Kapitel 5
In den vergangenen Tagen sind die Temperaturen drastisch gesunken und die herumliegenden Seen hatten bereits begonnen sich unter einer dünnen Eisschicht zu verkriechen. So sehr ich den Winter und die Arbeit auf der Christbaumfarm auch liebte, gegen Temperaturen um die Fünfzehn Grad hätte ich dabei aber nichts gehabt. Immerhin würde ich dann meine Fingerspitzen noch spüren, die vom Ausbeizen der Zweige völlig abgefroren waren. Aber man konnte ja nicht alles haben. Außerdem kam der Geruch der Tannen bei den kalten Temperaturen immer deutlicher hervor und veranlasste mein Herz dazu Purzelbäume zu schlagen wenn ich daran dachte, dass unsere Schützlinge schon bald die Augen unserer Kunden zum Strahlen bringen würden. Bo, der gerettete Kangal folgte mir auf Schritt und Tritt während ich die Bäume ausdünnte und die abgeschnittenen Tannenzweige in dem kleinen Anhänger meines Quads vor mir sammelte, um daraus Kränze zu binden. Das war eine der wenigen Tätigkeiten die meine Mum und ich gemeinsam machten. Manchmal glaube ich, war sie schon mehr als nur ein bisschen enttäuscht darüber, dass ich mich für klassische Dinge wie Backen, Stricken, Zöpfe flechten und so weiter nur geringfügig interessierte. Früher verlor ich immer wieder mal einen Gedanken an die Vorstellung wie es wohl gewesen wäre, wenn ich noch eine Schwester gehabt hätte und hab mir die Frage gestellt ob sich meine Interessen dann anderweitig orientiert hätten. Aber mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass es rein Garnichts geändert hätte. Anstatt Zimtschnecken zu backen, bevorzugte ich matschigen Sandkuchen, in unangenehme Situationen verstrickte ich mich auch ohne Nadel und Faden oft genug und meine Zöpfe hatte ich damals mit der Küchenschere abgeschnitten, damit meine Brüder mir nicht ständig daran ziehen konnten. Seither trug ich meine Haare knapp über den Schultern, was sowieso viel praktischer war, fand ich zumindest. Außerdem mussten meine Brüder und ich im wahrsten Sinne des Wortes Scheiße schaufeln, während andere Mädchen in meinem Alter vermutlich in der Stube saßen und mit Puppen gespielt haben. Denn noch bis vor ein paar Jahren dienten die Stallungen am Ende der Baumschule als Unterstand für die drei Pferde, welche früher zum Arbeiten eingesetzt wurden. Sie waren wendiger und geschickter bei den anfallenden Arbeiten in unserer hügeligen Landschaft. Mit dem Fortschritt der Technik jedoch wurden auch sie Einestages gegen Maschinen eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Farmen die ihre Arbeitsziere schlachten ließen oder einfach aussetzen, durften unsere drei ihren Ruhestand in vollen Zügen auf der Farm genießen und den Maschinen dabei zuschauen, wie sie ihre Arbeiten erledigten. Heute bietet der alte Pferdestall Zuflucht für die Tiere, die ich vor ihrem Elend rettete.
»Robin?« rauschte das Walkie-Talkie an meinem Hosenbund und holte mich zurück in die kalte Realität. »Robs« rauschte es erneut während ich versuchte mit meinen kalten Fingern auf den Knopf zu drücken.
»Dad du sollst mich nicht Robs nennen« beschwerte ich mich und wartete auf seine Reaktion.
»Ich wollte nur sicher gehen dass du zurückfunkst« antwortete er und an seinem Tonfall konnte ich erkennen, dass er sich über seinen eigenen Witz amüsierte und ließ ihn den Spaß mich bei dem Spitznamen zu nennen, mit dem mich meine Brüder mit fünf Jahren aufgezogen haben.
»Was gibt's?« erinnerte ich ihn daran, dass er mich sicher nicht ohne Grund angefunkt hatte. »Kommst du bitte mal vor an das Pförtnerhäuschen?«
Ich bestätigte, dass ich mich auf den Weg machte, hakte den Anhänger an meinem Quad ein und schlängelte mir einen Weg durch die schmalen Wege zwischen den Tannenbäumen hindurch über die Farm, gefolgt von Bo, der freudig bellend neben mir herrannte, bis ich am Pförtnerhäuschen ankam. Eigentlich war es eine kleine Blockhüte inklusive kleiner Stube mit Sitzgelegenheiten und einem Holzkamin und es war mir selbst nicht wirklich klar, wieso wir dazu Pförtnerhäuschen sagten. Aber es hieß irgendwie schon immer so und war der Dreh- und Angelpunkt unserer kleinen Farm. Auf der Veranda schank Mum ihren selbstgebrühten Winterpunsch aus und unter dem kleinen Vordach neben der Veranda zogen wir die Bäume durch die Netztrommel, nahmen Maß und kassierten. Rasant bremste ich auf Höhe der Veranda ab und sprang vom Quad, sodass der Matsch um mich herum wie braunes Konfetti in alle Richtungen weg spritze. Wäre meine Mum hier, würde sie sich wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber die stand zum Glück oben auf der Veranda und entwirrte eine Lichterkette.
Ich blieb neben meinem Dad stehen, der sich gerade mit einem Mann in beigem Mantel unterhielt. Irgendwie kam er mir bekannt vor, vermutlich kaufte er nicht das erste mal seinen Baum bei uns. Irgendwann verschwammen die Gesichter zu einer Masse. »Was gibt's?« fragte ich als der Mann eine kurze Pause einlegte und mich ansah, als wäre das was er meinem Vater sagte nicht für meine Ohren geeignet.
»Robin ich möchte dir jemanden vorstellen« sagte er und machte eine Handbewegung in die Richtung des Mannes. »Das ist Byran Meloy« ich nickte freundlich, auch wenn mir nach wie vor nicht klar war wer dieser Mann sein sollte. »Er benötigt einen unserer besten Bäume«
»Ein Prachtexemplar« verbesserte er meinen Vater und sah mich an, als wüsste er nicht ob ich dieser Aufgabe gewappnet war. »Verstehe. Wie groß darf denn dieses Prachtexemplar« ich malte Gänsefüßchen in die Luft »sein?«.
Mr. Meloy's Mundwinkel zuckte kaum merklich und er beobachtete mich mit Adleraugen. »Ihnen sind diesbezüglich keine Grenzen gesetzt«. Auch wenn dieser Mann nichts tat, außer mich anzustarren, brachte seine arrogante Haltung meinen Puls in Wallung.
»Bevorzugen Sie Nordmanntannen, Blaufichten, Coloradotannen..« wollte ich ihn provozieren, doch er schüttelte nur selbstgefällig den Kopf.
»Am besten Fragen Sie meinen Sohn, schließlich ist er derjenige, weshalb es unbedingt ein echter Baum sein muss.« Er drehte sich um und ließ seinen Blick suchend durch die bereits geschlagenen Tannenzeilen wandern bis er an einem jungen Mann in schwarzem Mantel hängen blieb. »Logan!« rief er und machte eine auffordernde Handbewegung in unsere Richtung. Mein Vater und ich tauschten vielsagende Blicke. Stumm mahnte er mich davor meine Meinung für mich zu behalten, während ich ihm anhand meiner Blicke mitteilte was ich von unserer neuen Kundschaft hielt. Ein letztes Mal verdrehte ich die Augen, schloss sie für drei Sekunden und als ich sie wieder öffnete verzog sich mein Mund zu einem Grinsen.
»Na wenn das nicht mal der Grinch ist« begrüßte ich meine Bekanntschaft aus dem Heats mit einem Lächeln. Seine Augen weiteten sich und er sah erst zu meinem Vater und dann wieder zu mir. »Potter« Sein Gesicht schien sich mehr über das unverhoffte Aufeinandertreffen zu freuen, als seine Stimme es vermitteln konnte. Wir sahen uns einen Augenblick lang an, dann räusperte sich sein Vater und jetzt war mir auch klar, wo ich ihn schon mal gesehen hatte.
»Logan würdest du die junge Dame -«
»Robin« unterbrach ich ihn und wurde mit zwei ungläubigen Augenpaaren gestraft, nur Logan, alias der Grinch lächelte mich amüsiert an.
»Robin?« wiederholte Mr. Meloy fast schon abwertend und ich hielt seinem eisernen Blick mit einem klaren Nicken stand. »Mit Robin nach einem geeigneten Baum für die Gala suchen?« Alle Augenpaare waren nun auf Logan gerichtet. »Nichts lieber als das« antwortete er mit einem breiten Grinsen und machte zwei Schritte nach hinten, als sollte ich ihm folgen.
»Was wird das?« fragte ich und nahm nebenbei wahr, wie sich unsere Väter weiter über Lieferdatum und Preise unterhielten. »Ich hab gesehen dass die größten Bäume hier oben stehen.« rückwärts lief er den Schotterweg hoch und wartet dass ich nachkomme. Mit in die Hüften gestemmten Händen sah ich ihm nach. »Ja, klar, wenn du willst dass nur noch die Hälfte an Baum zu deiner Gala übrig ist dann nehm einen geschlagenen Baum« ich bewegte mich keinen Milimeter. Logan blieb stehen. »Wieso sind die überhaupt schon geschlagen wenn sie nicht so lange halten?« stellte er unsere Arbeit in Frage.
»Man muss ausdünnen« erklärte ich. »Wachsen die Bäume zu dicht, können die Zweige sich nicht gleichmäßig entfalten und du hast kahle Ecken oder verkrüppelte Zweige«.
»Oh. Verstehe« sein Blick wanderte über unsere Farm, als würde ihm erst jetzt auffallen dass die Bäume je nach Größe in unterschiedlichen Abständen gepflanzt waren.
Ich kniff mir mit Zeigefinger und Daumen in den Nasenrücken. »Komm mal mit« forderte ich ihn auf und schlenderte ohne auf ihn zu warten den Pfad entlang, von wo ich mit meinem Quad gerade gekommen war.
Während wir zwischen den Tannen hindurchgingen, fragte ich Logan: »Wie kommt es, dass du deinem Vater bei der Auswahl des Baumes hilfst? Ist das nicht eigentlich eine Aufgabe für seine Eventplaner?«
Logan schmunzelte, während er sich umsah. »Normalerweise schon, aber ich hatte das Gefühl, ich könnte mal wieder raus an die frische Luft. Außerdem weiß ich, dass es meinen Vater beruhigt, wenn ich bei solchen Sachen ein Auge draufhabe. Und ehrlich gesagt, habe ich eine Schwäche für echte Weihnachtsbäume.«
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Eine Schwäche für Weihnachtsbäume? Klingt fast so, als wärst du doch nicht der Grinch, für den du dich ausgegeben hast.«
Er lachte. »Okay, vielleicht war das Grinch-Ding ein bisschen übertrieben. Ich habe einfach nicht so viel für den kommerziellen Weihnachtskram übrig. Diese ganze künstliche Fröhlichkeit, das Gedränge in den Geschäften...«
Ich nickte verständnisvoll. »Da stimme ich dir zu. Ich mag es auch lieber ruhig und besinnlich. Genau deswegen liebe ich es, hier draußen zu arbeiten. Die Tannen, der Schnee, die Ruhe... Es fühlt sich an wie Weihnachten, selbst wenn es erst November ist.«
Logan sah sich um, die Augen wanderten über die dicht stehenden Bäume, als würde er die Umgebung zum ersten Mal richtig wahrnehmen. »Ich kann verstehen, warum du das liebst. Hier draußen hat man das Gefühl, der ganze Stress bleibt draußen in der Welt. Es ist fast wie ein kleiner, versteckter Zufluchtsort.«
Ich spürte ein warmes Gefühl in meiner Brust aufsteigen. »Genau das ist es. Hier kann man einfach mal abschalten. Keine Hektik, keine Anspannung. Nur Natur und frische Luft. Apropos, hast du schon eine Vorstellung, was für eine Tanne ihr wollt?«
»Mein Vater will, dass es etwas Besonderes wird. Ein Baum, der die Gäste beeindruckt. Vielleicht eine Nordmanntanne, die sind schön dicht und halten lange. Was denkst du?«
»Gute Wahl. Nordmanntannen sind immer beliebt. Sie haben diese tiefgrüne Farbe und die Nadeln stechen nicht so sehr. Ich glaube, ich weiß, wo wir ein paar wirklich schöne Exemplare haben.«
Wir setzten unseren Weg fort, der Schnee knirschte unter unseren Füßen. Für einen Moment sagte keiner von uns etwas, während wir die Bäume betrachteten. Ich genoss die Stille, bis Logan sie brach.
»Sag mal, Robin, habt ihr hier draußen eigentlich schon mal Berglöwen gesehen? Ich habe gehört, dass sie in den Wintermonaten in diesen Gegenden vorkommen können.«
Die Frage kam unerwartet, und ich blickte ihn skeptisch an. »Berglöwen? Ja, die gibt es hier, aber sie zeigen sich selten, und normalerweise haben sie kein Interesse an Menschen. Hast du etwa Angst?« fragte ich, und ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
Er zuckte mit den Schultern und lächelte selbstsicher. »Angst nicht, aber es ist gut zu wissen, womit man es zu tun haben könnte. Man will ja vorbereitet sein.«
Wieder überlegte ich, ob Logan doch einer von diesen Wildfangtypen war, die sich nur für die Jagd interessierten. Die Vorstellung gefiel mir nicht, und ich wollte gerade nachfragen, als er mich direkt ansah. Sein Lächeln war warm und aufrichtig, und irgendwie beruhigte es mich. Vielleicht urteilte ich zu schnell. Vielleicht war Logan anders, als ich zuerst angenommen hatte.
»Du bist also hier auf der Farm aufgewachsen?« fragte er, und wechselte das Thema.
Ich nickte. »Ja. Meine Eltern haben die Farm von meinen Großeltern übernommen, Jahre bevor ich auf die Welt kam. Seitdem kenne ich jeden Baum hier mit Vornamen.«
»Klingt fast so, als wärst du ein richtiger Weihnachtsbaum-Flüsterer«, sagte er mit einem breiten Grinsen.
Ich lachte. »Naja, ich verbringe definitiv mehr Zeit mit den Bäumen als mit Menschen. Die sind irgendwie einfacher zu verstehen.«
»Kann ich mir vorstellen. Menschen können ziemlich kompliziert sein.«
Wir gingen weiter, und ich erzählte ihm mehr über die Farm und meine Familie. Mit jedem Schritt fühlte ich mich wohler in Logans Gesellschaft. Vielleicht war er doch nicht so übel, wie ich zuerst dachte.
Auf einer kleinen Lichtung am hinteren Teil unserer Farm, wo sich der Wald wie ein schützender Riegel um uns legte, deutete ich auf eine prächtige Nordmanntanne. Sie stand dort wie auf einem Silbertablett, in ihrer vollen Pracht erstrahlend. Der Baum war etwa sechs Meter hoch, seine Nadeln schimmerten im Sonnenlicht und die Äste waren gleichmäßig und üppig bewachsen. Er war wie aus dem Bilderbuch wenn es einen Baum gab, der der Perfektion nahe kam, dann war es dieser hier. Ich wandte mich an Logan, der neben mir stand, und sagte: »Was denkst du über diesen hier? Glaubst du, er wäre der richtige für eure Gala?«
Logan ließ seinen Blick über den Baum gleiten, sein Gesichtsausdruck verriet sofort, dass er beeindruckt war. »Wow, das ist er!« sagte er anerkennend. »Dein Vater hatte recht – du hast ein Auge für Qualität. Es gibt kaum jemanden, der die Bäume so gut kennt wie du.«
»Danke« sagte ich, während ich den Baum mit einer gelben Schlaufe markierte, die ich aus meiner Brusttasche zog. »Wir werden ihn in ein paar Tagen fällen, ihn transportfähig verpacken und dann zum Manor Hill bringen. Alles Weitere wird dein Vater sicherlich schon mit meinem Vater geklärt haben.«
Logan nickte zustimmend und lächelte. »Das klingt nach einem Plan. Ich bin sicher, dass der Baum perfekt für die Gala sein wird.«
Als wir uns auf den Rückweg machten, begegneten wir Raphy und Ben, die gerade auf dem Weg zum Schuppen waren, um ihre Eishockeyausrüstung zu holen. »Hey, Robin! « rief Raphy, als er uns sah. »Wir gehen nachher zum Eishockey am Priest Butte Lake. Kommt ihr mit?« Ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken. Eine Gelegenheit meinem Bruder aufs Glatteis zu legen würde ich mir nicht entgehen lassen. »Da sag ich nicht nein!« Herausfordernd warteten wir auf Logans Antwort, die ebenfalls nicht lange auf sich warten lies. »Danke, aber ich habe noch nie auf dem Eis gestanden. Das wäre wohl nicht das Richtige für mich.«Ben schnaubte leise, »Typisch Cityboy«.
Ich konnte das leichte Sticheln in Bens Kommentar hören, ließ mich aber nicht beirren. »Ich bringe Logan noch zurück und werde nachkommen, sobald ich hier fertig bin,« versicherte ich ihnen.
Logan und ich setzten unseren Weg zurück zum Pförtnerhäuschen fort, wo mein Vater Byran Meloy gerade eine Flasche von Mum's selbstgepanschten Punsch überreichte. Das tat er öfter, wenn er Gespräche mit Stammkunden oder Firmen führte, die einen größeren Auftrag bei uns in Arbeit gaben.
»Da seid ihr ja schon wieder!« Mein Vater bemerkte uns und reichte Logan eine Dampfende Tasse Punsch um sich aufzuwärmen. Als er auch mich fragend ansah lehnte ich dankend ab. »Offenbar gibt es keinen Baum der unseren Ansprüchen gerecht werden kann, wenn ihr so schnell wieder zurück seid.« Ich wollte den provozierenden Kommentar von Byran Meloy ignorieren, aber mein Ego machte mir einen Strich durch die Rechnung. Am liebsten hätte ich diesen Alten Geldsack in in die Flucht gejagt und ihn angeschrien er könne sich seinen Baum ja auch gerne selbst im Wald fällen, aber der kurze Blickwechsel mit meinem Vater hielt mich davor zurück einen großen Kunden zu vergraulen.
»Wenn man weiß, wonach man sucht, ist es nicht schwer auch etwas passendes zu finden.«
»Das hast du definitiv bewiesen«, Logan stand mir lächelnd zur Seite und ich bedankte mich mit einem Nicken für seinen Rückenwind. »Nun denn«, Byran wand sich mit einem abfälligen Blick von mir ab und wand sich meinem Vater zu. Ich kam mir ohnehin Überflüssig vor, also verabschiedete ich mich von Logan und seinem Vater Fuhr mit dem Quad zu unserem Wohnhaus. Nachdem ich mich schnell umgezogen hatte, schwang ich mich auf mein Quad und fuhr zum See. Die Kurvigen Straßen lagen unter einer bezaubernden Puderzuckerschicht aus Neuschnee, allerdings lassen die grauen Schneehaufen am Straßenrand einen nicht vergessen, wie unberechenbar die Schneemassen zu dieser Jahreszeit über Montana einbrechen konnte. Nach nur wenigen Kilometern konnte ich den Priest Butte Lake am Fuße der Rocky Mountains sehen. Naja zumindest konnte man unter der blauen Eisplatte den See erahnen. Der Priest Butte Lake war zu jeder Jahreszeit der Anlaufpunkt für die Jugendlichen aus den umliegenden Ortschaften – im Sommer floh man vor der Savannah artigen Hitze an die zahlreichen Bergseen, um sich Abkühlung zu verschaffen und im Winter, wurden hier hitzige Eishockeymatches ausgeführt, die nicht selten mit dem ein oder anderen fehlenden Milchzähnen geendet hatten. Jetzt, wo der See zugefroren war, konnten die Hockeysaison endlich eingeläutet werden. Da Eishockey in Fairfield so etwas wie ein Nationalsport war, konnte es nur ein vielversprechendes Spiel werden.
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