du dich nie wieder fürchten müssen."

Die kleine Meerjungfrau nickte entschlossen und schwamm an ihrer Schwester vorbei, bevor sie einen Rückzieher machen konnte. Immer näher kam der Käfig und als sie die Umrisse am Boden erkennen konnte, hielt sie inne. Zuerst sah sie die beiden unnatürlichen Glieder des Menschen, die an der Stelle wuchsen, an dem sein Fischschwanz hätte sein sollen. Ihre Schwestern hatten ihr davon berichtet, aber sie mit eigenen Augen zu sehen, war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie graute sich vor der Vorstellung ohne Fischschwanz leben zu müssen und so ließ sie ihren Blick schnell nach oben wandern. Sie konnte den Oberkörper des Menschen nicht genau erkennen, denn er war eingehüllt in etwas und sie fragte sich ob es aus ihrer oder seiner Welt stammte. Dann blickte sie hoch zu seinem Gesicht und erst da bemerkte sie, dass der Mensch sie mit aufgerissenen Augen ebenfalls anstarrte. Nie hätte sie gedacht, dass sie an diesem Ort verharren würde, niemals hätte sie geglaubt, dem Blick eines Menschen standhalten zu können. Doch hier war sie und ihre Augen wollten sich nicht mehr von dem Menschen vor ihr trennen.

Sie wusste nicht wie lange sie regungslos hier verweilt hätte, wenn ihre Schwester nicht den wachen Prinzen bemerkt und sie zurück ins Schloss gezerrt hätte. Sie nahm die kleine Meerjungfrau anschließend in ihre Arme und grämte sich, da sie glaubte alles noch verschlimmert zu haben. Doch so war es nicht, ganz im Gegenteil. Wie in Trance verbrachte die kleine Meerjungfrau den nächsten Tag und schweifte mit ihren Gedanken immer wieder zu dem Menschen ab, dessen Blick ihr Herz zum rasen gebracht hatte. Lange lag sie wach in ihrem Bett und wartete bis sie sicher war, dass auch ihre älteste Schwester tief in Träume versunken war. Fast schon unachtsam verfolgte sie den Weg der letzten Nacht, so groß war ihr Verlangen danach den Menschen wieder zu sehen. Erst vor den Gitterstäben machte sie halt und verlangsamte ihre Bewegungen. Sie fühlte ein unruhiges Zucken in ihrer Flosse, doch es mochte sie nicht davon abhalten, bis direkt vor die Zelle zu schwimmen. Dort saß er, der Prinz und schaute in dem Moment auf, da sich ihr Blick auf ihn legte. Mit geweiteten Augen erwiderte er ihren Blick und dann erhob er sich. Wieder verspürte die kleine Meerjungfrau den Drang zurück zu weichen und wieder vermochte sie es nicht.

Er trat behutsam auf sie zu und dann öffnete er seine Lippen, um etwas zu sagen, doch nur Blasen verließen anstelle von Wörtern seinen Mund. Die kleine Meerjungfrau versuchte ihm zu erklären, dass sie ihn nicht verstehen konnte, doch sein Gesichtsausdruck verriet ihr, dass es ihm nicht anders ging. So standen sie da, ohne Worte, die sie Teilen konnten, nur Blicke, die sie verbanden und trotzdem fühlte die kleine Meerjungfrau sich ihm so verbunden, wie niemanden sonst. Die ganze Nacht verbrachte sie unten in dem Verlies, während sie beide versuchten Gesten in Bilder zu verwandeln. Sie spürte seine Einsamkeit und seine Furcht vor einer ungewissen Zukunft und der Drang ihn zu berühren wuchs in ihr. Doch das Gefängnis war magisch und die kleine Meerjungfrau vermochte nicht die unsichtbare Wand zu durchbrechen. Nur schweren Herzens verließ sie den Prinzen und zum ersten Mal beschlich sie eine andere Angst. Nicht vor Dingen, die ihr unbekannt waren, sondern vor einem Leben ohne den Menschen, dem sie nach nur einem Blick ihr Herz geschenkt hatte.

Fortsetzung folgt...

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Inspiriert von Hans Christian Andersens Die kleine Meerjungfrau veröffentlicht in 1837.

Kommentar des Autors:

Bei dieser Geschichte hab ich es mal klassisch versucht. Ganz schön schwierig den Schreibstil eintönig zuhalten, besonders die mündliche Rede scheint immer rauszufallen. Da muss ich wohl nochmal rüber. Was meint ihr?

Diese Geschichte sollte auch eigentlich ein Einteiler werden, aber ich gerade nicht so voran komme, dachte ich, es wäre besser eine Pause einzulegen und erst einmal etwas anderes weiterzuschreiben. Das Ende bietet sich ja gut an. Wie steht ihr dazu? Nervt es euch so viele angefangene Kurzgeschichten zu haben, oder macht es das ganze spannender?

Ich hoffe aberbald mal eine vollständige zu haben :)

Mit viel Bücherliebe bis zum nächsten Kapitel!

Eure M. Norden

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